Siebenbürger Wochenblatt, 1847 (Jahrgang 11, nr. 1-104)

1847-10-14 / nr. 82

5744 geraubt. Der Knecht des Fuhrmanns rettete sein Les­ben nur dadurch, daß er, nachdem die Bösewichte ihn fürchterlich zerschlagen hatten, sic.­todt teilte... «Der, uns, glückliche Wolf fuhr in Gesellshaft mit noch mehreren Siebenbürger Fuhrleuten, wollte aber den Abend, da er sehr schwer geladen hatte, noch eine Strebe fahren, um­ den andern Tag mit seinen Landsleuten zusammen zu sein. Die Räuber schaffen dem armen Fuhrmann un­­ter dem­­ Kinn dur und die Augen aus dem Kopfe heraus. — Mit Hülfe der andern Fuhrleute brachte der übel zugerichtete Knecht den Rest der Pferde und den Wagen zu Hause, mußte aber die Waaren in Arad abladen. — Vorige Woche i­ ein junger hiesiger Hands­werfer „in, Die Fremde gezogen, mußte aber bei Store it Fogarasscher Distrikt, sein Leben lassen. Der Züng­­ling saß auf einem großen Güterwagen der umwarf, wobei der Unglück­he ins Wasser geschleudert wurde und seinen­ Tod fand. — Es find nun schon mehr Denn zwei Jahre, verfroffen seitdem die Brücke unweit Store zusammengestürzt ist, leider ist aber von seine Hand an den Aufbau gelegt worden, um die höchstgefährliche Pas­­sage in fahrbareren Zustand zu feßen; ed mag auch manches Unglüc­k daselbst geschehen sein, ohne daß es zur Definefichkeit gekommen wäre! " Die am 30. September und 1. October gehaltenen Comitatsversammlungen von Un­­teralba nennt der Hirado eine an wichtigen Gegenw eg sehr arme. — Die vom 1. Gubernium erfolgte Zurückweisung einer an Se. Majestät gerichteten­­ Bitt­­sprift der Komitatsstände, betreffend eine zweitmäßigere Br­ische Eintheilung von Kroatien erregte eine lebhafte Debatte. Viele wollten das Verfahren des 1. Guber­­niums, an Se. Majestät gerichtete Gesuche des Comis tats nach Gutdürfen zurückimveifen nicht billigen, ob» wohl der Herr Obergespan sich dahin aussprach, daß jedem Einzeln das Recht sich bittend an Se. Majestät zu wenden zustehe, Gesammtheiten jedoch in Folge des bestehenden Gebrauchs nur nach Bewilligung ‘der h. Landesstelle Gesuche hinaufsenden dürften. Diesen Ge­­brauch eben ließ man nicht al im Gefet begründet gelten und verwahrte ss dagegen im Protokolle. Alt-Drfova, 17. September. Das Dampfboot „Arpad“ bringt und betrübende Nachrichten aus Galak und Braila. Fast alle Häuser haben durch die englis­schen Fallimente bedeutend gelitten und die meiten sind unfähig ihre Zahlungen zu leisten. Der B Verlust der sie betroffen, soll sich auf 3 Millionen Ducaten belaufen; zuverlässige Berichte wollen denselben noch höher an­­schlagen. Pet. 3.) Ungarn. In der Säarosmezőer Gespannschaft ist die Sterbe fichkeit ungeheuer. In manchen Orten ist nur die Hälfte der Vevölkerung übrig ‘geblieben. Seit dem vorigen November sind mehr­­ als 30000 Menschen gestorben. ‚wie wieder bei der Erziehung ! Das ist eine Folge der Noth im vergangenen Jahre, welche das Ungarland wo Milch und Honig fließt so oft heimsucht... Ein Artikel des P. Hirlap sagt, daß die Ursache dieser Noth nicht in den natürlichen Unfällen sondern in unserm Spysteme, unsern Instruktionen liegt. Hier muß man demnach radicale Heilmittel suchen. Man muß durch Bildung und Erziehung, namentlich der Industrieanstalten Menschen schaffen. — Da sind (Erde Hir). Das in Paris erscheinende Portefeu­ille sagt in sei­­ner Nummer vom 19. September: Oesterreich hat ein großes Unrecht begangen, das nämlich.o,du­rch einen ein­­fachen Mißbrauch der Macht eine große Aufregung in der ganzen italienischen­­­albinsel­ hervorgerufen zu ha­­ben. Statt sich auf die Ausübung seines Garnisongrechts zu beschänfen, hat­­ es die Soldaten des Papstes von ihren Posten verjagen wollen, die diese im Innern der Stadt Ferrara im Namen der legitimen Regierung Kr­­iegßt hielten, und hat’ dieselben durch österreichische Sol­­daten befegen haffen ” — Die Gewalt reicht nicht hin, ein Recht Festzustellen, fügt das Portefeuille gewiß mit großem Rechte Hinzu und fährt dann fort: „Oesterreich, wir sind davon überzeugt, hat nicht Die Absicht gehabt, sich der Legationen zu bemächtigen, noch seine Herrschaft in­ Italien irgendwie ee E38 hat seinen an­­dern Gedanken gehabt, als durch eine große Truppen­­demonstration zu­­ imponiren, vielleicht auch dem festen ‚Willen des Oberhauptes‘ der Kirche Furcht einzujagen, vornämlich aber die schwache Garnison, die es in Fer­­rara hatte, gegen einen Handstreich sicher zu stellen.” " Diese Aeußerungen sind, wie der Nacrat zeigt, gewiß nicht aus einem gegen Oesterreich feindlichen Wils­­en getroffen; desto betrübender ı ist "aber ihre Lnges­nauigkeit und der daraus erhellende Mangel an histori­­scher Kritik.­­- « "-’-·.· Die,,groste-Truppendemonstration««,durch welche vein Oberhaupte der­ Kirche Fur­cht eingestößt werden sollte,besteht n­ämlich darin,daß die"Garn-"soll von Fer­­rara bis auf 1500 Mann vermehrt wurde; die Beset­­zung der Thorwachen aber und die Vorführung solcher Maßregeln, die zur Sicherheit der­­ Bejagung dienen, sind nichtd.. als eine einfache­ Folge jenes Garnisongrech­­tes, welches das achtbare Pariser G­ournal selbst Des­­terreich zuerkennt. Seltsam, daß mit der wachsenden Zahl der Duel­­len unserer Tagesgeschichte, mit der vermehrten Leichtig­­keit, jedes Factum der Gegenwart zu prüfen und fest­ aufteilen und mit der fteigenden Sesentlichkeit alter un­­serer Lebensbeziehungen, die historische Glaubwürdigkeit des Veröffentlichten und die Zahl derer, welche hinrei­­chend unterrichtet sind, um urtheilen zu können, auffal­­lend abnimmt, anstatt zu wachen.­­ Daher auch jene Aufregung auf der italienischen Halbinsel, welche das Portefeuille im Interesse der dortigen Regierungen wie ihrer Belfer, mit großem Rechte beklagt. CBec­achter.­ NEL Wien. »

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