Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1921. April (Jahrgang 48, nr. 14381-14406)

1921-04-08 / nr. 14387

‚ Nr. 14387 Hermannstadt, freitag l­ssssssspwwwss 8.Junil1921 Seite 8 Hm diesemertrug,der alte Republilaner habe,einem Mit­» glied des Daniel Bom­bouuscht den Gefolggespan,Frank­­reichem­ ehe-wollen Frieden zu bringer« Das Ende der ungarischen Küniggfahrt In der Dienstagsitzung der ungarischen Natioan­sammlung hat Miisterpräsident Graf Teleki die Mittei­­lung gemacht,daß Exkönig Karl den Boden Ungarns ver­lassen habe.Das Ereignis ist damit beendet,das vierzehn Tage lang das öffentliche Interesse in Spannung,die diplo­matischen Kreise in lebhafter Tätigkeit gehalten hat.Der ganze Verlauf war, reich am spannenden Momenten, an Möglichkeiten, die der Einleitungskraft alle Schranken er­­öffneten, an Gelegenheiten zu menkwwürdigen Äeußerungen der großen und reinen Politiker; und würdig war auch der Abschluß des ganzen dramatischen Spiel­ — einer Operette. Geleitet von Ententeoffizieren ist Erfönig Karl in die Schweiz zurückgereist, das Spiel ist aus. Welche Kräfte im Werte waren, um es zu diesem Spiele überhaupt kommen ‘zu lassen; Läßt ich selbst Heute nicht übersehen. Bedeuten­­den Anteil daran hatte jedenfalls die aus früheren Zeiten­­ nicht unbekannte impulsive, zu deutsch: unüberlegte Art. des einstigen Inhaber von Habsburg Kronen. Aber das war es wohl nicht allein. Ernste Männer wie Graf Julius An­­drasfy und Fürstprimas Czernod haben sie an die Seite des gewesenen Königs gestellt, der mit einem Handstreich seine Krone zurückge­winnen wollte. E & müssen Voraus­­segungen vorhanden gewesen sein, auf die hin das Unter­­nehmen begonnen wurde und die im Verlauf der Ereignisse unerfüllt geblieben sind. Es heißt, eine dieser V­oraussegun­­gen seien gewisse Zusagen Frankreichs gewesen. Briand soll gesagt Haben, daß man sich mit fertigen Tatsachen abfinden werde. Diese Darstellung flingt wenig wahrscheinlich; Briands umsichtiger Politik entspräche eine solche Aeuierung wenig. Wohl aber ist es glaubhaft, daß gewisse Aeußerungen maß­­geblicher und unmaßgeblicher Politiker in diesem Sinne gedeutet werden konnten und von übereifrigen Mittel­personen begierig übertragen worden sind. Im der ganzen Fette der Ereignisse fehlen unbedingt einige Zwischenglieder, doch läßt sich nur vermuten, welcher Art sie gewesen sind. Biweifellos fand die Frage der Rückkehr Habsburg nach Ungarn im Vordergrund der politischen Erwägungen weiterer reise. 3 war eine Möglichkeit, mit der­ man­­ nach mancherlei Richtungen rechnete. Der vorzeitige Vorstoß hat diese Mög­­lichkeit auf unbestimmte Zeit, aber sicherlich auf lange zu­ rückerorüfen. Die Regierung Horthior Telefi hat Klug ge­handelt, als sie — vielleicht ihren inneren Wünschen ent­­gegen — die Undurchführbarkeit des Unternehmens erfannte und sofort entschieden dagegen Stellung nahm. Dieses rich­­tige Erkennen der Sachlage wird­ für die politische "Stellung Ungarn" nicht ohne günstige Folgen sein. Ueber den Borfall selbst wird die z­wischenstaatliche Politik Europas ohne weitere Folgen zur Tagesordnung übergehen und in der Schweiz wird der einstige Träger z­­eier Kronen Zeit haben, darüber « Freeriser zu machen. Karl hat Ungarn verlassen. Dienpel, 6. April. Der ungarische Ministerpräsident kündigte der Nationalversammlung an, daß König Karl am Dienstag früh gegen 6 Uhr Steinamanger verlassen und die Österreichische Grenze überschritten habe. In seiner Begleitung befanden sic ein englischer, französischer und italienischer Offizier.‘ Sicherung der Mchren­e Hart­. Bien,6.smil.Die österreichische Regiewighei Maß-ahm-genossen,damit die Reickreisesark­ ohne Zwischenfälle geschshe.« Die Schweiz will vorbeugen. Lyon, 6. April. Der Schweizer Bundesrat hat Maß­­nahmen getroffen, damit­ König Karl nicht mehr die Schweiz in so abenteuerlicher Weise, wie zulegt, verlassen könne. Die Schweizer Regierung begründet diese außerge­wöhnlichen Maß­­nahmen gegen König Karl damit, daß dieser seinem Bei­­sprechen, keine politische Aktion mehr zu unternehmen, nicht nachgekommen sei. Die Kleine Entente verlangt Garantien. Lyon, 6. April. Die Kleine Entente hat von Ungarn Bürgschaften verlangt, daß in Zukunft König Karl seinen, Staatsstreich nicht mehr wiederholen werde. Die Wirkung des Druckes auf Ungarn. Dienpest, 6. April. U­ber die Abreise Karls wird noch gemeldet, daß sie durch einen Druck der Kleinen Entente auf Ungarn beschleunigt worden sei. Rumänien, Jugoslavien und die Zschechoslowakei hatten am Montag der ungarischen Regierung ein Ultimatum übersandt, in dem Ungarn aufge­fordert wurde, die Angelegenheit mit Karl innerhalb 48 Stunden zu ordnen. In diesem Ultimatum wurde Ungarn angedroht, daß die Serben Fünfkirchen und Szegedin unver­züglich militärisch belegen würden. An Italien hatte zuge­sagt, sich an der miliärischen Aktion gegen Ungarn zu beteiligen. Zeleki veröffentlicht alle Dokumente, Dienpel, 6. April. Der ungarische Ministerpräsident hat erklärt, alle Dokumente über die monarchisisichen Umtriebe zu veröffentlichen. « Muluuiekquilt» Wien,5.sr-ptil.«Der,Wiener Abend«veröffentlicht drei Aufrufe,die während Karls Aufenthalt an das ung­­olkerlassen worden sind.Der eine ist unterzeichnet vom Obersten Baron Lehár und dem bekannten Baron Pronay, der zweite von Iding Karl und—bemetkergwettl·r versehen mit der Gegenzeichnung Andrassy’S.Dieser letztere lautet wörtlich: „Un das treue ungarische Volt! Bürger und Bürgers­­innen! 3 sind bereits drei Jahre, daß unser unglückliches Vaterland Ungarn den furchtbarsten Plagen ausgejegt ist Revolutionen und Gegenrevolutionen haben tausenden und­­­­ aber tanzenden braven Ungarn das Leben gefottet und das Töten wird noc immer fortgeseßt Die Grausamkeit der Geschichte Hat mich von diesem Plage entfernt, an welchem ich durch zwei Jahre mit Gottes Hilfe die Schickale meines tremen Vaterlandes geleitet habe. Länger kann ich aber nicht fernbleiben. Wenn ich mit euch war im­ Guten, so will ich das Schlechte ebenfalls mit euch teilen.­­Es ist genug des Blutvergießens; die Arbeit ud Ordnung sollen jet beginnen, jene Arbeit, welche das alte, siegreiche Ungarn wiederherstellen wird. Gott möge und bei dieser Arbeit helfen! gg. Karl m.p. Andrasjy m. p. Die griechische Niederlage in Kleinasien. Rückzug der Griechen London, 6. April. Infolge des türkischen Drudes haben sich die griechischen Truppen auf Brusfa zurückgezogen. Athen, 6. April. Der griechische Heeresbericht gibt zu, daß die griechischen Truppen “ji an der nördlichen Front zurückziehen mußten; er behauptet aber, im Süden Vorteile errungen zu haben. Großer Erfolg der Türken. London, 6. April. Die Tü­rken haben über die Griechen einen großen Sieg errungen. ‘Eine Division Griechen wurde gefangen genommen. Die griechische­­ Front ist in der Mitte durchbrochen worden. Griechische Verstärkungen notwendig. Bari, 6. April. Die vom kleinasiatischen Kriegs­­schauplage eingehenden Nachrichten besagen, daß die Lage der griechischen Truppen sehr mißlich geworden sei. Die von Bruffa gegen Esfi ‚Cefir aufgebrochenen griechischen Truppen sind so geschlagen worden, daß sie vor Eintreffen neuer Verstärkungen seine neue Offensive unternehmen können. F­ranfreid die Ursache der Niederlage Bari, 6. April. Um die Vollzstimmung in Athen auf die Niederlage der Griechen vorzubereiten, beschuldigen griechische Blätter die französische Regierung, die türkische­ront bei Brufja dadurch verstärft zu haben; daß die Fran­­zosen durch Abschluß eines Waffenstillstandes in­ Eilicien die Türken entlasteten. Griechenland soll um Hilfe bitten. Bari, 6. April. Der „Tempo” meldet, eine Inter­vention der Entente zugunsten Griechenlands könne nur auf bireften Wunsch der griechischen Regierung erfolgen. Ein­ Bruder Konstantinz gefallen. Lyon, 6. April. Aus Konstantinopel wird gemeldet, daß Prinz Andrea, ein Bruder des griechischen Königs, seinen bei Brusia erhaltenen Wunden erlegen ist. Die Stärke der Streitkräfte Kemals. Laut zuverlässigen Nachrichten des griechischen Blattes ;Patris” bestehen die Streitkräfte Kemal Parchas aus fünf Armeen. Die 1. Armee besteht aus vier Divisionen Ka­­ballerie und hat ihr Hauptquartier in Angora. Die 2. Armee steht im Osten und besteht aus vier Faufastischen Divisionen:­ Die 3. Armee befindet si an der mesopotamischen Front und besteht aus zwei PDipisionen. Die 4. Armee steht ent­­lang des Schwarzen Meeres. Die 5. Armee ist an der griechischen Front, besteht aus zwei Armeeformd zu je vier Divisionen und steht unter dem Oberbefehl Samet Beys. 2 Der englische Bergarbeiterstreif. Beschlimmerung der Krise, Horsea, 6. April. Die Lage in England Hat fs dadurch verschlimmert, daß die Selbe sie mit den streifenden Bergarbeitern solidarisch erklärt haben. Gegen verschiedene Gruben wurden Attentate verübt, um die Berg­­werke unter Wasser zu sehen. » Empfindlicher Kohlenmangel der In­­dustrie. Horisea, 6. April. Infolge des englischen Berg­­arbeiterstreits Hat sich in England bereits ein empfindlicher Kohlenmangel bemerkbar gemacht. Zahlreiche Industrie­­unternehmungen sind gezwungen worden, ihre Tätigkeit ein­­zustellen. Auch die Zahl der Arbeitslosen­ nimmt von Tag zu Tag zu. Im verschiedenen Bergwerk­gebieten am e3 zu ernsten Ausschreitungen der Bergarbeiter. Anzeichen einer russischen Offensive. „Le Fournal“ meldet aus Bukarest: Mehrere Anzeichen sprechen dafür, daß die russische Räteregierung an der West­­front eine Frühjahrsoffensive vorbereitet. Im den Gebieten von Meiist, Bobrinst und Tiraspol hätten die Bolschewiten bereits 17 Infanteriedivisionen und entsprechende Artillerie­­truppen zusammengesogen. Diese Vermutung werde durch das Erscheinen Tropfis in der Ukraine, durch­­ eine fieber­­hafte Tätigkeit russischer Agenten ,in Bessarabien und durch Zusammenziehung bolschewistischer Truppen bei Tiraspol und an der gesamten rumänischen Front bestärkt. h » ’. L- Ein deutsch-polnischer Konflikt bevorstehend. Nauen, 6. April. Die polnischen Truppen scheinen an der oberschlesischen Grenze bereit, zu fischen, um auf Befehl dort einzumarschieren. Deutschland wird dieses als „Bafus heili“ betrachten. Aufschiebung des Generalpfandrechtes für 20 Jahre. Wien, 5. pril, Bundeskanzler Dr. Mayr gab heute im Ausschuß für Renderes bekannt, das nach einer Mitteilung aus Paris das Generalpfandrecht für 20 Jahre aufgehoben wird. Hardings Gejandter in Paris. Washington, 6. April. Bresident Harding Hat Myron Herrit zur Nedernahme des Gesandtenposten in Paris ersucht, welcher die Betrauung an angenommen hat. Amerika auf Seite der Verbündeten. Lyon, 6. April. Die amerikanische Regierung Hat BE die Verbündeten in der Entschädigungsfrage zu unter­en Die Veränderungen im britischen Kabinet, London, 5­. April. An Stelle des­ Sir Robert Horne, der dem Boslen des Schoplanzlers übernehmen wird, wird Stanley Baldwin Borsigender des Handelsamtes werden. Millerand besucht Warschau. Warschau, 6. April. In polnischen Areeisen wird erzählt, daß Millerand in Kürze Warschau besuchen wird. Der neue FHsschechische Finanzminister, Prag, 4 April, Masaryt hat den Präsidenten der Prager finanziellen Landesdiretion, Wladimir Hanaczik, zum Finanzminister ernannt. Hanaczik ist ein alter von Oesterreich übernommener Staatsbeamter, dem Zuverlässigkeit und Erfahrung nachgerühmt wird, der seine Eignung zum Finanzminister aber noch in erweisen hat. Der abtretende Finanzminister Dr. English h­interläßt ihm die Sorge, durch neue Steuern auch das nächste Jahresbudget aus­balancieren, was bei den fändig steigenden Kosten für di­eehrmacht keine leichte Aufgabe ist. Demission des Großwesirs. Athen, 6. April. Konstantinopler Nachrichten zufolge hat der Großwesir Zemfil Baia die Demission­ des ge­­samten Kabinett gegeben . Voraussichtlich wird yet Baldha, der bisherige Delegierte der Pforte, bei der Angoraer Re­­gierung, mit der S Kabinettsbildung betraut werden. Im diesem Kabinett werden auch mehrere temalistische Minister teilnehmen. ’­­ Politische Nacrichten, Die Rage in Deuutschland, Berlin, 6. April. Trandocran meldet, daß im ganzen Neiche wirder Ruhe Herriche. Ueber 3600 Ausfändige sind verhaftet worden, ‚die von einem besonderen Gericht­ ab­­geurteilt werden sollen. Die Mehrheit der Arbeiter hat ihre­ frühere Tätigkeit wieder aufgenommen. Die Aburteilung der Kommunisten, Berlin, 6 April. Die ersten Verhandlungen gegen 500 Kommunisten haben am Mittwoch vor einem besonderem­ Bericht in Berlin ihren Anfang genommen, ».....Tage­sbericht­­ (Die geeslichen feieriae.).Gazetavsiei E­la«­­veröffentlicht 1 Beschluß des Ministerrates vom 17. Mi 1921, laut dem als geiegliche Feiertage, zu feiern der Sonntagsruhe und Gottesdienst, zu gelten haben: Der 14. Januar (Sf Vasile) war in der Bukarester Metropolie zu feiern, 19. Januar Wasserweihe im ganzen Lande durch Gottesdienst und militärische Barade zu Fiem, Ostern, 23. Mai (Ausrufung der Unabhängigkeit, Vereinigung aller Romänen und Ausrufung des König­reiches), Christ Himmelfahrt als Todestag für die gefallenen Helden, Durch Gottesdienst ohne Sonntagsruhe sind im alten Lande zu feiern: 4. August als Namenstag der nigin, 24. August als Geburtsfest des Königs, 16. Ok­­tober ala Geburtsei des Kronprinzen Karl, 29. Oktober Geburtsfest der Königin. Als Feiertage und diens­­frei gelten noch: der 14, 19. und 20 Januar, 15. Februar, 7. April, 3 Tage im März oder April als Ost­um, 6 Mai Christi Himmelfahrt, 3 Juni Ausgießung des Heiligen Geistes (zwei Tage), 12. Juli, 2., 19. und 28. August, 21. und 27. September, 8 und 21. November, 4. und­ 19. Dezember, 7. Januar. Die Verordnung läßt es mit a­le Se ob­a wie Enke­l­ein angeordnete Sonntagära auch auf die wirt­­lichen Betriebe und Schulen bezieht. Es scheint nur von Feiertagen der Yemter die Rede zu sein. Die Bestimmungen über die Sonntagsruhe in wirtschaftlichen Betrieben je wie verlautet, durch ein Gefäß festgelegt werden. ? ‚Begen Duellvergehen) hat der Bukarester Gerichtshof den einen Duellanten Maican, der vor eini­­gen Wochen seinen Gegner 2. Zamfirescu doch einen Kopfschuß tötlich verwundet hatte, "zu 3 Monaten Gefängnis verurteilt. .. Castnoten als Bierflaschenschilder.) Rossi­sch wird a usgeschrieben:Diessgeoddatischesoge auf dem Wechselquikt zeitigt immer mehrsng upd balice Verhältnisse.Spveisiel eine siadige SchiveIzkiBsqueuk auf die Idee,bieslaichenihees»IkoIenl­ieteo«inne02en,­ giltigen Etnikopeuuoten zu bezeichneln»Welchekliebecmnt, Ielche PosekeI F—witquu in Osteneichltadungsts sagen Keineswegs.Da dieckoudrun gerechnetta Schmuck Wählt­ai,beniekanmlEeut gilt,mgsvielmehrtüeso cist OO Stückchmm­men kommt an iflda Medeas­­bar billigste Etikette Die allergeringste hier gedrucke Ef­fekte, auf schlechtem Papier, Tofet 8 Frank das Hundert, etwas ansländigere leicht 5 bis 6 Front Bantodıen Hin­­ge,en sind auf best­m Papier und im viel feinerem Drnd ausgeführt, jedem Liefe­t sie die Bank jederzeit in beliebiger Ausohl im, Sander abge Ählten Badhen zu dem genannten lächerlichen Pfeid Ra­aljol Und ene feine R-klane bikıbıg obendrein, wenn man dem Stäufer des Bieres eine Krone Ihentt Diese söß sich im MWafler tadellos von der laiche­nd Drfterzeiger Brandien also in der Schweiz nur viel Kronenbier zu trinken, so könnten sich aus Bla­chenigildern ein Vermögen sammeln. Mu... »g. »F .« «- \

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