Siebenbürger Bote, Januar-Juni 1850 (Jahrgang 60, nr. 1-102)

1850-01-28 / nr. 16

76 wärmsten Win­che für das Glück Ihrer­ Zutunft, für das Geteiben unsers neu gegliederten einigen großen Defterreiche. (S. 3) Linz. am 28. Dezember 1849, Der Statthalter von Desterreich ob ver Enns Dr. Alois Fischer. Gräß, 11. Jänner, (Gr. 3.) Gewiß selten ergibt‘ ich ver Fall, daß ein no bei der Truppe dienender Lieutenant fünfzig volle­ Dienstjahre zählt. Ein solcher Veteran ist der Herr Lieutenant Düringer, welcher in den Reihen unseres vaterländischen Regimentes durch ein halbes Jahrhundert un­­unterbrochen fortdiente, und noch immer seine Piloten mit voller Rüstigkeit erfüllt. Da ihm das Militär-Dienstzeichen zweiter Klasse mit dem goldenen Adler gebührt, so wurde Lieutenant Döringer dur den Herrn Landes-Militär­­ Kommandanten. TIME. Baron Eynatten, im Gitungssaale des Landes-Mi­­litärkommandogebäutes feierlich mit jener Dekoration betheilt, die der Kaiser für so lange und gute Dienste zu flirten gerubte. Preßburg, 14. Jänner. Um dem Prinip der Bleibhberechtigung nach allen Seiten hin Rechnung zu tragen, soll unser vormutiger­­ Schuldirektor, Stadtpfarrer Heiller, um Errichtung einer, Lehrkanzel für deutsche Literatur an der hiesigen königlichen Akademie bittlich eingeschritten sein, und vom Unter­­richtsminiserium eine trösfenne Antwort erhalten haben. Pest, 1. Jänner. Mit dem 2. Februar d. J. erhalten wir hier givet neue Tagesblätter : „Das Pesther Morgenblatt* von Albert Hugo redi­­girt, und „bie Der Ofner Merkantil Korrespondenz“ von Morig Engel. Die alte Verordnung, daß die Litographen, Kupfersteger u. f. mw. verpflichtet sind, von ihren Arbeiten ein Exemplar vom­ hiesigen Museums zu übersenden, wurde dieser Tage erneuert, da sie seit den Revolutionstagen vollkommen in Bergoffen­­heit gekommen war. Auch ist so eben an die Behörden der besten Schwester­­fädre eine neue verschärfte zit Maßregel in Betreff der Straßenbettler er­­gangen. Heil. Ami. Sänner d. % — schreibt man tem „Loy“ — follte in Droßpitz, einem, unweit Szarvas gelegenen, Orte, die Gonsitution nach Bor­­fohrift von der Kanzel herab­ verlesen ‘werden :; eine­ große Volksmenge, füllte­­chon die Räume der Kirche, als der Seelsorger der Gemeinte, Balaffa,­ die Kanzel bestieg und erklärte, waß er die Belege nicht verlesen wolle, indem sie­­ nicht nach seiner Mederzeugung abgefaßt seien. In Folge dieser Erklärung ent­­fand die größte Verwirrung, der Geistliche mußte sogleich die Kirche verlassen, und noch am selben Tage wurde er don dem Gemeindevorstante seines Amtes entjeßt. Veit. In der Nacht vom 18. auf den 19. d. M. h­ in der Joseph­­safe Josepheftant) eine gräßliche Mortifat verübt worden. Des Deorgens wurde nämlich der gewesene Schmiedmeister KRammersberger, der mehre Häuser und ein ansehnliches Vermögen besaß, das er jedoch zum größern Theil fon unter seine Kinder­ vertheilt hatte, ein Mann boch in den achtzigen, in seiner Wohnung auf dem Bären liegend und mit Bettzeug überdeckt, mit meh­­ren Messerflicken ermordet gefunden. Die Mörder scheinen mittelst einer Leiter durch die Senflerlichte der Rüchenthüre eingebrochen zu sein. Seine Magd fand man gleichfalls todt, mit durchstnittenem Halter alle Schränke erbrochen und ausgeleert. Den spätern wird. eifrig nac­hgespürt, Ausland, Frankfurt, 13. Inner. EUR. von Schöndpass naben heute Frankfurt, a. Mi, 7. Jänner. Die Buntes-S Kommission hat den hierher ‚genannten Bevollmächtigen­ Dänemarks ist angenommen, ein Resultat, welches leicht vorauszusehen war. Die Bundes- Kommision ist Die unmittel­­bare Nachfolgerin der Generalgewalt und tritt als solche in alle Rechte und Veriflitungen­ dieser ein. Sie vertritt Deutschland in seiner Gesammtheit, nicht eine wenn an noch so bedeutende Fraktion verfehlen. Der Erfolg der Trietensunterhandlungen mit Dänemark muß abgewart­et werden, ehe man mit einem Gesandten dieses Staates verhandeln kann, der Waffensu­llitane, den Preußen gesclosfen hat, wurde vom der früheren Gentralgewalt nicht anerkannt, doher auch die Bundes - Kommission demselben seine Wirksamkeit­ zuscreiben kann... Hingegen dürfte sie aus gleichen Grunde die von der Gentralgewalt in den Herzogthümern eingelegte Statthalterschaft im Amte erhalten, ‚wie abwei­­chend ach die Ansichten des preußischen­ Kabinets in tiefer Angelegenheit sein mögen. Doch wird die Kommission, in der dänischen wie in allen andern po­­litischen Tragen die Grenzen ihrer Macht zu Überschreiten fi­­üten. Diese Mat ist rechtlich wie physissch, enger umschrieben, als fanguinische Politiker, welche vie­ entliche Gestaltung Deutschlands nicht erwarten, künnen, zu glauben geneigt sind. Das Interim­ann der­ künftigen, definitiven Bundesgewalt nicht vorgreifen; seine Bestimmung ist, zu verhüten, daß Deutschland, in welchem die Idealpolitiker 1848 fon einen Einheitstaat faben, nicht jept, zum Theile tur­ eben diese Politiker, einem Beifalle nahe gebracht werde, mit dem ver­­glichen feld die Form des Bundes von 1815 ein Glück für die Nation wäre, zum­ erstenmale die Wachparate ab, das Bataillon Palombini war an der Reihe, die baierifiben. Lager lieferten die Duft, welche beim Ersceinen des greifen Führers die österreichische Volkshymne abflimmte, außerdem war noch die hier liegende Halbe­ Schwadron österreichischer Dragoner auf dem Plage aufgeht. "Den Offizieren waren blos diejenigen erschienen, ‚welche man bis­­her als­­ den Reichstruppen angehörig bezeichnete, von den Preußen durchaus feine, nicht einmal der­­ Stadtkommandant, Major Dee, o­bgleich er als in Reiche­ „ oder wie man jegt Sagen muß, in Bundesdiensten fischend, wohl un­­zweifelhaft bei einer solchen Parate hätte anmesend sein müsen. Diese und andere ähnliche Zhatfahen feinen darzuthun, daß Preußen noch seineswegs gesonnen­ is, seine Sondersteiung aufzugeben, im Gegentheil läßt er nachmet­­sen, daß seine Bemühungen, das Berliner Bündnis immer weiter­ auszudehnen, in legter­ Zeit an Lebendigkeit zugenommen haben. (De. Kripdt.) Mainz, 9. Jänner. Heute Nachmittag gelangte die Nachricht Hierher, in Ober - Ingelheim, dem Wohnorte des Ticepräsidenten Mohr,­­der ein Aufstand von den Bewohnern gegen das daselbst liegende hessische Militär erfolgt, der in der verfroffenen Nacht­ begonnen und im Laufe­ des Tages sich fortgefegt habe. Da man Zuzüge von benachbarten Orten fürchtet, so sind Truppen der hiesigen Sarnison requirirt worden, und es werden zwei Kompagnien der preußischen Infanterie mit 4 Kanonen und 50—60 Husaren dahin abgehen. Der ver­­haftete Dr. Mohr hat von dem Untersuchungsrichter die Zulassung des­ deutsch­­katholischen Pfarrers verlangt, da er das Bedürfing nach geistlichem Trosfe in sich fühle, welches Verlangen ihm befriedigt wurde. Hannover, 12. Jänner. In der gestrigen Sigung der ersten Kam­­mer wurde Kirchhoffs Antrag, dem in der deutschen Frage gefaßten­ Be­­i­luß der zweiten Kammer (wer: im Sinne der Regierung und gegen das Dreikönigbäindniß ist) beizutreten, mit 31 ‚gegen 16 Stimmen angenommen. (De, Kufpdt.) Erfurt, 12. Jänner. Zu den bereits bekannten Vorbereitungen für das Parlament ist am 8. d. M. noch die hinzugekommen, daß die Lehrer und die Bewohner­ des Martinsstiftes aufgefordert wurden, die betreffenden Lokale, die zu den Bureaus u. s. w. des Parlaments bewugt werden sollen, eiligst zu räumen. ‘Der Baurath Bürde wird in v­ieren Zügen aus Berlin abermals erwartet, um den Plan zu den baulichen Einrichtungen unverzüglich zu ent­­werfen. Sachverständige­­ meinen, daß es zur Umwandlung­­der Augustinerkirche zum Parlamentsgebäude weniger als vier Wochen bedürfe. Seitdem Erfurt zur neuen Reichsstadt erkoren worden ist, wendet sich diese Stadt der Politik in hohem Grave zu. Der Parteigeist durchspringt jegt in Stadt und Land alle Lebensverhältnisse, man möchte fast sagen, selbt die unbelebte Natur. Die Parteien glauben, daß die erwarteten Reichsreputirten sei nur in Parteimoh­­nungen behaglich fühlen konnten. Jede Partei fliebt daher, Reichsdeputirte ihrer Farbe bei fi aufzunehmen, zu welchem Behufe die Parteien Komites eingefegt. Um nun ihres Zieles um so fidgerer zu sein, haben viele Einwohner id Dazu erboten, Mitglieder des Parlaments gratis bei sich aufzunehmen. Außerdem besteht noch eine, wie man sie hier für umweg und ellenlang nennt, „Reichstagsabgeordnetenwohnungsvermiethungskommission.“ Gamburg, 10. Jänner. Der 17. Jänner wird jegt allgemein als der Zug bezeichnet, an­ welchem ein­ Einraden der schles­wig- -holstein’scen Trup­­pen in Schleswig eintreten künfte, ‚da an diesem Tage das Regiment der Lan­­desverwaltung­ erlilät.» An­ diesem Lage werten­ al die Schweden und Nor­­weger ‚das nördliche Schleswig verlassen.. Die Preußen werden den Schweden nachrüden und das freigewordene Land­ befegen, wogegen­ die Schleswig-Hol­­steiner nachtrüden und das fünliche Schleswig befegen.. So viel ist gewiß, daß jomwohl die Schweren wie die Schleswig-Holsteiner Orpre haben, Ad­marsch­­fertig zu halten. . Zum Frieden kommt es­ keinesfalls. Es wird verfigert, daß auf Affen 18.000 und auf Fühnen­ 15 000 Dänen aufgestellt sind. Die Beilegung der Flüchtlingsfrage. Die mit der Pforte und­ den Kabineten, Auslands und Oesterreichs ab­­schwebenden‘ Differenzen, welche dur­cie polnisch-magyarische Emigration her­­vorgerufen­ worden und die Gemütder dur­ch lange Zeit in Ängstlicer Span­­nung verhielten, seinen nun endlich zu­ einer­­ völligen und befriedigenden Aus­­gleichung gesiehen zu sein. Die neuesten Wiener Blätter bringen die Nayrigt von der fon am 12.2. M. ins Werk gefegten Internirung der­­ Flüchtlinge nach Kleinasien. Ueber die diplomatische Kösung­ der Komplikation enthält der „Wanderer” einen höht intrefanten Bericht seines Korrespondenten in Kon­­santinopel, den wir uns beeilen unsern­­ Lesern nach seinem ganzen Umfang­ mitzut­erten.­­ Konstantinope­l.Jannek.eiietieuiaoksangebinwesenpein­ Jich­en eine erfreuliche Nachricht­ d­egenlßat­en Freunden dek Otonuriguno ked Frierens willtom­men seinivira.Die Flüchtlingsangelegenheit kann alz beigeiegt betrachtet werden.Dae französische Dampfs book»lePtony«-segeliegesternBdends7l­be vonbierab uno überbring­­t siciIOMM schu­t Flotte een Defekt des Generale Uuuick,pan­uilische Gebiei zu verlassen.Dieskersevlitt in Folge einer am Ju.v.M.,i1at­ gehabten­ Koi­ferrin­zwischen­aeit Gesaiteten von En­glaiwnn in Frankreich erlassen­ won­­den. Die­ beiten. Repräsentanten des Westens erklärten N durch das Rennlint | |

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