Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1880. Oktober (Jahrgang 7, nr. 2063-2088)

1880-10-01 / nr. 2063

ee Re­­­ER x RN x Seite 942 «·«"T­­­eannstadfk Freitag Siebenbürgifäl.Centräres Tageblatt. EEE EST 1, Oktober 1880. Nt942063« «"csssm. einem kräftigen Vorgehen erwachsen könnte,und das Minis­­­terium des Reußern müßtecllkn seiner­ Gepflogenheiten un­­­srku werden,wenn es nicht auf Seite der Zaghaften stünde. Die Hauptschwierigkeit,welche zu besiegen ist,liegt also nicht in Belgrad,sondern in Wien.Wir glauben auch nicht,mit dieser Reaßerung uns gegen den Opportuuismus versündigt zu haben,denn die Belgrader Politiker werden sicherlich nicht erst aus unserem Blatte auf diesen Widerstreit aufmerksam gemacht werdem der ihnen so herrliche Dienste geleistet hat« Es wäre kindlsch anzunehmem daß gerade in Belgradela­­nyland unbekannt fehden hierzu Lande alle Welt kennt.« Fürst Bismarc nimmt seine Aufgabe als preußischer Handelsminister ernst. Im einem Schreiben an die Handelskammer in Plauen deutet er die wirthschaftlichen Wege an, welche er als Handelsm­inister einzuschlagen gedentt. Er entwicelt in demselben das Projek­ eines volkswirthschaft­­­lichen Senats, bestehend aus Vertretern der Industrie, des Handels und der Land­wirthschaft, der gewissermaßen ein Vor­­­parlament für wirthschaftliche Fragen werden sol. Die son­­­stituirende Vorlage kommt selbstverständlich an den Reichstag und sie sol gewissermaßen die Grundlage für die weiteren Entwürfe des Kanzlers bilden, welche dem Senat zur DVors­­berathung vorgelegt werden sollen. Es stellt si Heraus, daß der Fürst die Reform der Gewerbe- Ordnung und die Regelung des Arbeiter-Bereicherungswesens in einen gewissen Zusammen­­­hang zu bringen gebenst. Die Innungen sollen wieder aufleben, aber nicht den Charakter der früheren Zünfte, d­. h. einen exk­usiven Charakter haben, sondern eine gewisse Ordnung in Bezug auf Lehrlinge, Gesellen und Meister dadurch here­­­stellen, daß ihnen in dieser Beziehung gewisse Rechte ein­­­geräumt werden. Doc sollen sie sein ausschließliches Recht zur Betreibung des Gewerbes erhalten. Andererseits soll es die Aufgabe der Innungen sein, die Versicherungen offen in die Hand zu nehmen, so daß die Arbeitsv-Versicherung nicht nach Fabriken oder nach Orten gesondert oder von den Be­­­hörden in die Hand genommen würde, sondern nach den­­­ einzelnen Gewerken und von den einzelnen Innungen, und zwar in ähnlicher Weise, wie bisher die Raoppschafteraffen organisirt sind. Man fieht, daß das Ding Gestalt an­ nimmt. Zur Durchführung dieser wirthschaftlichen Reformen bedarf der deutsche Reichskanzler allerdings des Friedens, und dieser ist auf das Höcste bedroht. Die orientalischhe Frage wird in ihrer ganzen Größe durch den Widerstand des Sultans wieder aufgerolt. Der Sultan — lautet eine der neuesten Nachrichten — fertigte einen geheimen Zerman aus, auch weldhen Riza Pasha zum General-Gouverneur ernannt wird. Der Jerman ist erst zu eröffnen am Tage, wo die Feindseligkeiten beginnen. Die Instruktionen Riza’8 lautet, Dulcigao nicht zu über­­geben, die Grenze energisch zu vertheidigen, die Albanesen zu organisiren, türkische Offiziere an ihre Sorge zu stellen und, foll die Montenegriner ihre Kräfte gegen einen Punkt konzentriren sollten, in ihr Land einzufallen und Kompensationen zu nehmen. Nachrichten aus Konstantinopel, die an große Eu­phäuser in London eingelaufen sind, laufen dahin, man müsse täglich eine Katastrophe im Palaste gewärtigen, da dei Sultans Zustand dem Parorismus nahe sei. Auch der englische Botshofter Göfhen sol Wehnliches telegraphirt haben. Für Heute war in London ein Ministerrath anbes raumt. Dieser ganz ungewöhnliche Schritt, da sonst die Ministerkonfeils erst im November beginnen, ist durch die Nothwendigkeit veranlaßt, daß die Minister über neue Instellationen an Rami­el Schmonr und über in der irischen Frage zu ergreifende M­aßregeln berathen. Aus Paris wird gemeldet: In Folge der Weigerung der Pforte, Dulcigno zu überliefern, ist eine vollständig neue Situation geschaffen worden. Nicht allein die Deontenegriner, sondern an die kommandirenden Admirale weigerten sich, gegen die mit den Türken vereinten Albanesen vorzugehen, und haben darüber ihren Mächten vereh­rt. Die Mächte haben nun Unterhandlungen begonnen, ob nicht die Flottendemons­­­tration als gegen die Türkei selbst gerichtet anzusehen wäre. Von mancher Seite wurde sogar die Yhee laxciıt, die Flotte bis in die türkischen Gewässer einfahren zu Im Falle diesbezüglich ein Unverständnis nicht erzielt und der Demonstration sein­ besonderer Nachpruch gegeben werden­­­­önnte, ist die gänzliche Auflassung der Flotten-Demonstration nur unwahrscheinlich. Leitere Eventualität würde befördert werden, wenn Frank­­reich, dem Anstürme der Breise und der öffentlichen Meinung im Allgemeinen nachgebenn, es vorziehen würde, die gegen­­­wärtige Situation zu­ bewüßen, um sich jedes weiteren feind­­­feigen Altes zu enthalten, wofür hier eine große Dispo­­­sition Herrscht. Ganz richtig bemerkt Hiezu die „L­imes", das Schau­­­spiel des vereinigten Europas, welches vor­ den Drohungen der Türkei zurückweicht, wäre ein unendlich Lächerliches. Die Mächte seien durch Frankreich zu einem prahlerischen Hafard­­­spiele verleitet worden, in welchem sie nit gewinnen konnten. Aus Philippopel schreibt man der Augsburger „Allgemeinen Zeitung”, die Proklamation der Unabhängigkeit Dostrumeliens sei für den 9. Oktober in Aussicht ge­­­­ommen, innge Tage vorher werde General Tschernajeff eintreffen, voraussichtlich um die entsprechenden Bewegungen zu leiten. Wie der Londoner „Slobe” behauptet, sol die zufsische Regierung befohlen haben, daß ihre Flotte in Sebastopel statt in Nikolojew überwintere und daß in verschiedenen süd­­­rufsischen Häfen große Kohlenvorräthe für Kriegsschiffe an­­­gesammelt werden. Die rufsischen Nihilisten haben sich wohl nie einen Spaß erlaubt, indem sie aussprechen, daß die in Ennland erbaute und für dem Kaiser von Rußland bestimmte Fach „Livadia” mit zwei Höllenmaschinen versehen sei. In Folge einer solchen Anzeige untersuchten englische Zaub­er den Kiel der "Livadia", fanden jedoch nichts­­­ Verdächtiges vor. Die 34. Hauptversammlung des Vereins der ev. Gustav-Adolf-Stiftung in Karlsruhe. (Orig.»Ber. des „S.-D.-Tageblatt”,) 11. Schon um 81­­ Uhr hatten sich die Bereinsgäste am folgenden Tage abermals vor dem NRathhouse versaumelt, um alabald im festlichen Zuge in die gegenüberliegende Stadtlinde einzutreten. Dem Zuge voran gingen etwa 15 bis 20 Paare weißgekleidete Jungfrauen mit den weibhlichen Gaben der Frauenvereine und Einzelner, mit verschiedenen Altargefäßen, Taufbiöden und Leuchtern aus Silber. Dann folgten die­­­ Mitglieder des Gentralausschußes, das Fest­­­somit&, der badische D Oberkirchenrath und alle übrigen Feste genossen. Wieder war auch Heute wie gestern die ganze Kirche, in allen ihren weiten Räumen, unter und auf den breiten Galerien, dicht angefüllt, um nach den vom großherzoglichen Hoflirdendher tief ergreifend vorgetragen, Liede: „Ein’ feste Burg ist unser Gott”, nach dem hierauf folgenden Eingangs­­­gebet und Gemeindegesang die zweite, vom Oberkonsistorial­­­rath Dr. Stählin aus München vorgetragene Festpredigt über Röm. 1, 16. anzuhören. Bald nach dem Schluffe des Gottesdienstes begann, etwa um 11 Uhr, die erste öffentliche Sigung, welche bis nach 3 Uhr dauerte. Nach einem kurzen Festzesang mit einem Gebete des V­orfigenden folgten einige Eröffnungsan­­­sprachen und Beprüfungsreden von dem badisen Ober- Ürkenrath duch Brälat Dof, dann vom Wiener Ober­­­fichenrath, und von der Universität Heidelberg durch Brof. Groß. Es folgte ferner der Bericht des Stadtpfarrers und Dekans Zittel über mehrere Gescherte, dann der Jahresbericht von Kriegern, aus welchem ich bloß hervorheben will, daß sich von 1005 Zweig- und 390 Frauenvereinen 450­­0 Ver­­­treter eingefunden hab­en, daß ferner die Unterstüßungssunme des Jahres 1878/9 auf 750,769 Mark gestiegen sei und daß entlich die ganze bisher zur Verwendung gekommene Summe 15,587,974 Mark betrage. W Ausgeschieden aus der Pflege des Vereins sind 23 Gemeinden.­­ingeweiht wurden 23 Kirchen und Bethäuser, meist 16 Schulen, fertiggestellt 7 Pfarrhäuser und #8 ist die Schuldenlast der unterftagten Ge­­­meinden um 387,724 Mark Herabgegangen. Dagegen sind 50 Bittende Gemeinden neu hinzugekommen und ist namentlich für die Sub­­läumsgabe der evangelischen Kirche Oesterreichs noch sehr viel zu thun Übrig, um in dem erssten, fehsten Sammlungsjahr das ausgefischte Ziel zu erreigen. Diese Aufgabe wird daher allen Glaubensgenossen in dem fliegenden Blatte No. 58 insbesondere an das Herz gelegt. Nun erst wurde das Wort ertheilt an die lange Reihe von Sprechern, die sich Schon am V­ortage dazu angemeldet hatten. Da Sprach denen zuerst ein Vertreter der Evanzelis­­­ationsgesellschaft in Elsaß, dann ein Vertreter der Nieverl­­­ande und wo viele Andere, endlich ein Abgeordneter der deutschen evangelischen Glaubensgenossen aus Paris und nach ihn als B Vorlegter in der ersten Geigung als der Vertreter des siebenbürgischen Hauptvereins (David Kraffer aus Großpole) die nachfolgenden Worte: „Hochgeehrte Herren und Brüder! Schon öfters ist an ein Abgeordneter des siebenbürgischen Hauptvereins Mediarch vor der hohen Hauptversammlung des ev. Gustav-Adolfe Bereins aufgetreten, um der­­­selben auch von diesem weit entfernten Wachtposten evangelischen Glaubens dem treuen Brudergruß zu Überbringen, vereint mit dem tiefinnigsten Dante fü­r die bereits empfangene und mit der inständigsten Bitte auch um feinere Unterfrügung. Aber noch keiner dieser Boten war meines Wissens in der Lage, dieser Versammlung dabei zugleich ein etwas specialific­eres Bild von dem dortigen Arbeitsfelde des Vereins vorzuhalten, weil nämlich in der Regel zwischen dem Tage seiner Erwählung zum Abgeordneten und dem Antritte der Mission ein viel zu knapper Zeitraum lag, um ein solches Bild entsprechend vorbereiten zu können. Auch mich Hat nun meine biesfälige Mission vor so kurzer Zeit und so unerwartet getroffen, daß ich dem Gedanken, ein solches voll­­­ständiges Bild zu entwerfen, von vorne herein entsagen mußte; aber wohl konnte ich, im wie ferne mir dazu durch meine Stellung als Vorstand eines unserer zehn Zweigvereine und als Dec­hant des gleich­­­namigen Mühlbacher Kirchenbezirkes die nöthigen Daten zu Gebote fliehen, wenigstens bdiefe Heine Partie des Bildes enthüllen, aus welcher als einem homogenen Theile des Ganzen an auf dieses ein um so fihrerer Schluß gezogen werden kann. Ich konnte also wohl erwähnen, wie son in dem einen Mühl­­­bacher Zweigbereice von feinen 25 Ortschaften, die nahezu 20 Meilen in die Länge und eben so viel in die Breite zerstreut liegen, 12 Ge­­­meinden als Bedürftige und Bittende uns entgegentreten. Wie z. B. die in dem Kohlenbergmwerlsorte Petrosheny neu entstandene evangelische Gemeinde zwar aus eigener Kraft sehen seit dem Jahre 1876 einen Baugrund zu einem Kirchlein erworben und auch den Grundstein dazu gelegt und das Fundament herausgemauert hat, man aber , da sie meist no aus armen Handwerkern und Taglöhnern besteht, ohne Bei­­­hilfe von außen absolut außer Stande ist, das begonnene Werk feinem Biere zuzuführen. Die ferner die dem Vereine bereits wohlbelaunte Gemeinde zu Deutsch-Plau eben in der größten Gefahr schwebt, daß ihr verpfändetes Kirchen-, Pfarr- und Schulgut unter den Hammer komme, weil nämlich die dortige romanische Majorität der Ortsverwaltung das­ bisher der evangelisgen Kirche allein zu Gute kommende Mühlregal­ und der griechisc­­­h orientalisgen Kirche einräumte und dadurch das bisherige Mahleinkommen der evangelischen Kirchengemeinde, aus dessen Ueber­­­schuß die zum dringenden Schul- und Pfarrhausbau gemachten Schulden in Annuitäten gezahlt werden sollten, auf ein Drittel herabgemindert hat, so daß man nicht einmal die sonstigen, auf dies Einkommen syste­­­misirten Ausgaben bestritten werden kürnen, die Heine und arme Ge­­­meinde aber das nun Fehlende aus eigener Kraft aufzubringen offenbar außer Stande ist. Wohl könnte ich auch erwähnen, wie die Pfarrstelle einer andern Gemeinde dieses Zweigvereines, in Torda, jahrelang unbefett bleiben mußte, weil es zu dem geringen Einkommen b von 300 Gulden d. W. eben sein geeigneter Kandidat melden wollte. Wie ferner von dem acht biesem Kirchenbezirke einverleibten Ge­­­meinden der früher sogenannten Zelesher Surrogatie, die bis zum Jahre 1848 Leibeigene waren, im bevem Zweien das Evangelium ro­­­manisch gelesen und gepredigt. Dagegen aber deutische und einige serbische Kirchenlieder gesungen werden, auch gegenwärtig noch fünf als Bedürf­­­tige und Bittende vor uns fliehen, und wie in der Einen der zwei er­­­­­­wähnten vom Dänissch sprechenden Gemeinden, nämlich in Groß-Ofergieb, eben gegenwärtig anstatt des Einsturz droßenten alten, ein neues Pfarr­­­haus zwischen zwei gemauerten Giebelmänden aus lechtwert gebaut wird, während der Pfarrer mit Weib und Kind unterdessen im Stalle wohnt. Wie ferner in al diesen Gemeinden and die Schulfrage no in sehr großer Gefahr schwebt, weil nämlich bis noch von allen act Gemeinden nur eine vorschriftemäßig geprüfte und definitiv angestellte Schullehrer hat, die Anderen aber wegen ihrer schwachen Schuldotation fi mit Hilfslehrern und anderen provisorischen Supplenten behelfen müssen. Nun hat aber der 1. Schulinspektor in einigen dieser Ge­­­meinden schom wiederholt angekündigt, er werde d­emnächst Kommunals­­chulen errichten haffen, wo die konfessionellen Schulen dem geist­­­lichen Anforderungen nir nach allen Richtungen entsprechen Daß in diesen Kommunalschulen unsern evangelischen Glaubensbedürfnissen nur wenig oder gar seine Berücksichtigung geschenkt werden dü­rfte, das liegt auf der Hand, und ob wir neben dem vielem andern auch diesem Bedürfnisse mit unsern geringen Bezirks- und Landeskirchenmitteln werben genügen können, das laßt sich noch nicht ganz ermessen. Wohl könnte ich schließlich, vieles Andere Übergehend, wo er­­­wähnen, wie auch den Bezirksvorort, die evangelische Stadtgemeinde Mühlbach, welcher ein guter Theil ihrer heutigen evangelischen Glau­­­benskraft in der bei uns sogenannten „Baden-Durlach’schen Einwande­­­rung“ vor dreizehn bis vierzehn Jahrzehnten eben aus dieser Gegend hauptsächlich zugetroffen ist, in dem Iesten Jahre gleich zwei sehr empfind­­­liche Schläge getroffen haben, indem männlich einerseits die romanische Manjorität der dortigen Stadtivertretung der evangelisch-fächfischen Haupt- Woltergale die ihr aus der Stadtkasse von seit mehreren Jahren ge­­­währte Unterflügung mit jährlichen 1200 Gulden plöglic entzog, während die der griechische orientalischen und römisch-katholiigen Schule gleichzeitig gewährten Unterflügungen ganz ungeschmälert zufließen, und indem andererseits die von derselben Majorität gewählte Ge­werbeschul- Kommission bei ihrer legten Belegung der Lehrerstellen und Organi­­­sation der Gewerbeschule eben so vorging, daß die fährliche Nations- Universität si genöthigt sah, dem Dotations-Statute gemäß die von ihr gewidmete Dotation fir so lange einzustehen, bis die Schulsome«­­mission ihren eben so rechtswidrigen, als unpädagogischem­ Vorgang abändern würde. Da nun dies aber bisher nicht geschehen ist, blieben die zahlreichen Lehrlinge Mühlsachs ohne jedweden Unterricht, und dieser Schlag trifft abermals vorzugsweise die evangelisch-sächsische Bü­rgerschaft, die eben das größte Kontingent an Lehrlingen liefert. Ich könnte aber zugleich auch rühmend erwähnen, wie unter al­­len 25 Gemeinden des dem Kirchenbezirk umfassenden Zweigvereines auch mit eine Einzige sich findet, die in dem Testen zwanzig bis dreißig Jahren nit namhafte Opfer für Kirche und Schule aus Eigenem ges bracht hätte, so daß man wohl ohne Uebertreibung sagen kann: es sei in diesen Jahren für Kirche und Schule hier weit mehr gethan worden, als in dem biesen vorausgehenden hundert Jahre, und ich bikofte wohl auch Hinzufügen, daß wir theils den Impuls, theils, die Kraft dazur insonderheit der Wirksamkeit des evangelischen Gustav-Nicolf-Bereines mit zu verdanken haben. Doch ich will weder Ihre Geduld, noch die Software Zeit für eine weitere Ausführung der Leiden und Freuden des einen Theiles im Anspruch nehmen, Wollen Sie mir aber gestatten, um das Eine no bier zu erwähnen, daß nämlich nach den in der Landesfichenversamm­­­lung des Jahres 1877 amtlich konstatirten Nachweisungen innerhalb unserer Landeskirche von ihren 269 Pfarrstellen und 86 mit weniger als 600 Gulden und dar­unter 68 mit weniger als 460 Gulden jähr­­­licher Veroldung botirt waren, und daß selbst nach vollzogener Durch­­­führung der damals beschoffenen neuen Unterflügungsnorm, wornach alle irgendwie entbehrlichen Schul- und Predigerstellen tyeilg gänzlich beseitiget, theils mit der Pfarrstelle vereinigt werden, doc­­­h immer 49 der Unterflagung bedürfende Gemeinden mit 68­ Stellen übrig bleiben, um auf diese so mäßige Normalhöhe gebracht zu werden. Und wie groß ist daneben no das Bedürfnis der Schulen? Wie groß das der Neubauten und dringenden Rezotivungen von Kirchen-, Schul- und Pfarrhäusern ? Darum erlauben Sie­­beln, hofgeehrte Herren und Brüder, auch dem gegenwärtigen Boten des siebenbürgischen Hauptvereins, indem er Ihnen auch diesmal dem treuen Brudergruß der weit entfernten Glaubensgenossen Überbringt, diesem Gruße im Hinblickk auf solche Noth und manchen damit verbundenen bittern Kampf, beizufügen dem tiefgefühlten Dank für die uns beim Bergleihe mit unsern Leistungen tief bespannenden, reichen Unterflügungen zugleich mit der flehenden Bittes DVergefsen Sie uns nicht! V­erlassen Sie uns auch bintünftig nihtl" . Nach dem Schluffe dieser ersten öffentlichen Bersammlung begab man sich sofort zu dem in dem sogenannten Saale der Beithalle vorbereiteten Yeitmale, zu welchemn wohl über 600 Teilnehmer sich vereinigt hatten. Von den bei diesem oftmale ausgebrauten Zivelsprüchen sei der Toast erwähnt, welchen der zweite Vertreter unsere Hauptvereines, Joseph Hodh aus Wurmloch, ausbrachte: „Believte Festgewossen! Es ist oft darüber gelingt worden, daß die evangelische Kirche in so viele Einzellicc­en gepalten iri und, daß sie dadury in nachtheilger Stellung sei gegenüber dem mächtigen Koloß der pitematisch geglies­­derten katholischen Kirche. I aber die Mad ein Arion der Religion und Kirche? Die Aufgabe der evangelischen Kirche ist Versöhnung und Friede, nicht Machtenfaltung, ihr Lebens­lement die freigei­, mießt Herefcaft, die Einheit aber, die der Herr meint in dem Worte; ed wird ein Hirte und eine Herre werden, Lan feine andere sein, als die Einheit im Geiste; und diese Einheit im Geiste, woruch Lanıı sie fener und reiner dargestellt sein, als auch den Buftane Rolf­ B.rein? Das einnende Princip desselben ist ja das Lebensprincip des Christenthume, die Liebe, die Vereinigung des gesammten evangelischeveutischen Volkes zu. gemeinsamer Samaritert­at und das Gefühl der Gemeinsamkeit, das buch diese Vereinigung gewedt wird. Dieses Bewußtsein, ist e8 048 auch das kleine Häuflein der evangelischen Siebenbürger Sachsen, daß fern von der Wutter sein deutsches Wesen und seine evangelische Glaubenstreue be­­­wahrt hat, immer mit neuem Meuthe beseett. Nicht als ob der Wunsch einer äußern Vereinigung in uns rege geworden oder auch nur rege werden könnte — € 8 wäre nur eine eitle Sch­wärmerei, die realen Faktoren zu übersehen und eben so, wie wir mit unseren ganzen Herzen an der Meutter hängen sind wir auch unserm V­aterlande von Herzen zugethan! — aber der Gustav-Moo­s-Vereic ist für uns die Lebensader geworden, die uns dur Die geistige Vereinigung mit dem evangelisc-deutigen Deuttervolte Geist und Herz emporhäte und darum bitte ich die, mit mir anzustoßen auf den einigenden Geist des Gustav-Moolfr Bereins:; es lebe der Gustav-Moolfe Berein als Bringen des Geistes der Einheit­­­ 3 an

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