Siebenbürger Bote, Juli-Dezember 1851 (Jahrgang 61, nr. 104-207)

1851-08-08 / nr. 125

­ » «cco die Beiträge der Mitglieder gebildeten Fende zu decken.Diese’·jäh«rli­­­chen Beiträge sind,damit sie jeder unter allen U­mständen auch wirklich leisten könne,und sie"Keinem,der erm durch die eingebigkeit Anderer zu größ­eren Opfern moralisch genöthigt würd­e,beschwerlich und em­­pfindlich werde­n,auf ganz geringe Samenen(von einem­ oder einigen Kreuzern monatlich)angesetzt,welche jedoch dann unter allen Verhält­­nissen­ geleistet werden müssen Der Verein,welcher fast wie jedes wahrhaft humatte und christliche Streben,Deutschland seitt Mutterland nennt,wurde­ von einigen ausgezeich­teten deutschen­ Kirchenmännern ins Leben geru­fen,und steht gegenwärtig unter der Oberleitun­g des rühm­lichst bekannten Dr.Großmann in Leipzig.Seiner Wirksamkeit na·ch··ist·er aber«kein bloßdeutscher Verein­­liche Liebe weder geographische noch nationale Schranken kennt,umfaßte er unter seinem mildthätigem Schirme alle evangelischen­ Glaubensge­­nossen der anten Erde,so wie er auch bereits in allen Welttheilen seine Mitglieder zählt. Die Gemeinden von Lissabon, Buenos­ Ayres, Rio Janeiro, Mohilen in Rußland u. f. f., die von ihm bereits mit namhaften Beträgen (von 2000030000 fl. EM.) für kirchliche Zwecke unterfragt wurden, geben Zeugniß seines allumfassenden Wirkens. Auch viele evangelische Gemeinden in Böhmen, Nieder- und Oberösterreich u. s. w. erfreuten sich bereits seiner Unterfrügung. Aber diese materielle Wirksamkeit des Vereines ist nicht die einzige, noch die wichtigste des­­selben. Durch liebevolle ermuthigende Ansprachen an hilfsbedürftige oder gedrücte Gemeinden und durch eine eigene, dei­nteressen des Vereins und der Kirche ge­widmete Zeitschrift, vedigirt von Brofessor Zimmermann aus Darmstadt, schlingt er ein geistiges Band der Eins­heit um die evangelische Kirche, welches ihr bis noch fehlte, ein Band der Einheit und christlichen Liebe, welche er auf solche Art Durch Wort und Werk in seinen Angehörigen wach erhält. Diese Zwecke und Verhältnisse des Vereines wurden hier in einer Privat-Gesellschaft,zu deren Zusaimmen kunft Here Johann Gött mit seiner bewährten Begeisterung und Opferwilligkeit für jedes edle,ge­­meinnüsige Streben,die Gelegenheit geboten hatte,von dem eben»an­­wesenden Herrn Pfarrer Neumeister aus Bukarest,dessen Gem­einde selbst dast wohlthätige Wirken des Vereines durch namhafte Beiträge desselben zum Baue ihrer neuen Kirche empfunden hatte,auseinander­­gesetzt,und von ihm­ der Vorschlag gemacht,man möge in diesem Lande, wo die evangelische Kirche so ausgebreitet sei,die Theilnahme an den Zwecken dieses Vereins anregen ut­ dis Leben rufen,umso mehrda auch hier manche Gemeinden sich finden,welche der U­nterstützung des Vereins bedürften.Der Vorschlag fand allgemeinen Beifall,und es wurden sogleich die HH.Retter Frätschke­,Konrektor Schiel,Prediger Wolf,Professor Dückuer,Kaufmann Manger bestimmt,Medic-Aus­­führung dieses Vorschlages anzubahnen u uv die gesetzlichen Schritte hierzu einzuleiten,Männer,deren Namen für das Gedeihen des Werks die beste Hosstzung geben.Es ist jedoch kl­ar,daß der Verein für das ganze übrige Lan­d dieselbe Wichtigkeit habe,wie für Kronstadt oder das Burzen sanst und daß nur wegen der zufälligen An­wesenheit des Herrn Pfarrers Neumeister die Sache hier zuerst zur Sprache kamz es ist daher zu wünschen daß namentlich auchthermannstadt sich Männer finden,­t welche sich der Sache mit warmem Herzen annehmen und ohne eine weitere Aufforderung abzuwarten,für­ dieselbe in gleiche­n Sinne wirken.Von Seite der Negierung ist gewiß keine Behinderung hierin zu besorgen,da der Verein nicht nuur,wie bereits bemerkt,keine politische,sondern nicht einmal eine dogm­atische Richtung hat,und nur im Sinne der christlichen Liebe wirkt. Bezüglich der Verwaltung der Beiträge dürfte noch nöthig sein zu bemerken, Daß sich der Fond in Bezirke-Kaffen, Provinzial-Paffen und die Gentral-Kaffe in Leipzig theilt; ein Drittel der Beiträge jedes Bes­ticks bleibt in seiner Kaffe für seine kirchlichen Bedürfnisse; das zweite Drittel kommt mit gleicher Bestimmung in die Provinzialkaffe und Das legte Drittel in die Gentralfaffe. Nähere Aufklärungen findet man in der Zeitschrift des Gustav-Adolf-Vereins, Olahlaposbanya, 28. Juli. (Gingesandt.) Unter die interessante­­ren Landespartien Siebenbürgens gehört unstreitig auch Das Laposer Thal, welches in seinem Ursprunge gegen Norden bis an den Wafser­­bheiler Waratif und Plessa reicht, und die Grenze zwischen Siebenbür­­gen und Marmarosh in Unzurn bildet. . Wenngleich in diesem ausge­­dehnten, und im Innern des Landes vermutlich wenig gefannten Thale die M­einrebe und andere für sichere Naturprodukte nicht gedeihen, so find­en doch zunächst die hohen Gebirge mit ihren bedeutsamen Laub- und Nadelmaldungen und die darin verborgenen Schäge, als Eisen, Blei, Kupfer, Silber und Gold, welche dieser rauhen Gegend ein besonderes Interesse für den Staat und die umgebende E­völkerung bieten, indem durch den seit mehr als 100 Jahre im Betriebe stehenden Bergbau zu Olah­­laposbanya und Strimbul ein jährlicher Geldbetrag von nahe 300.000 fl. EM. in Verkehr gebracht werden, wodurch allein es möglich wird, daß die umliegenden vielen armen romanischen Ortschaften, die nur einen spärlichen Feldbau befigen, ihren Erwerb durch Arbeitsleistungen hierort­ finden, und die Steuer regelmäßig zu bezahlen im Stande sind. Diese so wichtige Gegend war in den vormärzlichen Zeiten von Mailäestaltns In Rs­pr­icht. En laposbanya, fern gehalten. Nicht minder war der Eisenverschleiß undaannere des Landes gelähmt, und konnte seine natürliche Entwickklung nicht finden. Dem Nachmärz war es vorbehalten, dieser in staatlicher Nachsicht so hervorragenden Gegend ein günstiges Prognostifon zu stellen. An die Sorge der politisgen Verwaltung des Magyarlaposer Bes sirkes kam der tüchtige, redliche, unparteiische, scharfiehende und thätige Kommissär Leo v. L­ucchi, ein Mann, der mit einem Delidle die vielen Mängel und Gebrechen erkannte, und zu deren Beseitigung die zweck mäßigsten D Maßregeln ergriffen hatte.­­­­ Ein vorzügliches Augenmerk­­ widmete­ er den Kom­munikationsmitteln, und, rap aufeinander, sind die bestandenen, aber bis zur Unfahrbarkeit vernachpläßigten Straßen ausgebessert, und neu beschottert worden. Bon Dlahlapps aber bis Strimbul ist eine Strede Weges von­ 8000 Mlaster­anz neu oder möglichst in gerader Richtung ausgestedt worden, ohne, sich von irgend­einem SHindernisse beirren zu lassen. Hier num ift in der Augen Zeit von wenig Wochen Erstaunlis­ches gejhehen. Die ganze Strede Weges ist beinahe fertig, auf solides steinernes Fundament gebaut, ‚mit Seiten und Ableitungsgräben vers­­ehen, und zwei Hauptbrüden im Bau begriffen. Was noch fehlt, ist nur, dem vielen Regen Schuld­ zu geben, welcher­ die Arbeiten häufig unterbrochen hatte. ,« Besonderes Lob gebührt hie bei dem rastlosen Eifer,Umsicht und Energie entwickelten Unterbezirks-Adjunkten Nikolaus v.Ordacsi,welcher wie gesagt,unter der Oberleitung des k.k.Bezirks-Kommissärs v.Luci­k mit unermüdeter Thätikeit Tag und Nacht,in Regen und Sonnenleise mit den Arbeitern Die Zeit verbrachte, und zur eifrigen Arbeit‘ dieselben anspornte. Und so ist ein wichtiges Werk der Vollendung nahe zugeführt, was unter­ den frühern Verhältnissen wegen den­ vielen Rücksichten, die, die Leiter der öffentlichen Angelegenheiten denen­­ bei Comitate-Restauratio­ nen votieirenden, zahlreichen Baueredelleuten, jo in dieser Gegend sind,­­ schpuldig zu sein glaubten, nie zu Stande gekommen wäre. Demgemäß fühlen sich die beiden Bergäamter Dlahlaposbanya und Strimbul zu innerstem Dant für das Wirken des Löblichen FE. f. Bes zielsamtes verpflichtet, und jeder Handels- und Geschäftsmann wird, wenn er die nun neu eröffnete Kommunikationsstrage von Magyarlapos bis Szigeth in der Marmaros befahrt, mit würdigender Anerkennung darüber — als einer neuen Verkehrsbahn — sich aussprechen. Für das Land aber fan man nur den Wunsch äußern, daß in jedem Bezirke sich für Bemwaltung ein Kuchhi, und zum Straßenbau ein Orbdacsi sich finde. Inland. Wien, 4. Augus. Laut einer an das Handelsministerium ge­­langten Mittheilung des 5. Ministerium des Aengeren ist durch eine im eh Ba Sachsen veröffentlichte Verordnung des königl. Ministeriums des Innern von nun an das Haufiren mit Bitronen und Weßsteinen dortlands verboten worden. Da der Haufichandel mit diesen Artikeln beinahe ausschließend von öfteren Unterthanen betrieben wird, so muß selce zur Warnung mit dem Beifügen­ zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden, daß Die Uebertretung jener Verordnung mit der Sonfisfation der gesammten MWaatenvorräthe des Zuwiderhandelnden und mit anderen empfindlichen Strafen bestraft wird. —Nach Briefen aus Triest wird der ehemalige k.LHandelsmai­­ister Freiherr v.Bruck im Sepk,aus London dort eintreffert. —J­r Rudolph Lechner’s Universitäts-Buchhandlung ist soeben die interessante Broschüre:,,Ueber die Volksschulen in Oesterreich,­«von G.­­­Wolf,erschienen.Der Verfasser,eingewandter jüngerer Pädagog,Ver­­sucht darin mit vieler Sachkenntnig den Stand der österr. Volksschul len, i wie sie waren und wie­ sie sein sollten, zu schildertt, und vorzüglich den Grundlag durchzuführen, daß Lehrbücher und Sprachlehren aus der Schule verbannt und die Kinder nicht mit Auswendiglernen der ab­­­traften Regeln geplagt werden sollen. Das Büchlein, welches der Bes­ahtung aller Schulmänner empfohlen zu werden verdient, ist dem Ges­meinderath der Stadt Wien gewidmet worden. —= Der % 3. E entnehmen wir: Das gestern hier eingetroffene­­ Dampfboot hat alle Ceremoniel-Requisiten und sonstige Utensilien, welche für die ungarischen Landtage von Seite der 1. Hofburgverwaltung beigestellt zu werden pflegten, die sich seit Jahren Dort befanden und von Tal zu Fall ergänzt wurden, nach Wien gebracht. — Der zivile Schematismus wird nach 4jähriger Unterbrechung erst im Jahre 1852 erscheinen und nebst den Namen der Beamten auchh sondern so wie bie chrifts ? ‚, oder einer Stationslänge, .­­­. .. pi «

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