Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1892. Oktober (Jahrgang 19, nr. 5718-5743)

1892-10-14 / nr. 5729

Nr. 5729 Hermannstadt, Freitag Siebenbürgisch-Deutsches Sageblatt. Seite 1035 präzitär als gleich wirksam zu betrachten sind mit den Stempeln der auf Grund „Am 4. d. M. brach auf dem Gutshofe des Friedrich Lunaczef bed 34. GM. vom Jahre 1891 errichteten Budapester Probierstation. Die Handfeuerwaffen, welche mit den Hinsichtlich der genannten belgischen Probier­­­station vorgeschriebenen Stempelabdrücken versehen sind, werden auf dem Gebiet der ungarischen Krone einer neuerlichen Medierprüfung nicht unterzogen. Die Stempelabdrüce der Lütticher Probierstation können im Bureau der Kronstädter Handels- und Gewerbekammer eingesehen­ werden. . (Statutengenehmigung.) Die Ladungen des Vereines zur Unter­­­stüßung armer Schüler der Deefer­ Knaben-Bürgerschule sind von f. ı. Innere­­minister unter Zahl 76.862 T. $. genehmigt worden. (Kontrolle-Bersammlung.) Aus Anlaß dessen, daß die Cholera in den Nachbarstaaten herzieht, ist laut Honved-Ministerialerlag 8. 52.442 angeordnet worden, daß die in Deutschland, Oesterreich und dem Auslande sich aufhaltenden Honveds von dem Erscheinen zur heutigen Kontrollversamm­­­lung enthoben sind. (Das Programm) für das Wohlthätigkeitsfongert, welches der Gesangverein „Typographia“ unter der gefälligen Mitwirkung der Mufikkapelle des 31. Infanterie-Regimentes morgen Samstag den 15.D. M. im großen Saale de­­s Gesellschaftshauses" zu Gunsten der Abge­­­brannten in Neppendorf veranstaltet, ist folgendes: 1. Ouverture zur Operette „Die Schöne Galathea” von Suppee. 2. „Schäfer Sonntagslied” für Männerchor von Konradin Kreuter. 3. Erstes Finale aus der Oper „Die Hüdin” von Halevy. 4. „Schwertlied”, Chor von R.M.v. Weber. 5. „Unter den dunklen Linden”, Lied für eine Tenorstimme mit Klavierbegleitung von ulias Stern. 6. „Aus der Stadt der Lieder”, Walzer von Fahrbach). 7. „Mo­rgengebet”, Chor von %. 3. Wachsmann. 8. „Erinnerung an Franz Schubert” von Ezibulte. 9. Zwei Lieder für Baryton mit­­lavierbegleitung von Karl Müchler: a) „Was zieht zu deinem Zaubertreife”, b) „Ich sah ein Nöschen am Wege stehen”. 10. „Abschied vom Walde“, Chor von G. Rebling. 11. „Aus dem Melodienreiche“, Potpourri von Melusin. 12. „Die Kindstaufe“, Walzer für Männerchor und S Klavierbegleitung. Nach Schluß des Pro­­­grammes Tanzkränzchen. Vormerfungen auf Logen (a 2 fl.) werden aus Gefälligkeit in der Buchhandlung W. Krafft, Reispergaffe, entgegengenommen. Eintrittsfarten zu 50 kr. (einschließlich des Tanzens) werden nur an der Abendfaffa ausgegeben. Mederzahlungen werden dankbarst angenommen und seinerzeit öffentlich quittiert. IB CDs A (Feuersbrunft.) Aus Gießhübel wird und vom 10. Oktober ge­­­schrieben: euer aus, bei welchem binnen einer Halben Stunde die Wohn- und Wirt­­­schaftsgebäude von 21 sächsischen Wirten ein Raub der Slammen wurden. Nur 5 Wohnhäuser der Abgebrannten sind geblieben ; einem einzigen ist Frucht und Rufgrub, dreien die Frucht geblieben, die andern haben nur das Leben und die Kleider, die sie auf dem Leibe tragen. Mit was wollen sich diese Armen das Leben fristen? Wo überwintern? 64 Seelen sind ohne Obdach ; sie sind nicht im Stande, die Leder mit Weizen anzubauen — wie sollen sie si das nötige Zugvieh erhalten ? Die Kinder verlangen Brot und der Vater Hat nicht einen Kern Frucht retten können. Die erste Not haben die vom Feuer verschont Gebliebenen gefü­llt, aber was thun big zur nächsten Ernte, zumal die Aeder nicht bejäet werden künnen. Alle Brüder werden gebeten, sich dieser Armen anzunehmen ; hier sind viele Thränen zu trocnen. Hier thut Schnelle Hilfe not.” (Jan; Salamon), der verstorbene ungarische Historiker und Publizist, hat­­­ ein Alter von 67 Jahren erreicht. Er wurde am 4. September 1825 zu Deba geboren,­­­wo sein Vater reformierter Seelsorger war. Seine Mittel­­­fchulstudien absolvierte Franz Salamon zu Groß­wardein und Klausenburg. Im Jahre 1847 wollte er eine größere Seereife unternehmen, allein inmitten der sich in die Länge ziehenden Vorbereitungen fiel die 1848er Bewegung und er trat in die Honvedarmee ein, focht bis Bilagosh mit und brachte es bis zum Range eines Honved-Oberlieutenants. In der Schlacht bei CSucsa erhielt er eine Wunde, an deren Folgen er vier Jahre lang litt. Nach der Vilagotscher KL Katastrophe zog er sich nach Groß­wardein zurück. 1851 kam er nach Budapest, insfribierte sie als Hörer an der medizinischen Fakultät und studierte nebstbei eifrig Mathematik. 1853 wurde er auch nach Nagy-Körösh­­ald Professor­ der Mathematik berufen. Doch schon 1854 kehrte er nach Pesi zurück und widmete sich nun ausschließlich der Journalistik. Von 1857 bis 1867 war er ordent­­­licher Mitarbeiter des „Pefti Naplo”, in welchem er hauptsächlich gediegene Festische Essays veröffentlichte. Während seiner journalistischen Thätigkeit begann er­ auch seine großangelegten Historischen Studien. Nachdem er 1863 seine historische Monographie „Brebiri gröfek“ ediert hatte, erschien 1864 seine erste große Arbeit „Ungarn zur Zeit der türkischen Eroberung”. 1865 folgte „At­­elsö Zrinyiek“ und 1867 das Werft „Ket magyar diplomata a XVI. században“. 1867 wurde er Redakteur des „Budapesti Közlöny“ und 1870 zum Universitätsprofessor ernannt. Nachdem er schon 1860 zum Mitglied der Kisfaludy-Gesellshaft gewählt worden, wurde er 1871 auch Akademiker. Am Auftrage der historischen Sektion der Akademie redigierte er die beiden ersten Bände des Werkes: „Török-magyarkomi emlekek“. Seit mehreren Jahren arbeitete er an der Geschichte der Hauptstadt Budapest. Ver­­­schiedene feinere Arbeiten Historischen und ästhetischen Inhaltes erschienen eben­­­falls vor mehreren Jahren in zwei Bänden­ gesammelt. Franz Salamon war Öffentlicher ordentlicher Professor der Geschichte und Direktor des historischen Seminars an der Budapester Universität, ordentliches Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften und der Kisfaludy-Gesellschaft, Ausschußmitglied der ungarischen Historischen Gesellschaft, Mitglied der Mittelschulprofessoren- Prüfungskommission und Inhaber der Medaille „Pro litteris et artibus“. (Die Opfer des Schnurbartes.) Aus Wien wird berichtet: Große Aufregung bei den Mitgliedern der Hofoper erregte ein Exm­aß der Direktion,­­­ in­ welchem dieselbe mitteilt, daß anläßlich der in dieser Woche zu Ehren des deutschen Kaisers stattfindenden Aufführung von „Manon“ alle mitwirkenden Herren — Solisten und Choristen — ohne Schnurbart zu erscheinen haben. Bisher herrschte Schnurbart­ Freiheit im Opernhause und die Sänger durften ihre „Manneszier” stolz zur Schau tragen, obwohl dies in vielen Opern nichts weniger als „stilgerecht“ war. Nun kehrt man zur Historischen Treue zurück, der Schnurbart muß unbarmherzig fallen.­­­ (Die goldene Hochzeit in Weimar.) Aus Weimar wird vom 9.d. berichtet: Der gestrige Seftabend schloß mit der Vorführung lebender Bilder im Hoftheater. Das Haus erstrahlte in Hellster elektrischer Beleuchtung und machte durch die festliche Bewegung der Zuschauerräume einen glänzenden Ein­­­deud. Kaiser Wilhelm hatte seinen Play zwischen dem Jubelpaare. Nach einer Duberture von Laffen und einem Barspiele, in dem die Genien der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft auftraten, folgten acht lebende Bilder, die durch Dichtungen von Hermann Delschläger, Julius Grosse und Richard Voß eingeleitet wurden; die begleitende Musik rührte von E. Laffen, Hans dr. Bronfart und Richard Strauß her. Die Bilder waren nach Kompositionen von Moriz v. Schwind, Frithjof Smith (Weimar), Hans W. Schmidt (Weimar), Charles Rochuffen, Klaudius Jarquand und Theobald dr. Der, gestellt vom DOber-Regisseur P­rofessor Brandt, während Ober-Regisseur Brod die einleitenden Dichtungen inszeniert hatte. Die Darstellungen dieser „ acht Bilder waren der thüringisch-weimarischen und der niederländischen Ge­­­schichte entnommen; sie begannen mit dem Sängerfriege auf der Wartburg und schlossen mit dem inweimarischen Musenhofe Anna Amalias, wozu Weimars Wolfslied von Franz Lißt als begleitende Musik gespielt wurde. Heute (Sonntag) vormittags fand in der Stadtkirche ein feierlicher Dankgottesdienst statt, an dem das Jubelpaar mit allen seinen Gästen teilnahm. Nachmittags folgte der historische Lestzug, der überaus glänzend ausfiel und alles Lob verdiente. Das großherzogliche Paar nahm mit sämtlichen fürstlichen Gästen und dem Gefolge in einem aufs prächtigste hergerichteten Zelte Plat. Viele Tausende führten die Straßen, Pläge und Tribünen. Der Zeltzug, um dessen künstlerische Leitung und Ausführung sich in erster Linie die Hiesigen Künstler, an ihrer­ Spike Graf Göry-Schlig und­ v. Cranakh, verdient gemacht haben, brachte in wirklich vortrefflicher Weise Episoden aus der Geschichte des sächsischen und niederländischen Fürstenhauses zur Darstellung, und weitere Gruppen bildeten auch Vergegenwärtigung der wirtschaftlichen Bedeutung des Landes, seiner besonderen Betriebe und Erzeugnisse, sowie Gebräuche eine Landeshuldigung. Ein prächtig festliches Bild nach dem anderen 309 während anderthalb Stunden an den oft im hellen Jubel und Beifall ausbrechenden Zuschauern vorüber, und das großherzogliche Paar, sol whe der Kaiser ließen oft ihre Freude an dem Dargebotenen erkennen. Den Schluß bildete eine Gesamt-Huldigung der weimarischen Städte unter den Vorträge eines von H. Dellschläger gedichteten Festgrußes. Noch in späten Tagen wird man von diesem außerordentlichen Ehrentage Weimars, des Landes und der ruhmreichen Stadt „singen und jagen." — Erzherzog Rainer und die Übrigen fürstlichen Sestgäste sind heute abgereist. — Heute nachmittags fand auf dem Garnisons-Exerzierplage zu Ehren der österreichischen Militärdeputation durch eine kombinierte Kompagnie ein Schuleverzieren und eine Gefechtsübung gegen einen markierten Feind statt. Nach dem Manöver wurden den Oesterreichern einzelne Mannschaften vorges­­führt und das Gewehr, die Ausrüstung und die Badung des Tornisters erklärt. Besonderes Ant­reffe erregte der schon beim Legen Manöver bewußte, auf dem Zornister über den Tuchmantel getragene braune Segeltuchmantel in seiner Verwendung als Postenmantel und als Belt für einzelne oder nach Bedarf verknüpft für eine größere Anzahl. Nach dieser Besichtigung fand ein Parader­­marsh in Kompagnie, Front und Zügen, im Schritt und Laufschritt statt. Hierauf fuhr Oberst von Schmeling mit den österreichischen Offizieren in die Kaserne, wo im Offiziers-Rafino ein Diner stattfand. (Ein angebliches Attentat auf Rafitih.) Aus Belgrad wird vom 10 d. MM. berichtet: Nach sieben Hier eingetroffenen Nachrichten hätte sich vorgestern nachts, als PVafitih von Pozarevac nach Petrovac fuhr, der Revolver eines Gemeindepanduren auf­ der Landstraße entladen. Der Schuß erfolgte in ganz entgegengelegter Richtung, und da überdies der Pandur sich außerhalb der Schußsweite befand, sei die Möglichkeit jeder bösen Absicht aus­­­geschlossen. Dessen ungeachtet wurde das Gerücht verbreitet, daß auf Politisch ein Attentat verübt worden sei. Die seitens des Ministers de Innern sofort angeordnete Untersuchung hat jedoch die gänzliche Grundlosigkeit des erwähnten Gerüchtes ergeben. — Yn Regierungskreisen versichert man, das Ergebnis der bisherigen Nachforschungen schließe jemwohl das Faktum als die Absicht eines A­ttentats aus. Der Schuß ging von einem Panduren einer benachbarten radikalen Gemeinde auf 2000 Meter Entferung von dem Wagen Bafitich aus, und zwar um 7 Uhr abends, als er schon völlig finster trar. Auf das Gerücht über ein Attentat auf Pafitich ordnete der Minister der Junern sofort eine Untersuchung an,­­­deren Ergebnis die Vermutung zus läßt, daß der Vorfall von den Pozarevacer Radikalen in Szene gesegt wurde,­­­ um der Regierung Unannehmlichkeiten zu bereiten. Der Gemeindepandur, dessen Revolver angeblich Losging, steht im Dienste der radikalen Gemeindevertretung.­­­ Bei den gestrigen Gemeindewahlen in Nissch erhielt der Liberale Kandidat 600 Stimmen, während auf die radikale Liste bloß 57 Stimmen entfielen. — Gestern wurden neun radikale Gemeinderichter wegen Unterschlagung von Ge­­­meindegeldern verhaftet. Aus Wien wird von selben Tage gemeldet: Wie der „Bol. Korr.“ aus Belgrad­­­ von kompetenter Seite mitgeteilt wird, hat er mit dem angeblichen Attentat auf Pafitih folgende Bewandtnis: ALs Vafitieh vorgestern abends 7 Uhr von Kornjak nach P­etrovac fuhr, wurde ein in großer Entfernung von seinem Wagen abgegebener Schuß gehört. Nach geraumer Zeit passierte auf derselben Straße ein Reiter, welcher, beim Wagen Pafitseh angehalten, auf Be­­­fragen wegen des Vorfalles die Antwort erteilte, er selbst habe den Schuß abgegeben. Derselbe legitimierte sich als Bandur einer benachbarten Gemeinde, gab seinen Namen an und begleitete Pafitfeh bis in die Nähe von Petrovac. Dieser festgestellte Thatbestand schließt jedwede böse Absicht des Pandhuren aus, was PBafitich dem Kreispräfekten gegenüber auch teilweise zugestand, indem er erklärte, er könne nicht bestimmt sagen, , ob der Schuß ihm gegolten habe oder nicht. (Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig), auf Gegen­­­seitigkeit gegründet 1830 (alte Leipziger).­­­Es sind vom 1. Januar bis Ende September 1892 4817 Anträge über 34.103.900 Mark (500 Anträge über 4.868.650 Mark mehr als in dem gleichen Zeitraum des Jahres 1891) be­­­antragt worden. ALS gestorben wurden dagegen angemeldet 542 Mitglieder, die mit 3.636.450 Mark versichert waren. Der Bersicherungsbestand stellte sich Ende September 1892 auf 56.000 Personen mit 377 Millionen Mark Bersicherungssumme. Bei der Leipziger Gesellschaft, als einer reinen Gegenseitigkeitsanstalt, fließen alle Weberschüffe von VBersicherten wieder zu. Die Dividende der leteren beträgt für die länger als 5 Jahre bestehenden VBersicherungen im Taufenden Jahre 42 Berzent der ordentlichen Jahresprämie und bei abgekürzten Bersicherungen außerdem 1­­, PBerzent der Summe der gezahlten Zufußprämien, was mit Rücsicht auf anderweitige Auslastungen ü­ber diesen Punkt hier­­­ aus­­­drücklich hervorgehoben werden mag. Würde eine Dividende auf die Bufah­­­prämie nicht gezahlt, so wäre der Dividendentag auf die ordentliche Jahres­­­prämie noch wesentlich höher als 42 Perzent. [27557] In den Beschlüffen der „gemischten Kommision“. Wir haben schon bei Gelegenheit der Mitteilung jener Beschlüffe,­ die die „gemischte Kommission“ gefaßt hat (Nr. 5726) in einigen Bemerkungen unserer abweichenden Meinung Ausdruck gegeben. Die Sache ist aber zu wichtig, um damit abgethan zu sein. Gerade angesichts der Zusammenlegung jener Kom­­­mission und der­ Autorität, die ihr zukommt, des Ansehens, das die Mitglieder derselben genießen, ist es doppelt Pflicht, die Kritik nicht fahren zu lassen, die ein Teil jener Beischlüsse geradezu herausfordert. Es sind im erster Reihe die Beischlüffe betreffend die Evakuierung des Spitales, die Sperrung der fließenden Brunnen und das Verbot der Wabortausfuhr, das genauer so lautet: nach Ausbruch der Cholera dürfen Aborte nicht mehr entleert werden, t wo dieses aber dennoch unumgänglic ist, nur über Erlaubnis der Stadtbehörde und unter deren Kontrolle. Wir wenden uns zunächst gegen die erste Maßregel. &3 ist also die „Evakuierung des Spitales“, zu deutiich die Wegschaffung aller Kranken aus dem Spital beschlossen worden für den Fall, daß die Cholera ausbricht. Wohin? Man hat früher von den Schulen gesprochen. Auf eine­­r Interpellation einer maßgebenden Persönlichkeit gegenüber diesem Eingriff in fremdes Eigentum, der auch nach dem Sanitätsgefäß absolut unerlaubt ist und gegen den fi­­cie Schulerhalter Höchst energisch wehren wirden, wurde uus die beruhigende Bereicherung, daß davon seine Rede sein könne! Gut; die Sache richtet sich selbst. Also wohin mit den Kranken ? In das Gesellschaftshaus jagen andere, Auch dagegen Haben wir schiwere Bedenken. Abgesehen von den unzweikmäßigen Aborten gerade da, will man denn die Krank­heitsstoffe in unmittelbare Berührung mit dem Trinkwasser bringen ? Der ganze Gedanke, das Spital erst zu leeren und dann für Cholera­­­kranke einzurichten, erscheint uns total verfehlt. Am nächsten liegt doch, die sogenannten Pesthäuschen zu belegen, vor allem alles vorzubereiten, um eine oder zwei Baraden sofort, wenns not thut, aufzustellen! & giebt seinen besseren Ausweg. Daß er Kosten verursacht, darf nicht in Frage kommen ! Auch gegen das Schließen der Brunnen ist manches einzuwenden. Hermannstadt hat nicht so viele Brunnen­ arm ohne das fließende Wasser aus­­­zukommen — eine dringende Mahnun­g, endlich eine ordentliche Wasserleitung zu machen; aber das Sperren geht recht einfach nicht. Was für Massen gefochtes Wasser man bieten müßte, davon haben wohl wenige eine rechte Vorstellung !­­s« «Die Gefahr der Verseuchung der Trinkwasserleitung ist freilich eine sehr große.Rechtzeitige Belehrung wird da dringend nötig sein.Aber wir fürchten, daß die Sperrung viel bösere Folgen haben kann,als Der vorsichtige Gebrauc denn­ Wasser ist unentbehrlich und woher sollen genommen worden? Noch viel weniger läßt sich das Verbot der Abortentleerungen durch­­­führen-Die Kommission hat das selbst erlaubt,indem sofort die Einschränkung dazugefügt wurde,bei unumgänglich notwendiger Ausfuhr ist die Erlaubnis der Behörde nötig.Das ist eine unnütze Erschwerung!«Man hat besonders in den Neubauten so sehr darauf gedrungen,das Tonnensystem einzuführen­— das nebenbei gesagt hiernach ganz bedeutende Mängel an sich trägt— dabei ist in größeren Häusern die Entleerung jeden zweiten Tag nötig.Soll da wirklich für jede Tonne besondere Erlaubnig erbeten werden?Das Haus und das Amt wird dadurch in einer Weise geplagt,daß sich das einfach nicht halten läßt.Es wäre doch viel einfacher,die Entleerungen überhaupt unter die Kontrolle der Behörde zu stellen und dafür Sorge zu tragen, daß jene ger börig desinfisziert würden, verbieten läßt sie sich nicht. » Ueber die Ein-und Aufteilung der Aerzte verlautet nichts.Es dürfte sich doch empfehlen,ausschließlich für Behandlung der Cholera einige Aerzte zu gewinnen und rechtzeitig das Publikum zu verständigen,wie undj wo sie auch nachts zu treffen sind. " Gegenüber solchen gerechtfertigten Bedenken halten wir es fürs dringend geboten,daß die,,gemischte Kommission«ihre Beschlüsse reassumiere und ändere, den letzten Punkt aber(Choleraärzte)gleichfalls erwäge und Vorsorge nach der angedeuteten Richtung treffe­­­­­n Grempdenliste vom 13. Oktober. Hotel „Neurihter": Gtüc, Fruchthändler aus Deva; Weinbacher, Gerber Teutsch, Heller, Kaufleute aus Wien.” Shih, r­­ud = Hotel „Melger“: E. Haas, Olteanu samt Tochter aus Budapest; Karl Berka, Schauspieler aus Wien; Sava samt Tochter aus Mühlbach; Copony, Nemenyi aus Kronstadt; Bavrovsky aus Herkulesbad; W. Balas, Grundbesiger aus Altpest; Rudwig Eit, PBoftmeister aus Lerchkirch. 2. Straßer, Fleischhauer aus Mediajch, Hotel „Habermann“: Marftbericgte Sogarajd, 7. Oktober, Weizen per Heftoliter fl. 5.— biß 5,60, Halbfrucht fl. 4.-— bis 4,50, Korn. fl. 3.-- bis 3,50, Gerste fl. 2.20 Gi8 2,50, Hafer fl. 2— bis 220, Kufurug fl. 3.— bis 4.—, Hanfsamen fl. 5.-- bis 6.—, Erdänfel fl. —-.80 bis 1.10, Dirfe fl. 7.-- bis 8.—, Grafen fl. B.-- 6i8 6.—, Fifolen fl. 4.—­ bis 4.50, Zinsen fl. 8.— bis 9.—, Kümmel fl. 15.— bis 20.—, rohes Unschlitt per 100 Kifogr. fl. 22.­— biß 24.—, gegossene Unschlittfetzen fl. 42.— biß 44.­­, Schweinefett 1. 65.— bis 66.—, GSped fl. 50.-- bis 56.—, Hanf fl. 30.— bis 35.—, Heu fl. 1.20 bis 1.50, Seife per 100 Stüd fl. 20.— 518 24.—, GSpirituß per Liter 70 bis 90 kr., Rindfleisch per Kilo 48 bis — fr, K­albfleisch 40 bis — fr., Schweinefleisch 44 bis =­ fr., Schöpfenfleisch — fr., Lammfleisch per Kilo fl. 28.—, bis 32.—, Eier 9 Stüd 20 Kr., Leinsamen fl. 8.—­­­bis 9.—, gedörrte Pflaumen fl. —— bis ——, Nüffe 9.— Di3 10.— Der Wochenmarkt war schwach befahren. BER Weitere Spenden nimmt entgegen die Administration des,,Siebenb.-Deutschen Tageblattes«;" sfffoiotthiebung vom 11.Oktober. M­VrLiTUnZS 76 70 26 s9 Telegramme Der Korrespondenz-Bureau?. Budapest, 13. Oktober. Das Amtsblatt publiziert die Ernennung der Bekerc­er­ Obergespang Reißig zum Staatssekretär im Handelsministerium. — Gestern wurden in die Pester Cholera-Barade 24 Neuerfrankte auf­­genommen, 17 sind gestorben und 13 geheilt entlassen; der Krankenstand ist 99. Zu die­­­fner Barade wurden 4 Neuerkrankte aufgenommen. Kranken­­­stand 16. Die bakteriologische Untersuchung ergab das Auftreten der­ Cholera in folgenden Orten : Sziget-Monostor, Bicske, Szegedin, Barth, Laczhaza, Tolnau, Szegßard, Beles-Csaba, Czegled­ sn Wien,13.Oktober.Nach der Jagd besichtigte der deu­tsche Kaiser die Hofmuseen;nachmittags fand ein Galadiner in Schönbrunn statt,bei dem keine Toaste gehalten wurden,sondern die Monarchen sich wieserholt herzlich zutranken.Abends war Galavorstellung im Burgtheater.—Das»Extr­ablat­t« meldet aus London.Als der Sonderzug des Zaren in Skiernievice einfuhr, erfolgte die Explosion einer Dynamitbombe;14 Passagiere wurden schwer verwundet,­getötet.Der Zug des Zars,der auf einem anderen Geleise einfuhr,wurde nicht beschädigt.40 Verdächtige wurden verhaftet.­«» | Rom, 13. Oktober.­­­ Ein königliches Dekret ordnet die Auflösung der Deputiertenkammer an und beraumt die Wahlen für den 6. November dieses Jahres an. « Für Die Abgebrannten in Neppendorf. 5", Pfandbriefe Witterungsbericht. Hermannstadt, 13. Oktober 1892, Luftdrud in Nillim. 2 = Niederschlags: ug (MinthmiielH] are | Seren | gung. Meine RE Differenz nach und Minimum | Hichtung | dem Vortag 3­­eobagteter m, | Celsius | feitbeim Vortag |. in Millimeter Morgens | 7272 +10 +78 |­­­+4209 +72 W SEEN­­­ 14.Oktobe­r1892. -

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