Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. September (Jahrgang 8, nr. 2342-2367)

1881-09-26 / nr. 2363

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Hedrich’s Erben, Bistritz Friedrich Wachsmann Nr. 187, Sächsisch - Regen Adolf Dengyel Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broos Paul Battoni, Zehrer, Wien Otto Maas (Haasen­­­stein & Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter , C., H. Schalek, Pest A. V. Goldberger, Frankfurt a.=M.G­. L. Daube & C. Infertionspreis :­ Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile kostet beim einmaligen Einladen 7 tx, das zweitemal je 6 tr., das drittemal je 5 kr. d. W. exclusive der Stempelgebühr von je 30 fr.­­­ = 1881. Pränmerations-Einladung Siebenbürgisch - Deutsche Tageblatt. Mit 1. Oktober beginnt ein neues Abonnement auf das „Siebenbürgische Deutsche Tageblatt“. BIS- Pränumerationen und Inserat3-Aufträge werden entgegen­­­enommen: in Hermannstadt beim H­­auptbureau, 2­­er­­ie 23, in der Buch- Handlung Franz Michaelis, und Elisabethgafse Nr. 29 bei Gustav Gürtler, auswärts bei den am Kopfe des Blattes genannten Firmen. Der Berlag des „Siebenbürgisch-Deutschen Tageblatts“ (Hermannstadt, Heltauergasse Nr. 23.) = Den rennen 2 u 2­­­­­­4­­4 i Die ungarische Gentry. I. Die Ursache der Krise, in welcher sich der magyarische Adel befindet, sucht Johann Arboth in der wirthschaftlichen, socialen und politischen Um­­­wälzung, die nach 1848/9 eintrat. Bis zum Jahr 1848 verursachte die Landwirthschaft — wie Ladis­­­laus dr. Korizmics unlängst in einer im „Ellener" veröffentlichten Studie ausführte — dem Adel nicht viel Kopfzerbrechen. „Die Grau­ß-Arbeits­­­schuldigkeit wurde abgearbeitet, die Grau­ßernte wurde eingeheimst“. Lin jo abahatichter wirkte ‚die plögliche Aufhebung des ne. „Anfänglich — jagt Korizmicg — verfielen jene Grundbesiger, die mit ihrer Produktion ehedem ausschließlich auf die Urbarialkraft angewiesen waren, und zur Instruktion ihrer Latifundien des nöthigen Capitals er­­­mangelten, der größten Verlegenheit und Schädigung. Sie waren der Diskretion der gewesenen Unterthanen überlassen . . . Häufig konnte man unter diesen nicht einmal für Geld Arbeiter bekommen. „Später besserte sich dieses Verhältniß, nachdem das Vort aus dem ersten Freiheitstaumel erwacht war. H Hierüber vergingen aber Jahre. . . . Die Beleger mußten sie unterdefsen, durch Verkauf und Verpachtung be­­­helfen.“ . . . „Wir besaßen noch feine Creditinstitute und ein guter Theil der Grundbefiger fiel dem Wucher in die Hand.“ wen a an Mole Kilian AR Tiahan aalahon mann Da Murnh(M­elAlemn­­­ yymmı mwwwu »­­­ er u. rn EEE EN RE RE ORTE HEN, re 7 . allmälig durch den befreiten Unterthan selbst erfolgt wäre, da in diesem Falle der Grundbefig nicht Die Arbeitskraft, der ehemalige Grundholde nicht die Arbeitsluft verloren haben würde. Wir wollen mit dieser Auf­­­fassung nicht rechten; jedenfalls wäre das Heilsame Werk Der Bodenbe­­­freiung bei dieser Art der Ablöung um ein gutes Stück hinausgeschoben worden. Hören wir, wie Johann Asboth selbst den jähen Wechsel in der Lage des ehemaligen Grundherrn schildert. N „83 war weder ein Betriebscapital noch ein nvestitionscapital nöthig. Frohnarbeit stand zur Verfügung. Nun Hört nicht nur die Frohn­­­arbeit auf, auch Lohnarbeit it schwer, oft gar nicht zu bekommen. Es wird Betriebs- und Investitionskapital not­wendig. Es ist für seine Kredit- Institute gesorgt. Der Grundherr bekommt zwar eine Entschädigung. Diese aber ist erstens um sich gering berechnet. Sie wird, dadurch noch geringer, ja sie wird zur Last, daß der Grundherr, der entschädigt werden soll, die Entschädigung im Grundentlastungs-Steuerzuschlag zum Theil selbst zahlt. Sie wird zur Ironie dadurch, daß sie in Papieren gezahlt wird, die bis zu 40 p&t. heruntergehen. Aber auch diese Papiere werden erst nach Jahren und ratenweise ausgegeben. Wucherer laufen nicht die Papiere selbst, die noch nicht emittirt sind, sondern die Anwartschaft auf dieselben um ein Spottgeld auf. Ueber günstige Jahre und das endliche Flüssigwerden der Entschädigung, das Auftreten bedeutender Capitalien in einem capitallosen Lande erzeugen hierauf, nach den peinlichsten ÜBerlegenheiten und einer Periode, in welcher für Viele bereits die Grundlage des Ruines nieder­­­gelegt ist, pröglich die Slusion außergewöhnlicen Wohlstandes. Aber es ist nur eine Slusion und. auch diese ist verderblich. Vielseitig werden die Berechnungen und die Lebensweise nicht auf ein Durchschnittverträgniß, sondern auf das übergünstige bafirt. Und was das Flüssigwerden der Ent­­­schädigung, das prögliche Auftreten großer Capitalien betrifft, so führt es die Erscheinungen herbei, mit denen e8 immer verbunden ist. Kann e8 er­­­wartet werden, daß eine Klasse, die mit Capitalien nie etwas zu thun hatte, die überhaupt im Ganzen und Großen eigentlich keine andere Ver­­­wendung des Geldes, als die für Karten und Zigeuner kannte, und die baares Geld eigentlich auch kaum zu andern Umweden brauchte, kann er vernünftigerweise­ erwartet werden, daß ein Grundbefiß, der aus der Naturalwirthichaft urprößlich und mit einem MAud in die Geld­­­wirthischaft hineingestoßen wird, die wahre Natur und­­­ die wahre Ver­­­wendung dieser Capitalien erkenne? Eine solche Erkenntniß fan beim Einzelnen statthaben, bei der großen Masse wird sie immer erst nach langer Zeit, nach vielem Schaden plaßgreifen. Das ist ja eben das ruinirende bei jeder großen Radical-Reform, die die Existenzbedingungen ganzer großer Klaffen ändert. Der einfache Landedelmann sagte sich, ich habe einem Theile meiner Grundstüde und der mir gebührenden Frohnarbeit entsagt und ich habe ein Capital bekommen. Die Erkenntniß aber, daß dieses Capital in anderer Form eben die Summe jener Grundstüde und jener Arbeit sein soll, und wirklich theils als Investitionscapital in die verbliebenen Grund­­­stücke verwendet werden muß. D­iese Erkenntniß ist dem Nationalöconomen Har, dem einfachen Landedelmann wurde sie erst Mal, al das Capital bereits weg war. Und bei der Devaluation und der Verspätung derselben brauchte es nicht einmal immer Leichtsinn zu sein, der es rasch verschlang. Gewiß war ein großer Theil des Grundbefiges durch die geschilderten Verhältnisse geradezu gezwungen, es seiner wahren Natur zu entziehen. Nun folgt „der Fluch der bösen That“. Man hilft sich durch Pachtungen, bei denen der Boden auf Gnade und Ungnade dem Pächter übergeben wird. Und der Besiger selbst, der selbst wirthischaftet, ergibt sich dem Raub­­­bau. E3 tritt jene Hypertrophie der Weizencultur ein, die eine folgende Ursache der Krise ist. E83 ist Leicht den Stab über diese Wirthischaft zu brechen,­ aber es ist schwer darauf zu antworten, wie für Viele eine andere möglich gewesen wäre? So hilft eine Zeit lang was helfen kann, endlich aber bringen einige Mitjahre, die an sich nicht anormales sind, weil sie in einer Reihe von Jahren immer eintreten müssen, das lange vorbereitete MAL a unllan Morlmeen Air Asif. tr So u wmv­­­ men wur mmmmseugyg WEV UREET 1 WU Oo Viele sind in dieser Krise gefallen, und das stolze Wort der ehema­­­ligen Grundherren: „A ki a földön ül, az nem esik le!“ (Wer auf dem Boden sitt, fällt nicht!) ist einigermaßen zu Schanden geworden. Eine Rettung für die Bedrohten und die Möglichkeit der Wiederauf­­­erstehung für die Gefallenen liegt, wie Asboth hervorhebt, in dem Zumenden des Adels zu bürgerlichen Beschäftigungen. Wir möchten mit besonderm Nachdruce die bürgerliche Arbeit betonen. Die rationellere, intensivere Bewirthschaftung der Landgüter unter gleichzeitiger Einschränkung, kostspie­­­liger Lebensgewohnheiten, sowie die Wahl bürgerlicher Berufsarbeit sind die einzigen Rettungsmittel. Vor einer Richtung jedoch, welcher der in seinem Grundbesige warnende Adel mit Vorliebe sich zumendet, kann nicht ernst genug gewarnt werden: vor dem hastigen und begehrlichen Drängen nach öffentlichen Aemtern, um Hieber die Herrengewohnheiten ohne Arbeit, das Befehlen und Nichtarbeiten zu übertragen und hier auf Sorten der steerzahlenden Bürger als Staats-, Komitats- oder Gemeindepensionäre die alte Grundherrlichkeit — nur in anderer Form — fortzulegen. Dadurch wird nicht nur der Adel, sondern auch der Staat selbst auf das Empfind­­­lichste geschädigt. Dagegen shnst auch die Verstaatlichung der Verwaltung nicht. Es ist nur in einem gewissen Sinne richtig, was Alboth behauptet, daß der Adel durch die Justizreform, da die Richter nicht mehr durch den Komitatsadel gewählt, sondern durch­ den Staat ernannt werden, einen Theil seines alten Einflusses und der Machtmittel auf diesem Gebiet ein­­­gebüßt habe und es ein neuer materieller Schlag für den Adel sein wü­rde, wenn statt der Wahl der Stomitatsbeamten ihre Ernennung durch den Minister eingeführt wurde. Durch die Verstaatlichung der Verwaltung wird nur der Lokale Einfluß des Adels gebrochen, nicht sein Einfluß überhaupt. Johann Agboth hat ja selbst erklärt, daß der ungarische Reichs­­­tag unter dem Uebergewichte des Adels stehe und im­­­ Wesentlichen noch so zusammengelegt sei, wie vor 1848, als sämmtliche ungarische Städte nur eine einzige Stimme auf den ungarischen Landtagen führten. Adel beherrscht heute noch Gereggebung und Verwaltung. Durch die Gene­­tralisation der Staatsgewalt hat der Adel nur ein schneidigeres, in alle, auch in die bisher dem Adelseinflusse entrüdten Verhältnisse weichendes, oft schwer verlegendes Werkzeug gefunden, da häufig genug der Geltendmachung einseitiger Klasseninteressen dient. Das städtische Bürgertum in Ungarn, das früher dem totalen Einflusse des Komitatsadels entzogen war, muß es oft bitter genug empfinden. Für die Interessen des städtischen­­­ scheint nun Here Asboth allerdings sein volles Verständniß zu be­­itzen, den sonst könnte er nicht—wie es geschieht——die neueste Entwicklung­ der dem­ Kolonialwaarenhandel störenden „Konsum- und überhaupt der indirekten Steuern" als den Uebergang „von einem Steuersysteme, wessen ganzes Schwergewicht gerade auf den Grundbesit­­z rücte, zu einen gerechtern und finanziell richtigern Steuersysteme“ preisen. Herr Johann Asboth scheint fre­­an mit dem Hintergange des magyarischen Adels angzusöhnen für den Fall, daß „die ganze, die große magyarische Nation", zu deren Aufbau die Söhne des gefallenen Adels die nationalsten Arbeiter liefern sollen, an seine Stelle treten wü­rde. Wenn Asboth darunter die Magyarisirung der nichtmagyarischen Volksstämme Ungarns oder fauch nur eines Theiles derselben verstehen sollte, so wird er es begreiflich finden, wenn wir ihm hier nicht beipflichten. Die Affmieirungskraft, welche der magyarische Adel auf nichtmagyarische Adelige des Landes ausübte, wurzelte in der gleichen sozialen L­ebensstellung und in der damit verknüpften Gemeinsamkeit der „Interessen, gegenüber den auf anderen Grundlagen aufgebauten Volksschichten der nichtmagyarischen Natio­­­nalitäten verfagt sie jedoch ihren Dienst. An ihre Stelle muß die rohe Gewalt treten, die auf die Dauer ebenfalls­ den Wahn nicht verwirklichen kann. Am gründlichsten wird aber dadurch der nach Asboth wieder auf­­­febende Grundgedanke des alten ungarischen Königreiches , Ungarn zu einer Zufluchtsstätte Heinerer Völkerschaften auszubauen, ruiniert. Man miüsle mit dem polyglotten Staate (dem Staate des Königs Stefan!) k­­urzen Prozeß Es er Fri Bias ae aamuguasy [U [eser meusnawengv armen MMMZ WU WEHEUET EN nn wirWaR Der sr Politische WBeberficht. Hermannstadt, 25. September. Der ungarische Reichstag hält am 26. d. M. seine erste Sigung; zwei Tage später, am 28. d. M., wird er durch Se. Majestät in der Diener Königsburg feierlich eröffnet werden. Die Constituirung des Abge­­­ordnetenhauses wird noch die ersten Tage des Oktober in Anspruch nehmen, worauf die Adreßdebatte beginnen wird, die sich lebhaft gestalten wü­rde, wenn sich die Annahme der „Beiti Naplo“ verwirklichen sollte, daß alle Parteien besondere Adresentwürfe einreichen werden. In dem gegenwärtigen Augenblick, in welchem der sechste Reichstag seit dem 1867er Ausgleiche zusammentritt, ist die Geschichte der Entstehung des Dualismus nicht uninteressant. Graf Beust hat sie einem Freunde des „Peiter Lloyd“ folgendermaßen erzählt: « »Das Ministerium Belcredi bestand bekanntlich,diemals ich aus dem«­­­sächsischen Staatsdienst»scheiden mußte.So-Majestät zeichnete mich damals in hohem Grade aus.Dem Vertrauen in meine Anhänglichkeit an die« kaiserliche Person verdanke iches zweifelsohne,daß eines Tages von einem Sr.Majestät nahestehenden Funktionär die vertrauliche,vollständig inoffi­­­­zielle Anfrage an mich gerichtet wurde,ob ich nicht in die österreichische Staatsregierung eintreten wollte.Ich wendete ein,daß ich nicht vielleicht der richtige Minister des Aeußern für ein Land wäre­,in welchem die äußere, wie die innere Politik aufeinander bestimmend wirken und wo insbesondere die innere Politik nach zwei Seiten hin,in Ungarn wie in den eigentlichen RE Bee­­­ i­­s-« ZA « .­­­ss Jeuilleton. Ein Ausflug auf den Königstein. (Original-Bericht bei „Siebenbürgisch-Deutschen Tageblatte“.") (Schluß aus Nr. 2362.) * + So machten wir dein unsere Morsentoilette,um uns dann,bis die Zeit erfüllet würde,um die neu angefachten Feuer zu lagem Wie schmeckte der Kaffee herrlich,den wir uns aus dem Hotequlf anholtewi Immer lebendiger war d es vor der Schutzhütte,und­ als programmgemäß 5uhr das erste Hornsignal ertönte, da waren es 45 Mann, die zum Aufstieg bereit, sich zusammenschaarten. Halb jede Uhr ertönte das feste Signal. Dann blies das Quartett: „Das ist der Tag des Herrn!" Und sie bliesen es so rein und so zart, und der Himmel lächelte so freundlich blauend auf und herab, und die him­­­melansteigenden Felsflippen da oben erglänzten so majestätlich in den e­rsten Strahlen der aufgehenden Sonne, daß Einem das Herz gar mächtig ergriffen ward und daß manches Auge in Thränen [chwamm. 8 war eine stumme, aber tief andächtige Sonntagmorgenfeier. · Und nun die Alpstöcke festgepackt und hinauf zur döbrn Ein leichtes * &8 war knapp Halb Viere, als wir aus süßem Schlummer erweht wurden. Dem Nachtwächter nämlich, der mit brennender Kerze bewaffnet, sein sonores „Auf! auf!" über die [hnarchenden Häupter im Hauptsaal einschaffen ließ, war die Taschenuhr stehen geblieben und, des Sternenlaufs unfindig, hatte er sich in der Zeit um fast eine Stunde geirrt. Bes beiden murrend standen wir, die wir nicht das Talent besigen, zweimal einzuschlafen, auf und traten ins Freie. Der Himmel war wolkenlos; kalt glngerten die Sterne herab; in düsterer Größe erhoben sich im Morgengrauen die Langgestreckten, schreffen Felswände des Hauptgrates vor unfern Dliden. Das Glad, bis heute dem Karpathenverein unhold, — hatte do der Regen alle Partien der „Section Kronstadt” bisher vereitelt, — 6 hatte diesmal zu unsern Gunsten entschieden. . Stück Arbeit darfs Niemand nennen!Das mögen diejenigem—es waren nicht weniger als neun Mann!—­bezeugen,die nach und nach abfielen und,der Eine früher,der Andere später,den Rückweg zur Schthütte suchten.Wenn es aber auch mühsam war,so belohnte sich die Mühe des Aufstiegs umso reichlicher,je höhernunn emporklomm,und ich stehe nicht an,den Erfolg dieser Arbeit kecklich neben den Lohn zu stellem welcher dem Arbeiter auf geistigem Gebiete zu Theil wird und diesen zu imm­er er­­­neuerter Anstrengung unwiderstehlich anspornt.Ich fühle mich zu schwach, die großartigen Eindrücke zu schildern,die machtvoll,ja fasterdrückend auf die Seele dessen einstürmen,der diese wildromantische Gebirgswelt dur­ch­­­wandert;nicht mag isch das Panorama beschreibe,welches,wenn man auf dem höchsten Gipfel angelangt ist,zu den Füßen des in stumme Bewunde­­­runc ersunkenen sich anstellt-Das hat Freund Bielz ins einem­«Reise­­­handbuch«schon besser vollbracht.Das aber will ich jedem,den irgend seine Füße noch tragen können,eindringlich rathen,wenn er schon bis zur Schutzhütte gekommen den Hochgenuß des Aufstiegs zur höchsten Spitze sich um Alles nicht entgehen zu lassen.Er bliebe um eine der schönsten Erinne­­­rungen ärmer,und wer weiß,ob sich ihm wieder Gelegenheit böte,das Versäumte nachzuholen! Wir verweilten,36 Mann,etwa 179 Stunden auf der Spitze(Ob sie Vurfu Bacsului heiße oder laOmu,ist streitig gewesen,und ich mag’s nicht entscheiden).Unweit derselben fanden wir auch das schöne Echozes war zwölfsilbig;vielleicht hat die Tradition in poetischer Uebertreibung es zu einem siebenzehnsilbigen gemacht,oder haben sich die natürlichen Bedin­­­gungen desselben seit der Zeit seiner Entdeckung geändert.Gleichviel,auch so kann selbst ein unbescheidener Reisender damit ganz wohl zufrieden sein. Zehn Uhr Vormittags gingen wir an den Abstieg.Eider knieknackenden Arbeit!Wie mußte man da auf den Weg gucken,um nicht einen Fuß zu verstauchen im Fehltritt;wie mußte man die Muskeln spannen,um auf den endlosen,steilen,grasbewachsenen Abhängen nicht sitzlings niederwärts zufahren!Doch siehe!Da wird Einem diese diplomatische Leifetreterei doch zuviel»Soll man immer so auf gespanntem Fuß durch die Welt gehen?Hegt denn der Mensch nicht auch ein gewisses Wohlwollen für seinen Schneider im Herzen?«Illfp denkt er in der zottigen Brust und er sehet sich nieder,gibt sich mit dem­ bergwärts gebohrten Alpstock einen Ruck, und siehe,wie im Fiaker fährt er,den Stock als Steuerruder gebrauchend, jo ein halb Kilometer auf der steilen Grasfläche abwärts, zuerst allein, dann bald gefolgt von den Gefährten, die desgleichen thun. So ging's denn bald gar fröhlich zu Wege: jegt leise tretend, jegt wieder Luftig flaternd, bis man am Saume des Waldes angelangt, wieder auf zwei Beinen fürbaß schreitet, um das legte beschwerliche Süd zurückzulegen. Kurz nach 12 Uhr waren wir wieder bei der Schußhütte ange­­langt. &8 hat aber Etliche gegeben, welche von dieser Stunde an gezwungen waren, selbst im Wörzburger Wirthehause, wo es doc nicht fair war, von Amts wegen zu frieren, wenigstens Frost simulirend in den lang abwärts wallenden Ueberrad sich zu hüflen. Warum? — Hm! — „Aber schön war’s doch!“ meinten diese Leichtsinnigen. „Aber zu lang wird’s doch!” meint etwan der bisher so geduldige Leser. Darum eilen wir jegt munter dem Ende zu. Der „Höhepunkt“ ist ja schon hinter uns. Um 3 Uhr, aberm­alen laut Program­mn, fegten wir uns auf die Pferde. Zuerst gings den gestrigen Weg zurück, dann aber schweikte die Cavalcade, immer umschwärmt von den Führern, die auch jegt mit den Pferden zu Fuße Schritt hielten, nach rechts ab. Ueberall eingezäunter Weg. Rechts und links, tief im Thal wie oben an allen Abhängen die Einschichten der Wörzburger Kalibard­en, d. i. einzelstehende, von Obstbäumen umgebene saubere Häuser, um jedes derselben eine saftig grüne Alpenwiese, auf welcher Heu und Grünmahd (zu „Stummet“ haben wir’s verhunzt) in buftige Schober gehäuft steht, und jede vieser Siedelungen ist noch besonders eingehegt, so daß jeglicher dieser Kalibard­en, — hübsche, pralle Gestalten, die Männlein wie die Weiblein! — wie ein Erbgraf auf seinem Eigenthume figt, von Niemandem behelligt, als etwa im Sommer vom Steuererefutor und im Winter von Wölfen, die aber bei der eigenthümlichen Bauart der­­käuser über das Dach springen müßten, um ihm Kuh oder Rind zu treffen, und sich darum begnügen müssen, sein Haus zu umheulen, wie der „Befti Naplo“ et consortes die Sadhsen. « Dochpqu Politisch Lied ein garstig Lied!D’rum vorwärts,ohne Politik,durch diese wundervolle Gesend,immer abwärts bis zum rauschenm, « # « ; ..­­­Aa A

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