Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1884. Januar (Jahrgang 11, nr. 3054-3080)

1884-01-15 / nr. 3066

« Nr. 3066 Hermannstadt, Dienstag Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt. (Todesfälle) Edmund Herepei, Ef. u. Gerichtsrat in Hermann­­­stadt, ist am 13. d. M. im 40. Lebensjahre gestorben. Die Beerdigung findet heute nachmittags 3 Uhr statt. — Der russische General Fadejew, bekannt als panslavistischer Schriftsteller und erbitterter Feind der österreichischen Monarchie, ft in Ddeffa gestorben. (Gefunden) wurde ein Bund Schlüsfel. (Selbstmord.) Am 7. d. hat fi in Lemheng ein 15jähriger Knabe namens Anton Tamas ergenkt. Der Grund dieser Scheng überdrüßigen That ist unbekannt. Mord.­ In Böhln wurde am 9. d. morgens der dortige Jufalie David Todor im seinem Bett ermordet aufgefunden. Ein tiefer Messerstich in der linken Seite feßt einen begangenen Mord außer Zweifel. Der Ver­­­dacht wehrte sich auf die ibelberüchtigte Frau des Ermordeten, welche auch sofort festgenommen wurde. (Die Wölfe) treten in der Bittrnger Gegend in erschredender Menge auf. In Heidendorf sollen 7 Stür an hellen Tage Hinter den Gärten gese­­­hen worden sein. Einem Postillon näherten sie troß des Schellengeläutes der Pferde am Abend des 10. Januar, beiläufig Halb sieben Uhr, ebenfalls 7 Stück Wölfe auf der Strecke zwischen Safalva und Heidendorf, aus den Heidendorfer Waldungen kommend. (Mitteilungen aus Rumänien) Die Handels- und Gewerbes fam­mer in Kronstadt macht nachstehende Mitteilungen : Das rumänische Amtsblatt,,Monitorul Official«vom 10-22.Dezember 1883 Nr.197 enthält eine Verlautbarung delefover Tribunals(Handels- Sektion)in Bukarest,demzufolge laut Urteils dieses Tribunals vom 1.De­­­zember­ 1883 die Bukarester Kaufleute Anghel Mazarache und Gerasin Ma­­­zarache als fallit erklärt wurden und ihre Zahlungen mit 30.November 1883 eingestellt haben. Dasselbe Amtsblatt vom 11./23. Dezember 1883 Nr. 198 bringt die Kundmachung dieses Tribunals, nach welcher die nachstehenden dortigen Han­­­delsfirmen fallit erklärt wurden. 1. Sarob Frankl, laut Urteils vom 5./17. Dezember 1883 mit der Zahlungseinstellung vom 22. November 1883 alten Styles. 2. Modistin Maria Raymond, laut Urteils vom 7./19. Dezember 1883 mit der Zahlungseinstellung vom 7./19. Dezember 1883; und 3. M. Levinson u. Comp. auf Urteils von 7.19. Dezember 1883 mit der Zahlungseinstellung vom 5.117. Dezember 1883. „Meonitoral Official” vom 16.28. Dezember 1883 Nr. 202 enthält ferner eine Verlautbarung des 1. rumänischen Kriegsministeriums, betreffend die Lieferung von Materalien für die rumänische Armee-Gerberei in Bufovet, Doljer Kreises, dann der „Monitorul” vom 17.29. Dezember 1883 Nr. 203 eine Kundmachung der rumänischen Tabak- und Salz-Regie wegen Lieferung mehrerer in diese Betriebszweige einschlägigen Artikel. Die Nummern dieses Blattes, in welchen die Lieferungsbedingungen näher bezeichnet sind, Flam­en bei der Kronstädter Handels- und Ge­werbekammer eingesehen werden. Dasselbe Blatt von 18.30. Dezember 1883 Nr. 204 enthält die Verlautbarung der Handelsregion des Klsover Tribunals in Bukarest, daß der dortige Handelsmann S. E. Cohen mit Urteil vom 12.24. Dezember 1883 mit der Zahlungseinstellung vom 2./14. Dezember 1883; dann jenes vom 23. Dezember 1883 (4. Januar 1884) die Kundmachung desselben Tribunals, derzufolge laut Urteil ® vom 20. Dezember 1883 alten Styl3 der dortige Handelsmann Theodosie D. Gheorginu mit der Zahlungseinstellung vom 19. September 1883 alten Style für fallit erklärt wurde.­­­ (Die katholische und protestantische Propaganda in Rumänien.) „Resboiul” dementiert die auch von uns reproduzierte Nach­­­richt, daß mehrere Seminaristen zum Katholizismus und einige Personen zum Protestantismus übergetreten seien, und bemerkt hiebei folgendes: Wir glauben, daß diese Nachricht von den rumänischen Episkopen und Metro­­­politen absichtlich ausgesprengt wurde, um glauben zu machen, daß in der That unter den Rumänen katholische und protestantische Strömungen herrschen, und um die öffentliche Meinung durch diese Popanz zu erschreden. Es mag ja sein, daß die Katholiken dahin streben, sich hier einzumiften, aber die Rumänen werden nie und nimmer die Religion ihrer Väter aufgeben und alle dahin zielenden Bestrebungen des Katholizismus zu Schanden machen. (Eine Ehescheidung im Hause Hohenzollern.) Die Berliner Blätter veröffentlichen geheimnisvolle Notizen, denen zu entnehmen ist, daß demnächst die Scheidung der Ehe des Prinzen Friedrich Karl von Preußen und der Prinzessin Maria Anna, einer Schwester des Herzogs Friedrich von Anhalt, die schon seit längerer Zeit getrennt leben, erfolgen soll. Dem „Berliner Tageblatt“ wird hierüber aus Dessau mitgeteilt: Von höchster Stelle angeordnete schleunige bauliche Einrichtungen im Luftschlesse des St. Georgiums, das der Schweizer unsere Landesherrn als Wohnung dienen sol, gaben den Gerichten von einer bevorstehenden Cheischeidung neue Nahrung. Die hohe Dame denkt nach allen Vorbereitungen nicht daran, ihre Geburtsstadt zu verlassen, obwohl man hier wissen wollte, er sei am Sonntag ein persönlicher Adjutant ihres Gatten eingetroffen, um eine Ver­­­söhnung anzubahnen. Man vermutet, daß der Aussöhnungsversuch des erwähnten Abgesandten des gedachten hohen Ehegatten nicht geglückt sei. Man weiß hier auch, daß unser Landesherr vor einigen Wochen ganz inkognito nach Berlin zum Kaiser gereist war; die Reise wird mit der An­­­gelegenheit in Verbindung gebracht. Eine offiziöse Kundgebung, welche in den Berliner Blättern veröffentlicht worden ist, lautet: Allerdings hat zwischen einem Mitgliede der küniglichen Familie und dessen Gemahin eine Trennung durch freiwilligen Sutiehzug stattgefunden, dadurch­, daß sich die beiden Beteiligten schon seit längerer Zeit in räumlich­ weit von­­einander getrennten Orten aufhielten. Diese Separation dürfte nunmehr ausge­­­sprochenermaßen zu einer dauernden gemacht werden, da die wirkliche Ehe­­­scheidung dem hohen Oberhaupte des königlichen Hauses widerstrebt.­­­Ueber den Brand der Klosterschule in Belleville (Illinois) sind weitere herzzerreigende Schilderungen eingetroffen. Zur „Zeit des Ausbruches des Feuers, welches in einem Kamine im Erdgeschoß seinen Ursprung hatte, lagen in den Dormitorien im vierten Stocwerte des Klostergebäudes etwa zwanzig Klosterschwestern und sechzig Schülerinen in tiefem Schlafe. Das Feuer hatte schon die Treppe an, als der erste Feuerlärm gegeben wurde. Eine entjegliche Verwirrung entstand. Der Hausordnung gemäß waren alle Thüren der Schlafgemächer von außen ver­­­schlossen und die Schlüssel im Befige der Oberin. Die Nonnen und die ihrer Obhut anvertrauten jungen Mädchen waren daher Gefangene und sahen der Weg über die Stiegen verschlosfen. Die Flammen m­isterten und praffelten immer­­­ deutlicher; die helle Lohe schlug zu den Fenstern empor, und bei ihrem flacernden Scheine sahen die aus der Stadt herbeigeeilten BVersonen, welche bei dem Mangel an Leitern seine Hilfe leisten konnten, die armen Mädchen im bloßen Nachtkreide jammernd umherlaufen, und die Nonnen bemüht, sie zu beruhigen und zu ermutigen. Das Verhängnis ruc­e aber unaufhaltbar näher. Die Glut drang­­en in die Zimmer ein und man begann eine furchtbare Szene. An den Fenstern erschienen die Gestalten der armen Mädchen und Kinder, sie stiegen ragend auf die Fensterbrüstung und sprangen dann von der gewaltigen Höhe durch Flammen und Rauch hinunter. In kurzer Zeit lagen fünfzehn Menschenkörper zerschmettert als Leichen oder in Todesrufungen auf dem harten Steinpflaster. Zwei Mädchen, von Todesangst erfüllt, hielten sich an ein steinernes Gesimse und schwebten so über der unheimlichen Tiefe; endlich belebten sie die Flammen; mit einem furchtbaren Aufschrei ließen sie ihren Halt fahren und lagen im nächsten Augenblick als gräßlich ver­­­stü­mmelte Leichen neben ihren verunglückten Schwertern. Die auf dem Brandorte versammelte Menschenmenge war in heller Ver­­­zweiflung. Der Mangel aller Rettungsapparate machte es unmöglich, Hilfe zu leisten, und das Schotterthor widerstand allen Anstrengungen, es aufzusprengen. Endlich brachte man eine mächtige Eisenstange, mit welcher das Thor eingestoßen wurde. Eine Schar beherzter Männer drang nun in das brennende Gebäude ein, eilte über eine Hintertreppe in das vierte Stockerf, schlug mit Nerten die Thiren ein und trug nun die vom Nauch betäubten Mädchen mit eigener Lebensgefahr ins Freie. Nur vierzig Leben wurden so gerettet; außer denen, die durc den gemwagten Sprung aus den Fenstern das Leben verloren hatten, verbrannten noch etwa fünfzehn Personen. Als man die Ruinen durchsuchte, fand man die Oberin und acht um sie gedrängte Kinder, von denen eines seine Arme um ihren Hals geschlungen hatte, tot und halb verbrannt vor.­­­Von den Lehrerinen verloren beinahe alle (achtzehn) das Leben und zollt man ihrer Haltung das höchste Lob. Variante eines Götheihen Gedichtes.­ Ein Geschäfts­­­mann hat seinem gepreßten Herzen in folgenden Neimen Quft gemacht: „In allen Ländern ist Kuh’ von Kunden spütest du kaum einen­ Hand). Die Steuererofutoren versteigern die Sachen, Was willst, Geschäftsmann, du machen? Bersteigere dur­­auch!" (Gerüche bei Krankheiten.) Alle Welt weiß, daß die Alten ihre Aufmerksamkeit auf den im Krankenzimmer herrschenden Geruch richteten, um die Diagnose der Krankheit zu machen. D­iele unserer modernen Ge­­­lehrten folgten dem Beispiele der Alten.Dr. Heim, der durch 50 Jahre in Berlin mit großem Erfolge praktizierte, erkannte, so berichten die „Ind. DL.“, die Masern, Scharlach, Blattern nur am Geruch des Krankenzimmers. Professor Skoda Hatte die Gewohnheit, die Ausdünstung der bei der rechten P­eriode des Typhus und P­neumonie angenommenen Kranken zu riechen, bemerkte er einen Geruch, den er Leichengeruch nannte, versicherte er, ohne si­­­­e zu irren, die Krankheit würde einen fatalen Ausgang nehmen. Dr. Behie erkannte das Typhusfieber am Blutgeruch, zuweilen am M­äuse­­­geruch. Wrofeffor Wolfer hat beobachtet, daß die Haut der Gallsüchtigen einen besondern Geruch ausdünstet; in einem von einer M­öchnerin be­­­wohnten Zimmer zeigt ein saurer Geruch an, daß die Milchrefretion der Kranken regelmäßig vor fie geht, ein ammoniakalischer Geruch hingegen kündigte ein Kinobettfieber an. Viele Frauen erkalieren während der Men­­­struation einen Geruch, vergleichbar jenem, der aus einem Gemisch von Blut und Chloroform entsteht. Bersonen, welche an Hartleibigkeit leiden, atmen einen Geruch nach Exkrementen aus, derselbe Geruch zeigt sich häufig auch bei Hypochondern und Wahnsinnigen. Bodenchronik aus siebenbürgischen Städten und Märkten. Nenkmarkt, 13. Januar, Mittwoch den 9. d. Mts. ist der neu­­­gewählte Stuhlrichter Branitte nach Ablauf seines zehntägigen Urlaubes hier eingetroffen. Freitag abends wurde ihm von dem hiesigen sächsischen Meusik­­­hof ein Begrüßungsständchen dargebracht. Herr Branitte dürfte nach dem ersten Eindruck, den sein Auftreten hervorgerufen, sich zu den hiesigen V­er­­­hältnissen objektiv stellen. Gelingt ihm dieses, so werden ihm auch die Sym­­­pathien unseren P­ublikums gehören. 31003, 13. Januar. Am 7. d. Mts. verlieh die Schauspieler­­­gesellschaft „Weiß“ nach Längerem Gastspiele Broos, um in Karlsburg eine Reihe von B Vorstellungen zu geben. Es ist der recht braven Gesellschaft ganz gut gegangen. — Der etwas lange Flashing verspricht animirt zu werben. &3 sind außer dem Narren-Abend bereits freche Bälle in Au­ssicht. Der Kommisball eröffnet an 19. d. M. den Reigen. Ihm folgt am 26. der Schübenball.­­­ Ein deutscher Bürgerball, der Ball des reformirten Kollegiums, der­­­ Katholische Kirchenball und ein romanischer Ball werden sich diesen an­­­schließen. Den Abschluß des Satchings bildet wie bisher der Narren- Abend der Broo­er Liedertafel, der in diesem Jahre als 20jähriges Narren- Abend-Jubiläum in einem ‚großen Historischen Festzuge gipfelt, in welchem alle Gruppen, Vorstellungen und Narrheiten, welche die Liedertafel aufgeführt und auch nicht aufgeführt hat, zur Darstellung gelangen werden. Deva, 13. Januar. Baron Ladislaus Nopcza ist gestern um Halb 4 Uhr früh im Alter von 90 Jahren verschieden. Die irdischen Ueberreste des Verblichenen werden heute um 3 Uhr nachmittags eingesegnet und nach Ober-Farkadin überführt, um dort in der F­amilien-Gruft beigesegt zu werden. Baron 2. Nopcsa wurde in seinem 42. Lebensjahre (1832) zum Obergespan des Hunyader Komitates ernannt, in welcher Würde er bis 1848 verblieb. I­n diesen bewegten Jahre dankte er ab und begab sich nach Wien, wo er bis 1859 verblieb; von da aus bis zur Gegenwart wohnte er in Deva. Er war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe entspraß Baron Franz Nopcsa, der gegenwärtige Obersthofmeister der­ Kaiserin-Königin; aus der zeiten stammt Baron Merius Nopcsa, E. E Kämmerer und Drumdbesiger des K­omitates. Am 6. d. Mts. hielt das hiesige ung. National-Rafino seine General­­­versammlung unter Bereit des Obergespans. Die zwei Direktoren wurden­­­ wiedergewählt, die meisten übrigen Beamten und Ausschußmitglieder ebenfalls. Aus dem Berichte eines Direktors entnehmen wir, daß das Kasino im vorigen Jahre 135 gründende Mitglieder hatte, von denen 2 starben, und 100 zahlende, von denen 9 durch den Tod oder Abreise weggefallen sind. — Karl Weiß, Professor an der Devaer Staatsrealschule, ist in gleicher Eigen­­­schaft nach Stuhlweißenburg verseßt worden. An seine Stelle soll Osfar Mailand von dem Szepfi-Szt.-Öydrgyer reform. Mifo-Gymnasium ernannt worden sein. Ministerial-Kommissär Sofef Beterfy de Jagocs weilte am 8. und 9. d.M. in Deva. Er fand an der hiesigen Industrie-Schule nichts auszufeßen, bes merkte, daß diese Schule auf 150 fl. Staatsaushilfe rechnen könne; das Uebrige möge von der Stadt und von­ der Gewerbekammer (Arad) beschafft werden. Der Kommissär empfahl den Untergespan die Pflege des Flachses für die Zaran der Einwohner; ferner versprac­h er, dem Untergespan seine Mitwirkung bei dem Ablage der aus diesen Gegenden kommenden Dauben und Holzgeschierze. Aus dem Vortrager des­ Kommissärs möge hier noch die Mitteilung erwähnt werden, daß die Inhaber von 3800 Industriefirmen des Lesens und Schreibens unfindig sind. Preps, 13. Januar. Unser voriger Wochenmarkt war ebenso wie der ihm vorangegangene Jahrmarkt äußerst schwach besucht. Fruchtspekulanten zeigten sich feine in Aktion. Sie schienen für einige Zeit eine beobachtende Stellung einnehmen zu wollen. Die Fruchtpreise sanken. Schönster Weizen, obgleich in Höchst geringer Menge zugeführt, konnte für 7 fl. & Hektoliter ge­­­kauft werden. Mais skostete Afl. bis 4 fl. 20 fl. Hohe Breite wurden für gemästete Borstentiere gefordert. Solche werden bei uns auch i­mmerfort ver­­­hältnismäßig stark gesucht. — Eine hierzulande staunenerregende Geldsumme wurde unserem, vielleicht theoretisch ebenso wie praktisch am weitesten fort­­geschrittenen Landsvirten Flagner für zwei weiße, noch nicht zweijährige Stier­­­wälder einheimischer Naffe gezahlt. Ein Bojar kaufte sie, wie es heißt, für die rumänische Regierung, um das Stämmchen von 480 fl. Mag ein solcher Fall vorzüglicher wirtschaftlicher Resultate auch selten vorkommen, ja bei uns vielleicht vereinzelt D dastehen, so zeigt er doch, wo unsere Landwirte zur Förderung ihres materiellen Aufschwunges den Hebel einzuseben haben. Flagner hat sich ohne Rücksicht auf die große indolente Maffe eine schöne Wirtschaft zusammenfommaffiert, auf derselben M Wirtschaftsgebäude aufgeführt und verlegt sich hauptsächlich auf Futterbau und Viehzucht. Sein Dich betritt nicht die ermüdenden langen Wege bis, zu der oft Höchjit­­magern allgemeinen Weide und ist nicht der Sonnenhige und allen Unbilden der­ Witterung ausgefeßt. Er arbeitet während der Sommers­­­zeit am Morgen und in der Kühle des Nachmittags und Abende. Während der größten Tageshilfe wird Nast gehalten, wodurch Menschen und Vieh gem 15. Sanıtar 1884, Seite 51 schont werden. Und doch ist Leicht zur berechnen, daß er noch an Arbeitszeit gewinnt, abgesehen davon, daß er in der Einteilung seiner Arbeiten und in seiner Anbauordnung von seinem Menschen abhängig ist. Er hat sich eben zum Herzen seines Bodens gemacht und genießt jebt die verdienten Früchte dieser Emanzipation von den oft „unbesiegbar” genannten Verhältnissen. Kronstadt, 13. Januar. Die Vorbereitungen für Beichselung der Peter Lander- Ausstellung im Jahre 1885 von Seiten unseres Komitates werden von unserem DObergespan Grafen U. Bethlen mit großer Energie betrieben. Allerseits erkennt man die hohe Bedeutung dieser für För­­­derung landwirtschaftlicher und industrieller Interessen so wichtigen Ausstellung. Durch den Obergespans Veranstaltung dürfte auch die schon Mitte Februar d. J. in Bet zu eröffnende Anstellung für Erzeugnisse der Gold­­­schmiedefrnsst von hier aus gut beschickt werden. Ein von ihm berufenes Dreierkomite durch­streift das Burzenland, un verborgene Schäbe, namentlich heimischer Kunst, ans Licht hervorzuladen. Das betreffende Komite beabsichtigt, das Resultat dieser Sammlung vor Abgang derselben nach Veit in Kronstadt auszustellen. — Am 8. d. M. ist unsere Theatergesellschaft für die Dauer des Falhings nach Galak gezogen. Am selben Abend fand noch eine Dilettantenvorstellung zu Gunsten armer Schüler der hiesigen 1. Staatsschulen statt, welche einen Ertrag von 158 fl. 65 fl. abwarf. Nach­­­dem wir am 10. d. M. noch ein, wohl weniger durch das Programm als virtuose Leitungen befriedigendes, Leider schwach besuchtes Dengremont- Konzert genossen, konnten wir gestern mit voller Fröhlichkeit in den Fa­­­sching­­s eintreten. Im­ Saale des Hotel Nr. 1 fand der zweite Novitäten- Abend des Hiesigen Offiziersfor­s statt. Im Nedoutensaale aber hatten unsere evang. Gymmasianer ein recht munteres V­ölkchen zum sogenannten „Studentenballe” versammelt. Hermannstadt. Witterungsbericht vom 15. Januar 1884. Lufrprud in Dilimeter| Zem- Temperatur- Nieverfihln dr 7 Monatsmittel 726.9) |_peranır | Marimum —ı Windes­ böbe En Differenz nach) und -Minimum | Hictung | dem Vortag dust Borken Delfins | seit dem Vortag ° in Deilfimeter Morgens | 726.1 — 4.0 —91.7 —3.1 —10.8 so 0 Marktberichte Wsonaraich, 11. Januar. Weizen pro Helioliter fl. 8.­ bi8 9.—, Halbfrucht 5.60 bi 6.50, Korn 4.40 bi3 5.80, Hafer 2.90 bis 3.10, Kulurug 3.50 bit 4—, Hanfs fangen 5.— 1185.50, fifolend. bis 4.60, Erbsen 6.50 bi87.—, Lanim 7. bi88 „, Erdäpfel 1.— bi8 160, Hirfe 8,— bi 9.—, rohes Unschlitt ver 10 Mifo 40 bis 41, Schweinefett 75 bis 7%, Sped 60­ bis 80, Hanf 32 bis 40, Kilo Schweinefleisch 44 Fr., Nindfleich 42 fr, Kaffleisch 36 fr., Schövienfleisch — Tr., Eier per 4 Stüd 10 fr, Kümmel 10 bis 11, gegosfene Unsclittlerzen 58 bis 60 fl. Der Wochenmarkt war schwach besucht. Telegramme. Belt, 14. Januar. (Korr.-Bur.) Das Abgeordnetenhaus beendete die Generaldebatte über das Budget und jet morgen die Spezialbe­­­ratung fort. Wien,14.Januar.«(Korr.-Bur.)Bezüglich der Blutthat in Maria­’ hilf agnoszierte ein Friseur,welcher Pongracz den Backenbart abgenommen, denselben,ebenso ein freiwilliger Zeuge,welcher einen Mann aus der Wechselstube laufen sah. ( Paris, 14. Januar. (Korr.-Bur.) Ein Schreiben des chinesischen Gesandten Tjeng in der „Deutschen Revue“ erregt Hier das größte Er­­­staunen. Wenn dasselbe nicht falssch ist, so ist das hiesige Verbleiben Tengs unmöglich. — Das Datum für die Emission des Ansehens ist unbestimmt.­­ ­­­­ ­ Telegraphischer Kursbericht an der Budapester Wannenbörse, vom 14. Januar 1884, (Qualität per Hettofiter — Preis per 100 Kilogramm­.) Weizen (Banater): 72 bis 74 Kilogramm Gewicht von fl. —.— bis —.—, 76 bis 78 Kilogr. Gewicht von fl. —.— bis ——, (Theißagegend) 72 bis 74 Kilogr. Gewicht von fl. 9.50 bis —.—, 76 bis 78 Kilogramm Gewicht von fl. 9.75 bis —.—, (Bester Gegend) 72 bis 74 Kilogramm Gewicht von fl. 9.40 bis —.-—, 76 bis 78 Kilogramm Gewicht von fl. I.T. bis­­­.—, Weißenburger 72 bis 74 Kilogramm Gewicht von fl. 9.40 bis —.--, 76 bis 78 Kilogramm­ Gewicht von fl. 9.7 bis —.—, (Bacskaer) 72 bis 74 Kilogramm Gewicht von fl. —.— bis —.—, 76 bis 78 Kilogramm Gewicht von fl. —.- big — — ‚Roggen (ungariiher): 70 bis 72 Kilogr. Gewicht von fl. 7.70 bis 8.­­­. Seifte (Futter): 60 bis 62 Kiloge. Gewicht von fl. 7.15 bis 7.4), (Brauer) 62 bis 63 °­., Kilogramm Gewicht von fl. 7.60 bis 10.20, Hafer (ungariiher): 36%, bis 40 °, Gewicht von fl. 6.85 bis 7.20. Mais (Banater): von fl. 6.75 bis 6.80, anderer: von fl. 6.70 bis 6.75. Reps (Rohl): von fl. 15. - bis 16.2. Banater von fl. 15. - bis 16.—. Hirse (mugarische): von fl. 6.90 bis 7.30. Lieferungszeit (Usance): Weizen (Frühjahr): 742. Kilogramm Gemischt von fl. 9.20 bis 922. S­eptember— Oftober­ —.— Kilogr. Gewicht von fl. 9.93 bis 9.95. Noggen (Frühjahr): 69%, Kilogr. von fl. —— bis ——. Mais (bis Mais—Juni): fl. 6.6 bis 6.62, Reps Kohl (bis Au­gust— September) — — Kilogr. von fl. 14.5, bis 15.— Banater (bis Juli —August) —— Kilogr. von fl. —— bis ——, Spiritus (roh). per 100 Liter von fl. 29.— bis 29.50. Wiener telegraphiscer Börsen- und Effekten-Kurs vom 14. Januar 1884. Ungarische Goldrente GpLt. 121.15 | Ungar. Srämien-Lofe al) Ungarische Goldrente SpEt. 88.85 | Theig Regulinngsstoe . .., — Ung. Rapierrente .­­­ » 86 50 | Deitere. Staatsschuld in Rapier. 79.50 Ung. Eisenbahn-Anlehen . 339,75 | Defterr. Staatsschuld in Silber. 8025 Ung. Ostbahn 1. Em. St.-Obl. . 9260 | Desterreichische Goldrente . . . 100.35 Ung. Ostbahn ?. Em St.-O. . 116. 1860er Staats-Anl­­hen . . 137.— Ung. Ostbahn 1876er St.-Obl. . 97.80 | Defterr -Ung. Nat.-Bant-Aftie 843.— Ung. Grimpentlastungs-Oblig. 100 25 | Ungar. Kredit-Bant . . . . 300.50 Ung. Grundentl.-Oblig. mit Berl. 99.25 | Oesterreichische Kredit-Aftien . 302.30 Tem.-Banat. Grimdentl.-Oblig. . 100.- | Siltr . . 2. 22... Tr — Fem.-Ban Grund.-Obl. mit Berl. 99.25 | R. E. Dulath . . . 571 Siebenbürg. Grundentl.-Oblig.. 99.— | 20 Frants Goldftüde . . . . 9.60”, Kroatisch-Slavon. Grund -Oblig. 100. - | 100 Markt Dextihe N Heidewähr. 549.35 Weinzehntabldf -Oblination 97,50 | Roudon (a vista) ee 12 Bester telegraphischer Börsen- und Effekten-Kurs vom­­­ 4. Januar 1884, Ungarische Goldrente 6P&t. 12090 | Ungarsche Brämien­ofe . * . 113.— Ungarisch Goldr­­ate 4pCt. 88.75 | Theißregul. und Siegediner Lofe 111.75 Ungar. Papierrente 5p&t. 86 35 | Defterr Staatsschule in Papier. 79.45 Ungar, Eisenbahn-Ansehen 139.50 | Defterr. Rente in Silber . . . 80.25 Ung. Oftbahen 1. Em. St.-Obl.. 92.75 | DOesterreichische Goldrente . 10.25 Ung. Ostbahn 2. Em. St.-Obl.. 116.— | 160er Staatslose . 136.50 Ung. Ostbah­r 3. Em. St.-Obl.. 97.75 | DOeftert.-Ung. Bant-Aftien. 30 — Ung. Grundentlastungs-Oblig. 100.— | Ung. Krebditbant-Aktien 700 22:900:0 Ung. Grundentl.-Oblig. mit Berl. 99.25 | Oesterreichische Kredit- Aktien . 302.80 Ten.-Banat. Grundentl.-Oblig. .. 100 - | Silber... ...».——.—­­­Ten.-Ban.Grund.-Obl.mit Verl.9875 K.t.Dukaten.....» 5.69 Siebenbürg. Grundentl.-Oblig. . 99.25 | 20 Stanls Soldl­üde . . .. 9.58 Kroatisch-Slavon. Grumd.-Obl. . 100 — | 100 Mark Deutsche Reichswähr. 59.35 Ung. Weinzehnt-Ablösungs-Oblia.a 9775 | London (a virta). . 121.10 Schwarz Satin merveilleux (ganz Seide) fl. 1.15 per Meter bis fl. 8.60 (in 16 verschied. Dual.) versendet in einzelnen Neben und ganzen Stücen zollfrei ins Haus das Seiden-Fabrik-Depot von G. Henne­­­berg (königl. Hoflieferant) in Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 10 fr. Porto nach der Schweiz. [12378]

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