Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1924. April (Jahrgang 51, nr. 15253-15277)

1924-04-19 / nr. 15269

ER 5 & u iu Se wi ..-. . le eu Wr »s- Schriftleitung undBerwaltunssenstadt Königin Mariastraße Nr.Ls-«Fernsprecher:Schriftleitungxkr.11;VerwaltungUr.ässl—Vezuggpæk­­ für Hermriäkstrck HY »Im­ MS monatlich Lei 45 °—; mit Zustellung monatlich Lei 48 °—; mit Postversendung für das Inland: monatlich Lei 48 °—; für das Auslands: monatlich Lei — — ER Ne. 15269 Hermannstadt, Sonnabend den 19. April 1924 | D­ ie Berstimmung zwisgen den Vereinigten Staaten und Zapat, pe Eine scharfe japanische Note. Washington, 17. April. Der japanische Gesandte Rat der Regierung der DVBereinigten Staaten eine Note seiner Regierung überreicht. Die Bezug nimmt auf das­­­erbot der Einwanderung für Japaner. Die Note spricht von ernsten Folgen dieses Verbotes. In Washington be­­trachtet man die Note als eine Bedrohung. In Sofia wird erklärt, daß von Drohungen in Der Note Feine Nede sein künne, es sei nur von der moral­lschen Rückwirkung gesprochen worden, die dieses Verbot in der öffentlichen Meinung­ Japans hervorrufen wird. Der japanische Außenminister hat seiner Hoffnung Aus« Druck gegeben, daß Amerifa­ seine Schritte tun erde, die die sympathischen Gefühle Japans für die V­ereinig­­ten Staaten zunichte machen könnten. MESSE.) "Möglichkeit des Abbruches der diplomatischen Beziehungen. Gegen Japan angesehen werden. Die öffentliche Meinung it sehr erregt. Man spricht von den Möglichkeit eines Abbruches der Diplomatischen Beziehungen autihen dag beiden: Staaten. yakalid ag Maya ml En in der inneren Befürchung einer Seite in D pa­ i Eofio,. 17. April. Das japanische­ Kabinett beriet in geheimer Sittung über die neuen amerikanischen Ein manderungsbeschränkungen, die als ein unfreundlicher Alt London, 18. April. Meldungen aus Toto befag m das in Japan angenommen wird, die Diplomatie­ver­­bindung mit Amerika fünne nur eine Frage von Tagen oder Stunden fen. Die japanische Presse eilt ener alf die Angriffe der amerikanischen Zeitungen zurück und zeichnet sie als Vergeumigungen. „Washingto­n General News“ fürchten, hab das Einiwanderungsgefet au no Jck H k".1’·-«-::I«s.s’«-z...-.s der inneren­ Partif der­ Be­reinigten Staaten eine erst Reife hervorrufen wird. “FÜ a Ba PR 3 Annahme des Ein 1agesees im Senat Washington, 18. April. Der Senat Hat Den Ge­febporschlag Aber die Gimpanderung mit TI gegen 4. Sting­men wieder angenommen.­­.2.I- k«-"«?k-’ 3 Der Sachverständigenbericht. 12. Bariser Brief. Bariz, 10. April, 88 gibt Feit gestern gioel große und ziemlich gleich“ geltig eingetretene Ereignisse in Frankreich: die Vebergabe des Sachverständigenberichtes und die Ankunft der roma­­ntischen Majestäten in Frankreich. Diesen beiden Dingen gegenüber treten die anderen Fragen,­ welche sonst die hiesige Oeffentlichkeit in Atem halten, zurück. Es sind Dies bereist die Wahlvorbereitungen in Deutschland und je dann die weitere Erhaltung des französischen tantert. . «Ziemlich viele Einzelheiten des Sachverständige­n leichtes sind in den letzten Tagen bekannt g­eworden.Man wußte,daß Einstimmigkeit erwischt worden war;man wußste,daß die Exper­ten die vollständige Wiederher­­stellung der deutschen Staatlichkeit isnner­j als der Versailler Grenzen als wicht sosine quanon jeder deutschen Zahlungsfähigkeit erkllären würden,man wußte, daß die Errichtetung einer Goldbank auf internationaler Grundlage,in der die Reichsbank,die Rentenbank und die neue Schachtisch je Goldbank aufgehe­n sollten,daß« eine fünfzigjährige Internati­onalisierung der Menschsbahnen und die Einführung verschiedene Pr­­opole,·dann die Hexanzithng der Zölle geplant Ox­·Uz1x,nhlxpngejx.zustgndezdk-.­k«w’sichdes.ich"etwa a·s RUE 2 n ELLOPEMUET rg En PR PM R.. SEN 7­0 wende 1922/1923 halbswegs übereinstimmten. Aber mar wußte nicht, in welcher Weise das alles weidischen sollte. Mehr als anderwärts mal hier der Ton Die Musik. Wie Vertreter der Deutschen Presse erhielten gestern je einen Originaleindruch des Wortlautes der beiden Komitee» berichte. Die Ziffern sind selbsverständlich bereit3 gestern in die ganze Welt telegraphiert worden und sind den Befern des „Siebenbürgisch-Deutschen Tageblattes” da­­her bekannt. Er erübrigt sich, sie zu Fertisieren, auch wenn die den Camoischen Ziffern gleichen sollten. Seither ist Deutschland stark verarmt und seine Zahlungsfähigkeit ist weit geringer geworden. Die Neparationskommission be­­­ginnt morgen Darüber zu beraten, wird jedenfalls Die Deutsche Regierung offiziell einvernehmen, wird Kant ihre Ansicht formulieren und ie Gutac­­ten den Regierunger unterbreiten. Die Annahme Bir dieser Regierungen ist kaum zweifelhaft, haben be intimste Vertrauensmänner die Komiteed gebildet, wodurch die Regierungen stets über den Stand der Dinge orientiert waren und als Die Besschlüsse einstimmig gefaßt wurden, sind implicite­nd­ die Anstimmungen der Regierungen gegeben worden. Die Haltung der deutschen Regierung, welche im Komitee nnncht vertreten war, sondern nur angehört wurde, it gar Stumbe moch unbestmmt. ES liegt im Wein einer arlamentarischen Regierung, mit der Deutschland durch)­hr Willen seiner Gegener bedankt ist, hab Herr Mare unmittelbar vor den Wahlen da Volt nicht binden ann. Die Lobpfeifer der weiteren Demokratie müßten der deutschen Negierung für dieses echt demokratische Ver­­halten das höchte Lob zollen, ‚wenn ihnen, angesichts der vermuteten, verstärften nationalen Stimmung in Deutschland vor dem Wolfsentscheide nicht bange mire. ch glaube, daß die größten Feinde Den deutschen „Ki­erismus“ den fAmoffiter Autokraten in Berlin ‚bulden, ja sogar unterstüten würden,­­wenn sie si vd­ ihn die Unterschrift unter den neuen „Vertrag“ erwarten könnten. Hürfe ex ihmen bei der Eintreibung der aus dem Dokument hervorgehenden Berefh­äitungen Deutschlands, würde man in Paris, Washington und London ganz gern­e auf­ alle Zungen der Demokratie für Deutscland verzichten. Der Beschluß Deutschlands muß auf andere Grundf­ragen Gütgeheit werden. Die Unterfer­­t in Versailles ist gegeben­­ worden. Der Reichstag Hat sie genehmigt. Die der Wille Deutschlands sich heute darstellt, sind Die deutsche Regierung und der deutsche R­is­ag dam ala de jure nicht zur Vertretung des Deutschen Volk­s berufen ,­iefert. Aber sie waren e8 de facto und Das aichigen­­altlice Recht erkennt mangeld einer. de jure Negie­­rung auch eine de facto Negierung als verbindli­ch an. Die Schuld an diesem Zustande trifft, wie Hier bereits einmal auseinandergefeht wurde, die große Mehrheit guter Deutscher, die im Jahre 1918 von November ar und juoch lange nachher beiseite standen und­ jene de facto Regierung walten ließen. Diese Regierung samt ihremt Dridtag haben die Grundlage ds Rersailler Dik­atee, nämlich die Schuld Deutschlands am Kriegeckwerkwnmh Eine Berichtigung dieses Rechtszustandes kann m w von einer Repisison der Schulkl­age ausgehemmtpn zum­ketztek s si---s,.2.«s«.ks».s«««2-«s»--«7ssp·s·.»«·.­.a.»- ‚worden sind. Der­ steht­­ aber moch auf dem Bersailler Standpunkt, teils aus Bequem­lichkeit, teils die daraus für sie ermachtenden Noten: halber. Aber auf in Teutschland geht die Ente­­ilung nicht allzu ref. Selbst in Bayern fiehen unter dem Einfluß des aufregenden Prozesses neben je 10 der nationalen Sache eben gewonnenen Zentrumsvertretern zuerst mehr als 7 Internationale (Sozialisten und Kom­munisten) und dann kommen noch nicht ganz 5 Böskische, deren­­­ glühende Aufregung außerhalb Deutschlands und bei der allerdings nict allzu großen und gespaltenen Mehrheit innerhalb Deutschlands der tichen Zukunft fachlich ebenso viel schadet als sie ihre moralisch inner­­politisch wüst. Auch die schwärmerische ftie Begeisterung vermag nichts gegen den uralten Spruch, Daß Rom nicht an einen Tage erbaut wurde. .». Wenn man von dieser gefühlsmähigen Abschweifung zur praktischen Wirklichkeit dureczehrt, ergeben si, vom der zu feineren Belastung Deutschlands abgesehen, aus dem­ Sachverständigenbericht auch mehrere große Vor­teile für Deutschland. Es mag Theorie sein, daß die Sacherständigen in den schönsten Ausdrücken von der wissenschaftlichen und praktischen Leistungsfähigkeit Dia deutschen Volkes sprechen. Praktisch bleibt die Hauptsache, daß ihre Vericht den Franzosen die einzige Möglich­­keit gibt, die R Ruhebefesung rückgängig wacien. Bovis­care scheint zu diesem schweren Schritte entschlossen und er bedarf eine ganzen Mannes, wie eben Poincare 8­u­, diesen Schritt zu tun. Er hat die Sache kommen gesehen. Darum mehrte er sich derart gegen die Bes­tufung der Sachverständigen. Mögen sie dem Wortlaute nach nur eine beratende Stimme bei der Neparationsfoms­­mission­­ haben, die selbt nur beratende Stimme neben ihren­­ Regierungen Hıt. Brincare erkannte sichtlich sofort, daß der Spruchh dieser nur den Alliierten entwonnenen „Unparteiischen“ eine Weltmacht werden müßte und daß er auf Räumung der Rufe werde Lauten müssen. Er wartete noch die Entwickung des faszistischen Italien und des sozialistischen England ab, und als er sah, daß beide­­ Verbündeten nicht wieder zu gewinnen seh­en, da Lie er den Dingen ihren Lauf. Von einer Türkisierung Deutschlands it nicht mehr die Rede. Man hat begonnen, auch die deutsche Empfindlichkeit mieder zu achten. Daß die­­ Sachverständigen von der militärischen R­uhrbewegung nicht gesprochen haben und daß sie die Höhe der deutschen Schuld nicht bestimmt haben, war feibsverständlich. Es war ihnen ausdrüclich verboten und sie’ Hätten ihr ganz Werk uns möglich gemacht, also den Gegnern­ Deutschlands geholien, wenn sie ihre Kompetenz überschritten hätten. In den wesentlichten Fragen­ ist Ftankreich jeher zum Unterschiede von Deutschland einig. Einige Ertrente (Daudet, Zarbien, Bertinay) sind für die Verwertung der Sauperständigenberichtes. ° Die politische Mitte (Herve, Lauzanne, Loucene­nd viele andere) sind für die Annahme, aber sie hoffen, Enaland werde ihn wenige ftenn jeßt, wenn Deutschem Kid nicht gen. sollte, die Brakhiafgervaft zur Verfü­gung stellen: Die gemü­g­te erg­ouvelle, Dauou­bien) verlangt Die Freigabe des Nuhrgebietes; aber auch sie will wii­ ‚den einer Verminderung des französiscen­ Guidet Militerismus h­art entgegenzutreten. Sie trit ist die Einrichtungen der fra­nzösischen Armee, namentlic die ihr zu Yorge vorkommende Dienstzeit von 18 Monate aber sie ist absolut wehrhaft gesinnt. Solange Deut­land nicht ähnlich im sich einig is, wird S troß allek mit verbesserndemn äufern Verhiilmisse field Seantveich it hier gegenüber den Mergeren aiefen:; Fa .,«- ,»«-,«, «-. a -Löbe h­er. Inliten, über j e ein A D... Donar 2 »­­. Notwendige Aufklärung. —t—) Bir hören von jenseits der Berge Horbur pol aussprechen,­­ deutschen Charakter, auch die deutsche S Sprache gebrmtcht!Wozu die AU kegnmg set Weißmaade am nichxeqßvmndeuszoedz Einwohnern Hermarmstadtg 18.000 Deutsche sind?Geb· die nicht von sonst der Stadt ihren Chamkter.­. die Sprachel­ Ia glaubt man denn,hier sei vor 19xls Deutsche die Staatssprache WesenZ Weißrundemi nichg daßs wir ein Sprachengesetz E hatt er das schlechtmch rechit durchgeführt,doch jeder Gemeinde das Recht gab­ die Sprache ihrer Mehrheit als Amtssprache festzusetzen; da neben der Staatssprache ihr Recht ließ und auch salley’ Minderheitety wenn sie nur ein Fünftel in der Gemeinde" ausmachcketg dag Recht ihrer Sprache in d in öffentlichen Körperschaften alstn kollsprachesichemDaß die angack­rischen Landesgesetze auch in deutschek und romänischel amtliche­ Uebersetzungen schweDaß.z.Diesem­ L ladungen zu den Beisammlungen des Hermannstädter Komitatez dreisprachig gedruckt wurden und ebenstigs- Komitatsstix tuten Weiß man nicht,daß die vielen vomäsj«­niischen Gemeinden in der ungarischen szeit ihmen män­nische Amtssprache hattenJ ": « Wir hätten mttälrecht erwarten dürfen daßs nacht der Vereinigung einfach diesmalssprache sich geändert hätte, anstelle des Ungarischen das Romänische getreten wäre; aber­­ der Bereich der deutschen Sprache, welcher auf Geiet beruht, als Minderheitensprache eben gar nicht hätte be­­rührt­­ werden Dürfen. Wo bleibt Da die Demokratie un die immer im Munde geführte Duldsamkeit?! Und wohin ist das Gedächtnis der Herren, die in der ungarischen Zeit in­ dem berühmten Memorandun, in der Nationalk­onferenz von 1892 und bei zahllosen anderen Gele­berten die Freiheit und die Sprache der damaligen romä­­­­nischen Minderheit, gegenüber den Uebergriffen des Staa­­tes und des magharischen Chaupinismus verteidigt haben?! Bo ist die Erinnerung Am Den, wenn auch nicht in gemeinsamer Aktion, aber parallel und mit den gleichen Argumenten geführten Kampf gegen das Agomptische Volksı­ihulgefes und gegen das Banffh’sche Ortsnamengefeg, um wur diese zu nennen?! - Sanz eigentümlich berührt: uns auch die Seinschaft gegen Die altösterreichischen Erinnerungen, ob­wohl iin ‚diejer mit gelassener „Neutralität gegenüberstehen. _ ge a8 T«"­

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