Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1884. Oktober (Jahrgang 11, nr. 3284-3310)

1884-10-27 / nr. 3306

- Nr. 3306 Hermannstadt, Montag Sieberku­egisch-Deutsches Tageblatt. Litterarisches.­ In unseren Tagen, in welchen das Erlernen der magyarischen Sprache immer notwendiger wird, erscheint es nicht über­­­fällig, einmal das fast an allen siebenbürgisch-deutschen Lehranstalten in Gebrauch stehende Töpferische Lehrbuch, auf den Wert der Brauchbarkeit zu prüfen, da es So zu sagen in unseren Lehranstalten das Bürgerrecht erhalten zu haben scheint. Bekanntlich ist dasselbe nach der Ahn’ichen Lehrmethode eingerichtet, von der niemand jagen wird, daß sie fü­r eine­­­ streng wissenschaftliche Aneignung der Sprache ausreichend befunden wurde. Man erinnere ss doch nur, welche Mühe und welcher Fleiß überhaupt notwendig ist, um in acht Jahren sich die lateinische Sprache so anzueignen­, wie sie zum Beziehen der Universität gefordert wird. Und nun soll auf der Grundlage jener gar nicht wissenschaftlich eingerichteten Sprachlehre die magyarische Sprache­­­ gelehrt werden, daß sie zur tieferen Aneignung der Sprache befähigt. SFast alle Lehrer dieser Sprache sind darüber einig, daß D diese Grammatik beim Mangel einer besferen tur eben ein notwendiges Uebel ist und werden daher das soeben in Ofenpest erschienene „ungarische Sprachbuch für Deutsche von Barna“ mit Freuden begrüßen, das in einer wissenschaftlich gehaltenen Methode die Aneignung jener Sprache nicht nur nicht erleichtert, sondern auch nach streng wissenschaftlicher An­­­ordnung ermöglicht. Wir bemerken bezüglich­ der Methode, daß nach der Angabe des Alphabets die Einübung desselben an Lesestücken vorgenommen wird, worauf die Lehre von dem Artikel folgt. In feiner Grammatik wird die für einen Nichtmagyaren so schwierige Lehre von den Suffigen übersichtlicher und besser behandelt, im feiner auch das Verb besser dargestellt. Im Interesse der Sache wollen wir hiemit die Aufmerksamk­eit unserer Schulbehörden auf dieses Lehrbuch Hingelenkt haben. (Südische Virilisten) Man schreibt aus Arad: In der amt­­­lichen Komitats-Virilistenliste figurieren nicht weniger al 91 Juden; es besteht daher ein Drittel der vermögenden SKlafse aus Juden. Leht kann man berechnen, wie viel Jahre dazu gehören, damit das ganze Vermögen­­­ des Arader Komitates, der Stadt und des ganzen Landes in das Eigen­­­tum der Juden übergeht, wenn sie schon nach 17 Jahren der Emanzipation ein Drittel zusammenrafften. Modernes Geschäft. In einem Wiener kommerziellen Fachblatte erzählt ein „Eingesendet“ Folgendes: „Bei einer seit zwei Jahren­ bestehenden biesigen Tuchfirma (Kompagniefirma), die vor kurzem einen außerordentlichen Ausgleich anstrebte und auch durchführte, ergab die Prüfung der Bücher: Aktiva. Gründungskapital (Lediglich die Mitgift der Frau) 20.000 fl.; PBalliva. Hausbrauch des Firmaführers während der zwei Jahre seines Bestandes (für’s erste Jahr 13,000 fl.) 19,000 fl., Hausbrauch des stillen Kompagnons (Bruder des Ersteren, noch Tedig, sucht aber eine Braut mit mindestens 20,000 fl. Mitgift zur Auffrischung des Fonds) 5000 fl., Spesen und Berluste: 50,000 fl. Nuten, was die Gläubiger nachlassen mußten.“ — Und diese Art „Geschäfte”, versichern Eingeweihte, sind eben so häufig al beliebt. (Stöder bei Kaiser Wilhelm.) Bei einem Diner der Konser­­­vativen in Breslau nahm Hofprediger Stöder Veranlassung, den politischen Gesinnungsgenossen von seinen Begegnungen mit dem Sarjer Wilhelm zu erzählen. Er sagte: „Es war am Ordenzfeste 1878, in dem Sahre, da unsere Begegnung begann. Da sagte Se. Majestät zu einigen Herren mit Bezug an mich: „Das ist unser Lanzenbrecher.“ Ich sollte damals den Nothen Adler-Orden bekommen, was aber zur Zeit nicht anging. Ein Jahr später erhielt ich ihn. Sie werden mir aber glauben, meine Herren, daß mir jene Aeußerung des Kaisers mehr galt, als der Rothe Adler- Orden. Ein Jahr später Hatten wir Hofprediger Audienz beim Kaiser. E83 war nach dem Attentat. Hengstenberg hielt, Thränen in den Augen, , die Ansprache, die in den Worten gipfelte: „Es fehlt unserm Bolfe an Glauben." — „Sie haben Recht“, sagte Se. Majestät, „es fehlt an Religion; ehe das nicht besser wird, wird nichts besser.“ Ich nahm darauf das Wort und sagte: „Majestät, ich habe gestern eine Illumination gesehen, wie noch niemals, in­ meinem Leben, in Kellern und Dachstuben.“ Ich führte einzelne meiner Beobachtungen im Speziellen an. Das freute den Kaiser, aber er­­­ wurde doch rasch wieder nachdenklich und sagte: „Das ist alles ganz gut, aber es fehlt doch an Religion." Dann Sprach fi­ Se. Majestät bittet über das Treiben der Sozial-Demokratie in England und der Schweiz aus. Ich erwiderte: „Es steht in Berlin so schlecht nicht; unter mir arbeiten sechzehn Stadtmissionäre, die kommen an jede Thür und haben sich überzeugt, daß die Herzen noch offen und empfänglich sind." — „Glauben Sie das wirk­­­lich ?“ fragte Se. Majestät. — „Sa“, sagte ich, „man muß nur mehr für die Kirche thun, dann wird noch alles gut werden.“ Zwei Jahre später hatte ich wieder die Ehre, mit den Führern der Berliner Bewegung von Sr. Majestät empfangen zu werden; er war am Vorabende des Geburts­­­tages des Kaisers,. E83 muß beachtet werden, daß bei dieser Gelegenheit Deputationen politischer Parteien gewöhnlich nicht empfangen werden. Ich hatte damals die Ehre, das Wort an Sr. Majestät richten zu dürfen. Er kam auf einen Stod gejragt — er hatte sich kurz vorher den Fuß verlegt — auf ung zu und sprach gegen 20 Minuten in aller Frische und Lebendig­­­keit mit und. Wir sagten ihm: „Majestät, es ist anders geworden im Berlin; wir haben überaus zahlreich besuchte Versammlungen, die einig darin sind, daß das Christentum die einzig erlösende Macht ist.“ Wagner betätigte das zur ersichtlichen Freude des Monarchen.“ . Moltke, der Sparsame.­ General - Feldm­arschall Graf Mecltke besigt neben seinen hervorragenden Eigenschaften auch jene der Sparsamkeit. Für den Haushälterischen Sun des berühmten erdherrn spricht folgende Begebenheit. Nach den Siegen von 1870/71 beschloß die Stadt Parchim, in der Moltfe das Licht der Welt erbliche, ihrem vornehmsten Sohne ein Denkmal zu legen, und sie schrieb zu diesem Zweckk eine Konkurrenz aus,­­nter den sich beteiligenden Künstlern befand sich einer, welcher Schleunigst 1874 nicht habe seden Lassen u. s. w. Die Ausdrucksweise ist eine so ein­­­­fache und klare, daß sie dem einfachen Meanne völlig verständlich ist. Wie praktisch, vielleicht auch wie Sparsam die hohe Frau ist, geht aus folgendem Briefe an Bauer hervor: „ALs erste Bestellung möchte ich Ihnen Folgendes anweisen: einen Wäscheschranf in dem Holz, aus dem man gewöhnlich Schränfe baut (aus dieser Beschreibung ersehen Sie, daß ich leider nicht sehr fachkundig bin!), mit Delanstrich, der wie Eichenholz aussteht, 2 Meter hoch, 1 Meter A0 Centimeter breit und 70 Centimeter tief, mit vier bis fünf Bretteinlagen, um die Wäsche darauf zu legen, und mit zwei Thüren ; aber ich wünsche, daß die Thüren blos mit Holz eingerahmt sind und mit nach dem Generalstabs-Gebäude eilte, um den Grafen zu bitten, ihm be­­­rufe Anfertigung einer Porträtskizze einige Sigungen zu gewähren. Moltte empfing den jungen Herrn sehr freundlich, hörte sein Anliegen schweigend an und meinte nach einigem Wederlegen, bedächtig lächelnd: „echt gern, aber — pfoften darf es nichtE." Da der junge K­ünstler über diese Ant­­­wort etwas perpler wurde, braucht wohl kaum gesagt zu werden; bald aber bte er sich und versicherte, daß die Anfertigung der Porträtskizze völlig kostenlos erfolge, worauf Moltse beifällig nichte und die Sigungen ihren Anfang nahmen. (Königin und Tischler.) Hochinteressant ist es, einen Einblick zu nehmen in eine Korrespondenz der Königin Karola von Lachen mit einem ganz einfachen Manne aus der Gegend von Blauen, dem Tischler Bauer. Der Mann war im 1870­er Kriege bei St. Privat verwundet worden und die Königin hatte ihn öfters im Lazareth besucht. Von dieser Zeit an rührt der Briefwechsel her, der sich bs auf dieses Jahr fortgeseßt hat. In den Briefen, in welchen sie den Apresjat immer mit „Lieber Bauer“ an­­­spricht, erkundigt sie sich nach seinem und seiner Familie Wohlergehen, wobei sie­­­ oder­ den Kindern keine Weihnachtsgeschenke, der erkrankten Frau Stärkungsmittel 2c. fehl­t; sie freut sich, daß er troß seiner Armut zufrieden ist, weil doch „Reichtum und hohe Stellung nicht im­mer glücklich macht“, bedauert, daß er sich bei ihrer Neffe durchs Bogtland im Jahre dunkelgrü­ner Drahtgaze eingespannt! , sah nämlich kürzlich in Berlin einen derartigen Schrank, der mir sehr gefiel, weil er den Vorteil bietet, daß, wenn die Wäsche nicht ganz trocen hineinkommt, sie noch ausdünsten kann und nie modrig riecht. Es war ein ähnlicher Stoff, wie man ihn zu Ziegenfenstern (in Küchen u. s. w.) bewüßt. Wenn dieser Schrank fertig ist und ich den Preis weiß, werde ich vielleicht noch Waschtische be­­­stellen; ich suche aber noch nach einem praktischen Muster für dergleichen.“ Abnahme der Auswanderung aus Deutschland.­ Im Monat September haben nur 11.092 Auswanderer Deutschland verlassen, gegen 14.753 im September vorigen Jahres. Nach den Nachweisungen des kaiserlichen statistischen Amtes beträgt nunmehr die Zahl der in den­­­ ersten neun Monaten dieses Jahres Ausgewanderten 122.343 gegen 122.954 in demselben Zeitraum des Vorjahres. Aus Preußen sind im September 6363 Personen (gegen 8401 in demselben Monat des Vorjahres) ausge­­­wandert. Von den preußischen Provinzen stellte die größte Zahl Hannover mit 1269 (gegen 1482 in demselben Monat des V­orjahrs.) (Essen und Trinken in Hellas.) Ein deutscher Tourist, der vor kurzem das aufblühende Athen besuchte, erzählt, daß dort jebt bald mehr Bier als Wein getrunken werde. Das baierische streitet dort ruhm­­­voll mit dem Wiener Gebräu, und Baiern haben in Athen selbst Brauereien errichtet. Die erste legte Herr Fischer an, der seine eigene Bitte daselbst aufstellte, mit einer Physiognomie, die unverkennbare Anlage zur Bier­­­brauerei verrät. Griechisch schreibt sich dieser Hofbrauer „Fifer“, während ein anderer Baier aus Aschaffenburg, Herr Fix, der sich Feex schreibt, seine Brauerei am sü­dlichen Fuße des Lysabettus errichtet hat. Ein baierischer Saft, der unter drei Liter nicht zu D Bette­ geht, könnte sich in Athen arm teinfen, meint der Berichterstatter. Medrigens liest man in den griechischen Bierihänfen der Stadt in großen Buchstaben: Gesänge werden nicht ge­­­stattet und Kredit wird nicht gegeben. Eis wird zur Kühlung der Biere nicht bewußt, und über die Tafelfreuden weiß unsere Duelle nicht viel rüumlicher zu berichten. Ms Homer sang, aßen die Griechen nicht allein Schafe, sondern von Rindern, Schweinen, Nehen und Gänsen ist die Nede. Heute leben die Helena’3 und die Bari’3 immerdar von Lammsbraten. Dieser, von Zwiebeln und Knoblauch umgeben, begleitete die Griechen schon durch den peloponnesischen Krieg, durch die römischen und türkischen Zeiten, und als die langersehnte Freiheit erschien, war er auch wieder da. Seitdem er in Griechenland Speisefarten giebt, hat sie immer das „Arnipfitö" (Lamms­­­­braten) beherrscht, und so Herrscht er denn auch noch jeßt; denn Rind- und Kalbfleisch sind eine Seltenheit, und Fische erscheinen gar nicht auf der Karte. (Die Fahrgeschwindigkeit auf deutschen Eisenbahnen.) Bu der viel erörterten Frage, ob die englischen Schnellzüge wirklich schneller fahren als die deutschen, oder vielmehr die norddeutschen — in S­üddeutschland hat man nicht solche Eile —, Liefern die „Annalen für Gewerbe und Baus­­wesen“ soeben einen neuen Beitrag. Die von dieser Zeitschrift angestellten sorgfältigen Berechnungen fallen zu Ungunsten Deutschlands aus. Darnach legt der schnellste englische Eilzug, der zwischen London und Exeter fahrende, ausschließlich des Stationsaufenthaltes und unter Abrechnung von je drei Minuten Zeitverlust für jedes An- und Abfahren, in der Stunde über 84 K­ilom, zurück, der langsamste unter den zur Vergleichung hera­ngezogenen (London—Preston) aber nahe an 77 Kilom. Dagegen bringt es der schnellste deutsche Zug, der Exrpreszug Hannover— Köln, nur auf 70Y, Km. 8 folgen dann Berlin— Minden mit 68,8, Berlin— Breslau mit 67­­,, Berlin— Hamburg 65, Salzburg — Wien mit 55, und Stuttgart— Simbach (Orient­­­expreß) mit nur 527, km. Hiernach steht der schnellste deutsche Zug Hinter dem schnellsten englischen um 14 Am. zurück. (Eine Kleine Reisende) Vor einigen Monaten starb in Indien die Gattin des dort stationierten englischen Kapitäns Wight. Da bald darauf auch das hinterlassene dreijährige Töchterchen zu Fränkeln begann, entschloß sich der Vater, das Kind dem verderblichen Alima zu entziehen und die Kleine nach England zu ihrer Großmutter zu schicken. Die Vermögensverhält­­­nisse des Kapitäns gestatteten demsselben nicht, dem Kinde eine Begleitung auf die viele Tausende von Meilen umfassende Neffe mitzugeben; er­­ließ der Kleinen Nelly ein Dusend Schürzchen machen, deren jedes auf der Brustseite die Worte eingestickt erhielt: „Ich heiße Nelly Wight, bin drei Jahre alt und bitte dich, mich zu meiner Großmutter Fanny Paking in London zu bringen“. Das Kind langte wohlbehalten in London an; die Prinzessin von Wales, welche von der Geschichte vernommen, ließ Nelly Wight zu sich holen und forderte sie auf, ihre Neffeabenteuer zu erzählen. Die Hohe Frau fand jedoch bei der Schilderung der Meinen nicht ihre Rechnung. Nelly wußte nicht mehr zu sagen, als: „Unser Haus war ganz von Wasser umgeben und ich bekam viel mehr Kuchen als daheim beim Bater.“ · · (Jubiläum des Fingerhutes.)Am­ 19.d.feierte das zwei­­­hu­ndertjährige Jubiläum keine geringere Erfindung,als·—·der Fi·n­gerhut, wie aus ein­en­ kuriosen Dokument hervorgeht,welches sich im Besitze einer alten holländischen Familie befindet.Am genannten Tage­ des Oktober­­­monds Anno 1684 nämlich übersandte der Goldschm­iedmeister Nikolaus von Ben­schoten zu Amsterdam das erste von ihm erfu­ndene und angefertigte Exemplar eines solchen Fingerhutes als Geburtstagsgeschenk an Myfrouw van Rensselaer mit einem verbindlichen Schreiben,in welchem er die Jung­­­frau bat,»diese ganz n­eulich hergestellte und von ihm eigen­s zum Schutze ihrer fleißigen Fin­ger beim Nähen­ erfun­dene Bekleidun­g«als Gabe anzunehm­en. Diese niedliche Idee kam bald allgem­ein in Aufnahme und wurde später von einem­ gewissen Johann Lotting nach England gebracht,wo zuerst deren Fabrikation im großen betrieben wurde.­­­ (Weibliche Krieger.)Der Köni­g von Dahomey hat bekann­tlich von Alters her eine Leibgarde,ja ein ganzes Regim­ent von weiblichen Kriegern.Es sind dies wirkliche und ganztü­chtige Soldatenk Reisende ver­­­sichern,daß in Dahomey die Frauen kräftiger und größer seien als die Männer.Ob dies die Ursache oder die Folge des weiblichen Militärdienstes ist,wagen wir nicht zu entscheiden. (Berichtigung.)In der in Nr.3305 dieses Blattes erschienenen Kun­dmachung der Herm­ann­städter Pfandleih-An­stalt hat sich ein sinnstörender Druckfehler eingeschlichen,und ziwar:findet die Lizitation n­­cht,wie es daselbst heißt,am 11.,12.und 1­3.Novem­ber 1­.J.,sondern am­ 11.,12. und 13. Dezember 1. 3. statt. « ·· (Au­szug aus den amtlichen Verlau­tbar«·un­geist.)Fcilbietun­gen: am­ 27.Oktober Liegenschaften der Susanna Reedter in Neudorfx am 27. Oktober solhe des Josef Singer und Genosfen in Hermannstadt (Gerichtshof daselbst). un­­d­­­­­­­­­ 27. Oktober 1884, Seite 1079 &$otto - Biehdung vom 25. Oktober 1884, 76 +5­­59 Öfen: 37­­ 60 Selegramme. Dienpeit, 27. Oktober. (Korr.-Bur.) Die Delegationsmitglieder hielten gestern nachmittags 5 Uhr eine Vorkonferenz ab. Die Kandidierungen für das Bureau und die Ausschüsse erfolgten. Es wurden Ludwig Tika zum Präsidenten, Kardinal Haynald eventuell Fofef Szlavy zum Vize­­­präsidenten, Alexander Hegedis, N­akovsky und Nudnyaniky zu Schrift­­­führern und Baron Wodianer zum Duästor kandidiert. Paris, 27. Oktober. (Korr.-Bur.) Die Regierung beschloß, die Küsten der Insel Zormosa vom 23. d. M. effektiv zu blasieren. Brüssel, 27. Oktober. (Korr.-Bur.) Dem Könige wurde die neue Ministerliste bereits vorgelegt, die Entscheidung ist noch ausstehend. Im Löwen fanden am Donnerstag Nähestörungen statt, wobei einige Ver­­­wundungen und mehrere Verhaftungen vorkamen. Kairo, 27. Oktober. (Korr.-Bur.) Die regelmäßigen­ Zahlungen an die Staatsschuldenkasse wurden wieder aufgenommen. «· Telegraphischer Kursbericht an der Budapester Waaren­börse vom 24. Oktober 1884. (Qualität per Heftoliter — Preis per 100 Kilogramm,) ‚ Weizen (Banater): 72 bis 75 Kilogramm Gewicht von fl. —— big ——. 76 618 81 Kilogr. Gewicht von fl.­­­­.— 518 —.—, (Theißgegend) 72 bis 75 Kilogr. Gewicht von fl. —.— bis —.—, 76 bis 81 Kilogramm Gewicht von fl. 7.95 Die 8.45, (Pester Gegend) 72 bis 75 Kilogramm Gewicht von fl. —— bis ——, 76 bis Gewicht von fl. —.— bis —.—, 76 bis 81 Kilogramm Gewicht von fl. 7.85 bis 8.35, (Bacsfaer) 72 6is 75 Kilogramm Gewicht von fl. —.— bis —.—, 76 bis 81 Kilogramm Gewicht von fl. —­­ 518 ——, (Nord-ungar.) 72 bis 75 Kilogramm Gewicht von fl. —.— bis —.—, 76 bis 81 Kilogramm Gewicht von fl. 7.60 bis 8.10. Roggen (ungarischer): 70 bis 72 Kilogr. Gewicht von fl. 6.85 bis 7.10. 81 Kilogramm Gewicht von fl. 7.85 bis 8.35, (Meißenburger) 72 bis 75 Kilogramm. Seifte (Futter): 60 bis 62 Kilogr. Gewict von fl. 6.25 bis 6.69, (Brauner). 62 bis 64 Kilogramm Gewicht von fl. 6.90 bis —.—. Hafer N: 37 bis 40 Gewicht von fl. 6.15 bis 6.45. Mais (Banater): von fl. 6.70 bis 6.75, anderer: von fl. 6.65 bis 6.90, Neps (Kohl): von fl. 11.50 bis 12.75, Banater von fl. 11.25 bis 12.—. Hilfe (ungarische): von fl. 6.20 bis 6.50. · Lieferungszeit (Usance): Weizen (Frühjahr): 75 Kilogramm Gewicht von fl. 8.38 bis 8.39. September—­Oktober) —,— Kilogr. Gewicht von fl. 7.90 bis 7.95, Roggen (Frühjahr): 697­,, Kilogr. von fl. 5.74 bis 5.76. Mais (bis Mai­— Juni): fl. 5.84 bis 5.85. Reps [Kohl] (bis August— September) — — Kilogr. von fl. 12.°­, bis 12.%, (Banater) (bis Juli—August) —.— Kilogr. von fl. 6.57 bis 6.58. Spiritus (roh) per 100 Liter von fl. 28.75 bis 29.25. Wiener telegraphischer Börsen- und Efferten-Kurs vom 25. Oktober 1884. Ungariige Goldrente 6p&t. 123 10 | Theiß-Regulirungs-Lose . . . 115.80 Ungarisch­e Goldrente ApEt. . 93.35 | Defterr. Staatsfhuld in Papier. 80.95 Ung. Papierrente . . .­­­ 88.80 | Defterr. Staatsfhuld in Silber. 82.10 Ung. Eisenbahn-Anlehen . . . 143.— | Defterreighsche Goldrente . . . 10345 Ung. Ostbahn 1.Cm. St.-Doll. . 97.49 | 1860er Staats-Anlehen . . . 13525 Ung. Ostbahn 2. Em. St.-Obl. . 13930 | Defterr.-Ung. Nat.-Baul-Wirien . 861 — Ung. Ostbehn 1876er St.-O5T. . 10410 | Ungar. Krebit-Bant . . . . 28950 Ung. Grundentlaftungs-Oblig. . 10070 | Defterreiciige Krebit-Aftin . . 287.25 Ung. Grundentl-Oblig. mit Bart. 99.75.) Siber 4... 00%, en Ten.-Banat, Grumdentl.-Oblig. - 100— | KR. # Dulatn 2 2 2.2. 5.18 Tem.-Ban. Grund.-Obl. mit Beil. 99.— | 20 Kranke Goldfuüde .-. . . 9.70 Siebenbi­rg. Grnndentl.-Oblig. . 9975 | 100 Mark Deutsche Reichsnähe, 59.90 Kroatisch-Slavon. Grund.-Oblig. 100.— | London (a vista). . . 2... 122.10 Beinzehntabldf.-Obligation 9825 | Deft. Papierrente, 5%, steuerfrei. 96.— Unger. Brämten-Lore . 115.25 | Italienische Lire­­­ » 2­­2..2..2..4820 Bester telegraphischer Börsen- und Effekten-Kurs­­ e vom 25. Oktober 1884, Ungarife GBoldrente 6pEt. 123.— | Theißregul. und Szegeleiner Rose 115.75 Ungarische Boldrente 4pEt. 93­­30 | Defterr. Staatsschuld in Papier. 8085 Ungar. Papierrente 5p@t. 8885 | Defterr. Nente in Silber . . . 81.90 Ungar. Eisenbaßi-Aunleben . . 142.75 | Desterreichische Goldrente . 103. — Ung. Ostbahn 1.Em. St.-O6.. 97.— | 1860er Staatssoe . » . .. 135— Ung. Ostbahn 2. Em. St.-Obl.. 119.— | Defterr.-Ung. Bant-Altien. . 358.— Ung. Ostbahn 3. Em. St.-Obf. . 104.— | Ung. Kreditbant-Altien . .. 288 — Ung. Grundentlastungs-Oblig. 10950 | Desterreichische Kredit-Altin . . 287.60 Ung. Grumbentl.-Oblig. mit Berl. 100.— | Silber . . 2. 2. 2­­2­­2 2­­2 Tem.-Banat. Grunbentl.-Oblig. . 100.— | RE. Dulaten . . 2­­2... 5.76 Zem.-Ban. Brund.-Obl. mit Berl. 99.25 | 20 Franke Goldfüde . . 2. 9.68%, Siebenbürg. Grumbentl.-Oblig. . 100.— | 100 Mark Deutsche Neidewähr. 5980 Kroatisch-Slavon. Grund.-Dbl. „ 100.— | London (a viste). 2.» . - ,. 12 — Ung. Weinzehnt-Ablösunge-Düßg, 9825 | Deft. Papierrente 5%, ftuerfri . —— Ungarische Brüämten-Ross 119:09 ° | Stralieniihe Liner is 9; a a RA Neneite Post. DrenzBeit, 25. Oktober. Die Abstimmung in der Adreßdebatte ergab, daß der Majoritätsadreßentwurf mit 195 gegen 133 Stimmen angenommen wurde. 112 Abgeordnete waren abwesend, darunter alle kroatischen Deputierten. Hermannstadt. Witterungsbericht vom 26. u. 27. Oktober 1884. Marktverichte. Fogaraidh, 24. Ofktober. Weizen per Heftoliter fl. 6.50 bis 7. —, Halbfrucht 4.50 bis 5. -, Korn 3.20 bis 3.49, Kufurug 3.50 bis 5. -, Hafer 2.— bis 2.15, Hanfsamen 5.— bis 5.50, Leinfanten 10 bis 11, Fisolen 4.50 bis 5.—, Exbfen 6.— bis 7—, Linsen 9.— bis 10.— , Erdäpfel­­­­.70 bis 1.50, Hirse 8— bis 8.90, rohes Uniglitt per 100 Kilo 40 bis 42, gegosfene Unschlittfetzen 58 bis — Seife per 160 Stüd, fl. 30 bis 36, Kü­mmel — bis —, Schweinefett 65 bis 68, Sped 60 bis 80, Hanf — bis­­­—­, Schweinefleisch per Kilo 44 fr., Nindfleisch 42 Er., Kalbfleisch 36 fr., Schöpfen­­­fleisch 28, Eier 4 Stüd 10 fr. — Der Wochenmarkt war infolge der Kufurugernte [hwach. — SEES. Herrn 3. vdl. Miller, Apotheker in Kronstadt. Offen gestanden hatte ich sein Vertrauen zu Ihrem Hühneraugen-Balsam, denn, dachte ich mir, wäre dessen Wirkung eine wirkliche, wü­rde doch sein Mensch durch­ Ausschneiden der Hühmeraugen an Blutvergiftung sterben, wie erst unlängst in M.­­­Weißkirchen ein E £. General infolge bessen gestorben ist; — bo zu meiner größten Freude muß ich es sagen, daß Ihr Hiühmeraugenbalsam wirklich ü­berraschend schnell hifft, denn s­­chon nach 6 Tagen war ich meine lästigen Hühneraugen los und kann Ihnen auch meinen verbindlichten Danf für dieses gute Heilmittel ausprü­den und das­­­feld­ jedermann anempfehlen. Josef Spindelhuber, Zemetchvar, 15. Mai 1884. Administrator.­­­ Dieses vorzügliche Hühneraugenmittel, welches alle schmerzhaften Hautper­­­didungen, Hühnmerangen und Warzen im der kürzesten Zeit schmerzlos beseitigt, bitte mit den im neuerer Zeit so vielfach angepriesenen Mitteln nicht zu verwechseln, und ersuche bei Bedarf nur Miller's Hühnerangen-Ballan zu verlangen. Jedes Flächen befindet sich in der Schachtel mit Pinsel und Gebrauchsanmessung versehen. Preis einer Dose 60 kr. Dieses selbst im Auslande ob seiner überraschenden Wirkung gesuchte Hü­hner­­­augenmittel wird ü­berallhin gegen Postnachnahme versendet; weniger wie zwei Dosen werden nicht versendet. In Hermannstadt allein echt zu haben bei 5. N. Neiffenberger; in Bukarest bei 3. Ovefta, in Ofenpest bei $. v. Tördf und 2. Edesbuty; in Brünn bei $. ; Srohlih; in Prag bei Bjezeda & Appelt; in Wien bei Philipp Neustein; außerdem ja haben in dem meisten Apotheken. [13745] 3—24 Für Gichtleidende.­­­Heren franz Joh. Kwizda, J. E. Hoflieferant und Kreisapotheker in Korneuburg, Er freut mich, Ihnen von einigen effatanten Erfolgen berichten zu können, Die teils von mir selbst, teils von anderen Mitgliedern meiner Familie mit Ihrem Gi­­cht­­­fluid erzielt wurden. Seit mehr als einem Jahre litt ich an einem heftigen Gelenksrheumatismus, der mir oft sehr starren Schmerz verursachte, daß ich mich kaum niederlegen, und wenn ich saß, nicht wieder aufstehen konnte. Groß Anwendung der verschiedensten Mittel konnte ich von diesem Leiden nicht befreit werden, während ih jett nach V­erbrauch von kaum einer halben Blasche ihres ausgezeichneten Präparates vollständig wieder herge­­­stellt bin und meinen Berufspflichten wie früher ungehindert nachgehen kann. Auch­ meine Frau, die seit mehreren Jahren von einem heftig auftretenden gichtischen Ba aartest war, ist durch regelmäßige Anwendung Ihres Gi­­chtfluid wieder ergestellt. Nachdem an meine Mutter von einem cheumatischen Keiden die An­­­wendung ires Gichtfluid befreit wurde, kann ich an der sicheren Wirkung Ihres­ ausgezeichneten Präparates nicht mehr zweifeln, und dasselbe allen mit ähnlichen Leiden Behafteten aufs wärmste empfehlen. Achtungsvoll Wien, 15. September 1880. Balentin Steinhauer, Saftwirt. Zu beziehen Durch alle Apotheken. — Hauptdepot: Kreisapothese, Korneuburg.­­­ Zur gefälligen Beachtung. Beim Anlaufe dieses Präparates bitten­ wir das P.T. litiu­m sowohl jechlaf wie als auch der sarton un­t stete „Rwizda’s Gichtfluid“ zu verlangen und darauf zu a­­ten, daß nebiger Schu­hmarke versehen ist. [13744 = Es

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