Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. September (Jahrgang 8, nr. 2342-2367)

1881-09-19 / nr. 2357

- Seite 866 Hermannstadt,Montag Die Lage der Franzosen in Tunis ist unverändertz die­ Jnsur­­­·genten sind außerhalb der Hauptstadt Herren des Landes,s­nd Tunis selbst ist jeden Augenblick von einer Invasion derselben bedroht.Wy immer sich ein französischer Soldat außerhalb des verschanzten Lagers zeigt,wird er von einer Ueberzahl von Feinden angegriffen und fällt denselbenzqupten Bei den verschiedenen Scharmützeln französischer Reiter mit den Aufständischen hat es sich gezeigt,daß die französischen Pferde sehr leicht erschiöpft­ werden und ihre Reiter nöthigen zu Fuß weiter zujämpfen wopet sie meist den Insurgenten in die Hände fallen und vonpresen massakiert werden. Die Franzosen werden vor Mitte Oktober kaum in der Lage sein, die Offensive zu ergreifen. In den Häfen von Marseille und Toulon werden tagtäglich Truppen nach Afrika eingeschifft. Von Marseille aus sind vom 6. April bis 14. September nach Tunis und Algerien erwedirt worden 83 Ober­­­offiziere, 384 Subalternoffiziere, 653 Unteroffiziere und 35.744 Korporale und Gemeine, dazu 4697 Pferde und Maufb­iere. Aus ZTonlon und den anderen Häfen sind ungefähr die gleiche Anzahl befördert worden und beläuft fs nunmehr das in Nordafrika beschäftigte Expeditionsheer auf 65.000 Mann Infanterie, 15.000 Reiter und 12 Batterien Artillerie. Die Unfähigkeit, mit welcher der afrikanische Feldzug Dirigirt wird, und das Schweigsystem der Regierung, beginnen in ganz Frankreich täglich steigende Unzufriedenheit zu erregen, welche von der conservativen und radicalen Presse mächtig geregüirt, aber auch vom unabhängigen Theile der gemäßigten P­resse, wie „National, offen getheilt wird.­­­ Nach den jüngsten Nachrichten aus Kairo wäre die Krise,die durch die Militär-Revolte vom 9.September hervorgerufen worden,äußerlich überwunden und vollständig abgethan.Die Truppen haben in schriftlichen Erklärungen ihre vollständige Unterwerfung angekündigt,Minder-Haupt­­­stadt anwesenden Notablen haben den Khedive ihrer Loyalität und Treue­­­ versichert und das Ministerium Scherif Pascha hat unter diesen Auspizien das Amt angetreten.Ein Zweifel an der Aufrichtigkeit und Dauer dieser­­­ Unterwerfung ist wohlbegründet.Dasaupt der Meuterer Ourahi Bey hat bisher eine so zuversichtliche Haltungeobachtet,daß es selbst bei einem Orientalen auffällig wäre,wenn er sich plötzlich un­terworfen­­ haben sollte. Einem Korrespondenten des Journals»Paris«,der­ ihn interviewte,erklärte er,daß eine Landung europäischer Truppen mit einem allgemeinen Massakre­­r der Europäer beantwortet werden würde.Den Tü­rken könne er ZOOO egyptische mit Remingtons bewaffnete Soldaten und sechs Batterien Krupp­­­­scher Geschütze entgegenstellen,außerdem zähle er auf 150 000 bewaffnete Beduinen.Um für diesen Fall vorbereitet zu sein,soll Ourabi Bey das Material der Eisenbahn von Suez nach Port Said mit Beschlag belegt und 3000 Mann nach Ismailia abgeschickt haben,um die Landung fremder Truppen zu verhindern. Siebenbirgstal-Deutsches Tageblatt. 19. September 1881. Nro. 2357 Aus dem französischen Schulleben. Die Preisvertheilung in französischen Schulen. — Die patriotische Aufgabe der Lehrer « in Frankreich. In den französischen Schulen wird der M Wettstreit als einer der Hülfsmittel beim Lernen angesehen und in den besten pädagogischen Schriften zu rechtfertigen versucht. „Es würde”, sagt unter andern Amboise Neudu der Jüngere, in seiner Pädagogik, „ohne Zweifel unnüt sein, wenn Die Menschen immer aus reiner Liebe zur Pflicht Handeln könnten; aber obgleich dieses Motiv das hauptsächlichste sein muß, dürfen wir doch nicht stolz von unserem Elende absehen. Sehen wir vielmehr unseren Leidenschaften alle Mittel entgegen, die an sich gut sind. Siügen wir uns auf alles, was ung ftügen und vertheidigen kann! Niemand hat daran gedacht, den Einfluß des guten Beispiels zu leugnen, It es denn nicht auch der Ehrgeiz, welcher ihm so viele Wirksamkeit gibt?“ « So ist es zu erklären wie sich die Franzosen nicht blos damit be­­­gnügen am Ende des Schuljahres ausgezeichnete Schüler einer Klasse mit einem Prämium zu bedenken,sondern dazu auch Wettkämpfe veranstalten, die nicht etwa zwischen einzelnen Schülern stattfinden,sondern zwischen verschiedenen Klassenabtheilungen oder Schulanstalten,welche sich­ gewisser­­­massen als feindliche Heerlager gegenüberstehen.Die Preise werden dann nicht einzelnen Schülern,sondern der ganzen Gruppe zu theil;es gilt einen gemeinschaftlichen Sieg zu erringen,zudem jeder seinen Theil bei­­­tragen muß,in dem sämmtliche Arbeiten gegenübergestellt werden. In Genf dauern die Festlichkeiten der öffentlichen Preisvertheilung fast eine ganze Woche hindurch.Ihnen vorausgehen die Concursarbeiter zu welchen die Schüler in den verschiedenen Unterrichtsgegenständen schrift­­­liche Arbeiten liefern.Diese werden von einer durch das Unterrichts- Departement gewählten Commission von Fachleuten,unter denen aber keine Lehrer der betreffenden Klassen vertreten sein dürfen, geprüft und beurtheilt. Nach dem Ausfall der Arbeiten werden die Prämien bestimmt, die theils in Büchern oder Medaillen, theils in Belobigungen bestehen, indem die Namen derjenigen, die sich­ dem Breite am meisten genähert, öffentlich ‚verkündigt werden. Ein Schüler kann dabei, je nachdem er in mehreren Fächern vortheilhaft gearbeitet hat, eine größere Anzahl von Prämien in einem auge erlangen. Ähnlich verhält sichs in Frankreich. Bei der N in der­­chüler 8 Ecole Lavoisier zu Wariß erhielt z. B. vorigen Sommer ein Bücherpreise und 6 belobigende Anerkennungen. Am Tage der Preisvertheilung versammeln sich in Gens,die festlich gekleideten Schüler und Schülerinnen mit ihren Lehrern in den Schulge­­­bäuden und ziehen mit einem Musikchor an der Spitze und schützen den Vompferd zur Seite nach dem Rathhause, um Hier die Mitglieder des Unterrichts Departements aufzunehmen. Unter den Tauten Klängen der Mufik bewegt sich der Zug sodann durch die von einer zahlreichen Meenschen­­­menge erfüllten Hauptstraßen nach dem seitlich geschmückten Palais electoral, einem großen, einstöckigen Gebäude, das ausschließlich zu öffentlichen Ver­­­sammlungen, Schulfeierlichkeiten und dzgl. bestimmt ist. Unter gemessenen Markchschlägen der Tambours tritt der Zug ein. Die Departements-Mit­­­glieder und Preisrichter nehmen auf den rothen Sesseln einer breiten Estrade Plag, auf welcher auch die Tische aufgestellt sind, die in langer Reihe die wohlgeordn­eten P­reise tragen. Nach einem gemischten Chore gibt der Dirigent eine kurze Uebersicht über den Verlauf de vertroffenen Schul­­­jahres, worauf der Präsident eine kurze Ansprache hält und ein abermaliger Chorgesang zur eigentlichen Preisvertheilung überleitet. Die P­reisgefrönten werden hierauf einzeln hervorgerufen und nehmen vor zahlreicher Zuschauer­­­menge und theilweise unter lautem Beifallsflat­chen die Breite in Empfang. Ein dritter Chorgesang bildet den Schluß. Des Nach­tags werden sämmtliche Schulen auf öffentliche Kosten gespeist, worauf sie sich durch mancherlei Spiele noch ziemlich Tange be­­­lustigen. So gestaltet sich das Ganze zu einem eigentlichen Wolfsfeste, wobei sie das Interesse für die Schule seitens des Publikums und der Behörden in schöner Weise documentirt. In Frankreich erifäiren auch sogenannte Bezirks-Concurse, welche nach und nach in allen Departements eingeführt worden sind. Amboise Rendu sagt über dieselben: „Sie, die ehemals lebhaft bekämpft wurden, haben über alle Angriffe triumphirt und Haben nicht, wie man befürchtete. Die Ideen der Kinder eraltirt, ihre Ehrsucht nicht entflammt (?) Eingeführt duch ein Zirkular vom 11. Juli 1865 Haben die Santon-Concurse ihre Probe siegreich bestanden.“ Für die Lyceen von Berfailley und Paris besteht noch der grand concours general, dessen reiche Breite Hauptsächlich aus der Stiftung eines wohlmeinenden, reichen Schulfreundes bestritten werden. Hieran dürfen sich aber nur die besten Schüler betheiligen und es gilt für besonders ehrenvoll, einen Preis dabei errungen zu haben. Die Lehrer der Gefrönten aber gewinnen dadurch bedeutend an Ansehen, und da nicht selten eine Beförderung davon abhängt, so werden alle Anstrengungen darauf concentrirt, hierbei Erfolge zu erzielen. Man hält sich mit und in dem Unterricht Hauptsächlich an die Gutbegabten in der Klasse, faßt diese als eine Art Elite auf und sieht, für welches nach der oder jener sich am meisten eigne. Ein solcher Preisschüler wird für dieses sein Fach besonders geschult, dieses muß er fast mit Ausschluß aller andern treiben. Die übrigen Klassenange­­­­hörigen la queue (der Schwanz) mögen sehen, wie sie mit oder nach­­­kommen, sie können ja vom Nepetenten noch vorwärts gebracht werden. Sache des Schülers und des Lehrers wird nun das Einpauden, ein ge­­­waltiges Memoriren lateinischer Phrasen und Formeln um daraus das beste theme latin zu fertigen, oder unablässiges Einprägen von historischen, geographischen und chronologischen Daten. So wird die Erziehungskunst zur geistlosen Dresur. « In einem f­ranzösischen Lehrbuch der Pädagogik wird den Lehrern eingeschärft,daß ihre Aufgabe namentlich in der Gegenwart besonders groß .Im den Tagen der Prüfung ist es Aufgabe des Lehrers, der aufwachsenden Generation glühende­­r Vater­­­landgliede einzuimpfen. Junge, bildsame Seelen sind in seinen Händen. Der Eindruck, welchen er in ihren Seelen zurückläßt, wird Negel für ihr ganzes Leben. Wer sollte sich in Anbetracht des zu erzielenden Resultates nicht angeregt fühlen von edler Begeisterung ? Der Finger Gottes ruht schwer auf uns, unsere Wunden bluten wo. Der Lehrer wird nie vergessen, daß er im Werte der Wiedergeburt sicherlich das thätigste und wirksamste Werkzeug ist. Die Jugend, welche er gebildet hat, wird einst die Hoffnung des Baterlandes sein, möge sie auch dessen Heil sein! Ach, wir müssen heute Belehrungen bei unsern Siegern holen; mögen wir sie wenigstend zu sammeln, mögen wir sie auszunagen wissen. Die nee Generation, welche unsere Schulen durchschritten hat, wird eine Armee bilden, wie sie noch sein Jahrhundert gesehen hat! Unzweifel­­­haft wünschen wir nicht, daß in unserem großmüthigen Frankreich die Schullehrer, dem Beispiel der deutschen Pädagogen folgend, sich überall befleißigen, ihren Schülern den Haß des Länderräubers einzuflößen. Solche Gefühle widerstreben unfern Sitten; aber wer wird denn den Lehrer an­ Hagen, der unsern Kindern tiefe Vaterlandsliebe und den Wunsch einflößt, ihm eines Tages zu dienen? gesinnten. — Wie wehmüthig muß er einem Unbetheiligten bei dem Anruf’d biefer D Verwahrlosung und fast gänzlichen Verwilderung stimmen, und nie Shhmerzuolf ist es für einen Betheiligten zu wissen, daß sein Theuerfic, vielleicht sein Liebstes, was er auf Erden besaß, in dieser Wilpuif ruhen muß! Darum möge Ihr ed­er Aufruf Gehör finden ! Ich wage zugleich auch an die Weuchthaber die bescheidene Bitte und Trage zu stellen: Könnte nicht die begonnene Ringmauer vervollständigt werden? Jeder Dffeekt des aktiven- und Nahestandes, sowie die Militär­­­beamten würden mit Freuden im pietitvoller Würdigung ihre Hilfe Teilten.­­­ . . und patriotisch erscheine. Es Heißt daselbst: N »Mein Gott,«stammelte der Provisor vor sich hin­——,,wer hätte das denken könnken?...das alte vertrocknete Präparat,das Fossil in Tau­­­roggen ist gestorben und hat mir und der Wittwe meines Bruders jedem 15,000Thlr.vermacht—30,000 Thaler zusammen,wer hätte das denken könne«­—Ichzehnfacher Esell diesen jungen Mann sofort zuschicken—— und solch’ein Unglück­—dieser Doktor Nelles,der mir solch’einen Streich spielen und ihn todt schießen muß—gleichtodt,mausetodt—Gott,welche Dummheit­ welche Dummheit!—ich hätte nicht geglaubt,daß 30,000 Thaler in ganz Tauroggen zu finden gewesen wären«.30,000 Thaler... und wenn der Mensch,der Briefschreiber,der Dummkopf,das Geld nun zur Post gebracht hat,so bekomm­e ich den Schlag«.ich schein eine Leb­­­tage keinen Gnschen davon,wenn es einmal wieder in den Händen von denen dahinten im Lande ist­—ich dummer,dummer Teufel,verschwor­­­fahrtzu,Fiaker,fahrtzu,es geht aqueben und Tod...« Der Fiaker fuhr zu und hielt nach zehn Minuten vor dem Holländischen Hofe­.Der Provisor sprang hinaus und stürzte aus den eben ein paar Reise­­­säcke durch den Flur tragenden Portier zu. »Wo ist der Herr,«rief er,»der Herr Meyer,der bei dem Herrn Schindler aus­ gewesen ist?Sie wissen,beidem,der das Unglück ge­­­habt hat.« „Meyer... Schindler... wie fann man nach Meyer fragen ?" ver­­­fegte barsch und vorwurfsvoll ihn von der Seite ansehend der Portier, und so zu einem hastig die Treppe im Hintergrunde herabkommenden Kellner wendend, sagte er: „Haben wir einen Herrn Schindler oder Mieher, Frig ?" „Meyer — welcher Meyer? — Schindler? Auf Nummer 45, drei Treppen .. ." Damit eilte Frig weiter, den unteren Küchenregionen zu, der Portier aber lief mit den Neifefäcen in einen dunklen Parterregang, worin er im nächsten Augenblick so spurlos verschwunden war als sei da eine Versenkung angebracht, durch welche er sich jedesmal, so oft er mit Fragen nach „Meher eimgesucht werde, rette. zw (Echn“ folgt.) ! Stimmen aus dem Publikum. Herr Redakteur! Die Endesgefertigten erlauben sich einer Löblichen Redastion den folgenden Thatbestand mitzutheilen. » « Mehrere romänische Akademiker aus Hermannstadt beabsichtigten dieser Tage eine Studienreise nach Rumänien zu unternehmen,und zugleich auch dem literarischen Congreß der in Pitest versammelten rumänischen Studirenden beizuwohnen. Zu diesem Zwecke suchten sie um eine Bestätigung ihrer Zuständigkeit nach Hermannstadt bei der hiesigen löblichen Polizeidirektion an,die ihnen auch anstandslos ausgestellt wurde,mit dem Bemerken,daß auf Grund dieser Bestätigung ein von den Studirenden geschwünschtes Reisezertifikat auf 15 Tage ohne weiters vom hiesigen Comitate ausgefolgt wird.­­­ Trot dieser Zuständigkeitsbestätigung vonseiten der Polizeidirektion wurde ihr Ansuchen um ein Reisezertifikat mit dem sonderbaren Bemerken vom Herrn Vicegespan zurückgewiesen,daß die Betreffenden nicht nach Hermannstadt zuständig seien,obwohl dieselben 10—15 Jahre bereits hier selbst ansässig sind,ihre Eltern Hermannstädter Bürger­, Staatsbeamte,Hausbesitzer­c.und die Ansuchenden auch militärzuständig nachermannstadt sind. Sch ein Ansuchen in obiger Sache beim Herrn Obergespan war resultatlos,indem den Ansuchenden auch hier der nämliche Bescheid zu Theil wurde. Ebenso fruchtlos war ein nochmaliges Ansuchen beim Herrn Vicegespan bei vorher geschehener Erfundigung bei der hiesigen Polizeidirektion Der Herr Vicegespan blieb unerschüitterlich, theilte zwar einem der Ansuchenden, der sein Ansuchen in romanischer Sprache führte, mit, daß er alles wisse und auch die hierher gehörige Zuständigkeit kenne, bessen ungeachtet aber nichts thun könne, da ihm die Hände durch einen höhern Befehl gebunden seien, welchem Befehl zufolge er seinem der romänischen Studirenden ein Reife­­certifikat ausstellen dürfe. Bedauerlich ist der Umstand, daß unter den Studirenden, welche um ein Reifecertifikat anfuchten, zufällig sich Einige befinden, die um Stipendien aus Rumänien concurriren, fi­ bort selbst num hätten vorstellen und einer Prüfung unterziehen sollen, und dur biesen Gewaltart ihre Zukunft ge­­­fährdet sehen. Hermannstadt, 17. September 1881. Im Namen der Hermannstädter romanischen academischen Jugend: Cornelius Roman, Flavius St. Siulutin, stud. chem. stud. ingen. An den Berfaster des Aufrufs „Militärfriedhof in Her­­­mannstadt.“ Wohl sehr Bitte werten Ihnen für die edelherzige Erinnerung und Bitte an die Machthaber, um die baldige Rettung der so sehenen Anlagen des Militärfriedhofes im innersten ihres Herzens danken; doch, nehmen Sie biemit öffentlich die wärmsten und innigsten Dantesgefühle eines Gleich (Ernennungen) Meber Vortrag des L. u. Ministers für Curtus und Unterricht gerubten A. d. Sc. T. und apost. E. Majestät die Shftenifirung eines Lehrstungls für Anthropologie an der Dfenperter Universität zu ge­­­nehmigen und den P­rofessor der Klausenburger Universität Dr. Aurelius Zördt zum ordentlichen öffentlichen Professer für jenen Lehrstuhl mit den softemisirten Gebühren zu ernennen. Der Ev. Finanzminister hat den Georg Topan, Anjunsten des Hermannstädter Lottoamtes zum Adjunkten beim Dfenpester Lottoamt, von adjutirten Lottoamts-Präktd­anten Ludwig Zwolengfy aber zum Apjunsten beim Hermannstädter Lottoamt ernannt. (Gegen die Viehseuche) Die Zentralseuchen-Kommission des Hermannstädter Komitates hielt am 16. d. M­. Mittags eine Sigung, in welcher ‚ die Zofal­ und Engel:Chronis. Meittheilung des Aderbauministers, daß in der Gemeinde Deveny-Ujfalu des Preßlin­ger Komitats die orientalische Rinderpest aus­­­gebrochen sei, zur Kenntnis genommen und beschlossen wurde, wie nach auf dem Gebiete des eigenen Komitats alle im XX. ©.­W. 1874 für den vor­­­liegenden Fall vorgeschriebenen Vorsichtsmaßregeln allsogleich ins Leben zu treten haben, mit deren Durchführung der Bizegespan betraut wird. Gerner wurde beschlossen, daß die Kommission bis auf Weiteres allwöchentlich am Mittwoch Nachmittags 4 Uhr zu einer Sigung zusammenzutreten habe. Endlich­ wurde die Mittheilung des Aderbauministers, daß aus Anlaß der im Hernalser Bezirke (Niederösterreich) ausgebrochenen orientalischen Rinderpest die Grenzen der Komitate Nyitra, Oisenburg und P­reyburg abgesperrt wurden, — und die weitere Mittheilung des vorfigenden Beize­­­gespang, Daß Dieses im Bereiche des Komitates bereits vorschriftsmäßig verlautbart sei, zur Kenntniß genommen. (Todesfall) Frau Karoline Schmidt gebor. Molnär, die Gattin des FE. T. Oberst im Geniestabe Karl Schmidt zu Lemberg, ist nach jahrelangem Leiden am Freitag den 16. d. M. im Alter von 47 Jahren verschieden. Die Beerdigung fand Sonntag den 18. d. M. Nachmittags um 5 Uhr auf dem römisch-katholischen Friedhofe statt. Prämiirung.­ Wir verzeichnen mit großem Vergnügen, daß Frl. Kamilla Asboth für die auf der Landesfrauen­ndustrieausstellung in Pest von ihr ausgestellten, in ihrem hiesigen Atelier gefertigten Photografien mit dem ersten Preise, der goldenen Medaille, ausgezeichnet worden ist. (Concert Schwabe-Morelli.) Das zweite Concert im Stadt­­­theater eröffnete Frau Schwabe mit der etwas verbrauchten Arie der Leonore aus „Troubadour”, die sie mit ihrer schönen, kräftigen Stimme mit vielem dramatischen Ausdruch vortrug und wofür sie stürmischen Applaus erntete. Von den folgenden Nummern gefiel besonders Suppe’s „Bergigmeinicht”, die Kavantine aus „Sren­hib” und das Lied des Zeremonienmeisters aus „Being Metusalem". Die Sängerin wurde von Frau H. Hermann mit sorgfäl­­­tigster Digeretion accompagnirt. Eine willkommene Abwechslung bot das Cello- Solo mit Klavierbegleitung von Grügmacher, vorgetragen von Frau 9. Hermann und Herrn P. Hermann, mit der von diesem Künstlerpaar Tängst und rühmlichst bekannten Meisterschaft. Herr 3. Schwabe hat als Reci­­­tator noch einen langen Weg zurückzulegen, ehe er den Meistern Linde oder Türschmann nahe kommt; indes erhielt er für seine Leistungen anerk­­kennenden Beifall. (Verlust.) Im Caffee Albrecht ist gestern Nachmittags dem Lieutenant T. des 31. 2­­nf.-Regimentes eine braunlederne Brieftasche, enthaltend 308 fl. und einiges Kleingeld, in Verlust gerathen. Der Finder oder Dieb der­­­ Brieftasche ist bis noch nicht erüb­t worden. Voltsschulbibliothek.­ In Marktschelfen wurde gestern mit den aus Deutschland gekommenen Bücherspenden eine Bollsschulbibliothek errichtet und wurden mehrere Kinderschriften unter fleißigen Schüler vertheilt. Aufgefundener Leichnam in Kronstadt.) Die „Kronstädter Zeitung“ berichtet: Ueber Anzeige eines Bienengärtners, daß er am 16. d.M. durch seine Hunde aufmerksam gemacht, in der Staffenweide, unweit des Römer’schen Bienengartens in Kronstadt, einen Leichnam in einer Kothlache bemerkt habe, verfügte sich die polizeiliche Kommission sofort an Ort und Stelle und fand mit Koth, Reisig und Disteln ganz bedect einen männlichen unbekann­­­ten Leichnam. Laut des ärztlichen Gutachtens ist der Tod des Aufgefun­­­denen gewaltsam herbeigeführt worden, und zwar durch Vertrümmerung des Schädels, von welchem mehrere Knochenbheile ganz fehlen. Den Kleidern nach zu schließen, s­cheint der Todte ein Ste­ffer zu sein. Da in diesem sie ein Verbrechen vorliegt, wurde dem königl. Strafgericht die weitere nzeige gemacht und der Leichnam bis zum Eintreffen der Gerichtskommission durch P­olizeiwachmannschaft bewacht. Die Sterblichkeitsverhältnisse der Stadt Kronstadt­ haben sie in der abgelaufenen Woche außerordentlich günstig gestaltet. Auf dem gesammten Weichbilde waren blos 7 P­ersonen gestorben und es entfallen auf 1000 Einwohner für das Jahr berechnet 13 Todesfälle. (Neuer Verein) Am 13. September hat sie in Kronstadt ein neuer­­­­erein gebildet, und zwar ein Kirchenmusikverein, der sich zum Ziele geregt hat, die Kirchenmusik in der evangel. Stadtpfarrkirche zu pflegen und zu heben. In der am genannten Tage abgehaltenen konstituirenden Generalversammlung, die von 19 Damen und 19 Herren besucht war, sind die Statuten festgelegt und ist die Vereinsleitung gewählt worden. Die Vereinsleitung besteht aus folgenden Mitgliedern: Vorstand: Franz Obert, Stadtpfarrer; Chormeister: Hermann Geisrig, Organist; Schrift­­­führer: Gustav Spiel, Professor; Ausschußmitglieder:­­­Friedrich Stenner, Archivar; Johann Hedwig, Mufiklehrer; Frau Louise Adam, Advokatenz­­­gattin und zyrau Therese Gust, Dok­orägattin. („Kronst. Btg.") (Aus dem Kronstädter Presbyterium.) Ueber die am 13.8. M. abgehaltenen Sigung schreibt man uns: Zwei Senator Tartler’sche Stpendien für Juristen aus Kronstadt wurden den beiden Abiturienten August Zelelius und Gustav Adolf Zur für die Zeit ihres vierjährigen rechtswissenschaftlichen Studiums verliehen. Zwei Gesuche um Aufnahme von Kindern in das Senator Tartler’sche Waisenhaus wurden abgewiesen, da gegenwärtig seine Stelle in demselben frei it. von einem Betrag von 38 fl., welcher von einem Ungenannten dem zu gründenden Erziehungshaus für unbemittelte sächsische Schüler gewidmet wurde, soll der größern Ge­­­meindevertretung U. B. geziemende Meittheilung gemacht werden. Das Ludwig dr. Huttern’sche Stipendium wurde dem Studirenden der Theologie und Philosophie und Konservatoristen Rudolf Laffel auf die Dauer von zwei Jahren verliehen. Der Erlaß betreff3 des magyarischen Sprac­hunter­­­richts in­­­­iesem Schuljahr wurde zur Kenntniß und Darnachrichtung ge­­­nommen. Der Erlaß betreff3 der Realschulleiterstelle wurde einer Dreier- Commission zugewiesen. Die Rundschreiben betreffs Ausfüllung von Frage­­bogen über den Stand der Volksschulen und betreffs Enthebung der Kandidaten des geistlichen Standes von der aktiven Militärpräsenzdienst­­­pflicht wurden zur Kenntniß und Darnachrichtung genommen. Die Bau­­­commission sol im Einvernehmen mit dem löblichen Magistrat die Trans­­­ponirung des Spitals-Zinshauses an Wohl denselben ungeräumt vornehmen - %

Next