Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1923. August (Jahrgang 50, nr. 15049-15075)

1923-08-01 / nr. 15049

. FWW Vermont-sum Dahin Maciastraße NIU setnsprechec mitten-akut- Verwaltung Nr. 481, Bezugspreis für Hermannstadt: ar. = . ins in Ü , + JE Si­ti... ; 106­3 mit Bofversendung ie ‚La i0p "Sinzeine Rahmen: "lei ® Rr. 15049. I is Hstor SIE HUGH iM u­ ­ en einer.el Betitzeile Fe er maligen « U Bezu äußeren Rätsel-" Mach sitt-assist- Zwischen-­ Die Konferenz bon "von Sinain, AH­DL) Z­wei große Fragen beherrschen gegen­­wärtig die europäische Politik. Die eine fr­eie Not­­wendigkeit einer Q Lösung der deutschen Stage, welche Burch die Gemalttat der NRubrbewegung in Das Stadium einer Katastrophe getreten ist. Diese Katastro­­phe breitet in stets wachsenden Umrissen ihren Schatten­­fegel über das gesamte europäische Wirtschaftsleben. Die Ereignisse der besten Monate und Wochen zeigen der Welt mit z­wingender P­eutlichkeit,­ wohin Die Verhältnisse treiben müssen, wenn nicht in fester Stunde eine Lösung gefunden wird, die einerseits den Geboten der mensch­­lichen und politischen Gerechtigkeit Rechnung trägt und die andererseits die tatsächliche Leistungsfähigkeit Deutsch­­­­­ands bei Bemessung der ihm­­ auferlegten Zahlungs­­pflichten berücksichtigt. Eine­ gerechte und erfüllbare Re­­gelung der deutschen Stage ist eine Notwendigkeit ge­­worden, an der die europäische P­olitik heute nicht mehr vorbeikommen kann. Die zweite große Frage it Der über die Lösung eben dieser Frage entstandene Gegen- Tag zwischen England und Frankreich. Auch hier hat fi noch fein klares Bild 'gestaltet,­ welche Ent­­wickklung der englisch-französischen Beziehungen zu ge­­­wärtigen'ist und welche Stellung die übrigen europäischen Mächte dazu einnehmen werden. Wir Haben mieder­ Holt "darauf hingewiesen, daß Die Entwickklung gerade dieser Frage Zeit braucht. Denn die ganze heutige Lage Europas is­t auf dem engsten­­ Hinverständnis zwischen England und Stanfreldy gegenüber dem gemeinsamen Gegner Deutschland aufgebaut. Eine Aenderung dieser Bolitif Gurdpas in­ jo 125 eitsch­eidender Weise beeinfluss in, das selbstverständlich „ fi­ken“ al­et­­ rsenss Bruch zu vermeiden oder we­­nigsteng findrsgit hieben. I Wenn nicht eine­ sturzhafte Entwicklung der Pinge in Deutschland England und die ihm nahestehenden Staaten zu­­ raschem und ent­­schlossenem Handeln zwingt. Zu diesen beiden großen Fragen der europäischen Politik hat die eben beendete Konferenz der Kleinen Entente seine Stellung genommen. Wenigstens ist weder in den amtlichen noch in den nichtamtlichen DBerlautbarun­­­gen ein Bericht über Verhandlungen enthalten, die diesem Segenstande gegolten hätten. Und Doch ist es Zweifel, daß auch diese beiden großen ragen auf der Sinaiaer Konferenz der Kleinen Entente einen Wider­­hall gefunden haben müssen, und daß Stellung dazu ge­­nommen wurde, welche Haltung die Staaten der Kleinen Entente der erwarteten‘ ‚Entwickklung ‘der Ereignisse gegen­­über einzunehmen hätten. Der Hinweis auf diesen Teil der Verhandlungen liegt in dem Bericht des tschechischen Außenministers Benesh über die allgemeine, politische Lage, welcher die Beratung der Konferenz eröffnete und zu welchem . die Außenminister N Rumäniens und ‘Zugo­­slapiens ‚Stellung nahmen. Ueber die Art dieser Stellung» nahme unterrichtet­ uns die ‚Leitstellung des­ „amtlichen Berichtes, daß „ein genauer Meinungsaustausch über die allgemeine Lage vollkommene­ Uebereinstimmung ergab“. Mehr ist in dem­ gegenwärtigen Zeitpunkt auch nicht­ zu erwarten gewesen. Niemand kann die weitere Entwickklung der Dinge heute mit, Bestimmtheit herausragen, denn Die Entscheidung darüber liegt nicht: bei »Den Staaten der Kleinen Gatente und nicht ‚einmal bei den westlichen Großstaaten allein, sondern von Bedeutung dafür ist auch die Entwickklung der Dinge in Deutschland, die gerade fest durch das Sturmlaufen gegen die Regierung Suno eine­­ äußerst bedenkliche Wendung zu nehmen droht. Es it alles, was auf der Konferenz von Ginaia in dieser Frage erreicht werden konnte, wenn es gelungen ist, in der Beurteilung der politischen Lage eine Ueber­­einstimmung­ herbeizuführen, und wenn die Staaten der Kleinen­ Sntente ji: dessen gewiß sind, daß sie den­ kom­­menden­ Ereignissen "gegenüber eine einheitliche Haltung einnehmen werden. Dafür, daß diese Haltung seine Poli­­­tie der Abenteuer bedeuten wird, bieten eine Gewähr " die Persönlichkeiten der auf der­­ Konferenz anwesenden Außenminister Benescdy, PDuca und Nintschitich sowie die Feststellung des amtlichen Berichtes, daß die Kleine Entente auf ihrer Konferenz als ein Faktor des Frie­­dens und der Solidarität in die Erscheinung getreten­ sei. Eingehender werden in den Berichten über die Kon­­ferenz Die Fragen behandelt, welche das Verhältnis der Kleinen Ententestaaten zu ihren Nachbarländern­­ be­­treffen. Größe Yeberraschungen waren allerdings gerade in "Dieses Frage " zu sparten. Die Richtlinien er­­geben sich ganz von selbst, welche­ die Staaten der Kleinen Entente in ihrem Verhältnis zu Ungarn­ und zu Bul­­garien eingehalten haben. Es ist Far, daß gerade diese Staaten einen Kurs ruhiger Entwicelung­ in Ungarn wüns­chen müssen, und­­ daß sie daher einer von Ungarn angestrebten Anleihe zur Sicherung eines solchen Kurses seine Schwierigkeiten in den Weg­­ legen werden. Ebenso selbstverständlich aber ist das Verlangen, Gewähr dafür zu erheb­en, daß diese Anleihe von Seite Ungarns nicht zu siegerischen Rüstungen verwendet werde, in denen die Staaten der Kleinen Entente gewohnt sind, eine Be­ Drohung ihrer selbst zu sehen. Wohl sind wir der Meinung, daß eine, selhe Rüstungspolitik der heutigen Regierung Ungarns vollkommen ferne liegt und daß Ungarn selbst im Falle der Gewährung einer Anleihe mit inneren Schwierig­­keiten genug zu kämpfen hat. Die feine Sehnsucht nach fliegerischen Abenteuern werden auffommen lassen. Aber da die Stimmen beiderseits nicht derstummen wollen, die von einer Kriegsgefahr sprechen, die von Ungarn aus dessen Nachbarstaaten drohe, ist es begreiflich, da" Bürg­­schaften "in dieser "Richtung verlangt werden, wenn die Kleine Entente­ in die Lage kommt, zu den Anleihewünschen Ungarns Stellung zu nehmen. Dagegen it eine wesent­­liche Besserung des Verhältnisses zu Bulgarien»in der­ Stellu­ngnahme der Konferenz von Ginaia zu­­ er­­bliden. Der legte Umschwung der Dinge in Bulgarien hat allenthalben den «Eindruck hervorgerufen, daß die neue Regierung bestrebt sein werde, eine Polität des Friedens und i der frem­dnachbarlichen: Beziehungen ; zu „befolgen. Diesen: Bereicherungen ist seitens: der »Kleinen: Entente mit. Bertrauen begegnet Re, und: Dieses Vertrauen nahme dei Spufereng seinen Schwieriger in die Klärung. Eu Beziehungen, welche zwischen­ der Kleinen Entente und Bollen bestehen. Wohl­­ ist eine Gemeinsamkeit dadurch gegeben, daß Polen zu der allerengsten Gefolgschaft der französischen Politik ge­­hört, zu der auch die Kleine Gatente enge Beziehungen zu unterhalten gewillt ist. „Das Freundschaftsverhältnis zwischen Romantien und’P­olen hat neuerlich in­ dem DBe­­fuhe König Ferdinands in Warschau eine Bekräftigung erfahren.­­ Doch sind es Gegenjäge innerer Natur, die Bolen von der Tschechoslowakei und Jugoslavien trennen, und der ersteren gegenüber. bestehen auch so einschneidende Gegenfäge in bestimmten politischen Lagen, daß ein völ­­iger Ausgleich sich nicht ohne meiters wird vollziehen können.. Dagegen wird mit einem Eintritt Griechen­­lands in die Kleine Lntente in Bälde zu rechnen sein, sobald die griechische Politik nach Beendigung ihres tür­­kischen Abenteuers­ wieder in einen stetigen Kurs einge­­lenkt haben wird. Für ung als Angehörige eines Minderheitsposfes ist es von besonderer Bedeutung, daß auch der Frage der Minderheiten in­ den­ Berichten über die Konferenz besondere Erwähnung getan­ wird. Was darüber gesagt wird, dem kann jeder Angehörige jeden Minderheits- Dorfes und jeder Minderheitskonfession,ohne­ weiters zu­ stimmen. Der Forderung wird sich niemand unter uns verschließen, daß die Angehörigen der Minderheiten gute Staatsbürger seien­ und daß sie auf jede irredentistische Propaganda verzichten mögen. &8 fehlt (aber'saud) hier wieder die Kehrseite. Est wird' nicht gesagt, was­ den 2 Ain­­gehörigen der Minderheiten dafür, "daß sie Ihre Pflich­­ten erfüllen, auch an mirffihen Me­dyten zugestanden erden soll. nd man’ wird es‘ wohl begreiflich finden, wenn wir darauf besonders Gewicht legen. Was auf der Konferenz darüber gesagt worden ist, Damit können wir uns nicht zufrieden geben. Wenn die Staaten­ der Kleinen Gntente sich darauf berufen, sie hätten schom bisher­ den Minderheiten gegenüber die größte" Duldsamkeits beirie­­fen, so müssen wir offen erklären, daß wir mit der­ Be­­handlung, die den Minderheiten bisher zuteil geworden ist, nicht zufrieden sind. In der Srager der Min­­derheiten liegt für alle "Staaten der Kleinen Entente eines der Grundprobleme in’ Gegenwart " und "Zukunft. Wir wünschen von Herzen, daß d­iese Staaten es ler­­stehen mögen, Verhältnisse zu schaffen. Die­­ den Ange­­hörigen der Minderheiten ermöglichen, allesamt und alle­­zeit gute und treue Staatsbürger zu sein. Dann muß man aber von­ dem bisher ‚befolgen Wege endlich­ abgehen, die Minderheiten nur mit schönen Redensarten abzuspeisen. Wir wollen Taten geben. G&s ist höc­hste Zeit das für. Was wir bisher an Taten gesehen haben, entspricht den ON nicht, die zu stellen t wir berechtigt sind. Die Schlußberatungen der Konferen. Der amtliche Bericht, DBufareft, 30. "Iust. * Beftern fand’ die zweite Sigung der Konferenz der­ Kleinen Entente in Sinaia statt. Der amtliche Bericht darüber lautet: Benejch, Nin­­tjehitsh und Duca hielten im Laufe des gestrigen Tages zwei verlängerte Gitungen ab. Die ungarische und Bul­­garische Frage wurden in ihren­ Einzelheiten besproc­hen. Die drei Minister­stimmen miteinander vollkommen übereitt. Das Ersuchen der b ungarischen Regierung hinsichtlich der­­ Revision, der Reparationen und­ Aufhebung­­ des­­ P­fand­­r­echtes wurde untersucht und eine Entscheidung­ getroffen. Ebenso wurde Die Tagesordnungs der nächsten Tagung des Berferbundes untersucht und eine vollkommene i­eber­­einstimmung zwischen den drei Ministern hergestellt. Außerdem wurden verschiedene Fragen wirtschaftlicher und politischer Natur betreffend die Lage der­ Kleinen Gntente sowie die­ Beziehungen zu befreundeten und alliierten Mächten untersucht. (Wir verweisen auf unsern gestrigen Bericht, der „Durch_den amtlichen und ‚halbamtlichen bon heute. bestätigt­ wird.. Die Schriftl.) Duca über die Beratungsgegenstände Bed das Ergebnis der Besprechungen, "Bukarest. "&, Su. Der Heutige. „Bu­trul ® Bringt eine Mitteilung Ducas, wonach dieser erklärt, da ‚Die Drei verbündeten Staaten niemals gegen die Grteilung eines Darlehens an Ungarn gewesen sind. Wenn sie ‚jet Dazu geneigt sind, iD haben sie natürlich Bürgichaften. ‚berlangt, FR daß ein solches Darlehen nicht zur Rüstung oder Propa­­ganda gegen sie verwendet werde. Das Ergebnis beider Sigungen sei für Ungarn vorteilhaft.­­ Die Kleine Intente wünsche eine“ iche Förderung‘ Ungarns. Untersuchung . Der bulgarischen Stage ergab sein neues Moment über die, Beziehungen zur neuen bulgarischen Regierung. Wir hoffen, daß Bulgarien das Berfiprechen, die ‚Verträge einzuhalten, ‚Das es. ‚gelegentlich, des , Im«­­sturzes gegeben hat, halten­ wird. Betreffend die Repara­­tionsfrage saden die Vertreter der Kleinen Entente ein, das die Ansuchen zur Erlangung der vertraglich gesicherten Reparationen fortgelegt werden müssen.­­Betreffend die fünfzige Sagung des Berferbundes wurde­ beschlossen, die Kandidatur Beneschs zu unterfrügen.» Polen. Hatınie ver­­langt, an­ der Konferenz steilzunehmen,­ konnte ‚dies­ auch nicht tun, da es nicht Mitglied­ der Kleinen Entente I ge­­wesen ist. Bil hatte eine­­ besondere Mission­­ bei­ Der rumänischen Regierung zu erfüllen und bewüste dabei .Die Gelegenheit zur Fühlungnahme, mit Beweih Die­ Be­­sprechungen der wirtschaftlichen Lage Mitteleuropas, ergab die Festlegung der Ziwang- und Wirtschaftsmaßnahmen, die zur­­ Herstellung einer gemeinsamen Front dieser­­­ drei Staaten notwendig sind. Die Untersuchung der Minder­­heitenfrage. "ergab die Lösung, daß­ die bisherigen­­ i­r­­fahrungen als absolut notwendig zu­ betrachten sind. Bei der Besprechung dieser Frage­ wurde­ die Satsache besonders hervorgehoben, daß, t­at Anwendung der größten Duld­­samkeit gegenüber den Minderheiten gewisse Vertretungen der Minderheiten in Meberijhäsung der mirflichen,, Lage sich an Geschmächte, gewandt ‚haben, obwohl ihnen vor­­teilhafte­n Bedingungen für ihre Entwicklung geboten wer­­den. Diese haben die Verpflichtung, Laien guter Staats­­bürger zu vollbringen, und auf irredentistische Propa­­ganda zu­ verzichten. D Bufarest... 30. Juli. ‚Heute Vormittag fand unter Borsig Dintila, Bratianu die finanzielle Konferenz der Kleinen Gntente­ statt. Sie­­ legte endgültig Die Ver­dingungen für die Aufhebung des Pfandrechtes in Ungarn fest, und­ faßte die­ Note an Ungarn ab, die­­ noch heute abgeschickt werden wird. Es wurde beschlossen, solche förderliche Zusammenkünfte zu wiederholen. Die nächste Konferenz findet ‚in, Belgrad „im, Laufe „Des Monats Oktober­ statt. Huch Beneich und Nintjehilieh ändern fi. Bukarest, 30. Juli."Beneichs empfing in der Billa "Philipesen Pressevertreter und "gab folgende­­ Gefläwnung ab: Die Sinaiaer Konferenz war­ eine große­ Manifesta­­tion­­einheitlicher Ansichten. Durch we 2. Verhandlun­­gen wurden Die Beziehungen innerhalb 3 "Kleinen En­­tente vertieft. Die Verhandlungen zwischen Tschechien und Polen iwetder s It einer Uebertimmung fühten ulgarben wnrdencietbesseritz jedoch den meäl­ten dgwgessx lebevem kommen noch nicht wwffen ET en S­ie den "Bieffenetitelemn,cdeh Ansbricke. "iie fein, BERETT Die Beziehungen zu mis

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