Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1882. Juni (Jahrgang 9, nr. 2569-2593)

1882-06-10 / nr. 2577

: Seite als Vermannstathamgtag sind und deren Falschheit oder Richtigkeit wir zu beurtheilen nicht ver­­­mögen-Auch hatung die Erfahrung belehrt,daß unser Wort bei Ew. Excellen nur gering wirkt,indem da der autonome Wille des Komitats fast in allen wichtigeren Angelegenheiten nicht durch die meist unberück­­­sichtigt bleibenden Beschlüsse des Vertretungskörpers,sondern durch Berufungen und Rekurse Einzelner zur Geltung gelang,so daß m­it größerer Aussicht aus Ersol Rekurse als Beschlüsse eingebracht werden.«In dieser leidige Angelegenheit geschah­ es auch, was die Widerlegungsschrift einfach läugnet(S.103),daß die Regierung »in einer rein ästhetischen Frage einen Machtspruch gethan,«wie sie auch besser als das Hermannstädter Bauamt erkannte,daß die Küche des Vliess gespanstannlel sei(!)u.a.m. Es bleibt also in dieser Sache Heinzes Darstellung völlig unwiderlegt. Politische Uebersicht Hermannstadt,9.Juni. In der bosnischen Angelegenheit,betreff deren in Oesterreichs Ungarn soviel»für«und»wider«gesprochen und geschrieben wird,verbreitet ein offiziöses»Entrefilet«des»Fremdenblattes«,etwas Licht,über das,was nun geschehen wird.Das genannte Blatt schreibt nämlich: »Die Vorschläge des Ministero Kallay bewegen sich in derselben Richtung,auf die auch Herr v.Szlavh wiederholt hingewiesen hatte. Namentlich gilt dies von der jetzt beschlossenen schärferen Trennung der Civile und Militär-Verwaltung,doch ist die vielfach auftauchende Meldung: an Stelle des Militär-Gouverneurs solle ein Civil-Gouverneur ernannt werden und der kommandirende General solle fortan keine anderen­ Funktionen ausüben,wie die eines Landes-Kommandirenden in den österreichischen Kron­­­ländern,unrichtig.FZM.Freiherr v.Dahlen wird,vorausgesetzt,daß dies seine Gesundheit erlaubt,Oberbefehlshaber und Gou­verneur bleiben,doch wird er zur Seite einen Civil-Adlatus haben,der auf die Leitung der Ver­­­waltung Einfluß haben wird.Die Militär-Kommanden werden angewiesen sein,der Zivilbehörde ihren Beistand zu leisten und diesbezüglich wird eine sehr präzise Verordnung erlassen werden.Die innere Verwaltung wird wesentlich vereinfacht sein.In dieser Hinsicht enthält das schon vollendete Elaborat der unter dem­ Ministerium Szlavhc’s thätig gewesenen Kommission sehr werthvolles Materia.Es ist beabsichtigt,die starre Trennung von Jurisdiktion und Administration aufzuheben.Die hiezu erforderlichen Arbeiten­ sollen alsbald in Angriff genom­men werden,so daß die bezü­glichen Reformen noch im Laufe des Sommers angebahnt werden können.« Gewichtige Stim­men äußern sich ü­brigens dahin,daß man am Bor­­­d abende der Annexion von Bosnien und der Herzegowina stehe, und scheint die Wahl nicht ohne diesbezügliche bestimmte Absicht auf Herrn v. Kallay gefallen zur sein, der von jeher dieser Anschauung gehuldigt hat. Vielleicht bietet die egyptische Verwicklung hiezu auch gerade den günstigen Moment. Es ist in Iester Zeit wohl zum erstenmal, daß die Lage in der ge­­­meinsamen wirtsbchhaftlichen Interessen Deutschlands und Oesterreich-Ungarns öffentlich in einer Volksversammlung besprochen wurde, wie dieses am 7. Juni in Breslau geschah. Selbst dieser nach vereinzelten Stimme ist eine gewisse Bedeutung nicht abzusprechen, weil da­­­dur aufs Neue eine Idee in Fluß gerathen ist, die indes nicht neu ist, sondern seit Fahren die Staatsmänner, wenn auch nur vorübergehend, beschäftigt hat. Der Gedanke einer Zollunion zwischen Oesterreich und Deutschland wurde zuerst von Lift empfohlen, von Bruch stets im Auge behalten, und ist vom Fürsten Bismard, der mit dem Grafen Buol darüber verhan­­­delte, als nothwendig erklärt worden. Die Versammlung nahm nun ein­­­simmig folgende Resolution an: „Die Versammlung erblickt in dem Bestehenden innigen, vom deutschen Bolte im Süden und Norden der Grenze freudig begrüßten Bündnisse zwi­­­schen Oesterreich und dem Deutschen Reiche die sicherste Gewähr für die Aufrechterhaltung des Friedens und für die Machtstellung beider Reiche. Wir erwarten mit Zuversicht, daß das Bewußtsein der nationalen Zusammen­­­gehörigkeit bei allen Deutschen, wo immer sie wohnen, entschieden zum Durch­­­bruch gelange, hoffen, daß in beiden Reichen die nothwendigen wirthschaft­­­igen und sacialen Reformen in Uebereinstimmung und nach gleichen Gesichts­­­punkten durchgeführt werden. Wir erblidhen den mächtigsten Hebel zur För­­­derung des materiellen Wohlbefindens der Bewohner beider Reiche in der wirthschaftlichen Einigung derselben, würden daher freudigst begrüßen, wenn nationalgesinnte patriotische M­änner si zusammenfänden, um für den Herbst die Veranstaltung eines Wirthschaftstages in Breslau ins Auge zu fallen, welcher sich mit der Berathung der heute angeregten wichtigen Fragen eins gehend zu beschäftigen hätte." Aeuferich hat sich an der Situation in Egypten nichts geändert. Die türkische Mission ist in Cairo unter Huldigungen für den Sultan em­pfangen worden und Nachrichten besagen, daß das A­nsehen des Sultans in jenem Maße zunimmt, in welchem die Autorität des KChebive sinkt, und soll namentlich in egliptischen Meilitärkreisen die Aufregung gegen den Vice­­könig immer beweitlichere Ausdehnung gewinnen. Alles vieles zieht nun einen Strich durch die Rechnung der Westmächte, deren Nam­e deßhalb leicht erklärlicher Weise nicht die rosigste ist, und wird von dieser Mißstimmung mit Borliebe die Türkei betroffen. « Der französische ministeri­elle»Tempo«bringt einen vollständigen An­­­klageakt­ gegen die Türkei,worin dieselbe beschuldigt wird,ganz teuflische Anschläge gegen Frankreich zu schmieden Man verfolge in Konstantinopel mit fieberhaftem Eifer den Zweck,die tü­rlische Herrschaft an der afrikanischen Küste wiederherzustellen und ganz besonders Frankreich aus Tunis zu vert­­treiben.Sogar die Wiedereroberung Algeriens habe man im Anae,wenn die Ereignisse es gestatten sollten.Die Pforte habe einen Augenblick gehofft, die gü­nstige Gelegenheit für ihre Zurückforderungen in irgendeinem großen Kriege zu finden,den Deutschland angesti­ftet hätte,wo jeder auf Kosten Frankreichs seinen Antheil erhalten haben wird.Da diese Hoffnungen in Berlin geringe Ermuthigung gefunden,hätte sich die Pforte mit umso größerem Eifer auf die durch die egyptischen Ereignisse eröffneten Aussichten geworfen.Welche Gelegenheit um das Vertrauen der Gläubigen auf die Macht des Halbmondes wieder zu stärken.England und Frankreich hatten geglaubt­ in Kairo zu befehlen;sie hatten die egyptischen Finanzen unter ihre Kontrolle gestellt,sie regierten t­atsächlich in Egypten.Und sie wu­rden jetzt gezwungen,den Kalifen anzuflehen,seine Autorität auszuübern die allein im Stande, die Rebellen zur Vernunft zu bringen! Die Wirkung einer solchen Thatsache würde es nur zu bald in den französischen Beftgungen Afrikas geltend machen und eine allgemeine Erhebung von Gabes bis Tlemcen würde befürchtet werden müssen. Und deshalb verlangt der „Temps”, daß Europa jegt ernstlich seinen Willen bezeige, Frankreich keine Schwierigkeiten zu bereiten, und daß die Mächte, indem sie die Türkei in die gebührenden Schranken zurückweisen, ihre aufrichtigen S­ympathien für Frankreich befunden. Pur unter dieser Bedingung könne und dürfe Frankreich sich an der Konferenz betheiligen und fortfahren, seinen Pla in dem europäischen Konzerte einzu­­­nehmen. „Die Mächte”, so schließt der „Temps”, „Können doch Frankreich nicht zwingen wollen, in seine Leh­rung zurückzutreten, worin er sich bis zu dem Berliner Kongresse eingeschlossen hatte." England hat man bei der angebrochenen Verwiclung vor Allem seinen indischen Befug im Auge. Derwish PBafcha wird es zweifelsohne gelingen in Eglipten Ruhe und Dronung herzustellen, im Sinne der Westmächte dürfte die aber dort her­­­gestellte Ordnung, so viel leuchtet schon jet durch, nicht sein, und dieses ist der Punkt, und zwar ein gewichtig national-detonomischer, von von dem aus der Friede Europas nicht wenig bedroht erscheint. In Belgrad hat das Kabinet s eine Entlassung eingereicht, der König genehmigte Kiefelbe­­inbelt nicht. Die Skupfektinamajorität nahm in­­­ Siebenbü­rgischs Deutsches Tageblatt. Abwesenheit der­ Opposition die Annullirung der Wahlen sammtlicher oppo­­­sitionellen Abgeordneten, sowie deren Ausschliegung von der Wiederwahl für diese Stupfchtina-P­eriode beschlossen, weil den Oppositionellen, mit Rücksicht auf ihren ersten freiwilligen Austritt aus der diesjährigen Session und ihre wiederholte Weigerung, ihre neuen Wahlvollmachten dem Verifikations-Aus­­­schüsse zu übergeben und in der Skupfehtina zu erscheinen, der Charakter von Abgeordneten nicht zugesprochen werden dürfe. Der König hat die Neu­­­wahlen angeordnet. Aus der Hteuerbemessungs-Kommission. Unsere weiteren Nachrichten über den Gang der Erwerbsteuerbemessungs­­­verhandlungen Lassen darüber seinen Zweifel aufkommen, daß auch heiter das Steuerinspektorat, die übrigens den Steuerorganen der ganzen Welt eigenthümliche Tendenz der immer größeren Anstrengung der Steuerschraube hat verwalten lassen. Manchmal find­­es nur 13 oder 26, welche durch eine neue Grup­­­pirung der Ziffern bei Berechnung des dreijährigen Durchschnittsreinge­­­winnes oder des famosen Steuerminimums auf den Steuerfah de Vor­­­jahres aufgeschlagen werden konnten; manchmal beläuft ich aber die Stei­­­gerung auf viele Gulden. Wenn nun erwogen wird, daß im Allgemeinen in unseren Verhält­­­nissen von einem Aufsch­wung der Geschäfte keine Rede sein kann und unsere Geschäftsverhältnisse schon durch die Lage der Stadt Hermannstadt abseits von jedem Weltverkehr sich von Jahr zu Jahr eher verschlimmern and ver­­­bessern, s­­­ann man wohl mit Recht behaupten, daß im Allgemeinen jede Steuererhöhung sich nicht rechtfertigen läßt. Und trogdem ist bis noch im dem weitaus meisten Fällen eine solche beantragt worden.­­­ Wenn wir aber die einzelnen Anträge ansehen, so finden wir, daß dieselben fast durchgehend s sich auf folgende Neb­enerempel gründen: Der pro 1882 zu besteuernde Reingewinn wird entweder dadurch ermittelt, daß zu dem für die Jahre 1879 und 1880 durch die früheren Verhandlungen ermittelten, pro 1881 eine Ziffer als Neingewinn in den dreijährigen Durchschnitt gestellt wird, welche sie auf das durch die Wohnungs- und Geschäftsmiethe ermittelte Steuerminimum gründet oder daß, wenn dieß eben günstiger für die Steuererhöhung sein sollte — blos das Steuer­­­minimum als Reingewinn pro 1882 angenommen wird. Man sieht daraus, daß die Steueranträge nichts anderes sind, als das Resultat eines einfachen Redienerempels, welches jeder Steuerbeamte fern vom Gewichte des pulfirenden Geschäftstehens, in den stillen Räumen seiner Kanzleistube ausheben kann. Und wirklich zeigen die zur Verhand­­­lung gelangenden Anträge, daß der betreffende Antragsteller von den that­­­sächlichen Verhältnissen oft und oft seine Ahnung hatte. Offene Verkaufsgeschäfte gleicher Art, vielleicht in derselben Waffe dicht bei­­einander gelegen, werden nach ganz verkehrten Anlagen zur Besteuerung beantragt und dem bessergehenden Werchäfte eine niedrigere Steuer dorge­­­schrieben, als dem benachbarten, welches weit geringeren Umfaß hat. Die Steuerbemessungs-Kommission, welche diese Ungleichheiten auszu­­­gleichen Hätte, die ist dieses zu t­un gar oft nicht in der Lage, weil der für das schwächere Geschäft bemessene Reingewinn in der Regel schon ein so Hoher ist, daß er selbst für das bessergehende Geschäft ein zu hoher wäre. · ch Und nun komm­en wir auf die Thätigkeit dieser Komm­ission selbst zu prechen. · Unverkennbar herrscht ein weitanständigerer Ton bei den heurigen Verhandlungen und die Parteien werden nicht in dem Maße einem­­ pein­­­lichen und sie oft ganz verwirrenden­ Verhöre ausgesetzt,wie dies im­ Vor­­­jahre der Fall war.Anchind vereinzelte Fälle zu vezeichnen,wo ge­­­sundere Ansichten um Durchbrüche­,gelangten und darin die Besteuerung vorgenommen wäre. So ist die im Gesetze vollkommen begründete Anschauung heuter durch­­­drangen,wornach die hiesigen Fleischhauer,woelche städtische Grundstücke zuneide ihres Schlachtviehes pachteten,nicht als Pächter besteuert würden,weil ja der Weideplatz für das Schlachtvieh so gut zum­ Betriebe des Geschäftes gehört,wie das vom­ Fruchthändler gepachtete Magazin. Im­merhin aber müssen wir auch der heutigen Kommission eine zu große Willfährigkeit zu den Absichten der Stenerehörde zum­ Vorwürfe machen. Denn darüber, daß im abgelaufenen Jahre die Geschäfte allerwegen stoeffen und daß auch im­ heutigen Jahre keinerlei Aufschwung derselben zu verzeichnen ist. Darüber können wohl all die Kommisssionsmitglieder nicht ne­­­ueier sein. Wie also läßt fs eine Steigerung der Steuer recht­­­ertigen Wenn der Sab richtig ist, daß seit dem Vorjahre seinerlei Geschäfts­­­aufschwung zu verzeichnen ist, und der Saß ist ritig — so schließt jede Erhöhung der Steuer gleichzeitig die Erklärung in sich, daß im Vorjahre die damals tagende Steuerbemessungs-Kommission ungenau vorgegangen ist, indem sie überall dort einen zu geringen Steuerjaß ermittelte, wo die Steuer heute erhöht wurde. _ ·»· Einen solchen Vorwurf werden aber die Mitglieder der heutigen Steuerbeinessung-Kommission gegen ihre Vorgänger im Amte kaum er­­­heben wollen. · · Man sage uns nicht»jan;k­­önnen nicht unter den beantragten Ansatz,er gründet sich auf den­ dreijährigen Durchschnitt und das gesetzliche Minimum.«Auch die vorjährige und alle früheren Kom­m­issionen haben ja nach demselben Gesetze amtirt,haben alle diese ungesetzlich gehandelt, als sie eine geringere Steuer auf eben derselben Basis wie die heutige,vor­­­schreiben konnten? · Und wenn der Reingewinn der Jahre 1879 und 1880 m­it so oder soviel kom­missionell festgesetzt wurde,warum mußprolssl bei ganz gleichem Geschäfte wie in den Vorjahren ein neuer Reingewinn durch die Minimalberechnung herausgerechnet werden. Wenn ja der Reingewinn mit nach dem­ Minimum berechnet werden kann,dann ist jeder sjährige Durchschnitt überflüßig,weil in jedem Jahre eben nur dieselbe Ziffer an Reingewinn erm­ittelt werden kann. Nicht einm­al die im Vorjahre erflossenen Entscheidungen der Rekla­­­rationskommission über einzelne Fälle wurden zur Richtschnur bei heutigen Entscheidungen genom­men wie wohl doch anzunehmen war,daß die zweite Instanz den Fall nach allen Seiten wohl erwogen haben mochte als sie so und nicht anders entschied In den letzten vier Tagen ist für Schankwirthe und Greisler die Steuer bemessen worden,durchgehend zu übermäßig hohen Steuersätzen. Ein Verrechnungswirth oder Greisler,dessen Betriebskapital vielleicht nicht einmal LOfL beträgt,wurde m­it 8 bis 10 ja noch mehr Gulden Steuer bedacht.Solche Leute die ja zum­eist ihre Wohnung im Geschäftss­­lokale selbst haben und ohne Hilfsarbeiter arbeiten­—sollten täglich gar nicht in der dritten Klasse besteuert werden. Bald kommen nun wieder größere Geschäftsunternehmungen an die Reihe und hier wird es sich zeigen,ob die Komm­ission auch von höhern Gesichtspunkten aus ihre Aufgabe zu erfassen verm­ag Wir aber wollen hier unsere Mittheilungen aus der Steuerbemessungs­­­verhandlung mit dem­ nochmals ausgesprochenennnsc­eschließen,es m­ögen die Posten von welchen an und bis zu welchem­ an jedem Tage verhandelt wird,allgemein und zwar mindestens am­ Vortage schon verlautbart wer­­­den,damit doch nicht jeder einen ganen Vorsand Nachmittag zwecklos zu warten braucht bis an ihn die Reize der Verhandlung gelangt. 10.Juni 1882. Nro.5777 St der am 5. d. M. abgehaltenen Situng des Vereinsausschußes gelangte eine Reihe von interessanten Gegenständen zur Verhandlung. Wir theilen Folgendes mit: Die Kronstädter Handelskammer ersuhht, es wolle darüber ein Gut­­­achten abgegeben werden: „Inwieweit seit dem Inslebentreten des mit Rumänien abgeschlossenen Zoll- und Handelsver­­­trages, und zwar mit Durch denselben fr Die Verhältnisse mehrerer Gewerbezweige geändert hatten." S Hierüber fallen über Antrag der volfswirthschaftlichen “Fachsektion vorerst die Gewerbe­­­genossenschaften sowie einzelne hervorragende Industrielle besonders befragt werden. Ebenso soll die Kammer in Kronstadt ersucht werden, zu Händen dieses Gewerbevereines einige Rollverkehrsausweise der Grenzzollämter über die resten Jahre und aus jenen Jahren vor dem Saälebentreten des be­­ar N­­ao­­a 3 ra Nach Aufbringung des erforderlichen Materiales soll eine die Verhältnisse möglichst erschöpfende Fee en ‚ Aus dem Sermannstädter Gewerbevereine. Indem wir Dieses schon feht veröffentlichen, ersuchen wir Mit­­theilungen, Wünsche und Ansicht über diese Angelegenheit mündlich oder juristlich an den Gewerbevereinsdirektor Professsor Martin Schuster (Saggasje 29) gelangen lassen zu wollen. Bei der Wichtigkeit der Sache ist es gewiß jeher wünschenswerth, daß ein möglichst reichhaltiges, dabei aber all zuverlässiges Material zusammengebracht werde. Die Direktion der kung. Staatseisenbahnen über­­­sendet mit Bezug auf die Eingabe des Gewerbevereines vom 23. Februar d. h. um Einbeziehung der Station Hermannstadt in den V­erbandtarif mit Fiume den Tarif betreffend den Verband mit Triest (bezüglich Cor­­­mons) und den mit Zinme. In diesen Tarifen erscheint die Station­­­ Hermannstadt aufgenommen. Es stellen sich die Frachträge für SFiumes Hermannstadt und umgekehrt um 32 fr. — 1 fl. 59 Er. per 100 Kilogr. billiger, als jene von Triest- (Cormong)-Hermannstadt und umgekehrt. Vorausgesegt, daß die verschiedenen Waaren in Triest und Fiume gleichen Preis haben, miürde sie der Bezug aller Artikel über Fiume billiger stellen, als über Triest. Im Exporthandel ist die Ermäßigung vielleicht bon w­esentlicherer Bedeutung als bei dem Importhandel. Indem wir die Aufmerksamkeit unserer Handelstreibenden auf diese Angelegenheit renten, theilen wir mit, daß diese Tarife im Lesesaale des Gewerbevereinsgebäudes, Kleiner Ring 12, aufliegen und von Bereinsmitgliedern wann immer ein« geseden, al a #b laut Erlasses des Heron Handelsministers­­­ E­­ne Mriraia bi Einführung einer Fahrpostverbindung duchh den Rothenthurmpaß, abgesehen von den Kosten, mit Rücksicht auf den schlechten Zustand der Straße zwischen Rimnnf-Rothenthurm abgelehnt habe. Diese Mittheilung dient zur unangenehmen Wissenschaft. Seit Jahren geben sich unsere Handels und Gewerbetreibenden alle erdenkliche Mühe zu bewirken, da­ die Straße durch den Rothenthurmpaß in einen fahrbaren Zustand gebracht werde, um ungehindert und zu jeder Zeit nach Rumänien gelangen zu können. Wiederholt ist auch schon in amtlichen Aufschriften seitens der Hohen Regierung dem Gewerbevereine die Mittheilung gemacht worden, daß die £. rumänische Regierung die Herstellung bewußter Straßenfriebe zugesagt habe..und daß deren Ausbau fortschreite. Das geschah bereits vor mehr als zwölf Jahren! Und heute, wo wir an hoffen konnten, daß die Straße je unweit Hergestellt sein könnte, um eine Postverbindung ein­­­zuführen, lehnt die £. rumänische Negierung diese von uns im Interesse dieses Landestheiles gewünschte Postverbindung mit dem Hinweise auf, den schlechten Zustand der Straße ab. 8 fonnte also eine Straßenstrede von beiläufig 60 Kilometer in 12 Jahren nicht Hergestellt werden e­­ine Straßenstrede, deren Ausbau dem eigenen Lande ganz wesentliche Vor­­­­­­theile zu bringen geeignet und bei dem vorhandenen Materiale möglichst billig bewerkstelligt werden konnte, ist also zum großen Nachtheile von Handel und Verkehr beider Lünder auch heute noch in einem unfahrbaren Auftande! Groß alledem dürfen wir in dem Streben nach einer geregelten Postverbindung durch den NRothenthurmpaß nicht ermüden. ‚. Um die im vergangenen Winter angeregte Angelegenheit von perio­­disch wiederkehrenden Ausstellungen gewerblicher und landwirth­­­schaftlicher Erzeugnisse in Hermannstadt in Fluß zu bringen, wurde über Zurchlag des Vereinsdirek­ors Martin Schuster ein von ih ausgearbeiteter Organisationsprogramm für diese Ausstellungen berathen und angenommen. Diesem Programme zufolge wird ein Zentrallomu­s aus dem Ge­­­werbevereingausichufie, aus dem landwirthschaftlichen Bezirksvereingaug­­­ichufle, aus je zwei Mitgliedern, welche nach freier Baht zu entsenden haben werden: ‚der Stadtmagistrat, der Spartasiaverein, der Vorschußverein und die Oberverwaltung des siebenb.-fächsiichen landwirthschaftlichen Vers einen und endlich aus solchen Mitgliedern, welche dag ne um­ gefällige Mitwirkung ersucht, bestehen. Dieses Zentralfomits soll sich in Subkomite’3 gliedert. Vorläufig werden drei Subkomits’3 gebildet werden: ein Exekutivfomite, ein Baukomits und ein Geldbeschaffungstomits. Wir können nur w­ünschen, daß die Bemühungen zum Inglebenrufen penig» disch wiederkehrender Ausstellungen in Hermannstadt von dem besten Er­­­folge begleitet seien. Darum ein Glüc auf dem Beginnen f­­ür das nächste Halbjahr sollen mit Ausnahm­e des Wiener»Kile­riki« sämmliche bisher im Vereine aufliegenden Zeitschriften gehalten werden, dazu noch:,,Neue Werschetzer Zeitung und»Våcs-Bodroger Presse«, an Schluß m­achte der Vereinsdirektor noch Mittheilung über seitens der Direktionderk­ung.Staatseisenbahnen gewährten Verkehrserleichterungen barg Gewährung von Tonr­i·und Reto­urtarten zwischen Hauptstationen der Saatsbahnen zu sehr ermäßigten Preisen und längerer Gültigkeitsdauer als bisher(10 Tage),dann über die Einführung der Rundreise bildeten. Hierüber werden wir später abgesondert berichten. ie­­s­­­ung. Bostdirektion in Hermannstadt theilt mit, en a­­n. da Stimmen nie dem Publikum Einladung Die Hörer der Hermannstädter ung. Nechtsakademie veranstalt am 14. d. M. im jungen Walde ein Walpferd­. Das Komitee in zur Theilnahme an demselben alle diejenigen p. t. Gäste, an welche zu den Zuriftenbällen Einladungen ergangen, Höflichst einzuladen. — Beginn des Tanzes Nachmittags 2 Uhr. Hermannstadt, am 9. uni 1882. Das Komitee Rokao­. und Lages- Chronis. Auszeichnungen.­ Seine 1. und f. apost. Deajestät geruhten ab­ergnädigst in Ab­erkennung hervorragend tapferer oder sonst verdienstlicher Leistungen anläßlich der in Süd-Dalmatien, Bosnien und der Herzegowina stattgehabten Operationen zu verleihen: Den Orden der­­eisernen Krone 3. Klasse mit Nachsicht der Taxe: dem Militär-Unter-Intendanten 1. Kl. Karl Eder, das Militär-Verdienstkreuz mit der Kriegs-Dekoration, dem Ober­­­lieutenant Leopold Roschig, dermalen Hauptmann, und dem Lieutenant Verander Bincz dv. Binczfalva, — beide des Inf.-Nyts. Ludwig, Prinz von Baiern Nr. 62; ferner anzuordnen, daß aus dem gleichen Anlasse die allerhöcht belobende An­erfennung ausgesprochen werde: dem Hauptmann des Generalstabs Hermann Kövess vn. Kövessháza, dem Oberlieutenant Ludwig Wanka, überromptet im Huß.-Rgt. Nikolaus, Großfürst von Rus­­­land Nr. 2, zugetheilt dem Generalstabe; dem Obersten Gustav Langer Erlen von Langenrode, Kommandanten des Inf­tgts, Ludwig, Prinz

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