Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. April (Jahrgang 8, nr. 2215-2239)

1881-04-08 / nr. 2221

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An das Auslebentreten unserer Aderbaufschulen wurden große Erwar­­­tungen geknüpft, Wer sich der Opferwilligkeit erinnert, welche sich diesbe­­­züglich seinerzeit bei der sächsischen Nations-Universität, sowie bei einzelnen Stadt und Kreisvertretungen des Königsbodens fundgab, wird gerne ein­­­räumen, daß sie dieselbe nur aus den Erwartungen erklären lasse, welche damals in unserer Mitte von dem Einflusse des landwirthschaftlichen Yacı­­­unterrichts auf die Hebung unserer Agrikultur gehegt wıren. Wohl fehlte es zu jener Zeit auch nicht an Stimmen, welche diese Erwartungen auf ein bescheidenes Maß einzuschränken suchten,­ die große Zahl der Bethei­­­ligten gab sich fast überschwänglichen Hoffnungen ein. Diese Erwartungen haben sich als Slusionen herausgestellt, und viele von denjenigen, welche damals am wärmsten für die Aderbauschulen einge­­­nommen waren, sind heute mit dem Nathe zurg­­und, man solle diese Anstalten eingehen lassen und die betreffenden Geldunterfü­iungen in anderer Weise zur Hebung unseres Landwirthschaftsbetriebes verwenden. Dieser Ums­chlag in dem Untheil über den Werth landwirthsschaftlicher Fachschulen ist ebenso unbegründet, wie es seinerzeit die Erwartung war, daß durch diese Anstalten unser Landwirthischaftsbetrieb mit einem Schlage umgestaltet werden wü­rde. Eine ruhige Prüfung der Hindernisse, womit unsere Acerbauschulen­ zu kämpfen haben, dü­rfte geeignet sein, die Erwägung nahe zu legen, daß es noch lange nicht an der Zeit sei, die Auflösung dieser Anstalten in’s Auge zu fasser, daß es sie vielmehr empfehle, auf die Hinwegräummung jener Hindernisse bedacht zu sein. Unter Den Techteren nimmt den ersten PBlaß ein der ungen­ügende Besuch Dieser Anstalten seitens der Söhne unserer Landwirthe. Man konnte darauf gefaßt sein; denm überall, wo Aderbaufschulen ins Leben traten, mußte man die Erfahrung machen, daß sich die ländliche Bevölk­erung nur nach längerem Zögern bereit fand, dieselben zu bemügen. Wie hätte Dies hierzulande anders sein können, wo doch der Bauer ebenso konservativ, wie schwer zugänglich der Belehrung über den bessern Betrieb seines Gewerbes ist? S Hierzulande, wo der Bauer im Ganzen und Großen der­­­jenigen Anregung zum landwirthschaftlichen Fortschritt entbehrte, welche in deutschen Ländern in rationell bewirthschafteten Domänen, Rittergütern u. dgl. gegeben ist! Der Kenner unserer Verhältnisse mußte bei u­nserem L­andbauer die möglichst geringste Empfänglichkeit und Eignung für land­­­wirthschaftlichen Fortschritt vorauslegen, und zwar aus dem Grunde, weil unser Bauer bei der althergebrachten gemeindewesen Bewirthschaftung der Feldgründe far gar nicht dazur gekommen ist, über sein Gewerbe nachzu­­­denken, irgend­­welchen selbstständigen Schritt in dem Betriebe seiner Wirth­­­schaft zu thun. War es demm nicht so: die Gemeindevertretung bestimmte von jeher, wann und wie lange die P­rivatgrundftn­de beweidet werden durften; sie bestimmte den Zeitpunkt der Aberntung der Sommer- wie der Winterfrüchte, den Zeitpunkt für das Bejüen der Landtheilungen, für den Beginn des Grasmähens in gewissen, wenn nicht in allen Rieden u­­­. w.? Schränkte nicht der Brache zwang die Reinigung des Ackerlandes auf den Anbau einiger weniger Sommer- und Winterfruchtgattungen ein, so Daß es hier wenig zu überlegen gab? Wie konnte unter solchen Verhältnissen die Empfänglichkeit, die Befähigung für landwirthschaftliche Verhältnisse Wurzel rafen? Mufte nicht unter dem Einflusse dieser, an sich und seiner­­­zeit gewiß nicht unzweimäßigen Einrichtungen, nicht die Meinung in den Bauernköpfen sich festlegen: jo, und nicht anders, müsse gewirthschaftet werden in alle Ewigkeit! Und wie Vater umd Großvater dabei sein Aus­­­kommen gefunden haben, jo müsse auch der Enkel es­­finden, und zwar um j sicherer, je strenger jene Einrichtungen aufrecht erhalten würden! Sit e3­­enn nicht Thatsache, daß selbst heute sogar die Gewecktesten unter unseren Bauern fast Höhnisch den Kopf schh­iehn, wenn sie davon weden Hören, daß die Fruchtwechselwirthischaft einträglicher sei, als die herkömmliche Dreifelder­­­wirthischaft? Zum Unglück geschah es nun überdies, daß in einigen Städten, wo Brachezwang und Weidegang aufhörten, eine Bewirthichaftung der Feld­­­gründe Blab griff, die nichts weniger als mustergiftig ist, weil sie dem Raubbau so ähnlich ficht, wie ein Ei dem anderen. Dieser Um­stand be­­­stärfte die Bauern in dem Wahne, daß das Abgehen von dem Brache­­­und Triftzwang überall dieselben nachtheiligen Folgen herbeiführen werde und müsse. Von einer bäuerlichen Bevölkerung, welche durch viele Jahr­ Hunderte in dem Geleite der Dreifelverwirthschaft einhergegangen ist und sich dabei leidlich wohl befunden hat, konnte Niemand erwarten, daß sie sofort von den ins Leben gerufenen Acerbaufschulen ausgiebigen Gebrauch machen werde. Mit drei Acerbaufschulen für den Königsboden war obendrein in der That etwas zu viel des Guten dargeboten worden. Doch, es wollten sich mit nuur einer Schule die Vertreter z­­eier Gane bei der Universität nicht zufrieden geben, und da die betreffenden Gane aus Eigenem namhafte Opfer zu bringen bereit waren, versagte man denselben eine Subvention nicht, wodurch sie in den Stand gesegt wurden, in der eigenen Mitte Acker­­­baufschulen zu errichten. So ist es gekommen, daß drei Ackerbaufschulen ins Leben traten. Die Folge, die den Kenner unserer Verhältnisse nicht überraschen konnte, ist ge­­wesen, daß sie insgesammt Ha genügend besucht waren. Zur Beseitigung dieses Uebelstandes an der Medinacher Aderbaufschule hat die sächsliche Universität einen Schritt getan, indem sie den betreffenden Stipendien­­­betrag erhöhte. Der Schritt hat die beste Wirkung gehabt; die Schü­lerzahl hat sich in der That merklich gehoben. Sie wü­rde sich zuversichtlich noch höher heben, wenn der Betrag eines Stipendiums derart bemessen werde könnte, daß nur ein geringer Zuschuß aus Eigenem zu den Studienkosten erforderlich wäre. Möchte es der Universität möglich sein, in W­älde Die erforderliche Aufbesserung der Stipendien eintreten zu lassen! Auch ander­­­wärts hat man derartige Kosten nicht gescheut, um den­­­Besuch der Acker­­­bauschulen zu fördern. Ein zweites Hinderniß, welches dem Aufblühen unserer Ackerbau­­­schulen entgegensteht, ist die Thatsache, daß die absolvirten Züglinge der­­­selben in der ererbten Bauernwirthischaft von den gewonnenen Kenntnissen fast gar nicht Gebrauch machen können, weil sie durch das herrschende M Wirthischaftssyften genöthigt sind, sich in Denselben eng gezogenen Schranken der Bodenbewegung zu bewegen, wie alle anderen Dorfbewohner. Da ist e3 sein Wunder, wenn er heißt, was mußt dem jungen Manne sein Studium? Man merkt wenig davon in seiner Wirthschaft! Er treibt e8, wie die Nichtstudirten es auch­ treiben ! Solche Urtheile sind zwar mim zum Theil richtig, denn es läßt sich wohl nicht leugnen, daß ehemalige Aderbaufchü­ler, die ihre Sache gelernt haben, entsprechender dü­ngen, zwecmäßiger pflügen, ihr Vieh besser pflegen, geeignete Geräthe anwenden­­­, dgl. mehr. Doch­­­ richtig bleibt es: einen lohnenderen Land­wirthschaftsbetrieb fanıı man bei diesen ehemaligen Acker­­­baufchul-Zöglingen nicht wahrnehmen. Sie sind freilich nicht Schuld daran. Sie stehen ja unter dem umnltheilvollen Drude des herkömmlichen Wirth­­­schaftzigstens, den der Einzelne, und sei er noch so stark, nicht brechen man. Sollen nun aber die Aderbaufschulen fallen gelassen werden, weil unter dem Einflusse Diesen Drucdes die Früchte des an jenen Anstalten genossenen Unterrichts nicht gedeihen können? Wäre es nicht gerathener, Diesen Druck zu brechen. Damit ein entsprechenderer Betrieb der Landwirthschaft, wie ihn die Arderbaufchulen ermöglichen, Plab greifen könne? CS liegt auf der Hand, daß der Nagen der Ackerbauschulen an ihren absoloirten Zöglingen in ganz anderer Weise zu Tage treten würde, wenn Diese in der Lage wären, bei freier Benegung ihres Grund und Bodens an Früchten und Lutter solche Erträge zu erzielen, wie sie eine durch Wissenschaft und Nahrung geregelte Stud­twechselwirtsschaft ermöglicht. Dien­­t­­en eine von Jahr zu Jahr sich steigernde Anziehungskraft auf den Besuch der Aderbaufchulen auch bei der bäuerlichen Bevölkerung ausüben. Die geeigneten Mittel zur Beseitigung jenes unleidlich gewordenen Dundes zu beisprechen, it hier nicht der Ort. Schwerlich aber dürfte es Flug sein, die Beseitigung dieses Hindernisses allein der Kommafsaton zu überlassen. Denn diese wird noch gar Lange nicht in vielen Gemeinden zur Durchführung gelangen, dann läßt sich nach dem, was bisher verlautete, getroft behaupten, daß auch dort, wo die Kommafsation durchgeführt werden will, die Durchfü­­­rung derart geplant werde, daß die bisher übliche Dreifelderwirthschaft­­­ AB Brache beibehalten­ werden könn­e ··Ein­·drittes Hin­derniß des Aufschwunges unserer Acker­bau­schulen liegt in­ ihrer in­n­eren Einrichtung,deren wesen­tlichster Man­gel darin­ be­­­steht,daß den Zöglingen nie hinniel m­ehr geistige Nahrung dargeboten wird, als sie verdauen künnen. Mit anderen Worten: die Böglinge unserer Ackerbauschulen sind in der Regel nicht so weit vorgebildet, um diejenigen Dasen wissenschaftlichen Stoffes verarbeiten zu können, welche ihnen auf Grund des Lehrplanes dargeboten werden. Die Folge dieses Umstandes ist einerseits mechanisches Aneignen des Lehrstoffs, welches gleichbedeutend te mit werthlosem geistigem Befich, andererseits Aufgeblasenheit, Dinkel­­­haftes Wesen, das Facit ist . Verbildung des Charakters. Dieser Uebel­­stand tritt an allen Anstalten zu Tage, im welchen auf Beibringung mög­­­lichst vieler Fachkenntnisse das Hauptgewicht gelegt wird, ohne Miücksicht auf Die Art und Weise der Aneignung dieser Kenntnisse seitens der Schüler. Dan darf eben auch an Fachschulen nie übersehen, daß die Verstandes nicht auf Kosten der Charakterbildung angestrebt werde. Der Verbildung des Charakters wird aber erfahrungsgemäß großer Vorschub geleistet Durch ein Wissen, welches sich seiner Beschränftheit, feiner Zedern­­­haftigkeit nicht bewußt ist, welches nicht auf naturgemäße, sondern auf mechanische Weise angeeignet wurde. ‚Diesem Hindernisse des Aufblühens unserer Aderbaufchulen gegenüber erscheint 88 dringend geboten, die Lehrpläne derselben zu revidiven und daraus alles auszuscheiden, was die Durchschnittliche Fassungskraft und Vor­­­bildung der Zöglinge übersteigt. « Wenn irgendwo,so h­an­delt es sich in­ Ackerbauschulen u­m­ selbstthätige Beobachtung,um­selbstständige Geistesarbeit,u­m­ das Eindrin­gen­ in die Lehrgegenstände auf dem Wege der Induktion. In seinem Falle mit mechanisch eingelernten jedesmal den gegebenen Verhältnissen Reicht doch der Landwirth d­en Regeln aus, muß er doch | · ····gem­aß en­tscheiden,welches­ Verfahren das geeignetere seit Mithin istihm­ wenig geholfen mit abstrakten wissens­­­chaftlichen Formeln­zst,er kann­ bei un­ richtiger Anwendung der letzteren Schaden haben un­di­ird dan­n­ für den Spott nicht zu sorgen brauchen. Auf die Methode wird Demnach in unsern Aderbaufchulen mehr N­ücksicht genommen werden müssen, als es bislang geschah. Von nicht ı­inder großem Belange aber erscheint die Beaufsichtigung und Lertung der Zöglinge in der Absicht, Dieselben von solchen Zerstreuungen, Genüsfen und Gesell­­­schaften abzuhalten, wodurch sie an ihren Sitten Schaden nehmen könnten, d­­en Wort — die erziehliche Einwirkung der Acerbaufschulen auf ihre­­öglinge. Alles in allem: die Hindernisse, welche dem Aufblühen unserer Aderbaufschulen entgegenstehen, müssen zuvor entfernt werden, ehe man daran geht, diese Anstalten aufzulösen, weil sie — wie zugestanden werden muß — den gehegten fibhert­­­riebenen Erwartungen nicht entsprechen. Ist das Mögliche zur Beseitigung jener Hindernisse geschehen, dann, aber auch­ mit dann wird man in der Lage sein, zu entscheiden, ob sie ein Mecht Haben, zu bestehen, oder wert­ sind, daß sie zu Grunde gehen. f 4 Er­­­bildung des­­­­­» Jeuilleton. Garni, Treu bis in den Tor. Amerikanischer Roman, frei bearbeitet von M. v. Wesenthurtz. (32. Sortierung.) „Hm — soll das die Vorrede sein, mit welcher Sie auf Lorenz Fongworth überzugehen gewonnen? Was hat dies Alles mit ihm zu thun ?" „Ich wollte, ich wäre wieder in Rouen!" führt Reine mit biebender Stimme fort. „Ob ich wohl je wieder so glücklich werde wie dort. Meine Tante war so gut und ich liebte sie, und Leonce war so heiter und so schön —" „Und Sie Liebten ihn — wer ist Monsieur Leonce ?” Keine errethet: „Jemand, wen Sie nicht rennen und nie rennen werden, doch ich war nam­enlos glücklich dort, und nun — und nun —" „Sind Sie namenlos elend — ich weiß und wanfe Ihnen im Namen von Baymouth und seiner Bewohner für vieles offenherzige Geständniß." „Ich habe Sie gern, und Sie wissen es — und ich werde nie voll­­­ständig elend sein künnen, so lange Marie hier ist — doch das Leben ist sehr trübe und dürfte wohl immer so bleiben.” „Und doch, wie ich vorher bemerkte, was hat dies Alles mit Lorenz Longworth zu thun?" „Weshalb fragen Sie? Wissen Sie denn nicht, daß Großmama wünscht, daß Eine von uns ihn heirathe ?" „Run, und ist denn dies so fürchterlich? Ich denke, eine Frau könnte sich sein angenehmeres Los wünschen, als Lorenz Yongworth’s Gattin zu sein.“ „Wie gern Sie ihn doch haben! Wie gern er Sie zu haben scheint — ich wundere mich —" sie hält lächelnd und erröthend inne. „Weshalb ich ihm nicht selbst Heiratheit vollendet Fräulein Harriot anstatt ihrer den Sab. „Liebes Kind, meine romantische Zeit ist vorüber, ich bin sieben Jahre älter als Longworth." „Sie sehen nicht darnach auf. Meine Schwester Marie 5. B. ist im Herzen um zehn Jahre älter denn Sie; übrigens sind ja sieben Jahre nicht viel!” « »Mr.Longworth bat mich einmal,ihn zu heirathen,ich mache Ihnen gegenüber kein Hehl daraus,weil ich ü­berzeugt bin,daß ein Tag kommen wird,an­ welchem­­ Sie es sowieso erfahren­ m­ü­ssen­;doch er m­­einte die Sache n­­e ernstlich!« Reine starrt die Sprecherin verwun­deist ab­»Er bat Sie,ihn zu heirathen,und sollte es nie im­ Ern­ste gem­eint haben­P Welch’sonderbare Dinge Sie mir erzählen !" „Ich weiß kaum, in welcher Weise ich Ihnen dies erklären soll; wäre ich thericht genug gewesen, einzuwilligen, so würde ich schon Lange Mrs Longworth sein !" „Ich wollte, Sie hätten Ja gesagt," entgegnet Keine mit der ihr eigenen Offenherzigkeit. „Aber e8 war unmöglich, und ich wußte e8, und er wußte e8 auch, wir hätten seine glückliche Ehe geführt!" « Das ältere Fräulein licht herzlich z lebhaft steigt die Erin­­­erung an jene Zeit in ihrer Seele auf.Sowohl sie als auch Longsworth waren damals­ Vor acht Jahren,erst nach Baym­­outh gekom­m­en­,un­d Beide hatten sofort erkennengelernt,daß sie verirauchte Seelen seien.Es githiebe,i­s git Freundschaft,welche im­ Augenblicke­ des ersten Sehens erwacht.Eine solche hatte Longworth und Esther Harriot raschen aneinan­dergeknüpft. Lon­gworth holte sich regelmäßig bei ih­r Rath und Hulse;sie schrieb litera­­­rische,dram­­atische und musikalische Au­fsätze fü­r sein­ Blatt,er verbrachte dieleen­de regelm­äßig in­ ihrem­ Hause,und die Leute glaubten,bedürfte ein Paassiverde in Das Gerü­cht drang auch Longsworth zu Ohren und über­­­raschte ihn­ anfän­glich,doch seuiehr er darüber nachdachte,desto mehr be­­­hagte ihm­ der Gedan­ke.Un­d endlich sprach er.Im­ Grafe zu ihren Füßen liegend,richtete er den Blick zu­ ihrem­poriindrief: »Esther,ich wollte,Sie würden mich heirathen!« Fräulein Harrion­ war an­ Lon­gworth S unvermittelte Einfälle gehwöhnt, aber diese enial blickte sie doch in höchster Lieberraschung empor. ,,Jaichi wolltei wirklich,Sie thäten­ es sich habe kürzlich viel darüber nachgedacht und­ wollte Sie schon längst um­­ diese Gu­nst bitten.Nichts wü­rde besser passen.Inn­fere An­sichten­ stimmen fast in­ gari­ichts überein,was eine Anzahl angenehmer Kontroversen in­ Aussicht stellt.Sie beabsichtigen,in Bay­­­mouth zu­ leben und zu sterben-ichdesgleichen­.Lassen sie uns vereint leben, vereint sterben.« »Lorenz,ihre Idee ist ganz verkehrt!« »Das sehe ich nicht einz im Gegentheil,sie ist sehr verni­ün­ftig.Lassen Sie mich e ihnen­ beweisen.Der Mannheirathet,nun eine an­genehme Gefährtin für das ganze Leben zu­ gem­­in­en,könnte es eine angen­ehm­ere Gefährtin­ geben ale Sie sind?Der Man­n­heirathet,um ein­e treue Pfle­­­terin, eine Genossin in Stunden des Schmerzes zu haben — Sie sind mir all dies. Ich weiß nicht, wie ich bestehen könnte ohne Sie! Wir sind gern beisammen; wir werden des Zusammenseins nie müde, und ich habe Sie ungeheuer gern. Sie find Hug — ich könnte seine gewöhnliche Frau hei­­­rathen, selbst wenn sie eine Venus wäre; Sie sind gut, und ich bete gute Frauen an. Sie sind schön, und ich opfere vor Schönheit. Dies sind meine Anschauungen. Mederlegen Sie sich die Sache, Fräulein Harriot, und Lassen Sie mich Ihren Beichluß willen !" Jahre sind gekommen, Jahre sind vergangen, aber Fräulein Harriot hat noch nie die Zeit gefunden, über den Vorschlag Longworth’s­ nachzus­­chenken; sie lacht jegt, indem sie Peine jene Episode erzählt; doch Reine bes­­trachtet die Suche in ernstem Licht. „Mr. Longworth hatte echt, ich glaube, Sie Beide wären für einander geschaffen. Sie haben ihn sein Leben lang gelaunt, nicht wahr? Sprechen Sie mir von ihm, ich bin in einer matten Gemüthsstimmung und lasse mich heute Lieder unterhalten, als daß ich selbst zur Unterhaltung bei­­trage. Wer ist Lorenz Yongworthy? Wer war sein Vater, wer seine Mutter, hat er eine Schwester, einen Bruder? er sieht aus wie ein Man, der ein bewegtes Leben hinter sich haben mag." „Um seine vollständige Biographie zu vernehmen, müssen Sie meine Dienerin ausfragen — sie fennt ihn, seit er ein gold­ediger Knabe von zehn Jahren war, in Schwarzen Summet gefleivet, mit breiter rother Schärpe, mit Schwarzer Sammetmüge und goldener Borte Stellen Sie sich Yorenz Longworth in solchem Anzuge vor! Unmöglich !" „sa wohl unmöglich!” erciverte Heine lachend. Site gewenft der ernsten gemessenen Erscheinung des gereiften Mannes — wie konnte er je so phanz­­­astisch ausgesehen haben­ . »Sein Onkel hatte Lorenz a doßlich als er noch ein­ klein­er Jü­n­ger war, sind dieser On­kel ist ein­ sehr­ reicher Mann­!« »Wie kommt es denn,daß unser Held ein Redakteur ist,disr fü­r das tägliche Brot arbeitet?« »Der Grund liegt,wie fast immer,in einer Frau!« 5 2 v k­­­iäk : Dakar. nd is einst NE­­ET »Es-.­­­REN s­­­·i EEE i« s—i-—»...-ei,.ignn·«.-Lin-«·«

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