Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1884. April (Jahrgang 11, nr. 3130-3154)

1884-04-08 / nr. 3136

Nr.3136 Hermannstadt,Dienstag Siebenbürgische Deutsches Tageblatt. 8. April 1884. Seite 351 Neusystemisierung der Lehrergehalte wird zur Kenntnis genommen.Die Kommissionsanträge in Bezug auf die Wahl eines neuen Rektors werden zum Beschluß erhoben.Darnach wählt das Presbyterium ohne vorherigen Konkurs den zum Rektor,welchen es für den geeignetsten hält,und zwar nur auf 7 Jahrez die Bezüge des Rektors bestehen aus dem ihm nach seinen Dienstjahren zukommenden Lehrergehalte u ud aus ein­er Fu­Iiktions­­­zulagez der Rektor hat beständig das Rektorsquartier l­ zu bewohnen.Schließlich wurden die,­die Einrichtung einiger Lehrer in die agemeine Pensionsanstalt der Landeskirche betreffenden Anträge angenommen. (Ein flüchtiger Anarchist.)Man meldet aus Brünn Nach der Flucht des hiesigen anarchistischen Tuchhändlers Leopol Ziffer wurde Fol­­­gendes eruirt:Das Lokal Ziffer’s war der Sammelpunkt der Anarchisten. Darunter war auch ein gewisser Czerny,der sich Sekretär Pen­kert be nennt. Diese Gesellschaft beschloß,nachdem Ziffer­ bedeutenden Kredit habe,diesen für anarchistische Zwecke auszunützen.Es wurden nun Waren bis zum Betrage von 150.000(?)Gulden ausgeborgt.Die Anarchisten halfen beim Verkaufe und der Erlös wurde von Zisser mitgenommen.Der Wert der zurückgelassenen Warenvorräte beträgt höchstens 2000 Gulden,­wovon 1200 Gulden gepfändet sind. (Fennersbrunft) In Bukarest brach am 5. April morgens 8"), Uhr in jenem Teile des Akademie-Ge­bäudes, welches den Situngssaal, die Bibliothek und das Archiv des G Senates, ferner die Museen und die Bildergalerie enthält, Feuer aus, welches diesen Flügel einäscherte. Der größte Teil der Sammlungen und Dokumente wurde gerettet. Drei Menschen sind verunglückt. Dem „Bukarester Tageblatt“ entnehmen wir: „In ganz kurzer Zeit wimmelte der Brandpla von Neugierigen, Die aber besser gethan hätten, ruhig weiter zu schlafen, an den zum Löschen be­­­rufenen Organen nur Hinderlich im Wege zu stehen. Der Ausbruch des Feuers erfolgte im rechten Flügel des monumentalen Hauses durch Unvor­­­sichtigkeit der dort inwohnenden Diener. Trogdem die Feuerwehr rechtzeitig am Platz erschien, konnte sie des nur allmählich um sich greifenden Elementes nicht Herr werden, so zwar, daß um 9 Uhr morgens bereits zwei Drittel des Dachstuhles und der 2. Stob des rechten Flügels ein Raub der Flammen waren. Wie ohnmächtig fi untere Rettungsanstalt diesem Brande gegen­­­über benahm, davon weiß jeder Zuschauer zu erzählen, und wird diese fehte Arbeit wahrscheinlich dem morischen Institut den Todesstoß verlegt haben.“ (Scharfsinnige Anwendung des Telephonz.) In diesen Tagen avrretierte der Polizeirevier-Aufseher Dobrzynzki in Ddessa einen Trödler, namens Flo Simjelanzfi, der allerlei Silberjacken bei sich hatte, deren ehrlicher Erwerb zweifelhaft erschien. Info wollte nicht sagen, wie er zu den Sachen gekommen sei, was natürlich den Verdacht nur noch steigerte. Der Nevieraufseher kam inzwischen auf den originellen Gedanken, das Telephon in Anwendung zu bringen, damit Ihfo ein Geständnis ablege. Er wandte sich also an seinen im einem anderen P­olizeibezirk detourierenden Kollegen mit der Bitte, ihm auf ein später zu gebendes Zeichen die Worte­­­ zu telephonieren: „Ihfo Simjelansfi! Gesteh’ Lieber, daß Du die Silber­­­jachen gestohlen hast, sonst wird's Dir schlecht ergehen.“ Nachdem er sich in dieser Weise mit seinem Kollegen verständigt hatte, ließ Dobrzynski den Shko ins Dejourzimmer führen und sagte ihm, auf den Telephon zeigend, daß er mit Hilfe dieser „Marchinko“ bald die ganze Wahrheit erfahren würde, falls Itko fortfahren würde, zu leugnen. Simielanski, der noch nie ein Telephon gesehen hatte, begann zu lächeln. Dobrzynski führte ihn nun an den Apparat, legte ihm das Hörohr ans Ohr und gab das ver­­­abredete Signal­­ing Cherifon’sche Stadtteilgebäude, von wo er alsbald dem Shto ins Ohr schallte: „Syko Simjelansti! Gesteh’ Tieber, daß Du die Silberfachen gestohlen Hast, sonst wird’s Dir schlecht ergehen.“ Wie der „Dr. Liftof" erzählt, war Simjelansfi Hiedurch tief erschüittert und so in Verwirrung gebracht, daß er sofort den Diebstahl berannte, (von der ausgestopften Miß Julia Bastrana.) Miß Julia­­­ Bastrana starb zu Kurze in Rußland bei der Geburt ihres ersten Kindes. Ihr Mann, Theodor Lent, jegiger Beriter des Museums Lent (Baffage 2, Galerie Petersburg) brachte die Leichname seiner Frau und seines Kindes nach Petersburg und ließ dieselben einbalsamieren und stellte beide durch mehrere Wochen aus, allein die Körper gingen in Fäulnis über. Herr Lenz ließ daher seine Frau flalpieren und ausstopfen, ebenso das Kind, und machte mit Madame Präufcher (Mutter des noch Lebenden Bräufcher und Museum­­­befiterin) einen Vertrag, worin sich dieselbe verpflichtete, Herrn Theodor Lent für seine Lebenszeit jährlich den Betrag von 320 Thaler zu zahlen, wenn Lent die Pastrana ihrem Museum einverleibt. Da die feige Generation von der berühmt gewesenen Pastrana seinen Begriff hat, so war die natür­­­liche Folge, daß das Publikum im Museum der Figur wenig Aufmerksamkeit schenkte. Dessen ungeachtet zahlte Präutcher biß vor 3 Jahren die stipulierte Summe; jegt aber verweigert er die weitere Bezahlung. Wochenchronik aus ebenbürgischen Städten und Märkten. Neu­markt, 6. April. Ein Ständekampf der Patrizier und Ple­­­bejer, wie er zur Zeit der Gracchen die große Roma erfüllte, natürlich nur in bescheidenerem Rahmen, wie er unserem kleinen Markt geziemt, spielte sich dieser Tage unter den Bürgern Neumarkt ab. Unsere Kommunität hatte beschlossen, das Unterholz im Weißkircher Wald auszubauen, um den jungen lebenskräftigen Stämmen Luft zu machen. Das gewonnene Holz sollte im Lizitationswege verkauft, aus dem Erlös das Holzdeputat der ver­­­schiedenen Schulen unseres Marktes gedeckt werden. Zur Lizitation, die an Ort und Stelle im Wald stattfinden sollte, war die ganze Gemeinde hinaus­­­getrommelt worden. Da erhoben ss aus den Reihen der Wohlhabenderen einzelne Wortführer, die der armen Bevölkerung vorhielten, wie gut e3. jet, dieses Holz nicht zu Taufen oder im Lizitationswege sich von den Wohl­­­habenden vor der Nase weglaufen zu lassen, sondern es sich unentgeltlich zuteilen zu lassen, da es doch Gemeindeholz sei und jeder Hausbesiger Anspruch auf ein Holzlos habe. Die arme Bevölkerung, auf die das Wort „Holz“ in unserer so waldarmen Gegend wirft, wie in Zeiten der Hungersnot das Wort „Korn“ auf die Hungrigen wirken mag, sah dies ein, und nun be­­­gann ein furchtbarer Sturm unter den mit Aerten bewaffneten Männern, der umnfehlbar zu Thätlichkeiten geführt haben würde, hätte nicht unter Richter Mut und ruhiges Blut bewahrt, während die übrigen Marftväter, die so herzhaft jenen Beschluß gefaßt hatten, sich still bei Seite drickten, gewohnt, alle Gehässigkeiten auf fremde Schultern sich entladen zu lassen. Von der Lizitation mußte abgegangen werden; die Angelegenheit liegt in der Schwebe. — Am 3. und 4. d. M. weilte die Affenk­ommission in den Mauern unseren Marktes und erfüllte das „männerabwehrende" Gebrü­ll der an Landesverteidiger in selten gehörter Intensität unsere Straßen. “ Karlsburg,6.April.In der am 2.d.M.abgehaltenen Sitzung unserer städtischen Vertretung wurde über den Ersatz der veruntreuten Steuergelder verhandelt und beschlossen,den durch Dergan verursachten Schaden nicht durch Zuschläge,sondern aus der Gemeindekasse­ zu zahlen. Da aber in unserer Stadt die städtischen Zuschläge schon seit vier Jahren eingeführt sind,so wird der Schaden natürlich nur durch Umlagen gezahlt. Nur der Vertreter Juan Marginian hatte den Mut gehabt,den Antrag zu stellen,daß den Schaden die schuldtragenden Bürgermeister ersetzen müssen.Dieser Antrag war gerechtfertigt,weil Dergan als bankerottierter Glaser mit seinem Gehalt von 500 fl.einen solchen Aufwand machte,der weit über seine Einkünfte hinausging.Dieser Umstand hätte den Bürger­­­meister veranlassen müssen,öfters und strenge der Geldmanipulation des Steuersammlers nachzusehen.Auch wurden zur Herstellung des von der k.k.Genie-Direktion projektierten Gesundheitskanals 4000 fl gefordert. Es wurde wohl eine Kommission zur Aufteilung dieses Betrages gewählt, aber niemand hat die Frage gestellt,ob durch diese Herstellung ohne Herbei­­­führung eines stärkeren Falles,welcher nur bei einer bedeutenden Ver­­­längerung des Kanals möglich ist,die Pfützen aus der Stadt verschwinden werden.Jetzt ist bei starkem Regen der Verkehr beim Garten der evan. KircheLIB auf der Hauptpassage(Reichsstraße)für Fußgänger nut möglich,diese Kalamität wird aber durch den besagten Gesundheitskanal herbeigeführt.­­­Am 3. und 5. d. M. gab der kleine dreizehnjährige Neb­enkü­nstler Morig Frankl Vorstellungen, welche ziemlich besucht waren und Gelegenheit zur Bewunderung des gewandten Kopfrechnens und insbesondere der schnellen Lösung der Aufgaben boten. Die Witterung ist frostig; so war das Duedsilber von 6 bis 12 Grad N. über Null am 4. d. M. auf 2 Grad und am 5. auf 6 Grad unter Null gesunken. Dieser Frost dürfte aber wenig Schaden angerichtet haben, weil wir fortwährend trübes Wetter hatten. ‚ Gestern und heute ist auf dem hiesigen Viehmarkte, Groß der hohen Preise und obwohl sehr wenige fremde Käufer an­wesend waren, ziemlich viel Hornvieh verkauft worden. Am 4. d. M. ist Herr Mayne, Direktor der englischen Aktiengesell­­­schaft „The Hungarian, Gold- and Silver-Reduction Works Limited‘, mit Richard Ralph, William Bach, Mar Baron Seldenek und seinem Sohne von Zalathna in Karleburg angelangt und sind dieselben am 5. d. M. wahrscheinlich in Szaß- oder Drah-Plan gewesen und noch am Abend desselben Tages nach Budapest abgereist. Ob bei­­­ dieser Gelegenheit der Direktor das auf 40 Jahre gepachtete ärariische Goldbergwerk in Topan­­­falva, welches heute noch nicht existiert, — übernommen hat, ist uns unbekannt, jedenfalls ist im Laufe des Sommers eine große Thätigkeit von dieser Gesellschaft zu erwarten. «· Reps,6.April.Aus voller Hand streuten uns die beiden letzten Frühlingstage Schneeblumen aus über Feld und Wald, und wunderprächtig spiegelte ich heute die aufgehende Sonne in den strahlenbrechenden Kleinen Eiskrystallen. Vor ihren warmen Bliden sind die unwillkommenen Spät­­­linge denn auch bald zerfrossen. Zu seiner Stellvertretung hatte also der unausbleibliche Regen Schneegestöber zu unserem Osterjahrmarkt entsendet. Er hat den Handel und Verkehr, welche am Freitag umerreicht zu werden versprachen , stark beeinträchtigt. An jenem Tage war der Viehzutrieb außerordentlich groß, doch auch Käufer waren in Menge erschienen. Wie bei uns gewöhnlich, suchte sich Schönes Hornvieh am meisten. Das Haar mittelgroßer Ochsen kostete durchschnittlich 300 bis 350 fl. Nach großem und starkm­ochigem Hornvieh war aber auffallend wenig Nachfrage. Die großen siebenbürgischen Brennereien hatten merkwürdigerweise feine Käufer entsendet, während sie unter den Käufern sonst immer vertreten waren. Sollte diese Erscheinung vielleicht mit der Erschwerung des Viehabjates nach Wien in irgend­­welchem Zusammenhang stehen? Büffel wurden mit 60 bis 100 fl. per Stück verkauft. Auch der Pferdehandel ging gut, doch schien es, als ob unser Bezirk weniger preiswürdige Pferde produziere als früher. Im ganzen mögen etwas über 3000 Viehfun­de gewechselt worden sein. — In und außerhalb Neps Hat sich da Gericht verbreitet, es seien die meisten unserer Grundbesiter, welche ihre Beitrittsek­lärung zum Kom­­mafsationsansuchen abgegeben haben, „entschlossen, diese Erklärung zurückzu­­­ziehen. Die Abneigung der Menge gegen diese Art der Besisregulierung sei zu groß, und die Fundgewordenen Drohungen seien zu ernst und be­­­sorgungerregend, als daß einem solchen Drude hätte Widerstand geleistet werden können. Ich kann nun mitteilen, daß jenes Gerücht aus der Luft gegriffen ist. Die Männer, welche jenen andeutungsvollen Entschluß und Beichluß gefaßt haben, sind sich der Tragweite ihrer That von Anfang an voll bewußt gewesen. Sie haben gehandelt in dem Bewußtsein voller Verantwortlichkeit. Auf die Zustimmung und Anerkennung Aller haben sie nie gerechnet; wissen und wußten­ sie doch, daß mit den P­ersonen groß­­­gewachsene und altgewordene Vorurteile durch V­ernu­nftgründe nicht zu be­­­siegen sind und daß kleinliche Sonderinteressen an jeder Wirksamkeit für das allgemeine Beste zu mängeln und zu mädeln haben. Den Dank und die Anerkennung aller Einsichtsvolleren haben sie sich unbedingt verdient und erworben und werden das auch in immer höherem Maße t­un, je unentwegter sie auf der ernst betretenen Bahn fortschreiten. Gegen feind­­­liche Angriffe eines gewissenlosen Terrorismus schüßt sie das Gejäß und die Gerechtigkeit ihrer Sache. Bangemachen gilt hier nicht! Ueber die aber, welche im Anblick aller möglichen und unmöglichen Nachteile der Kommanjation verlaufen, die überwiegenden bedeutenden Vorteile desselben nicht sehen wollen, wird die Zeit zur Tagesordnung übergehen, falls sie nicht aus Sauluffen in Baulufe sich befehren. Kronstadt, 6. April. Der heutige Cyklus von Abendpredigten in der Bartholomai-Kirche ist am vorigen Mittwoch geschlossen worden. Die Predigten wurden jedesmal "­,7 Uhr im beleuchteten Gotteshause ge­­­halten. Der Besuch derseiben war auch diesmal seitens der Gemeinde ein überaus guter. — Donnerstag Abend fand im Saale der ev. Mädchen­­­schule die zweite „Zusammenkunft zur Besprechung pädago­­­gischer Fragen“ statt. 51 V Personen aus allen Schichten der Bevölkerung waren erschienen, um den Vortrag 3. Römer’s „Ueber Naturbeobachtung“ entgegenzunehmen. Da der Vortrag theoretische Höhen zu sehr zu streifen, auch durchgängig zu Hohe Forderungen an das Elternhaus zum Bried der Anleitung der Kinder zur Naturbeobachtung zu stellen schien, wurde der Vortragende nach kurzer Debatte ersucht, für die nächte Zusammenkunft eine Art Instenstion für die Eltern auszuarbeiten und die wichtigsten Ge­­­sichtspunkte mit Demonstrationen anschaulich zu erörtern. — Die gestrige gut besuchte „Liedertafel des Kronstädter Männergesangvereines" Hatte folgendes Programm: 1. „Liebesfreiheit“, Männerchor von Marschner. 2. „Zodung“, gemischter Chor mit Klavierbegleitung von 3. Rheinberger. 3. „Lebewohl“, Männerchor von Silber; „Im Mai“, Männerchor von Jürgens. 4. Nr. 4, 5 und 6 aus „Erlkönige Tochter“, Solo, Chor und Klavierbegleitung von Nield W. Gade. 5. „Drei Lieder im Wolfston“ von Friede. Drendt. 6. „Das Fest der Rebenblüte“, Männerchor, Solo­­­quartett und K­­­lavierbegleitung von H. Zöllner. 7. „Memoiren eines Klaviers“, Volta-Mazur von Ladenbacer. 8. „Das Siten“, Duadrille von Weinzierl. Sämtliche Nummern erfreuten sie des Beifalls, besonders 2,4, 5 und 6. Unfern stets eifrigen „Männergesangverein“ ziert augen­­­at doppelter Eifer. Die Vorbereitungen zu dessen 25-jährigem Jubi­­­läum seßen alle Kräfte in Bewegung. Die Geister regen fi. Die Vor­­­arbeiten sind im Laufe der Woche auch­ schon in die Oeffentlichkeit her­­­ausgetreten. Auf der Wiese zwischen der Burgpromenade und der Ober­­­vorstädter ev. Kirche vor dem Heiligleichnamsthor haben die Planierungen begonnen, damit in Kürze daselbst eine stattliche Vereinshü­tte erstehe, in deren gastlichen Hallen nicht nur des Gesangvereines, sondern auch­ anderer Vereine Feste, welche im Laufe der nächsten drei Jahre uns bevorstehen, gefeiert werden können. Der Bau kommt durch vereintes Bemühen der sächsiichen Vereine zu­­stande. Be der Augenblick nicht rascherte Beschleu­­­nigung geboten, so hätte man sich vielleicht auch zum Baue eines solideren und dauerhafteren Bereinshaufes entschliegen können. Jedenfalls können wir dies Vorgehen „mit vereinten Kräften“ nur lebhaft begrüßen. — Freitag ü­berraschte ung eim frü­her Winter. Eine ziemlich bedeutende Schneehede lagert über der Erde. Der heutige Sonnenschein dürfte sie indes ganz entfernen. Der Zustand unserer Gärten ist ein normaler. Obgleich das warme Februarwetter den Trieb der Bäume beschleunigte, ist dennoch seine vorzeitige Blüte aufgetreten. Marosch:Bascharhely. 6. April. Eine Probe des Feuerleichens gab am vergangenen Sonntag Nachmittag Herr Stettner auf dem Plate außerhalb der Stadt, wo der Viehmarkt abgehalten wird, vor zahlreichen Publikum und der Hiesigen Feuerwehr. Ein 6 Meter langer und 2 Meter hoher Haufen trockenen Buchenholzes war so übereinander geschichte der Zutritt der Luft, erleichtert wurde und die Flamme ee erfassen konnte. Dieses Holz wurde noch mit Theer und Petroleum gut getranft. Dann zündete Stettner diesen Haufen mit Stroh an und sofort brannte der ganze Haufen. Die Flamme dürfte die Höhe von 5 bis 6 Meter erreicht haben. In einem Zeitraum von zwei bis drei Minuten föschte er den ganzen Brand mit fünf Eimer präparierten Wassers. Auf­­­fallend war, daß er mit der Hand, die er mit diesem Präparate angefeuchtet hatte, ein brennendes Holzbheit trug. — Der Blumenmarkt hat am 3. d. M. stattgefunden. Der Viehmarkt am 1. und 2. d. Mis. zeigte viel Schönes Rindvieh. Hauptsächlic wurden große Ochsen gekauft, die dann in ganzen Heerden weggetrieben wurden. Auch der Hauptmarkt war besser besucht wie Die beiden früheren, im Winter abgehaltenen. Die Hutmacher dürften sich diesmal nicht zu befragen haben. — Der gestrige Tag zeigte, daß der Winter noch immer nicht recht dem angenehmen Frühling die Herrschaft überlasfen will, denn er sehneiete den ganzen Tag. Der Schnee aber 1­­a we E S­­ächsisch-Regen, 6. April. Vom 10. März bis 3. April ist hier die für den Sächsisch-Regener Steueramtssprengel eingefeßte Sormifen Air die Bemessung der Erwerbsteuer dritter Klas­fe in Funktion gestanden. Den auf der Basis des Gesehes fußenden Entscheidungen und dem sonstigen nach jeder Richtung Hin taktvollen Benehmen der Kommission it es zu verdanken, daß aus 60 Gemeinden und der Stadt Sächsisch- Regen nur von etwa zwölf Besteuerten NAekurse gegen die Entscheidungen der Kommission eingebracht wurden. Auch diese Verschwerden richteten sich Hauptsächlich gegen solche Entscheidungen, mittelst denen die Kommission als erste Instanz unter, den von dem Gehege firierten Minimaltag nicht gehen zu Mitgliedern der Kommission waren ernannt: von Seite des Finanzministeriums der reformierte Pfarrer Karl Cfifi aus der Gemeinde Dißnajo und Defonom Samuel Schiffbäumer aus S.-Regen, von Seite des Munizipiums Floßhändler Albert Ek­etö aus Magyar-Regen und Magistratsrat Friedrich Leibinger aus S.-Negen. Als Präses der Kom­­­mission fungierte der Kassier der resigen Bolchuß- und Sparkassagenoffen­­­schaft Johann Gottfried Kinn, und als Vertreter des hohen Norars Steuer­­­-Inspektorats-Offizial Karl Graffius aus M.­Barcharhely. — Die Statistik der Selbstmörder unseres Städtchens hat einen Zuwachs erfahren, indem in den Tegten Tagen iwieder eine Dienstmagd durch den Genuß von Phosphorzimdhölzchen in ein besseres Jenseitsfisch zu schaffen geranßt hat. — Nach einem heftigen, mehrere Tage anhaltenden Nordwinde fiel gestern ein starrer, zwanzig Zentimeter hoher Schnee, und bietet Stadt und Umgebung wieder das Bild einer vollständigen Winterlandschaft. fonnte, Hermannstadt. Witterungsbericht vom 8. April 1884. Luftprud in Deillimeter] Zem- Temperatur Ni « Zuhr (Monatsmittel 723.9) | peratur ee Windes­­­ee | Differenz nach und­­­ Minimum | vom Vortag Beobaiteter | nom | Delfins |seit dem Bortag En Millimeter Morgens | 719.7 | —4.7 +5.8 +11.2 +3.6 S 2.8 Telegramme. Wien, 7. April. (Korr.Bur.) Die Fleischhauer erklärten, den Preß­­­burger Markt so lange nicht zu beichi­en, als der Zentralviehmark den Bedarf dedt, daß heißt, bis die Maßregeln zurücgezogen würden, welche den freien Verkehr auf demselben hindern. Berlin, 6. April. (Kor.-Bur.) Die „Nordd. Algm. Ztg.“ bespricht den Rücktritt Bismard’s von den preußischen Geschäften und motiviert die Weiterführung der Reichsgeschäfte durch denselben damit, daß Bismard das Vertrauen fremder Regierungen hefite, das persönlicher Natur, daher unübertragbar sei. Telegraphischer Kursbericht an der Budapester Wannenbörse. vom 7. April 1884. (Qualität per Hektoliter — Preis per 100 Kilogramm.) Weizen (Banater): 72 bis 75 Kilogramm Gewicht von fl. —— bis —.— 76 bis 80 Kilogr. Gewicht von fl. —— bis ——, (Theißgegend) 72 bis 75 Kilogr. Gewicht von fl. —.— bis —.—, 76 bis 80 Kilogramm Gewicht von fl. 9.60 bis 10.—, (Pester Gegend) 72 bis 75 Kilogramm Gewicht von fl. — — bis —.—, 76 bis 80 Kilogramm Gewicht von fl. 9.50 bis 9.95, (Weißenburger) 72 bis 75 Kilogramm Gewicht von fl. —— bis —.—, 76 bis 80 Kilogramm Gewicht von fl. 9.50 bis 9.95, (Bacskaer) 72 bis 75 Kilogramm Gewicht von fl. —.— bis —.—, 76 bis 80 Kilogramm Gewicht von fl. —.— 518 ——, (Nord­ungar.) 72 bis 75 Kilogramm Gewicht von fl. —— bis —.—, 76 bis 80 Kilogramm Gewicht von fl. 9.25 bis 9.60. Roggen (ungarischer): 70 bis 72 Kilogr. Gewicht von fl. 8.05 bis 8.35. Gerste (Futter): 60 bis 62 Kiloge. Gewicht von fl. 7.— bis 7.35, (Brauer) 62 bis 637­,, Kilogramm Gewicht von fl. 7.75 bis 10.95. Hafer (ungarischer): 37 bis 40 Gewicht von fl. 6.95 bis 7.25. Mais (Banater): von fl. 6.35 bis 6.40, anderer: von fl. 6.30 bis 6.35, Reps (Kohl): von fl. 15. — bis 16.2), Banater von fl. 15.— bis 16.—. Hilfe (ungarische): von fl. 6.90 bis 7.30. Lieferungszeit (Urance): Weizen (Frühjahr): 75 Kilogramm Gewicht von fl. 9.34 bis 9.36. September( Oktober) —. — Kilogr. Gewicht von fl. 9.70 bis 9.72. Roggen (Frühjahr): 69 °/., Kilogr. von fl. —— bis —.—. Mais (bis Mai­—Juni): fl. 6.44 bis 6.45. Reps Kohl! (bis August— September) —.— Skilogr. von fl. 13.%, bis 13.­%. ‚Banater (bis Juli—Augus) —.— Kilogr. von fl. —.— bis —.—. Spiritus (roh) per 100 Titel von fl. 28.50 bis 29.—. Nohseidene Bartkleiver (ganz Seide) fl. 9.30 per templ. Nobe, sowie schwerere Qualitäten versendet bei Abnahme von mindestens zwei Roben zollfrei ins Haus das GLeichen-Fabrik-Depot von G. Henneberg (königl. Hoflieferant) in Zürich. Muster umgehend, Briefe fosten 10 ff. Porto nach der Schweiz. [12377] » Wiener telegraphischer Börsen- und Effekten-Kurs vom 7. April 1884, Ungarische Goldrente 6p&t. . . 122.— | Ungar. Brämienstofe . . . . 117. Ungarisge Goldrente dpEt. . . 91.90 | Theig-Regulirungs-tofe . . . 115.— Mag papiervenie 0­­se 8855 | Defterr. Staatsschuld in Papier . 79.85 Ung. Eisenbahn-Ansehen . . . 141.— | Defterr. Staatsschuld in Silber . 80.95 Ung. Ostbahn 1. Em. St.-Obl. . 95,80 | Defterreigische Goldrente . . 101.40 Ung. Ostbahn 2. Em. St.-Obl. . 117,50 | 1860er Staats-Anlehen . . . 136.75 Ung. Ostbahn 1876er St.-Obl. . 100.40 | Defterr.»Ung. Nat.-Bank-Ak­ten . 847. Ung. Grundentlastungs-Oblig. . 101.25 | Ungar. Krebit-Bant . . x. . 320.— Ung. Grundentl.-Oblig. mit Berl. 100.— | Desterreigische Krebit-Aktien . . 320.50 Tem.-Banat. Grumdentl.-Oblig.­­­ 100.— | Siltr . ». 2­­2­­2 2­­2­­0.0 _— Tem.-Ban. Grund.-Obl. mit Berl. 100.— | 8. f. Dulaten . 2.2 .. 5.69 Siebenbürg. et 9990 | 20 Frans Goldfilde . . . . 961 Kroatisch-Slavon. Grumb.-Oblig. 100.— | 100 Mark Deutsche N Reihewähr. 59,30 Weinzehntabldj.-Obligation 98.— | London (a vista)...» 2... 121.30 Bester telegraphischer Börsen- und Effekten-Kurs vom 7. April 1884. Ungarische Onlbdrente Gp&t. . . 121.70 | Ungarisge Prämien-Lofe OLD Ungarische Goldrente pCt. 91.85 | Theißregul. und Szegebiner Lofe 115.25 Unger. Papierrente 5p&t. 83.55 | DOefterr. Staatsschuld in Papier . 79.80 Ungar. Eisenbahn-Ansehen . 141.25 | DOefterr. Rente in Silber . » . 80.75 Ung. Ostbahn 1. Em. St.-Obl.. 9.75 | Oesterreigische Goldrente . . . 10160 Ung. Ostbahn 2. Em. St.-Obl.. 117.50 | 1860er Staatelose . . . . . 137.— Ung. Ostbahn 3. Em. St.-Obl.. 100.75 | Oesterr.-Ung. Bant-Altien. . . 845.— Ung. Grundentlastungs-Oblig. . 101.— | Ung. Kreditbant-Altien . . . 320,50 Ung. Grundentl.»Oblig. m­it Berl. 100.— | Desterreichisch Kredit Aitien . . 321,40 Zem.-Banat. Grumbdentl.-Oblig. . 100.25 | Silber . . » 2 v2 00 a —_— Tem.-Ban. Brund.sObl. mit Berl. 100.— | 8. E Dufaten . . 2 2005.69 Siebenbürg. Grundentl.-Oblig. . 100.— | 20 Brants Golbitide . . . . 9.60 Kroatifg-Stavon. Grumd.-Obl. . 100.­­­ 100 Mark Dentiche Heihswähr. 59.30 Ung. Weinzehnt-Ablösunge-Dhlia. 98.— | London (a vista). -» » - . . 121.40

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