Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1923. Januar (Jahrgang 50, nr. 14878-14901)

1923-01-28 / nr. 14899

=, gewisses­ I III .»Asociat«1unea«­­runsohe Literatur und Kultur en Stadtpark Pflichtexemplar wii ee­­­n en uw EN E albähri... » 168 Singelne Nummer: Lei 2 Rr. 14899 Riebenbürgisch-Deutsches Hermannstadt [7 VERUEHERBERGES.EERESERONEN ] Hermannftadt, Sommtag 28 Janmar 192 1923 uud Anzeigen Keen - und Aus geblaft: Br 2 tagte; mit FE u und Feiertage. arnrsmmnan. un en one ernennen nen mem manner nenne, ne sr unseren nn rn nme mn nase ien,Beflarabien Da ea Friedrich 8. Bendek, Bukarest, Str. Gen. Berthelot 30 Anzeigenpreis: br Tan Anzeigen einspaltigen bein jede ans h Einhnen Lei 3 °— Bei ee Aufträ en ein Anzeichen der 50. S­ahrgang KT Be - Innere ragen Amerifas und ihre Einwirkung auf Europa. (.. ..) Safe Ionescu äußerte ji einmal gesprächs­­weise, daß man Amerifas jede Konzession machen müßte, um es zum­ Eintritt in den Völkerbund zu bewegen, daß jedoch: Die K­on­ressionen ihre Strenge haben müßten, und man nicht solche K­onzessionen machen dürfe, qui tueraient da diese, die das Wesentlichste im V­ölferbund erdrücen­ wür­­den. Man hat in der Folge und noch bis. Heute­­­ den Rat des romänischen Staatsmannes insoferne befolgt, als man­ nichts von dem geopfert hat, das den Machthabern in Paris lieb war und man hat damit den Zorn Amerikas gegen­ Europa gelenkt. Deshalb stürzte Wilson, der als Schöpfer­ der Bölferbundsidee galt und­ schon­ der Berdacht, daß Harding troß seiner völkerbundfeindlichen Sesinnung sich doc mit Europa einlassen wollte, hat au) diessen Prä­­sidenten derart um sein vor zwei Jahren noch unerhört großes Ansehen gebracht, daß die Wahlen vom 7. Novem­­ber­ 1922, Hardings Partei zertrümmerten und den Staats­­ef „amtsmüde“ gemacht haben. Die Niederlage Hardings ist anscheinend seine bloße Präsidentenkrise, sie fan sehr leicht ,sich zur P­arteifrise herauswachsen; ein­ für Amerika Historisches Ereignis, wenn eine der alten zwei Parteien zerfiele! Neben oder eigentlich z­wischen den alten P­ar­­teien der Republikaner und Demokraten wächst eine Neu­­bi heran, welche man­­ mit verschiedenen Namen be­­zeichnet. Vielleicht am öftesten hört man den Namen der Radikalen, die aber keineswegs Radikale nach europäischem Muster, Loziaisten, Kommunisten oder A 19. al­ee Beer­ee snäcker Don Sie sind eben af und wirfen paltend und auf­­öfend. In der republikanischen Partei besteht ohnedies "ein gewaltiger Unterschied, zwischen den Liberalen Republi­­kanern unter Borah, welcher Gruppe auch der Deutschen­­freund Lafolette angehört, und den rein konservativen Re­­publikanern unter Lodge! Die Gründe, die Harding zu Salle bringen könnten, liegen in seiner Stellung zur Far­­merfrage in ihrer Verbindung mit der Stage der Eisen­­bahntrachten. Die Farmer verlangen eine Berbilligung der Tarife, die Eisenbahnen eine Erhöhung, da sie js außerstande erklären. Die not­wendigsten Reparaturen­­ wei­­ter zu bezahlen. Harding will hier, ein­­ Schiedsgericht anrufen, was bei den Arbeiterführern auf Widerspruch stößt, die ohnehin aufgeregt sind, seit es ein ©eset gibt, das Aufreizung zum Streit mit Gefängnis bestraft. Harding unwünscht weiter die Aufrechterhaltung des Ein­wanderungs- Einschränk­ungsgesetes, welches den menschenarmen West­­und Mittelstaaten immer unsympathisch war und nur dem "DOsten zusagte, der aber aus andern Gründen Harding ab­­geneigt ist. Die M­aßstimmung ist so weit gediehen, daß die Demokraten sich wieder hervorwagen und Willson wieder­ am Horizont erscheint, an dessen Stelle sein Schwieger­­sohn die Parteileitung übernehmen und als Präsident­­schaftskandidat auftreten möchte. Doch sind im Vorstehenden nur jene Momente hervor­­gehoben, welche Harding amtsmüde gemacht haben. Die Wünsche der N­adifalen sind damit noch lange nicht umschrieben. Sie bekämpfen den Hochschuszoll und das von den Republikanern geforderte Gejäß, das der Han­­delsmarine eine hohe Subvention gewährt, sie bekäm­­pfen die Subventionierung der Gisenbahnen, sie verlangen große Banffredite für die Farmer, denen sie eine Vertre­­tung in der wichtigsten Bank Amerikas, der Sederal Re­­ferve Board, zubilligen möchten, sie bekämpfen den Böl­ Terbund, jede Art von Bündnispolitik und amerikanischem Imperialismus, sie vertreten die Abrüstung, wollen das Alkoholverbot wesentlich mildern, wollen den Kriegsteil­­nehmern den oft erwähnten Bonus zuwenden und unter­­­­frügen im Allgemeinen jeden Politiker, der ss im Kriege gemäßigt gezeigt hat. In ihren­­ Bestrebungen greifen Die Radikalen über die Barteischranften hinüber und wählen­ gerne jene Demokraten, welche das radikale Programm an­­nehmen. Dabei sind die Demokraten im Allgemeinen ebenso verf­öd­ert als die Republikaner, haben ebenso wenig ein­­ Programm und ebenso wenig hervorragende Persönlichkei­­ten als ihre alten Gegner, die N Republikaner. So Hätte der Westen und die Mitte Amerikas doch einigermaßen sachlichhe Gründe, um gegen Harding aufzutreten. Im Desten dagegen hat der gegenwärtige Präsident und sein System rein prinzipielle Gegner, die ihm grundjäßlich widersprechen. Sie sagen, es sei einfacher Widerwille gegen die Administration Hardings und te nennen die Wahlen BARS? bch Hisquft“, Wahlen aus­ Widerwillen, Wide € willen gegen das Bartellwesen samt seinen Auswüchsen. Wie weit der Widerwille geht, sei an einigen Beispielen erläutert. Im republikanischen­ Staate Nemwhport Hat der berüchtigte Sammang-Politiker, Demokrat Smith, den Re­­publikaner und gegenwärtigen Gouverneur Miller geschla­­gen. In Massachusetts entkam der berühmte republi­­kanische P­arteiführer Senator Lodge Faum, der Nieder­­lage. In New Hampshire wurde seit Jahrzehnten zum erstenmal ein Demokrat Souperieur. In Q New­ Serie­n un­­terlag Hardings Steund, Senator $relinghuhfsen. In Della­­­ware unterlag der republikanische Senator Du Bont. Dabei beherrscht die Familie Du Pont seit Jahrzehnten das politische­ Zebten in Delaware etwa so, wie wir Dies bei uns in einigen Komitaten gesehen haben, so Bihar durch Tipa u. a. m. In Rort HDdafotia hat die „Non=parti= fan Lesgue“ die Herrschaft an sich gerissen. Westlich, an der Ecnadischen Strenge, sind die Sarmer-Labour zur­ d­emo­­kratischen Partei­ übergegangen. In Montiuna, wo die Anaconda-Kupfer-Gesellsshaft­ geherrcht hat und den Re­­publikanern zureigte, wurde ein Radikaler, geschworener Send jener Gesellsshaft, Senator. Der Staat Bashing­­ton wählte einen­ Senator, dessen­ einiges Verdienst es war, 1916 gegen der Krieg agitiert zu haben. In Solorads­iößten die Radikalen ihren Gouverneurskandidaten duch, der sich­ verpflichtet hatte, in den ständigen Kämpfen zwi­­schen­­ Srubenbesigern und­­ Grubenarbeitern die­­ legieren zu­­ vertreten. In­ Oklabama, vereinigten­ sich Radikale und Demokraten und siegten gemeinsam gegen die Republi­­kaner. In Wisconsin were er shon erwähnte mehr­ als 70­0.9. Dex Diamar, offizielle Rand Dr Ro in Einem Eigenbrddler ‚In K­oarı siegte der Demokratische Senator Reed, ein ausgesprochener Feind des Kriegs und Wilsons. In Minnesota siegten die Larmer-Arbeiter über die Demokraten. Demgemäß werden im fünfzigen Senat die Republi­­kaner eine Mehrheit von acht­ Stimmen haben, „aber ebenso viele­n Senatoren nennen sich Sortschrittler. Sie werden, also zwischen den Historischen Parteien entschei­­de’ Wesen und die Vertreter der schaffenden­­ Riaf­­fen ohne­­ Interesse an einer P­arteiorganisation. Sie be­­kämpfen das Stoßkapital und die Stoßindustrie und wol­­len­ Arbeiter und Bauern voor Ausbeutung schürgen. Von Auswüchfen der radikalen Yeberspannung, wie es etwa der in legter Zeit öfter genannte Ku­ltur. Alan ist, sei hier abgesehen. GS sei Er erwähnt, daß diese­ roman­­tische Geheimpartei noch vor einem Jahre auf Die­ ehe­­maligen Südstaaten beschränkt war und sich either auf die E­lanfeindlichen Staaten New Jersey, pensylvanien, Oregon und sogar zulegt auf die Hochburg der Gegner, Newport, ausdehnt. Schon in den 50er Jahren machten die Einheimischen (Natives) Bersuche, die Deutschen und Iren zu bekämpfen, während das neue Programm sich auf alle Unerwünschten erstrebt,­­also Neger, Deutsche, Katholiken und Juden. Der Kampf gegen die Pfarr­­schulen ist ausgesprochen antikatholisch. In diesem Punkte unterscheidet sich­ der amerikanische F­aszismus vom Musso­­linischen, ‚Der­ übrigens auch für­ die Juden­ eintritt. Und dann ist der Mussolinismus eine ausgesprochene Jugend­­bewegung, während dem Klan besonders solche Elemente angehören, welche ihre bevorzugte Stellung nicht ver­­tieren sollen. Aus dem Vorstehenden dürfte entnommen­­ werden können, wie verwidelt die innerpolitischen Verhältnisse Amerikas sind und wie gering das Interesse, welches der auswärtigen Politik entgegengebracht wird, solange es die amerikanische D Brieftasce nicht verspürt. Allmäh­­lig dämmert freilich den breiten Massen, daß es inter­­nationale Zusammenhänge gibt, die auch­ über Den gro­­ßen Leib­ reichen. Immer mehr Amerikaner sind im­­stande, die folgenden Zahlen beizufügen: Europa schul­­det vom Kriege her den Amerikanern zwölf Milliarden Dollars. Der Wert­ europäischer Wertpapiere, die sich in amerikanischen Karsen befinden,­­beträgt 15 Milliarden, die im Fallen eines europäischen Kladderadatsches ver­­loren sind. Das wären 27 Milliarden Dollars, oder rund 270 Dollars pro Kopf­ der amerikanischen Bevölkerung! Dazu beträgt der amerikanische Sport nach Europa: noch immer vier Milliarden Dollars, rund die Hälfte des amerikanischen Exzportes, aber viel weniger als vor dem Kriege. Die Hebung dieser Ziffer liegt im I Interesse Amerikas wie Europas und sie stellt vielleicht das ein­­zige Mittel dar, wie Europa seine Schulden tilgen könnte, da Summen wie zwölf Milliarden Dollars. Schon seit Jahren „haben die erfahrensten Finalgaröhen k­onslatert sogar viel geringere Beträge in Bargeld überhaupt nicht zahlbar : ind.­iche Hochschußzoll die europäische Einfuhr­­ in Amerika, aber. .auch nach dessen Beseitigung könnte Europa nur­­ in Form von Fabrikaten, Schiffsperfekt u. A. zahlen. Auf den Fremdenverkehr kann Amerika wohl nicht rechnen. Und nun liegt die Frage nahe, warum Amerika ge­­trade­tet durch Abberufung seiner Truppen so deutlich gegen Frankreich Stellung genommen hat. Briands unge­­ichiätes Benehmen in Beajbington und Clemenceaus mih-­lungene Werbereise sind allein kaum hinreichend, dieses Auftreten Amerikas zu begründen. "Die amerikanische Re­­gierung begreift es gewiß, Daß es unlogisch it, die Gläu­­biger Deutschlands zu menschlichem Verhalten aufzufor­­dern, selbst aber seinen Schuldnern gegenüber, die mit jenen Gläubigern identisch sind, unerbittlich zu bleiben. Es scheinen wieder wirtschaftliche Ursachen für die Er­­regung Amerikas gegen Frankreich v­orzuliegen. Eine wirtschaftliche bessere Zeit begann nämlich den Amerik­­anern bereits zu dämmern und darin hat sie Frankreich gestört:­­ „Newwodrf opening Bost“ Hat­ noch am 30. De­­zember 1922 das­ Jahr 1920 als „Bear of deflation“, das Jahr 1921 als „Bear of depression“, 1922 als „Bear of repival“ bezeichnet. Das Jahr der Wiederbelebung! Die Industrie ist wohl beschäftigt, Geld reichlich flüssig, die Breite­ fest. Die Tätigkeit im Bauwesen begann, die­­ Wiederherstellung der­­ Eisenbahnen beschäftigt im Bug Sphire Benin gabs In By ae I­eantide si­lashen ur­e aber es Bedürfe, meinen "sie, einer Eugen Bolitis, um die Entwicklung nicht zu stören. Handel und Industrie werden vorsichtige Preise machen, die Arbeiter werden Geduld brauchen und die Banken werden vom Kongreß und der Verwaltung vernünftig be­­handelt werden. Die Regierung bat no) die Kraft, Üder­­treibungen der Geießgeber entgegenzutreten. Aber alles wäre zweckos, wenn nur Europa ji ähnlich ent­wickelt. Man glaubte bereits den europäischen Bölferha im Schwinden, was die unwichtigsten amerikanischen Wirt­­schaftsblätter in ihren Neujahrsnummern (Handelsteil) be­­tonten. Da kam der Einmarsch der Franzosen ins Nuhr­­gebiet und der Einfluß dieser Nachricht auf den ameri­­kanischen Optimismus mußte stark sein. Sollten sich die großen amerikanischen Hoffnungen auf 1923 nicht erfül­­len, wird die Hauptschuld Frankreich und seinem Eingrei­­fen beigelegt werden. Amerika schäft die Lage richtig ein: Stanfreih braucht sofort große Zahlungen, Deutsch­­land kann­ sie nicht­ leisten. Ein Ausweg aus­­­iesem Dilemma findet sich in seiner der amerikanischen Breise­­stimmen, in feiner Rede oder Andeutung der führenden Staatsmänner. An einen V­erzicht auf sein eigenes Gut­­haben denkt kaum ein ernthafter Amerikaner und es gibt seine Stelle in dem weiten Gebiet der­­­ereinigten Staa­­ten, welche genug starr wäre, dem amerikanischen DBolfe die entsagungsvolle Rolle des Welterlösers plausibel zu machen. Die Gefü­hle von der Ausdehnung der Striegszone. Die Nachricht des „Adenerus“, die wir gestern auf Grund eines Bukarester Telegrammes an in unserem Platte verzeichneten, scheinen auf einem Irrtum der Tele­­graphenagentur zu beruhen, die uns jene Nachricht über­­mittelte. Das inzwisc­hen eingetroffene Schwesterblatt des „Adeverul“, die „Dimineaga“, enthält gleichfalls eine Nachricht, die sich mit der Ausdehnung der Kriegsgebiet­­zone beschäftigt. Sie verzeichnet gerichtsweise die bevor­­stehende estlegung der neuen Linie, welche inzwischen durc die mitgeteilte Verlautbarung der Temesburger Ko­­mitatspräfektur schon in amtlicher Form erfolgt ist. Es ist die Linie Apahida, Karlsburg, Betrojeny, Vercioropa. An diese Mitteilung knüpft das genannte Blatt die Be­­merkung: „In diesem Falle würde ss die Zone des­­ Belagerungszustandes fast über ganz Siebenbürgen verlängern“. Das Wörtchen „Fat“ dieses Sabhes hat unser DBufarester Gewährsmann allem Anscheine nach überje fe daß unsere gestrige Nachricht wohl auf einem Irrti­­­­­m­en Bi­nu - ‚beit. Augenbllcklich verhindert der amerifani-. °

Next