Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1881. Oktober (Jahrgang 8, nr. 2368-2393)

1881-10-27 / nr. 2390

Sjkvenvåegisiy-Ykntsmcg­­ itedaktiounudJldmiuifltatim Heltauergaffe 23. Erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Heier­­­tage täglich. Abonnement für Hermannstadt: monatlich 85 fl., vierteljährig 2 fl. 50 fl., halbjährig 5 fl., ganzjährig 10 fl. ohne Zustellung ins Haus, mit Zustellung 1 fl., 3 fl., 6 fl., 12 fl. Abonnement mit Bostversendung: Für das Inland: vierteljährig 3 fl. 50 fl., halbjägrig 7 fl., ganzjährig 14 fl. Bär das Ausland: vierteljährig 1 RM. oder 12 Fres., Halbjährig 18 HM. oder 24 Be Bella 36 RM. oder BrH. Unfransirte Briefe werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurüdgestellt. Re 2390.­­­— agelskalt dermannfind!, Donnerstng 27. Oktober Pränuumerations-Einladung auf das . dienenlmrgttch—«DeutIchTuMuth Mit 1. November beginnt ein neues Abonnement auf das „Siebenbürgisch.Deutsche Tageblatt“. BB” Pränumerationen und Inserat3-Aufträge werden entgegen­­­genommen: in Hermannstadt beim Hauptbureau, Rsm­egale 23, in der Buch­­­handlung Franz Michaelis, und Elisabethgasse Nr. 23 bei Sufftan Gürtler, auswärts bei den am Kopfe des Blattes genannten Firmen. Der Verlag der „Siebenbürgisc-Deutschen Tageblatt3“. (Hermannstadt, Heltauergasse Rt. 23.) ger Die italinisch-österreighig-ungariige Freundigaft. Heute am 27. Oktober findet die lange schon in der Presse erörterte Zusammenkunft der Monarchen von Oesterreich-Ungarn und Italien statt. Welche Wandlung ist doch seit einem Menschenalter vorgegangen in dem Verhältniß der beiden Nachbarstaaten zu­­einander! Auf den alten welt­­­beherrschenden Gedanken des römisch-deutischen Kaiserthums fußend, hatte der Kaiser von Oesterreich einen Theil Italiens beherrscht. Die nationalen Gedanken wurden immer allgemeiner auch in jenem Land, in dem der Bapst seinen Sig­­nat, der Repräsentant des Katholizismus, des absoluten Gegners des nationalen Gedankens, und immer mehr empfand man Die österreichische Der als „Fremdherzcaft"! Blut mußte fließen, Schlachten musten entscheiden, bis Italien als nationaler Staat seine Einheit finden konnte. Die sich später entwickelnde nähere Verbindung Deutschlands und Italiens mußte bei der steigenden Freundschaft zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn auch eine Annäherung zwischen Italien und Desterreich-Ungarn bewirken. Schon im September 1873 309 Viktor Emanuel mit einem glänzenden Gefolge nach Wien und nach Berlin. Im April 1875 hatte der italienische König die Genugthuung, den Kaiser von Oesterreich auf italienischem W­oden zu begrüßen. Auf den Borschlag unseres Monarchen war es geschehn, daß die Begegnung gerade in Venedig stattfand, wo unter den rauschenden Klängen der österreichischen Volts- Dynme die Versöhmung gefeiert wurde. Im selben Jahre zog der deutsche Kronprinz nach­ Italien, ihm folgte im Oktober Kaiser Wilhelm, der über den Eimpfae in Mailand telegrafirte: „Der Einzug spottet, aller Be­­­schreibung, so unaussprechlich enthusiastisch war er bei der italienischen Lebhaftigkeit. Ich habe in meinem ganzen Leben nie etwas Aehnliches­­en.“ Die folgenden Jahre brachten eine Erkältung der gegenseitigen Freundschaft der drei Staaten. Viktor Emanuel starb, die italienischen Bevolmägtigten führten vom Berliner Congreß mit leeren Händen nach Hause, während die begehrlichen Südländer Antheil an der Beute er­­­hofften. Das Mitvergnügen Italiens gab sie laut fund und die Haltung der auswärtigen Politik schwenkte zu Rußland und England ab. Da ihoff­te das Jahr 1880 Italien vollständig. England sah sich in Jnland festgehalten, Rußland durch den Tod Alexanders und die nihilistischen Umtriebe einstweilen gefesselt, und nun empfand man in Italien umso mehr das Bedürfniß, sich an Deutschland und Oesterreich-Ungarn anzuschließen, als das Vorrüden Frankreichs in Tunis das Gefühl der Vereinsamung und die daraus entspringende Gefahr Italien noch tiefer empfinden ließ. Und so vollzieht ei denn neuerdings die Annäherung des Landes an Deutschland und Oesterreich-Ungarn. In der Begegnung der beiden­­­ Herrscher der Nachbarreiche scheint uns vor Allem eins zu liegen: der Ausbruch dessen, daß man in Italien entschlosfen ist, zu brechen mit dem Gedanken, als solle der junge Staat „die unter dem ob­ der­­s Fremdherrschaft schmachtenden Stammesgenossen in Triest und Trient“ „befreien“. Bekanntlich arbeitet in­­­ Italien eine radikale Partei darauf, die gemischtsprachigen Grenzgebiete Desterreichs an Italien zu bringen, inbesondere die eben genannten und Südtirol. Aller­­­dings ließ sich dieser Gedanke nicht anders verwirklichen, als durch einen Krieg, der die Möglichkeit einer gesunden Weiterentwicklung Italiens auf’s Spiel seßte. Die Begegnung der bi­den Monarchen ist ein Zeichen dafür, daß „italien “diese Pläne aufgegeben. E83 Liegt das um so deutlicher in der Begegnung, weil Deutschland schon während des russisch­­­türkischen Krieges Italien zu verstehen gab, es werde einen Angriff auf da Grenzgebiet Oesterreichs nicht dulden. Man weiß also in Italien gut, daß Deutschland nie zugeben würde, daß der Hafen von Triest und das Einfallsthor von Trient in die Gewalt Italiens fielen. E38 liegt in der Begegnung auch etwas anderes, scheinbar Entfernteres. AS Tranfreich den Einmarsch in Zumiß begann, in einem so günstigen Augenblidk, wie er sich wohl nicht so bald wieder geboten hätte, da be­­­gann es ihm mit der Sen Deutschlands. Italien sah erstaunt, mehr noch erzürnt zu. Denn wie die Küste Siciliens fi dem Kontinente von Afrifa bi auf wenige Meilen nähert, wie einst der Maler der römischen Legionen den Flug über das enge Meer hinüberfand, so hat man in Italien gemeint, er fünlte dem jungen Reich nicht fehlen, einst dort Fuß zu fallen und das Erbe der zerbrödelnden Türkei zu über­­­nehmen. Enttäuschungen sind nie angenehm, am allerwenigsten in der Politik. Eine solche Enttäuschung war es, als Italien sah, daß Frank­­reich seine Truppen nach Zunis jdtete und dort sich Heinfisch machte. Die Annäherung an Oesterreic-Ungarn und Deutschland ist undenkbar, wenn sie vom Hintergedanken eingegeben wäre, in Wien und Berlin eine Stage zu finden, um­­rankreich gegenüber Entschädigung zu finden für die e­rlittene Niederlage in der tunesischen Angelegenheit. Deutschland steht im Augenblick mit Frankreich auf derartigem Fuß, daß an einen Revanche­­krieg nicht gedacht werden kan­r; er ließe aber den Krieg herausfordern, wenn Deutschland gegen Frankreich in der tunesischen Frage agitirte. Der Anschluß Italiens an das­­­ heutige österreichische Bündniß bedeutet darum auch die Anerkennung der Besignahme von Tunis durch Frankreich. Auch­ nach einer dritten Seite vermag die besprochene Zusammenkunft der Monarchen Lichtstreifen zu werfen. Es hat den Ansehen, als ob eine Aussöhnung zwischen dem Bapst und der deutschen Negierung sich vorbereite. Es fehlt mit an Symptomen, al ob man im Vatıkan an diese Aussöh­­­nung Erwartungen knüpfte, die sie jedenfalls als J Irrthum herausstellen werden, Erwartungen, als ob nach der Aussöhnung Deutschland oder sonst ein Verbündeter desselben dem Papst Helfen würden, alte hierarchische An­­­sprüche zu verwirklichen und dem Königreich Italien, dessen unversöhnlicher Feind der Bapst ist und sein muß, Hindernisse in den Weg zu legen. Alle derartige Träume müssen zerrinnen vor der Freundschaft des jungen König­­­reichs mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Eben macht durch die Städte Italiens eine Motion die Runde, in der es heißt: „In Anbetracht, daß das Papstthum und die italienische Einheit ein historische politischer Wider­­­spruch­ sind, daß die Päpste 36-mal Fremdlinge nach Italien riefen, daß das Bapstthum die National-Souveränität beeinträchtigt, daß das göttliche Recht, worauf das Bapsttyum fußt, mit italienischem Bolfsrecht unverträg­­­ig ist, daß das Papsttyum als religiöse Institution im Geist, im Prinzip und in Zwec die Selbstständigkeit der Vernunft und des Gewissens ver­­­neint . . . verlangt das römische Vort die Abschaffung des Garantiegesäßes und die Besignahme aller päpstlichen Paläste.“ Die italienische Regierung wird fl hüten, derartigen Berlangen nachzugeben, aber sie gibt durch die Freundschaft mit Deutschland und Oesterreich-Ungarn allen offenkundig zu verstehn, daß das Papstthum Hilfe von da nicht zu erwarten habe. Italten tritt Durch diese Beziehungen zu den Nachbarmächten aus seiner bisherigen Leiitung heraus. &3 fan jegt erwarten, bei der weiteren Lösung der Mittelmeer- resp. orientalischen Frage nicht unberücsichtigt zu bleiben. Als eine Gewähr erneuerten Einverständnisses der drei, so oft mit­­einander verbündeten Nachbarn mag die Begegnung des italienischen Herrschers mit dem von Oesterreich-Ungarn und Deutschland (ed heißt die legtere werde auch nachfolgen) allgemein mit Freuden begrüßt werden­ . Stännmeretlontnnndsnsmtx übernehmen außer dem Hauptbureau, Heltauergasse Nr. 23, in Kronstadt die Buchhandlungen Heinrich Dresswandt, Fr. Wilhelm Frank, Heinrich Zeidner ,Mediasch J. Hedrich’s Erben, Bistritz Friedrich Wachsmann Nr. 187, Sächsisch - Regen Adolf Dengyel Mühlbach Josef Wagner, Kaufmann, Broos Paul Batzoni, Zehrer, Wien Otto Maas (Haasen­­­stein & Vogler), Rudolf Mosse, A. Opelik, Rotter , G., H. Schalek, Past A. V. Goldberger, Frankfurt a #9. @. L. Danbe & C. une Infertionspreis: Der Raum einer einspaltigen Garmondzeile Forte beim einmaligen Einraden 7 tr., ba3 zweitemal je 6 tr, ba3 brittemal je 5 Tr. 5. W. exclusive ber Stempelgebühr von je 80 fr. EEE LER nn 1881 — = —_ — ® Fe en Bolitiiche Neberficht. · , Hermannstadt, 26. October. In Oesterreic wird angesichts der bevorstehenden Eröffnung des Reichsrat­es, man könnte fast tagen, Tag um Tag eine der zahlreichen Landtagssessionen geschlossen. Der Schluß des böhmischen Landtages, der am 24. d. erfolgte, hatte zwei wichtige Kundgebungen, nämlich des Führers der Großgrindbe­iger Fürst Schönburg und des Oberstlandmarschalls Fürst Karl Auersperg im Gefolge. Fürst Schöndburg erklärte, daß er offen und Loyal seine Opposition und Gegnerschaft gegen die gegenwärtige Regierung als einen Standpumft bezeichne,, welchen ihm sein selbstloser, treuer Patriotismus zur heiligen Pflicht mache. Der Oberstlandmarschal Fürst Auersperg gedachte in seiner Schluß­­­rede der Verfolgungen der Presse, und sagte dann ferner: „Der Versammlung war die Möglichkeit geboten, die Autonomie der Gemeinden dagegen zu jrügen, ein Opfer der Willkür zu werden. Es ist in einer Zeit, in welcher ein gehorsames Organ genügt, um die öffentliche Meinung und ihren Ausbruch zu erwürgen, ein Moment der Klugheit, die Gemeinde-Autonomie nicht der Gefahr auszuregen, daß die Willkür der überwachenden Hand auf dort alle Busse einer selbständigen Aregung unter­­­binde, die Reformen im Gemeindewesen bedingen Vertrauen, sonst­ sind sie mit je abzulehnen.“ Die Auslassungen der beiden Fürsten haben begreiflicherweise allseits großes Aufsehen erregt. Zur Kräftigung des Deutschteums in Böhmen werden in großem Maßstabe Deutsche Nationalvereine gebildet, und schreitet die K­­­dung vorwärts. Nach der „Bohemia“­­­ sich die Organisation dieser Vereine auf alle deutschen Bezirksstädte, Industrieorte und größere Märkte und insbesondere auf die ländliche Bevölkerung erstreben. Der deutsche Kaiser hat Baden-Baden, wo derselbe die rechte Zeit weilte, verlassen und ist im besten Wohlbefinden am 25. d. in Berlin eingetroffen. Die „NationalsBig.“ meint, dab­­ei mache liege, die uner­­­wartete Abreise des Kaisers von Baden-Baden mit dem Besuche de italie­­­nischen Königspaares in Berlin in Verbindung zu bringen. Die Wiener Entrevue würde ohne den nachfolgenden Besuch in Berlin den politischen Gedanken der italienischen Reife mehr verdunkeln als aufklären. Imdesten werde noch die Version aufrecht erhalten, daß die italienischen Majestäten an ao Rom zurückkehren und dann im November nach Berlin kommen wü­rden. Ueber die Wahlbewegung im deutschen Reiche äußert sich Kultur­­­historiker Brandes: „Die Abweisung von Allem, was nach Sozialismus schmedt, ist so dürftig und leer, daß dadurch mur die tiefe Armuth der Manchesterpartei an eigenen Ideen verrathen wird. ch bewundere dagegen aus ganzem Herzen die Initiative des Kanzlers, seinen Planreichthum, seinen Muth zur Vornahme ungeheurer Umwälzungen im Innern, an­­regt, wo er im vorgerückten Alter steht. Er betrachtet ja selbst das Unfall und Altersversorgungsgeieg nur als die ersten Schritte auf einer neuen Bahn, einer Bahn, die von allen Staaten Europas Deutschland zuerst betritt. Wie lange man es nicht dauern, bis Deutschland wieder einen Kanzler erhält, der es wagen darf, den Sozialisten ein Zugeständniß zu machen! Bismard allein kann es, weil man fühlt: diesem Manne wachen sie nicht über den Kopf!" Brandes erklärt, daß die Fortschrittspartei in Lg die Reaktion vertrete, während Bismard als Fortschrittse­­mann vorgebe. Das Breslauer P­olizeipräsidium hatte die feierliche Einholung der Leiche des verstorbenen F­ürstbischofs Förster in Brehan Re und Minister Putlamer das Verbot aufrechterhalten. Kaiser Wilhelm ordnete aber an, daß der feierlichen Einholung seine Hindernisse in den Weg gelegt würden. Wie es heißt, hätte Bismard von Barzin aus um die faiser­­­liche Genehmigung angesucht. Der Bundesrath verlängerte den Heinen Belagerungszustand in Ham­­­burg, Altona und Lauenburg auf ein weiteres Jahr. Er thun. Das Wuttermal. Roman and dem Englischen. Deutsch von Xaver Riedl. Sie hatten jegt das Ufer der Ba erreicht. Das blaue Wasser teäufelte sich im Heilen Sonnenschein. Eine weiße Möwe tauchte ihre Brust in die schimmernde Flut: »Er entfernt sich,«antwortete der General, „weil ich allein mit Dir zu sprechen wünsche, mein theures Kind!" Er fegte seine Hand auf den Hals ihres Pferdes. „Ich werde es. Er ist weit Beriffeton. (29. Fortlegung.) „Ich werde Sie jelt verlassen," farte er etwas förmlich zu dem General, und er gab seinem Pferde die Sporen und jagte mit Windes­­­schneise dahin. Baulette blickte ihn nach, und im nächsten Augenblicke war er hinter einer Gruppe von Eichen verschwunden, die sich an einer Biegung des Weges in die sonnigblaue Luft erhob. „Warum verläßt er ung so plöglich ?“ sagte sie. „Ihr Rechtsfreund, lieber Vormund, scheint ein wunderlicher Deensch zu sein.“ »Ach-Vormündchen!«antwortete sie lachend,,,wie gehecmmß vollere Bitte,sprechen Sie!« Ich habe nicht viel von dem Wesen eines Diplo­­­maten an mir und weiß kaum, ob ich es sehr geschicht anfange; aber ich weiß, Du wirst mir freundlich zuhören und die Yaunen eines alten Dranges berücsichtigen, der Dich wie sein eigenes Kind betrachtet. —mich von Arthur Guil­e sprechen gehört. Polly, Du hast Er ist ein stattlicher Mann und schön wie ein Adonis. Wie du diesen Morgen hörtest, ich habe ihn nachhause berufen, in der Welt herumgenommen — er hat in vem Westen mit den Apaches gefochten und in Mexico die Imperialisten bekämpft; er fror bei den beiden Polen und war nahe daran, in Indien am Fieber zu sterben; er hat Monate lang in der großen Wüste Afrikas und am N zugebracht, und es ist ein Wunder, daß er noch lebt, nun zurücgerufen, um ihn zu verheirathen, und damit er sich hier in Hazels Hall niederlasse.“ Sie sah ihm ruhig an und nichte mit dem Kopfe: „Nach einer solchen Vergangenheit kann er nichts besseres thun. Was für ein Held muß er sein! Ich werde mich Herzlich freuen ihn kennen zu lernen." „Es freut mich, das zu hören!" sagte der General: „Vor drei Jahren, Poly, habe ih­­nen für Arthur eine Gattin erwählt. Ich habe sie für diese Stellung erzogen — ich habe mit Vergnügen gesehen, daß sie alles werfen, was ich ihr geben kan, würdig ist. Ich bin alt, und in mir geht ihr einziger Freund zu Grabe. Ich muß sie vor meinem Tode ver­­forgen. Kann ich das besser thun, als wenn ich sie mit meinem Erben vermähle? Ich habe Arthur gerufen, damit er sie mit eigenen Augen sehe, und was das betrifft, habe ich seine Furcht. Er wird sie lieben müssen — gewiß, er fan nicht anders." Das Blut wich langsam aus Paulettens Antlig, und sie wurde bleich wie Arche. Die Zügel fanfen auf den Hals des Pferdes. Ein großer, unaussprechlicher Schrecen erfaßte sie. „Diese Angelegenheit lag mir seit Monaten im Sinne," fuhr der General fort; „sie ist nun der theuerste Wunsch meines Herzens geworden. Bolty, verstehst Du mich nit ? Erräthst Du nicht, wer das Weib ist, das ich für Arthur erfor — das ich gewählt zur fünftigen Herrin von Hazel- Hall?" Er betrachtete sie mit wohlwollenden, forschenden Bliden. Ihre Lippen bewegten si, aber er kam sein Yaut über dieselben. Er legte seine Hand unter ihr Kinn und erhob ihr farbloses Antlig. „Sprich, mein Knie !“ „D Vormund!” stammelte si. „Sie können das nicht meinen !“ 3a," antwortete er: „Du bist es, Paulette -- Du!” Einen Moment schwieg sie und ihre großen Augen waren auf den General gerichtet. „Sie Haben mich zu Arthur Guiltes Gattin erwählt!" stammelte sie: „Unmöglich! Ich träume, Sie können nicht so leicht vergessen haben, wo Sie mich fanden, von iso sie mich fortnahmen — Sie können nicht XII. Drei Wochen waren vergangen, seit Sibyl sich auf Beeciwood befand ; ihr Armn war geheilt, aber bessen ungeachtet war sie noch Warned’s Gast. An Antwort auf das Telegramm das an dem Tage nach ihrem Unfall ab­­­gesendet worden war, hatte sie nur einen Brief empfangen, der einige ge­­­wöhnliche Ansprüche des Devauerns und die Nachricht enthielt, daß­ die Krankheit ihrer Mutter wieder schlimmer geworden sei; man empfahl ihr daher, zu bleiben, wo sie war, bis man sie abholen werde. Sibyl weinte bitterlich. „Wir holen!" rief sie. „Dan behandelt mich wie ein Bad Waare. Kann es eine grausamere und ungerechtere Behandlung geben? Wo ist Hammerton in Long Island, Dir. Wearned? Ich werde nicht warten bis man mich abholt — ich werde allein hingehen !" „Das werden Sie nicht thun!" antwortete er lächelnd: „Es könnte Sie ein neues Unglück treffen. Erwarten Sie geduldig die Wünsche Ihrer Mutter. Was mangelt denn unserer Gastfreundschaft, daß Sie mit verselben nicht zufrieden sein wollen ?" »­­­ »Sehen Sie es denn nicht—ist es denn nicht klar,daß Sie mich haßt?«rief Sibyl leidenschaftlich.»Ich werde bald anfangen­,zudenken, daß ich keine Mutter habe——daß irgendeine Frau nur unter diesem Namen einen bitteren Scherz mit1nir treibe!« »Denken Sie gar nichts,«antwortete er leicht,»seien Sie glücklich­­ bei uns.Oder wenn Sie etwas denken müssen,wählen sie einen bessern Ge­­­genstand und denken Sie an mich.« « So blieb Sibyl mit ihrem­ Wirth und seinen Dienern zu Beechwdthk eingeschlossen Sie lauschte bis in späte Nachtstunden seiner Musik,beobachtete bei Gehen und Kommen, wenn er in heilen Mondnächten über das Land dahin galoppirte, hatte sein schönes Antlig, seine stattliche Gestalt immer vor sic, genoß seine Gottfreundschaft und sah sich von ihm geehrt und ausgezeichnet. Plöglich zog Trent die Zügel seines Pferdes an. ff ·« » » i­­ch Habe ihn v vergessen haben, welche Geschichte D um, das auf sein Blut und seinen tolz ist" — — ich Ihnen erzählte — Sie, der einem guten Namen fo .­­­

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