Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1880. Juli (Jahrgang 7, nr. 1984-2010)

1880-07-24 / nr. 2004

... i." i R ” 5 Seite 702 Hermannstadt, Samstag Siebenbürgischr Deutsches Tageblatt. 24. Juli 1880. Neo. 2004 wir, Andere haben uns die Rolle zugeschrieben, dag wir Dort im Osten seit Jahrhunderten die BVBerkämpfer, die Träger der Kultur gewesen seien; unsere bescheidene Rolle läßt nicht mehr zu, als daß wir uns freuen heffen, daß eim objektive Urtheil uns die Rolle zuerlaunt hat. Die vergangenen Zeiten,­­­ als derjenige Landestheil, dem ich angehöre, unter dem Namen Ladenland belaunt war (Hoch- und Bravo-Rufe), die vergangenen Jahrhunderte haben noch ihre Spuren zurückgelassen in Burgen, in Schulen, in allen den Schöpfungen , die eben die Kultur im ihrem S Fortschritte mothwendig braucht und hat. (Bravo, Bravo!) Unser dort wohnendes Volksthum kommt mit Freude nach Wien und shidt zahlreiche Sendboten bieher im Kieses frühere Oesterreich, das im Osten die Mission zu erfü­llen hatte, Kulturträ­ger zu sein, allerdings mit größerer Kraft, mit größeren Mitteln. Wir, das bescheidene Böllchen im dieser großen zahllosen Koncert von Bäller­­­haften, die hier vertreten sind, wir sümpfen wohl mit bescheidenen Mitteln und das Mittel der Gewalt ist uns gewiß das feinste; unsere Mittel sind die Mittel der Bildung, der Kultur und der Humanität. (Lebhafter Beifall und Händelsatregen.) Wir impfen damit nicht gegen Andere, wir kämpfen für uns und für die große Idee, indem wir uns felöst den hohen Ideen der Moral und der Volkssittlichkeit widmen unter dem Kranze der Nationen, mit denen wir zusammen wohnen, im Bewußtsein: wie die Rose den Garten ziert, so ziert sie auch sig­­­elöst. (Beifall.) . Geehrte Schuhenbrüderi Es ziehen und so viele Momente nach diesem lieben Wien,nach diesem lieben Oesterreich,es wäre eine Phrase,sie bloß zu nennen,ohne euch zu erklären,wie lieb wir euch haben.Eo braucht wohl einer kurzen Begründung.Ihrhier seid wohl oft in der Lage gewesen,wie wiren warenz ihr seid in derselben Lage, Niemandem gegenüber aggressiv gewesen zu sein,aber eurehehrsten, edelsten Gü­ter mit kräftiger Hand vertheidigen zu müssen.Ihr seid hier der sitt gewesen her ein großes Reich zusammengehalten in der Treue gegen den herrscher,in der Treue gegen das Reich,und ee lebt nicht in rechter Linie tief in unserem­ Bewußtsein,daß wir ebenso immer treu waren gegen den Herrscher und das Reich,ob nun ein äußerer Feind uns bedroht hat,oder ob innere Erschü­tterungen die Stütze des Thrones,den Bestand diesen alten und seine Bestimmung noch nicht erfüllt habenden Staates gefährdeten. 5 Geehrte Schüßenbrüder! Wir haben so viele analoge Strebungen in diesem lieben Deflerreich, daß ich sie ausbrüchen fand in dem Woche: „Unfriede meid’ ich, Unbil nimmer leid’ ich, Aber mein Schwert ist scharf und schneidig.” (Beifall und Händeklatschen.) Als Vertreter eines Leinen Bolles kann ich­ wohl nicht weiter eure Güte in Anspruch nehmen, ich kann nur darauf trinken, daß biese Tre­ue gegen das Herrscherhaus, die uns vereinigt hat, biese Liebe, bie entstanden ist im Laufe der Jahrhunderte durch gemeinsames Streben, duch­ gemeinsames Wirken, buch gegenseitige Unterfrügung (Sehr gut ! Bravo!), daß diese Liebe nie ersterben möge; beim Desterreich , sei es noch so stark, ist auf die Heinen Atome angewiesen. Auf biefe Liebe und Treue mein Hoh! (Stürmischer Beifall, Hochrufe und Hände- Hatschen.) Wie es heißt werden die österreichisch-ungarischen und serbischen Zollvertrags » Verhandlungen, welche begannen, längere Zeit währen. Vor Allem müsse die Principienfrage erledigt werden. Erst auf Grund einer festgelegten Basis könnten die Zar­lverhandlungen begonnen werden. Laut der Verlautbarung der „Wiener Ztg." Hat Se. t. und f. apostoliige Miojestät mit allerhöchster Ent­­­schliegung vom 15. Juli d. J. über Antrag des Ministers des Kaiserlichen Hauses und des Aeußern dem geheimen Rath Sektionschef Heinmich Zreiherrn­­dr. Calice zum Botscafter in außerordentlicher Mission bei der Hohen Pforte allergnädigst zu ernennen geruht. Ueber den momentanen Stand der diplomatischen Dorient-Pourparlers weiß der Wiener Korrespondent des "Daily Telegraph" zu melden: „Groß der in voriger Woche umlaufenden Gerüchte bin ich in der Zuge, auf das bestimmteste zu erklären, daß bislang sein bestimmter Vor­­­trag bezüglich der gemeinsamen Flotten- Demonstrationen von irgend­­einer der Mächte gemacht worden ist. Wirklich stattgefunden hat Folgendes: Die kontinentalen Mächte sind onbirt worden, ob sie im Falle eines Widerstandes ber­­ürket geneigt seien, sich einer zweifachen Demonstration anzuschließen, nämlich der Absendung eines Internationalen Seihmwaters nach dem Piräus und nach der albanesischen Küste. Die Regierungen Doesterreichs und Deutschlands haben soeben fundgegeben, daß, falls nach der Antwort der Pforte auf die Koll­ Etin-Note die übrigen Mächte eine gemeinsame Flotten-Demonstration für räthlich halten und bezüglich des Gegenstandes sie verständigen, Oesterreich und Deutschland seine Uneinigkeit unter den Großmächten herbeizuführen wünschten, indem sie ihre Theilnahme an derselben verweigerten. Augenblichlich Haben sie indeß der Zoee nur im princip Gehör gesenzt." Nach einer Berliner Korrespondenz der „Bohemia” kann die Frage der Flotten-Demonstration principiell als dahin entschieden betrachtet werden, daß eine oder zwei Demonstrationen Griechenlands und Montenegros wegen von sämmtlichen Großmächten ausgeführt werden. Deutschland und Oesterreich seien Anfangs zur Be­­­theiligung nicht bereit gewesen, aber Frankreich machte seine Mitwirkung von der Betheiligung aller Großmächte als Bei­­weiß der europäischen Einigkeit und zur Wahrung des Charakters der Kollektivität abhängig; doc werden beide Reiche sich nur pro forma betheiligen und an weitergehenden Aktionen nicht theilnehmen. Beide Staaten seien fortwährend bemüht, den Sultan zur Nachgiebigkeit zu veranlassen, und versprechen ihn dafür, für den Sohu und die innere Mes­­organisation der Türkei im positiver Weise zu wirken und so die Möglichkeit einer dauerhaften Rekonstruktion des türkischen Staatswesens vorzubereiten. Beide Staaten verfolgen seit der Türkei gegenüber eine andere P­olitik als früher; sie treiben eine konservative Politik und suchen den Auflösungs- Proceß der Türkei aufzuhalten. Zeugnis dessen sei die Zus lassung des Eintrittes deutscher Offiziere und Beamten in den Dienst des Sultans. Dieselben werden übrigens nicht im deutschen Staatsverbände bleiben, sondern treten freiwillig ganz in türkische Dienste, wie Blum und Streber. Das offizielle Deutschla­nd habe, den englischen Befürchtungen einer türkisch-deutschen Alliance gegenüber, mit dieser Mission mehrerer untergeordneter Beamten nichts zu thun. Deutsch­­­land werde übrigens bei der eventuellen diplomatischen Erw­­örterung geltend machen, daß er auch gegen die Entsendung englischer oder französischer Beamten selbst von offizieller Seite nach Konstantinopel nie einen Einwand erhoben habe. Doch werde Gladstone kaum Ansprüche, welche die Unab­­­hängigkeit und Freiheit Deutschlands bedrohen, erheben. Für Sranfreih freilich würde es ein guter Vorwand zu einer Ak­ten sein. Der „N. fr. Pfeffe” wird nun gemeldet, daß das Arsenal in Paola von Wien den Befehl erhalten habe, was Kasemattsschiff „Prinz Eugen“ sehleunigst auszurüsten. Außer­­­dem solle die österreichische Levante-Eskap­e durch zwei Schiffe verstärkt werden. Es wird Hinzugefügt daß die Bereitstellng des „Prinz Eugen“ mit Hinblick auf die gemeinsame Flotten- Demonstration erfolgt. Der „Prinz Eugen“ ist eines der Heineren Panzerschiffe der österreichischen Kriegsmarine, hat ein Deplacement von 3550 Tonnen, 650 nominelle Pferde­­kraft, acht 21-Zentimeter-Krupp- Gefüge und etwa 500 Mann Bejagung. Die Verhandlungen von zu ergreifenden Koercitiomaß« regeln gegen die Pforte im Falle einer Ablehnung der Bes­­­chlüsse der Wiener Konferenz seinen demnach zu einem Resultate geführt zu haben. In den ersten Tagen des August sollen, wie Näheres verlautet, zwölf Kriegsschiffe vor Dul­­­cigno erscheinen, von jeder Macht zwei. Diese europäische Flotte werde Jodann nach vollzogener Urbergabe Dulcignos an Montenegro vor den Plägen Arta und Bob­ Anker werfen, um für die Ausführung der Konferenzbeschlüsse an der griechischen Grenze zu demonstriren. Bon Landungen werde gänzlich abgesehen. Die Berliner Blätter äußern sich in bedeutsamer Weise über die Entsendung der deutschen Beamten nach Konstantinopel. Die „Pot“ meint, als sicher sei nur aus­­zunehmen, daß Deutschland eine konservative Politik verfolge und Arm in Arm mit Desterreich gehe. Die „BVofftsche Zeitung" sieht den deutschen Einfluß im Orient gestärkt, und wenn man bedenke, daß auf dem rumänischen und auf dem bulgarischen Throne Fürsten deutschen Stammes figen, so feine sich das Wort, daß der Orient den deutschen Kultur- Satereften dienstbar gemacht werden müsse, bewahrheiten zu sollen. In jedem Falle sei indeß festzuhalten, daß Deutsch­­­land nicht gewillt se, für die Türkenherrschaft auch nur die Knochen eines Pommer’schen Landwehrmannes einzufegen. Aus Paris wird ein bedeutsamer Schritt der fran­­­zösischen Regierung signalisirt. Mehrseits wird nämlich ges meldet, er werde auf Gambetta’s Vorschlag eine aus sechzig Offizieren aller Waffengattungen bestehende Kommission nach then­­fi begeben, um die griechische Armee zu reorganis firen; an der Seite befinde fi General Thomasfin, gegen­­­wärtig Kommandant der zweiten Artillerie-Brigade in La­­dere; biese Medereinkunft sei bei dem legten Aufenthalte des Königs von Griechenland in Paris getroffen worden. — Deutschland schickt seine Beamten nach Konstantinopel, Frank­ reich seine Officiere nach Athen. In Berlin verfolgt man auch mit großer Aufmerksamk­­keit die besondern Auszeichnungen, welche dem französi­­­se­­­n Botspafter in Petersburg, General Chanzy, zu Theil werben. Seit der Austreibung der Jesuiten sind die Beziehun­­­gen zwischen der Kurie und Frankreich etwas gespannt. Der Batikan scheint indessen jeden extremen Schritt ver­­­meiden zu wollen, da die Republik dem Verlauten nach ger droht hat, eventuell Die Botschaft beim Heiligen Stuhl aufs­­zulösen und Stantreich nur dur einen geistlichen „Agenten“ bei der Kurie vertreten zu lassen. Gambetta soi nach Bereicherung des „Gaulois“ und des „Intransigeant” (Rochefort’s neuem Journale) an die Korpskommandanten, die er au seiner Tafel versammelt hatte, eine kliegerische Rede gehalten haben, worin er davon sprach, „daß die neue französische Armee den europäischen Nationen als Prototyp dienen müsse, und daß die künfzigen Genera­­­tionen biese plögliche Erhebung anstaunen würden, die förml­­ich ein Wunder sei; nur die Republic könne solche Wunder bewirken.“ Die „Agence Havas“ erhielt sofort den Befehl, die Nachricht der beiden obgenannten Blätter zu dementirern. Gambetta habe, sagt die officicfe „Agence", von Generalen nur einige Komplimente gemacht. Wie aus Bukarest gemeldet wird, wurde das ru­­mänische Gouvernement von seinen Verwaltungs- Behörden in den legten Tagen mehrfach darauf aufmerksam gemacht, daß zahlreiche russische Agenten Rumänien, angeblich zur Ausfor­gung daselbst agitirender rufsischer Nihilisten, bereifen. Die rumänischen Verwaltungs-Behörden wollen aber in diesen reifenden „Detectives ruffische Officiere erkennen, melche über 2 ac a rumänischer Distritte Detail-Ers­­ebungen pflegen und mit topographischen Aufı od­­pographisch fuahmen fie ie Antwort der Pforte in der montenegrinische albanesischen Angelegenheit sol von einzelnen we­­gen o­s so unbefriedigend angesehen worden sein, daß sie darauf verzichten, eine Abschrift der betreffenden Note zu verlangen, IL————eee en er EEE foffe, und tat der Heine Salon ein Fenster nach Norden hatte — er konnte ihn zum Atelier berich­ten. Darüber begann er eine ausführliche Verhandlung mit Klaus, dem Knecht, der ziemlich intelligent seine Anordnungen auffaßte und dabei gegenüber den vielen Neuerungen, die sein neuer Herr in Haus und Garten in Aussigt stellte, eine anerkennens­­­werthe Geduld und Designation an den Tag legte. schwerer schon shhien Walburg, die Magd, sich in all die seltsamen Anordnungen und Hinrichtungen zu finden, die alle ihre Gewohnheit auf den Kopf stellende Lebensweise Wilderich’s zu fassen und sich darein zu fügen. Er wollte zu Mittag offen um zwei Uhr, statt um zwölf — und damit war ja der ganze Tag in all seiner Gliederung verrenst und vers­­choben — Walburg war nahe daran, in dem Punkte dem eren den Gehorsam aufzuhändigen. Und nun wurde auc­­h aus’ furchenreiche Stirne von Mißvergnügen umwölft, als Wilderich ihm sagte, ex joe ihn jegt zu den Arbeitern im Dorfe führen, deren er zunächst bedürfen würde . . . „Sa, Herr," sagte Klaus mürrisch, „wir können ja Hingegen — zum Tischler und au zum Anftreicher — aber daß Sie si nicht vorher um Ihre Sachen, die do num Ihre eigenen sind, umthun . . .“ „Um meine Sachen — ad du meinst, ich sol mir erst deine Aeder und Wiesen ansehen — nun, ich beine, wer eine ist wie der andere, und sie entlaufen mir nicht . . .* „Der eine wie der andere?" sagte Klaus, von dieser Art über Heer und Wiesen zu denken, aufs Weuß erste ver­­­blüfft. „Nun ja, das mag Ihnen wohl so­­­cheinen" — ein chronisches Lächeln kräuselte Klaus’ Lippen — „aber ich meinte nicht juft die Aeder und Wiesen, ich meinte... .“ „Er meint,“ fiel hier, da Klaus zögerte, Walburg mit beinahe zorniger Betonung ein — „er meint das Vieh!“ Dabei traf Wilderich ein äußerst vorwurfsvoller Blid aus ihren Augen, die so schön blau wie Bergigmeinnicht waren. „ga, Here", sagte Klaus jegt, da ihm erspart worden, ‚seine Herzensmeinung selbst auszusprengen, mit feinem wetter­­­­­­leuchtenden Yäc­heln, „das meine ich! Wir haben ein Pferd, zwei Kühe . . ." „Und zwei Ferkel“, fiel Walburg ein, Wilderich begriff sein Vergehen, „ah ja — das Vieh — sehen wir num zunächst das rief er lächelnd aus, sich zum Gehen wendend — „mer so glückich if, zwei Hoffnungswolle Ferkel zu Haben, sol auch nicht unterlasfen, si ihnen ohne Zeitversäumnis vorstellen zu lassen, also gehen wir". Beide begleiteten ihn zum geräumigen, aus Fachwert erbauten Defonomiehaus. Die Ferkel grunzten hier, ohne durch zu lebhafte Notiznahme von dem neuen Gebieter ihrer Würde etwas zu vergeben. Der alte Adergaul, eine Rappe, der aber Schimmel hieß, wahrscheinlich, weil sein Amtswor­­­gänger ein Schimmel gewesen, legte bei Wilderich’s An­­­näherung mit einem Anflug von Misßtrauen die Ohren an die Mähne, erhob aber sonst keinen Einspruch gegen die Beu­gnahme. Die zwei Kühe, vor denen die eine, wie Walpurgis versicherte, den vergangenen Winter hindurch Ber­­wunderungswürdiges im Milchgeben geleistet hatte, und die andere im näcsten ebenso Bewunderungswürdiges leisten würde — für den Augenblick freilich war sein Tropfen von ihnen zu erhalten — die Beiden Kühe schienen durch die Weise, wie sie Walburg aufchwoben, und ihrem neuen Herrn feinen Blick gönnten, andeuten zu wollen, daß seine Aenderung der Verhältnisse eine Wenderung ihrer Gefühle für ihre Pflegerin hervorbringen könne. M­ilverich lobte das Aussehen und die Wartung der Thiere aufs äußerste, und er hätte noch mehr gesagt, hätte er nicht Ferdinand, der laut zu schreien begann, von einer hohen Hühnerleiter am Anfang der Tenne herab­­­holen müssen — der wilde Geselle war hinaufgeflettert, um Eier aus den Nestern zu rauben und konnte nun nicht wieder zurück. Doch hatte, was Wilderich gesagt, die verlegten Ges müther seiner neuen Hausgenossen gründlich verjähnt und Klaus ging jet beruhigt mit ihm zum Dorfe hinüber. (Bortregung folgt.) nn­­nn S Korrespondenzen, Berlin, 19. Juli. (O.­R.) Die öffentliche Meinun Deutschland bejgpäftigt sich noch en mst er Angel hen der Distelschulgefegentwurf in Ungern auf die deutsche Kultur und die gefegliche Autonomie der protestantischen Kirchen in Scene fegt, als «8 Anfangs fehlen. Die bedeutendsten Blätter nehmen allmählig Stellung. So bringt das Yuliheft der „Preußischen Jahrbücher” eine kautenswerthe Aufklärung „aus Hagaru“. Es wird darin der erwähnte Gefegentwurf charas­­­terisirt und darauf hingewiesen, wie durch die Bestimmungen desselben die Nichtmagyaren wieder in schweren Nach­theil ge­­genüber den Magyaren gefegt werden; es wird von Erstern unmöglich gemacht, die deutschen Hochschulen zu besuchen, während die Lethtern­­es ungehindert thun können, denn die Erlernung der moghyarischen Sprache zwingt sie nicht, in Ungarn allein zu stubiren. C& wird weiter nac­hgemiesen, was troß des Haven Wortlautes des Krieges, wornach der Staat ver­­­pflichtet ist, dafür zu sorgen, „daß die Staatsbürger jedweder Nationalität in ihrer Muttersprache sich ausbilden können“, der ungarische Staat nur magyarische Lehranstalten errigtet. Bor Al­ın aber wird betont, daß es eine Unrich­­­tigkeit ist, zu behaupten, es handle sich bei der Einführung dieses Gefeges Lediglich darum, dem Staat dasjenige Maß des Einflusses auf die Schulen zu sichern, das er u. A. in Deutspland mit schweren Kämpfen sich errungen. „Es handelt fs in vermehrter Staatsaufsicht Über die Meittelschulen in Ungarn nur um einen Kulturfortschritt, sondern um Vers nigtung der deutschen und andern nid­magyarischen Schulen. Berstantlihung ist in Ungarn gleichbedeutend mit Magyari­­­sirung.” — Bor Kurzem ist an der Universität Biel der Pro­­­fessor der Geschichte Dr. 8. W. Nigri­­plögli gestorben. Auch ähnliche Studenten aus Siebenbürgen sind oft unter seinen Hörern gewesen, und die Todesnachricht wird Allen schmerzlich sein. Mag das Andenken des Mannes und des Lehrers anl dort ein gesegnetes fein! Bofal: und Zuges: Chronik, (Ernennungen) Der P­räsident des Karlahuger­­­, Gerichts­­hofes hat den Hilfsdiener Karl Metzer zum Amtsdiener 2. Klasse bei dem Abrubbanyaer 1. Bezirksgericht ernannt, und die hie durch er­­­lebigte Stelle dem ausgedienten Unterofficier Johann Sarmath ver­­­liehen. (Roncert Schwabe-Morelli.) Der ‚als Wunsch eines vierten Auftretens der insan rau­­res Morelli war vielleicht dur die Witterung in fetter Stunde bedeutend abgekühlt worden, denn das Koncert war nur mäßig besucht. Die bereits wiederholt gewürdigten Leistungen der Sängerin fanden gleichwohl die wärmste Aufnahme, und in der That überwand bieselbe die sichtlichen Einflüsse­­­ einer gewissen Ermüdung mit staunenswerther Bravour. Die Koncertgeberin ist ohne allen Zweifel eine bemer­­­kenswerthe musikalische Erscheinung. Möge es ihr, so wünschen wir zum Abschied, gegönnt sein, den Rahmen eines solchen Koncerts „bei gedechten Tischen" bald mit einer ihrer wür­­­digen Stellung in einem guten musikalische dramatischen Ensemble einer Opernbühne zu vertauschen, “ BER Bet

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