Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1922. Dezember (Jahrgang 49, nr. 14853-14877)

1922-12-08 / nr. 14859

...::::«?s«s';;:7ss«-sz siebenbu­rgisch-Deutsches— set-spreche- Wit. Wiss-L Pk Hermannstadt: Bu a ind us Ser fd... mit DPSRIRR: yirzieljähelic = _ ee dei: „Lei,86: Einzelne Hammer: « U­­2 eat agebla Hermannstadt, Freitag 8. Dezember. 1922 und Aneigen mmausen Kiucgenoetnen nn n- und Ausl­assen bendidha u Butorwina bei Friedrich 8. 2 a Babes­are Gen. zu. Ynzegen wen en ‚toftet beim­­ ı­igen Einräiden s— Ei m­eren Eee: 1 O “ - Vertagung dr­in­. (9. BL.) Eine heutige Bularester Meldung bringt De Nacre iht, daß die Vorlegung des Verfassungsent­­wurfes um die gereggebenden Körperschaften von der Regierung vertagt worden sei. Die Einbringung des Entwurfes soll erst in­ den Tagen kurz vor Weih­­nachten erfolgen und die­­Berhandlungen sollen erst nach den Weihnachtsferien in Angriff genommen wer­­den. Wohl ist diese Meldung bisher noch ohne amt­­liche­­Bestätigung geblieben, aber die Wahrscheinlich­­keit spricht dafür, daß sie die „Absichten der Regie­­rung in der DBerfaffungsfrage richtig wiedergibt. Wir­­ müssen gestehen, daß wir auch unsererseits der neuen Berfaffungsschöpfung mit größten Bedenken entgegen­­gesehen haben. In der Deffentlichkeit besteht noch fast Meine Kenntnis davon, auf welchen Grundlagen Das Werk der neuen DBerfassung fs aufbauen soll, Und doch ist das eine Frage, Die das ganze Leben­ des Staates und aller seiner Bürger so nahe­ berührt,­­das per Einbringung des Regierungsentwurfes dessen­­ Grundzüge der Deffentlichkeit bis ins Einzelnste gekannt sein müßten, damit diese die Möglichkeit habe, durch fachgemäße Kritische Stellungnahme zu den Einzelfra­­gen der Berfaffung an deren Zustandekommen eindring­­lich mitzuwirken. Ein solcher Vorgang wird bei der Entscheidung unwichtiger Landesfragen in den westlichen ce ‚allgemein befolgt: = ist ein Desynfigen, die ‘der ©: . Bestreben, Durch innige eins am Zeuge zu ae von dem ehrfreien Willen geleitet, zum ode des Samdes an der schaffenden Arbeit der gegengebenden K­­rperschaften­ teilzunehmen. Diese Mitarbeit der ernsten Presse an der Vor­­‚bereitung des Verfassungsentwurfes hat bisher volle­kommen gefehlt. Zum Teil wohl aus dem einfachen Grunde, weil ihr zu solcher Mitarbeit die Möglichkeit nicht geboten­­ war. Damit eine Stellungnahme hätte ,erfolgen können, mußten so wenigstens die allge­­meinen Richtlinien bekannt sein, auf denen die Res geerung ihren Berfassungsentwurf aufgebaut hat, sonst = . Erörterung der Berfassungsfragen ein Theor ven ins Dlaue. Allerdings ist es wahr, daß der­ Big.” ‚Aufschnitt der romanischen Presse es der Regierung nicht besonders verlobend erscheinen lassen mochte, ihren Entwuf der öffentlichen Erörterung preiszugeben. Denn was wir früher an der Stellungnahme der weltlichen Breffe rühmend h­ervorhoben,­­ daß es sich ihr­ bei gleichen Anlässen nicht um politische Taktik, sondern um schaffende Mitarbeit handelt, das trifft gerade bei anferer Landespresse leider nicht zu. Der Regierungs­­entwurf „wäre sicherlich unter den Gesichtspunkten der Parteipolitik in unfruchtbar kritisierender Weise nach allen Richtungen zerpflüdt worden, und die fachliche Förderung durch Die X Urteile maßgebender Sachleute wäre wohl ziemlich dürftig ausgefallen. Was aber für de Mehrheit der romaniischen Presse gilt, das gilt nicht für alle Blätter. es wäre doc möglich gewesen, daß auch ernste Stimmen zu dem Verfassungsentwurf Stel­­lung genommen hätten, und jeder fruchtbare ®edante wäre eine Bereicherung der Gesetesvorbereitung ge­­­wesen. Aiber auch grundläglich kann der Zustand auf­ die Paner nicht aufrecht­erhalten werden, daß der fachiihe und staatspolitische Z­iefstand unserer Landes» preise ein stichhaltiger Grund dafür sei, die­ gesamte Oeffentlichkeit bei der Vorbereitung wichtiger Landes­­fragen einfach beiseite zu schieben. Wenn die roma­­nische Breise heute zur sachlichen Behandlung­ solcher Sagen noch nur die entsprechende Höhe des fach­­lichen Urteils und der sittlichen Verantwortung bei, dann muß sie eben dazu erzogen werden, daß darin eine­­ Beiserung eintrete. Es wählt auch Die­ Presse mit ihren höheren Sweden und in dem Maße, als war sie per größere Aufgaben stellt, wird sie immer mehr bemüht sein, den sittlichen Verpflichtungen dieser Aufga­ben gerecht zu werden. Benn wir Daher auf der Grundlage allgemeiner Erwägungen die V­erschiebung der Vorlage des Ber­­een nur begrüßen können, so kann auch von dem Standpunkte der gegenwärtigen politischen Lage nur Das Dielche getan werden. Mac­­der ins " Umwehrbarkeit, die­ in den legten Monaten der Regie­­rung Aberesen in gefetgeberischer Hinsicht herrichte, und nach dem langen Stillstand der parlamentarischen Tätigkeit unter der­ neuen Regierung zur schaffende ge­­jeggeberische Arbeit dringend not. Die "­erwaltungs­­und Steuerreform, daß neue Mietgeset, die Wahl­­reform, und so viele andere Fragen sind dringende­­ Bedürfnisse des Landes. An dem Fortbestehen des heutigen notdürftig geflichten Zustandes meidet schließ­­lich das gesamte Leben unseres Staates. Es ist aber durchaus wünschenswert, daß diese geieggeberische Arbeit unter möglichst breiter Teilnahme der politischen Parteien durchgeführt werde. Die­ Wintertagung der geietgeben­­den Körperschaften hat nicht ohne gewisse Verheißgun­­gen begonnen. Die Rückkehr der Zaranisten ins Parla­­ment ist vom Standpunkte der unabhängigen Landes­­politik unbedingt zu begrüßen und vielleicht werden bei ruhigen Verlauf der Tagung auch andere Oppositions­­gruppen den Weg ins Parlament zurückfinden. Von allen Oppositionsparteien ist aber betont worden, daß die Einbringung des Verfassungsentwurfes für sie das Zeichen zur Wiederaufnahme der Kampftaktik in ganzer Schärfe sein werde. Ob diese Ankündigung ganz so ernst gemeint ist, wie sie ausgesprochen wurde, oder ob sie eher die Formel darstellte, unter der die Zara= nisten ihre Nachkehr ins Parlament ohne öffentliche Bloßstellung vollziehen wollten, läßt si heute noch nicht jagen. Jedenfalls wäre­­ es nicht Flug, die eben Zurückgefehrten in die­ Zwangslage zu bringen, ihrer Bier ge­treu zu bleiben. Wenn Darüber ver ıft, wird man De umbebträtes tereffe Daran, Dass an der g der neuen Bierfällung, üdglihht alle­ Kreise 2 Landes, beteiligt seien; und in der heutigen Lage bedeutet ein Aufschub jedenfalls eine vermehrte Mög­­lichkeit: dafür, daß man diesem Zustand näher komme, Re­de u­ns ‚diesen Bunft no­ch sprechen können. Rolleverhegung. Die „Kromstädter Zeitung“ vom 6..d. M. nimmt in ihrem Steitauffaß im entschiedenen Ausführungen Stellung gegen das Treiben de früheren Abgeordneten der Nationalpartei Dr. Aurel Dobrescu, der die­ Durch­führung der Agrarreform­ zum Anlass nimmt, eine demagogische Hege gegen das Clawitentum des Burzenlan­­des zu entfalten. Nach den Ausführungen der „Str. bat. Tr. Dobrescu unter der Ueberschrift „Die liberale Bartei kahl neuerlich. .unser Volk in Sieben­­bürgen“ in der „Gazeta Transilvaniei“ einen Auft jn veröffentlicht, dessen Grundton era eingestellt i­st in dem mit der liberalen Barth­ abgeschlossenen Wahlabkom­­men sei den Sachsen eine „milde” Durchführung der Agrarrefor zu­ge gejagt­­ worden. Dabei geht Dr. Diobrescu in seinem Aufjag an die Stelle unserer politischen Zeitung. ftet3 die Worte halt Grundbefiger‘, so» dass der umeingemweihte eh den Eindruck‘ gewinnt, unsere fachli­chen Grundbesiter hätten im Februar ein­en mit der liberalen Regierung getroffen. Im Anschlusse daran behauptet Dir. Dobrescu, die Kar fischen Gun hoetiker hätten sich für die ‚‚milde” Ein­führung der Agrarreform dem Oderbauminister gegenüber erfenntlich gezeigt, indem der Kronstädter Stadtmagi­­strat dem Minister auf dem Obertömösch ein Grundtisch zu ganz bilfigem Preise verkauft habe. Die „Kronft. Zeitung” weit die Un­wahrheit dieser Behauptung an der einfachen Tatsache nach, dass zwischen den sächsi­­jchen Grundbesigern und dem Magistrat von Kronstadt eine Identität von vorneherein nicht bestehen künne, und überläst­t den Kronstädter Magistrat, um gegen die Anwürfe Diobrescus zu­ verteidigen. Der Auffaß der „Kronstädter Zeitung” weist in überzeugenden Ausführungen nach, dass die Politik unte­­r 108 sächsischen Volkes stets­ nur für eine gef­egliche Durchführung der Agrarreform eingetreten sei. Von einer vorzugsweisen Behandlung des Kronstädter Chc­s­tentums könne seine Rede sein, was fon daraus her­­vorgeht, dass Berufungen wegen Ueberschreitung der Ge­­seßesbestimmungen fast in allen Fällen von sächsischer und ganz vereinzelt auch von romanischer Elite ein­­gebracht worden sind. Die „Kronstädter Zeitung” spricht ihr Bedauern darü­ber aus, dass von der S­hriftleitung der „Gazeta Transilvaniei“ das volfsverhegerische Trei­­ben Dr. Dobrescus unterstüßt werde, und das­s aus parteipolitischen Gründen die Agrar­form als politische Agitationsmittel ausschicke. Leider tue dies auch der Führer der siebenbürgisch­n Nationalpartei. ‚Da­ Memm­e in seinen Reden auf Parteiversammlungen immer told­­der, sodass schließlich auch ab­detten ihrer Ueberzeugung kommen müssen, e8­nalpartei bei der Agrarreform nicht um ein wirtsch­liches und soziales er knben um nationdl­­vinistische Zwecke. Die „Kr. Big.” schlieht ihren Rat mit den Worten: Wir zu uns im­er Tu den Grund und Boden, den wir der Arbeit der W Vor­­fahren und­ unsern eigenen­ Bemühen verdanken, a nichts warnend machen lassen. Recht und­ Seied find “ unserer Elite! . zum andle sich der nne . Parlamentsberichte Senatssitzung D Bufarest, 6. Dezember. Die Senatsfiiiing wid durch den Präsidenten Pheresyde um 3 Uhr eröffnet. Auf der Ministerbank Banı, Mardarescu. Rach den üblichen Formalitäten antwwortet der­ Kr­iegsmi­nis­­ter auf die Anfrage des Senators. Roman bezüglich «­­des Hafens von Constandeaßein­ Haanan­­mass in eine Kriegsflottenbasis umgewandelt werden­ könne. Sima Niculescu stellt Die Anfrage an den Justizminister, ob­ es zur Regelung A Beziehungen z­wischen den Hausbesrgern und Mietern nicht­ anwed. Parlament­s­mäßig wäre das neue Mietgesetz das vom Verhandeltwerden soll früher unterbreiten, ein eingehendes Studium zu­ er­öglälen- Redne langt, daß im neuen Gefeg für. Kriegsgei­inner. Mieten vorgesehen werden eg ah jed Erhöhung nur für ‚Kriegsgewinn folgen sol. © Borfigende erklärt die es Sigun beim für die Berle des Ber­ber wort auf die heoreeie ‚Die öf ae um 4 Uhr geschloffen. Näcfte Eisung morgen nach­mittag 3 Uhr. Kammerfigung Bukarest, 6. Dezember. Die a­es vom Präsidenten Orleanu um 3 Uhr ne­­ad einigen belanglosen Interpellationen wird die Br an den König als Antwort auf die Thronrede vat­­ieren, die zwar ziemlich umfangreich ist, aber nichts­ bemerkenswertes enthält. Die Kammer wird um 4 me geschlossen. Nänfte­­igung. morgen uuchieiting 3 a vg ' Der Berfaffungsentwurf wird erst im Januar verhandelt werden. Dukakests wezemhes wieverandm Verfassungsgesetzentwurfe ist vor dem­ Parlament vorgelegt und wo nach den Beier ver­ handelt werden. Rumänien erbt ein deutsches­ Kabel. Zausanne, 6. Dezember. Das früher einer deut­schen Seseltihaft gehörige Kabel zwischen Gonstanga und Konstantinopel wurde Rumänien zugesprochen. Die Regierung und die antisemitischen Ausschreitungen in Zafly. Bukarest, 6. Dezember. Die Regierung erhielt heute früh die Mitteilung, daß in Yaffy­­ neuerliche antisemitische Ausschreitungen stattgefunden haben. eine G­ruppe von 400 Studenten durchbrac­h den Gendarmerke« fordan und zertrümmerte die Hinrichtungsfunde des Blat­­tes „Quinea“, sowie die Drudereianlage des Blattes „Opina“. Der Innenminister verurteilte in Orllär die er vor einem­ Mitarbeiter des „Biitorul“ machte, diese Ausschreitungen, zu denen der Fremde aufe gereizt worden sei, die Unordnung schaffen wollen. Das gleiche Blatt meldet, daß die Regierung, um allen Möglichkeiten vorzubeugen, für kurze Zeit im ganzen Lande Versammlungen verbieten werde. Ein Sturm der Narrheit. Unter obigem vieljagenden Titel wendet sich das ro­­mänische halbamtliche Blatt gegen den erwachenden Natio­­nalismus, der ji in den meisten Ländern Europas breit wacht und bolschewistischen Ursprungs ist. Demm­e8 if die Moskauer Theorie, daß die Minderheit die Mehrheit be­herrschen solle, wobei­ die Minderheit solange Genmalt and Schreden verwendet, bis die erschöpfte und­ geängstigte Me­heit sich unterwirft. Solchen bolichem­­sierenden Melone­­mus sieht das Regierungsblatt in einem Rnffa der deut­schen „Kreuszeitung”, der auf den Trümmern de­s Barı · « . re we

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