Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. Oktober (Jahrgang 8, nr. 2368-2393)

1881-10-26 / nr. 2389

­ « , Seite 994 Hermannstadt, Mittwoch­­ s heuer, hier die Zeit und der­ Ort dazu wäre, an jedem einzelnen Paragra­­­phen des­­­ Nationalitätengefeßes zeigen, daß selbst die Fargen Garantien, welche das Gefeß, den nichtmagyarischen Staatsbürgern bietet, in der Brazns iWuforisch werden, daß die Regierung, welche er liebt, sich Liberal nennen zu lassen und durch bezahlte Federn in ausländische Blätter blaue. Wunder reiben läßt über die Hochherzigkeit und reigebigkeit unserer Bejege und unserer Maßregeln den Nationalitäten gegenüber — in Wirklichkeit , daß Nationalitätengeieg, in dessen den Nichtmagyaren günstigen Verfügungen 5 ‚gar nicht vollzieht, sondern mit Willen und Willen Tag für Tag mit Füßen tritt. Geehrte. Hans­­­ge besteht die Gejegesachtung der gegen­wär­­­tigen Regierung, hierin die Loyalität und die staatsmännisch weite Einsicht de3 Heren Ministerpräsidenten den Nichtmagyaren gegenüber! Derselben ‚Herrn Ministerpräsidenten, der vorgestern mit unnachahmlichem parlamen­­­­tarischen Taft erklärte, er wolle Herrn P­ofit gegenüber die Nationalitäten­­­frage „mit dem Ausflopfsteck­en ins Reine bringen“ („hogy kiverjem rajta a port") und dann nicht&destoweniger zu­ behaupten wagt, unter seinem milden Regime seien die Besorgnisse und die Verschwerden der Nationalitäten verstummt, er sei im Stande gewesen, deren gerechte Ansprüche völlig zu befriedigen, er habe den inneren zurieden Hergestellt, die Stämme Ungarns miteinander ausgesöhnt! Gibt es einen ärgeren Hohn, eine ‚gröbere — Täuschung?! — Ich würde von Herzen münd­en, der Herr Ministerpräsident habe diesmal die Wahrheit gesagt, und die nichtmagyaris­­chen Söhne des V­aterlandes seien wirklich befriedigt, beruhigt und zur innern Konsolidirung des Staates versöhnt! Ich würde es wünschen — doch ich kann’3 nicht glauben, denn ich kenne die Thaten des Herrn Ministers und ihre Folgen, und diese Mifen mich fürchten, ja fast mit Be­­­stimmt­keit voraussagen, seine jegigen Worte werden die Zeuerprobe nicht bestehen, wenn die orientalischen Wirren — vielleicht in Kürze — immer ‚größere Dimensionen annehmen und den Grenzen unseres Vaterlandes ‘ immer näher rüfen werden — wo sie leider. Dank den Mißgriffen und Sünden unserer Regierung mehr Zündstoff vorfinden dürften al dem Frieden dieses Staates forderlich ist. Obwohl ich es weiß und Hiemit auch ausdrücklich erkläre, daß nichts so sehr dazu geeignet ist, die nichtmagyarischen Bürger unseren V­aterlandes diesem Staatswesen zu entfremden, als die Lloyalität, welche jede einzelne Maßregel der jegigen Regierung den Nicht­­­magyaren gegenüber kennzeichnet, so will ich doch wünschen und hoffen und redlich das Meinige dazu beitragen, daß sich je mehr und mehr die nicht magyarischen Söhne unseres Landes selbst durch die thörischte, sü­ndhafte Ka­­nn nicht abschieden Lassen, in Treue und Hingebung an unserem Vaterland zu hängen, in ihm, in seinem einsichtigen, maßvollen gerech­­­ten Ausbau ihr Heil, ihre Zukunft zu suchen. .«­­­­­­(Schluß folgt.) Positische Uebersicht Hermannstadt, 25. October. Unser Kultus und Unterrichtsminister Herr v. Trefort ist gewiß der beweglichste aller unserer Minister, seine Reisekoffer tehen so zu jagen immer gepadt. Auch jehr hat er die parlamentarische Ruhezeit bewußt, um mit großem gelehrtem Gefolge, fünf Universitätsprofessoren, zwei Räthen seines Ministeriums sich nach Szegedin zu begeben. In der genannten Stadt fand am 23. d. M. eine Konferenz im Stadthause wegen Errichtung einer Universität statt. Herr dr. ZTrefort erklärte, er sei gekommen, um si persönlich zu orientiren, da er si aber nicht au­schließlich für Tom­­­petenz halte, habe er Männer von anerkannter Autorität mitgebracht. Seine Reife sei seineswegs eine Normalität; dazu halte er den Gegen­­­stand für zu wichtig. Er sei zu seiner Orientirung in Preßburg gewesen und habe dort die Frage ganz objektiv verhandelt; zur demselben Bivede­­­ sei er nun auch nach Szegedin gekommen. Seinerseits wünsche er, daß die zu erlangenden Daten zu Gunsten Szegedins ausfallen mögen. Er sei stets ein Freund Szegeding gebwesen, und für diese Stadt eingetreten; dafür künne auch der königliche Kommissär, Zeugniß ablegen. Herr dr. Ziefort wies mit Indignation die Verdächtigung zurück, als ob er mit der Errichtung einer dritten Universität „germanisiren“ wolle, und versprach ein ihm von der vorbereitenden Konferenz überreichtes Claborat zu erwägen und zu studiren. In Szegedin knüpft die Bevölkerung an den Besuch die besten Hoffnungen. Mit rauher Hand fährt darüber „Beiti Naplo“, der da meint, der Besuchy in Szegedin sei nur Geflunter, daß in Breßburg die dritte u errichtet werden würde, sei eine im Geheimen schon abge­­­thane Sache. Während die österreichisch-ungarische, deutsche und italienische Breise die Begegnung der Herrscher von Oesterreich-Ungarn und Italien sympathisch bespricht, ist man in Paris über diese Begegnung nichts weniger als entzüg­, und der schlecht verhehlte Uerger hierüber gibt sich in den Blättern der verschiedensten Parteischattirungen fand. Das Organ des Herrn Gambetta, die „Rep. Tranc.“ machte zuerst­ ihre mißliebigen Bemerkungen über­ diese Zusammenkunft, das „Journal de Debats“ be­­­zeichnet die „offizielle Verleugnung der Srredenta” als eine Demüthi­­­gung Italiens, und sagt dann weiter: „Man begreift recht gut, daß Österreich und Deutschland solche Erklärungen von Italien sehr gern ents­­gegennehmen; aber der Eifer, mit welchem Italien­ sie abgibt, läßt sich weniger leicht erklären. Die österreichisch-deutsche Allianz stellt gewiß eine imposante Macht dar, und durch den möglichen Beitritt des Czaren haben, wohl an diesem Meorgen von Ihnen denfen würden, von Ihnen, auf deren Schultern aller Glanz dieses Stammes fallen sol ?" „Was meinem Sie damit ?" fragte PBaulette. „Der General wird es Ihnen bald erklären. Kommen Sie, Lassen Sie uns aufsteigen. Sie brauchen seine Furcht zu haben ; bieses Pferd ist so fromm, wie ein Lamm." Er nahm aus den Händen des Groom die Zügel eines prächtigen Thieres mit Heinen fpien Ohren und mit einer Haut wie Atlas: „Gefällt Dir das Pferd, Polly ?" sagte der General, indem er selbst in den Sattel stieg. „Sehr wohl, nun es gehört Dir von biesem Augen,­­blide an. Es ist ein guter Nenner und eines der edelsten Thiere aus meinem Stalle. Laß ung jet eilen," der ja zum (ortfegung folgt.) Trent hob Paulette auf den Rücken ihres braunen Pferdes,schob ihren kleinen Fuß in den Steigbügel und gab ihr die Ziege.Er be­stieg dann sein eigenes Thier und die drei ritten miteinander den breiten Fahr­­­weg dahin. Es war ein prächtiger Morgen Die Sonnschienheit und die Luft war von köstlichen Düften einer blühenden Vegetation erfüllt. Trent war so freundlich und geduldig,so eifrig,seiner schönen Schülerin diensten Elemente der edlen Reitkunst beizubringen Und sie lachte und war glücklich,und der General blickte auf sie so wohlwollend und der Wind spilte mit ihrem goldschimmernden fliegenden Haar­,dessen Spitzen sich einmal an den Knöpfen auf Trenks Rocke verfingen,als dieser die Hand auf ihre Zügel gelegt, dicht an ihrer Seite ritt. „Ich wollte, es wäre Ihr Herz!" flüsterte er, indem er die gelben Ringeln loswand und sie zögernd freigab.­­­ »Siehe!«rief der General,indem er sich auf seinen Steigbügeln erhob,und mit seinem rechten Arm einen großen Halbkreis beschrieb,»ist das nicht ein schöner Besitzthum,meine kleine PollyP Gott gebe,daß mein Nachfolger hier mehr Glück finde,als mir zu theil geworden ist.Troß ihres Reichthums und ihrer Bedeutung sind die Guilte’sleider oft sehr um­ Siebenbrgisch-Deutsches Tageblatt. Alexander I. kann sie sich demnächst wieder zu einem Drei-Kaiser-Bündniß erweitern. Italien ließ sie ohne Zweifel durch die ehrgeizige Idee blenden, diese Tripel-Allianz in eine Duadrupel-Allianz zu verwandeln, und um die zu erreichen, erklärte er sich bereit, ale Pfänder zu geben, die man nur von ihm verlangen könnte. Man hört aber nicht, daß Oesterreich und Deutschland sie zum Lohne für diese Verzichtleistungen zu irgend et­was verpflichtet hätten, und man kann auch nicht­ recht absehen, was Italien erhalten konnte.“ Die „Rothen“ erklärten, daß Die Lenker S Frankreichs, welche dem Lande durch das „ich machvolle­ Abenteuer“ von Tunis die Freundschaft Italiens geraubt, sich direkt des Hochverraths schuldig gemacht hätten. Die Gereiztheit in Frankreich wäre übrigens leicht erklärlich, wenn man der Versicherung der englischen „Morning Bost“, daß Frankreich einen großen Druck auf die italienische Regierung ausgeübt habe, um zu verhin­­­dern, daß König Humbert nach Wien gehe, Glauben schenkt. Eine gewisse Schadenfreude über den Trumpf, der mit der Wiener Zusammenkunft gegen Frankreich italienischerseits ausgespielt wurde, spiegelt sich auch in der „Times“ ab. Das Blatt sagt nämlic: „Die Annäherung zwischen Oesterreich und Italien ist die natürliche Folge der französischen Occupation von Tunis, und wir müssen es dem Heren Barthelemy de St. Hilaire und seinen Collegen überlassen, darüber einig zu werden, inwieweit die Interessen und die Politik Frankreich davon berührt werden.“ Die Frage der Bewegung des Ministerium’3 des Weißern in Dester­­­reich-Ungarn beschäftigt unter Anderem auch die russische P­resse. Die Petersburger „Wiedomosti" empfiehlt mun, falls Oesterreich-Ungarn zur „richtigen“ Politik zurückehren wolle, zum Nachfolger Haymerle’s Männer wie Hübner, Schwarzenberg, Clam-Martinig, Trauttmangdorff, Potocki. Wer immer erwählt würde, hätte einen schweren Stand, wenn es ihm nicht gelänge, ins historische Geleite des früheren „glück­chen" Oesterreich, des „ısreundes der nördlichen Mächte" einzulenfen. Dann dürfe er auf eine größere, beständigere Dankbarkeit rechnen, als der Urheber des Ber­­­liner Friedens. „Wir münchen" — sagen die „Wiedomofti" — „daß Die Wahl zum Besten der Interessen der Habsburger Dynastie ausfalle, zu der Rußland so lange in freundschaftlicher Beziehung stand.“ Man wird dieser Auslassung des russischen Blattes immerhin eine symptomatische Bedeutung beizulegen haben. Der bisherige deutsche Botschafter in Konstantinopel Graf Habs­­feld ist in Berlin angekommen, und hat die Leitung des augwärtigen Amtes übernommen. Der oft angekündigte Vormarsch der Franzosen gegen die „heilige“ Stadt der Araber, Keruan, hat aufs Neue einen Aufschub erfahren. General Sauffier verlangt Verstärkungen. Der französische Abg. Belletan, der in Tunesien sich befindet, schreibt Übrigens von dort, der Mann nach Keruan bedeute nichts, und solle nur den Kammern billige Befriedigung gewähren; die Bewegung Kezuang, weit entfernt den Krieg zu beendigen werde erst das Signal zu seinem Anfange sein. Aus dem gr.-pr. romanischen Kirchencongresse, Hermannstadt, 25. Oktober. Nach dem von uns im gestrigen Blatte erwähnten Berichte des Metropolitan-Consistoriums stellt ich die Zahl der Höheren Lehranstalten, der Professoren, Volksschulen, Lehrer, Schulpflichtigen und Schulbesuchen­­­den in der Metropolie wie folgt: 1 Höhere Lehranstalten: ‚1. Ein pädagogisches Institut, d. i. Seminarium in Hermannstadt 2 164, eines in Arad mit 108 und eines in Karanfebejch mit 152 even. 2. Ein Obergymnasium in­­­ Kronstadt mit 195 Eleven und ein Untergymnasium in Brad mit 57 Eleven. 3. Der Personalstand, welcher den Unterricht an diesen Anstalten versieht, besteht aus 54 Professoren. 4. Mit dem Obergymnasium in Kronstadt sind noch­ 5 Schulen verbunden, und zwar: a) eine Handelsschule mit 20 Eleven; b) „ Unterrealschule mit 84 Eleven; c) „ Bürgerschule mit 495 Eleven ; d) „ Wiederholungsschule mit 90 Eleven und e) ,„ Gewerbeschule mit 20 Eleven, welche jänmtlich mit den gehörigen Unterrichts-Nequisiten, Antiquitäten und einem physikalischen und Naturalien-Stabinete versehen sind. I. Die Anzahl der Volksschulen beträgt: 1. In der siebenbü­rgischen Erzdiöcese 738 mit 901 Lehrern. Be­­za SSRLEORER SDICESE een 3. nn. Karanjebei d­er Diöcese 2210202094, daher in der Gesammt-Metropolie . 1573 mit 1722 Lehrern, wobei bemerkt wird, Daß die größere Anzahl der confessionellen Volfs­­­schulen aus der Karanjebei d­er Diöcese seitend der Regierungsorgane in Kommunalschulen umgewandelt worden ist, so daß die Zahl sowohl der Schulen als auch der Lehrer derselben, im­­­ Vergleiche zu jener aus den anderen Eparchien, als eine auffallend geringere erscheint. ° MI. Schulpflichtige Kinder. 1. In der siebenbürgischen Erzdiözese 91,993; 2. In der Araber Diözese 59,011; 3. In der Karanjebei d­er Diözese 18,225; daher zus­­­ammen in der Metropolie 169,229, d. i. im Vergleiche mit der im Jahre 1878 ausgewiesenen Zahl um 2237 oder 1 pCt. weniger. Hievon haben die Schule wirklich besucht: 1. In der siebenbürgischen Erzdiözese 47,900; 2. In der Aracher Diözese 21,812; 3. In der Karanfebei d­er Diözese 9412, daher zusammen 79,124, was ebenfall im­­­­ergleich zu den 1878er Daten einen Rückgang der schulbesuchenden Kinder von 2265 oder 1 pCt. zeigt. Im Vergleich zur Zahl der Schulpflichtigen ergibt sie das bedauer­­­liche Resultat, daß die Anzahl der die Schule nichtbesuchenden Kinder die Hälfte der Schulpflichtigen bedeutend übersteigt, ein auffallendes fast unglaubliches Verhältnis. Nichts­­destoweniger soll die Zahl der Schulen, wie die Kommission solches aus den statistischen Daten des Metropolitan- Consistoriums entnahm, geringer geworden sein, im Vergleich zum Sabre 1878 sogar um 63. Die Visitation und namentlich die Inspizirung der Schulen von Seite der kirchlich-confessionellen Organe sol nach dem obigen, vom Refe­­­renten Dr. Georg Bopa vorgetragenen Berichte des Metropolitan-Con­­­sistoriums — nicht gerade eine den Verhältnissen und Anforderungen en­ts­­prechende gewesen sein. Nur in der Arader Diözese wurde die Inpection duch eigene Consistorial-Entsendete, wie dies das Organisationsstatut aus­­­drücklich vorschreibt, und auch dort blos in einigen Tagen, wo nämlich geringer bestellte Schulen sind, vollzogen. In den andern Diözesen war die Bisitation den betreffenden Erzpriestern als Distrikt3 - Inspectoren überlassen. In den Hauptschulen sei der Turnunterricht durchgehende, in den Elementar-Voltzschulen nur theilweis eingeführt. Baumschulen befinden sich nur an wenigen Orten. Lehrer-Vereine und -Konferenzen wurden regelmäßig­­­­ Einige Lehrer haben auch die von der Regierung veranstalteten Conferenzen besucht. Ueber Antrag der Commission nahm der Congreß den obigen Bericht a und ertheilte dem Metropolitan-Consistorium weitere, feine misthätigkeit betreffende Weisungen zur genauen Durchführung bis zum fünfzigen Gongreffe, 26. Oktober 1881. Niro. 2389 .. 1 der heutigen zwölften Sigung, welche um 10 Uhr Vormittags eröffnet wurde, hätte das vorige Sigungsprotokoll authentifieirt werden sollen, da aber während desselben eine längere Debatte wegen einiger Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Tertirung sich entspann, wurde das Protofoll dem Bureau behufs ergänzender Stiliserung zurücgestellt und dessen Authentisie­rung auf die morgige Sigung verschoben. Deputirter Aron Bartholomeiu stellte einen selbstständigen An­­­trag wegen Regelung des Religionsunterrichtes; einen anderen selbst­­­ständigen Antrag stellte Deputirter Stefan Ivanoviciu dahin gehend­­­e3 mögen Die jurisdiktionellen Unterordnungsverhältnisse der griechisch­­­orientalischen Militär-Seelsorger in einer ihrer priesterlichen Würde ent­­­sprechenderen Weise gekennzeichnet und dieselbe jener der römisch-katholischen Militär-Pfarrer gleichgestellt werden. In der Begründung betonte Antragsteller den Umstand, da­ die gl.­­­pr. Militärpriester dem katholischen Feld-Vicariate, beziehungs­weise dem röm.-kath. Militärpfarrer untergeordnet und von diesem abhängig seien. Der Congreß möge den vorfigenden Erzbischof-Metropoliten betrauen, sich mit dem hiebei ebenfalls interessirten serbischen Metropoliten wegen Ein­­­a gemeinsamer Schritte an maßgebender Stelle in’3 Einvernehmen zu legen. Beide Anträge wurden der speziellen kirchlichen Commission zur Be­­­gutachtung übergeben. Antragsteller Jonoviciu weist aus dem Schematismus des Militär­­­geistlichen­ Standes nach, wie die P­riester sowohl der griechisch-orientalischen als auch der protestantischen Kirche, jener der römisch-katholischen — selbst ihrem kirchlichen Range nach — zurückgelegt werden, und empfiehlt dem Kongresse, besonders aber dem Vorjigenden, Erzbischof-Metropoliten, die baldige Regelung dieser Angelegenheit, welche seitens der Protestanten bereits in Anregung gebracht worden sei. Nun wurde die Verhandlung über die Arrondirung der P­roto­­­presbyterial-Sprengel rüdsichlich der siebenbürgischen Erzdidhefe fortgeseßt. Referent Barthen Cosma verlas die längere Motivirung einer festen, der Erzdiöcesan-Synode dur das Konsistorium in dieser Be­­­ziehung an den Congreß eigens gerichteten Repräsentation. Im derselben wird der von den übrigen Onffragen-Diöcesen abweichende Standpunkt ge­­­kennzeichnet, und der prakttsche Modus der Arrondirung begründet. Auf­­grund der in der gestrigen Sigung ausgesprochenen, den Maß­­­stab der Seelenanzahl eines Protopresbyterial-Sprengels und der Dotation eines Erzpriesters festgelegten Prinzipen wurde das fragliche Arrondirungs- Operat nach fast vierstündiger lebhafter Debatte endlich auch beendigt. € war diese eine der wichtigsten Agenden, deren Lösung in den vorigen Congreß-Sessionen stets nur diskutirt wur­de. ‚ . Korrespondenzen. S.:Neon, 22. Oktober. (Orig.-Corr. de „S.-D. Tageblattes“.) Unvergessen sind uns die Tage, die heuer die sächsischen Vereine und durch ihre Jahresversammlungen gebracht haben. 3 waren Tage frühester Er­­­hebung. Wenn wir vom alten Sachssenland auch getrennt gewesen sind, wer hier war, wird uns das Zeugniß außstellen, daß deutsiches Fühlen u­nd Denken in und lebt und daß wir für dieselben edelen Biere erglühen, wie unsere Genossen am Cibin, an der Burzen, an den Sico­eln. Wir wissen gut, wir haben solches der treuen Arbeit zu verdanken, die nimmer ruht und hier freudig unterstüßt, was der Schule und Kirche, dem Gewerbe und anderen unserer Lebenswurzeln zu Gute kommt. Gerade sehr sind wir wieder in der Lage, mit jeden einen Aufruf de hiesigen Gymnasialdirek­­­tors W. Hellmwig zur Bildung einer gewerblichen Fortbildungs- oder so­­­genannten Gewerbeschule, zu begrüßen. Zwar waren die Anfänge zu einer solchen Fortbildungsschule auch Hier schon vor Jahren gemacht ,und die Be­­­völkerung, von jeher für Förderung geistiger Pflanzstätten in ihrer Mitte bedacht, im richtigen Verständnisse hessen, daß ohne geistige Bildung auch seine kulturelle Fortentwiclung stattfinden könne, wovon namentlich glän­­­zendes Zeugniß ablegt die mit seltener Opferwilligkeit ins Leben gerufenen evang.sdeutischen Schulanstalten, nahm wegen Antheil an dem Gedeihen der­­­selben. Elimmern wir uns noch lebhaft eines Beischlußes, den die Ziehismenmacherzunft damals faßte, künfzighin seinen Lehrjungen aufzu­­­nehmen, der nicht zugleich Schüler der gewerblichen Re­­dungsschule ki, mit ein schönes, diese Zunft ehrendes Zeichen des besten Verständnisses für die Sache. Doc gerieth das Ganze bald ins Stoden, nach zweijähriger Dauer mußte die Schule geschlossen werden. Wie dieses bei der einmal eingesehenen Not­wendigkeit einer solchen Anstalt für unsere Stadt geschehen konnte, welchen hiebei Hauptsächli mitwirkenden Factoren dieser Umstand zuzuschreiben sei, darüber können wir seinen Aufschluß geben. Daß es aber an der Zeit sei diese Sache wieder mit Eraft ins Auge zu fafsen, daß ist gewiß. Was solle aus einer Bevölkerung werben, bei der der gewerbliche Dit­­­telstand vorherrscht und wo die Knaben fon aus den niederen Klassen der Elementarschule als Lehrlinge aufgenommen werden, menn nicht nür diese, die vielleicht unter dem harten Zmange häuslicher Verhältnisse die Schul­­­anstalt zu frühe verlassen mußten, in anderer Art gesorgt wird, daß ihnen die geistige Nahrung nicht entzogen, sondern geistige Fortbildung in zeit­­­gemäßer Art zu Theil werde? Wir glauben ein neues ernstes Anfassen der Sache fünne bei dem gerade jegt allerseits geäußerten Wunsche und bei dem einsichtsvollen Sinne der Bevölkerung nicht fehlschlagen. Um so mehr können wir darum dem schönen Unternehmen, mit es auf die Beherzigung der Wahrheit des Sates „In unserer Bildung Liegt uns jere Macht“ nur ein herzliches „Glück auf“ zurufen. Eofal: und Tages: Chronik. (November-Avancement.) Nach der „Wehrzeitung" ist das nächsste November-Avancement, dessen Publikation in den nächsten Tagen erfolgen wird, entschieden besser, als Die drei legten großen Moancements e8 waren. Die Infanterie ist diesmal so gut bedacht, daß von den aus dem Jahre 1866 stammenden Officieren nur mehr 400 nicht zu Hau­pt­­­leuten vorrüden. Befördert werden jedt zu Vorelem­en zweiter Kaffe 129 Oberlieutenants, zu Oberlieutenants etwa 164 Lieutenants, und 225 Kadetten zu Lieutenant. Bei der Kavallerie rücken diesmal 60 Rittmeister zweiter Klasse in die erste Klasse. Hingegen werden bl­s 40 Oberlieutenants zu Rittmeistern zweiter Klasse befördert. (Der Vene Komitat3-Vicegespan) hat unter dem 22. Oktober 3. 46/1881 die Verständigung erlassen, daß zum Aßmede der Erledigung der gegen die Entscheidungen des Ausschusses über die Mes­­samationen oder Bemerkungen eingereichten Resurte am 31. Oktober Vor­­­mittaga 10 Uhr im Berathungssaal des Vicegespansamtes eine Sagung des Central-Wahlausschusses stattfinde. (Substituirungen.) Der Obergespan des Hermannstädter K­omi­­­tats hat an Stelle des um die Benfionirung eingeschrittenen Gentral-Stuhl­­­richters Yleicher den Stuhlrichter-Adjunkten Branizce substitirt, da der bisherige Adjunkt Johann Baltes zum Komitats-Achivar ernannt wurde, den jubstizwirten Adjunkten Fabritius in Szek­stye in gleicher Eigenschaft nach Hermannstadt verlegt und an Stelle des zum Neid­dtags-Deputirten ge­­wählten Lejb­­icher Stuhlrichters Dörr den Stuhlrichter-Adjunkten Gott Ihling von Reußmarkt nach Leichlirch, nach Neumarkt als Adjunkten den bisherigen Talmatscher Adjunkten Weichel Bela, und nad) Szelistye den Komitatz-Präsidial-Kanzlisten v. Putkowsty als Adjunkten substituirt. Außerordentliche Generalversjammlung des Hermann­­­städter Allgemeinen Sparfasse-V­ereins.) Derselbe wird Sonntag den 30. Oktober, Vormittags Y­,11 Uhr im städtischen Kommunitätssaale abgehalten. Die Tagesordnung umfaßt Anträge auf Abänderungen einiger Ag

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