Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1924. April (Jahrgang 51, nr. 15253-15277)

1924-04-26 / nr. 15274

.. " -..-s­. Scheiftleitung und Seine Bermannstadt, Königin Wariastrafe Ar. 23 — Lernsprecher: Scheiftleitung Ar. 11; Verwaltung Ar. 431 — Bezugspreis: für Hermanntadt: ;ohne Zustellung ER Lei d5 °—; mit Zuftellung monatlich Lei 48 °—; mit DPostversendung für das Inland: monatlich Lei 18.—; für "das Ausland, monatlich Lei U— "— Einzelne Nummer, DR Nr. 15274 Hermannst­adt, Sonnabend Den 26. April 1924 51. Io begann am a ««« Unsere wirtschaftlige Organisation. Ihre Seele Abgeordneter Trig Bonneri. — Anerkennung, des „Universul.. Im Bukarest, 24. April. Der „niversul“ beschäftigt sich eingehend mit der wirtschaftlichen Organisation der Sachen, die immer mehr ausgebaut wird. Das Zentrum dieser wirtschaftiH-[aufischen Bewegung sei Hermannstadt. Die Sachen richten ihr Hauptaugenmerk auf die Kultu­­relle Hebung des­­ Bauernstandes und auf die Förderung seiner fachlichen Ausbildung. Die Lexte dieser Organisation­ sei der Abgeordnete Fri Lom­ert. Der­ „Unis perjus“ bespricht ausführlich die Einrichtung der ‚Tand= ee Twente Str­eik­ EEE in IR dab in Hermannstaddt:­eim Taufmännisches anistuhfiäbille. errichtet worden sei, das, der sächslichen Kaufmannschaft, unentgeltlich zur Verfügung steht. Ann Dieter zielbe­ch­­ten wirtschaftlichen Tätigkeit — so sagt „Universal* ;...:1.i".., Koje — können sich die N Romänantein Beispiel nehmen­, während“ diese sich in kleinen Perteifämpfen, zersplittern,­­ arbeite die deutsche Minderheit an ihrer inneren Festigung. So wäre zu wünschen, fließt das Blatt, wenn diese Tätig­­keit der Sachsen insden­­eonlden. N­er Widerhall fände. iR­a­ing = 2 Für Weltlag, 13. Bariser Brief. Paxisls ApriL (S. 8) Die sekten Sage haben einige Aufsehen erl­iegende Dinge gebracht: Die Sachverständigenberichte, ihre Annahme durch Deutschland, Frankreich­ und Gnaland, Die Verlängeruug der Micumberträge, der Beginn der enge Ind­omifischen Konferenz, ein kräftiges Auftreten Mufjo- Imis, Die Verberziehung der­ Beziehungen zwischen Ru­­mäni­en und Frankreich, verbunden mit der Berschlechterung der Beziehungen zwischen Rußland einerseits, Frankreich und Rumänien andererseits. Endlich die Spannung zwi­­schen Amerika und Japan in der Auswandererfrage. Da­­neben verläuft Die Deutsche und Die rangöffige Wahl­­bewegung noch recht unklar. Wenn man die Ergebnisse dieser Entwicklung unbe­­fangen prüft, so kommt man, was die großen europäischen ‚Stagen, anbelangt, zur Einsicht, daß eigentlich nichts geb­lieben ist. Die Grundlage der Differenzen ist bekanntlich, da an Deutschland so ungehezuere materielle Ansprüce, ge­­stellt werden, daß eigentlich niemand mit Sicherheit sagen kann, ob Deutschland sie befriedigen künnte, an wenn us a­n Deutsede Bol dazu entilasfe­n wä SE wi­eita ER Iahı .­anesr arbeiten würde, ohne für Mir Biefer Berzich müßte ich ebenso auf das .. ‚Die Billa der Sabrifanten wie auf die Sigarde und das Bier des Arbeiters ersrieden und mit Dieser DOpferwilligkeit des Einzelnen müßte die Meberflüssigkeit der finnischen Y Zwangsmittel, Gerichte, Polizei, Steuerh­eimreibungen usw. parallel gehen. So mehr das deutsche Bolt zum Bewußtsein gelangt, daß es diese Arbeiten nicht so sehr als ein im Kriege besiegter Staat Teisten fall, son­­dern deshalb, weil ihm die Schuld am Kriegsausbruch und barbarisches Verfahren während des Krieges zuge­­­shrieben wird, desto mehr, wehrt es sich gegen diese Zus­mutungen und je mehr es begreift, daß seine Vertreter von November 1918 und später dadurch, daß sie die mo­­ralische Schuld Beutschlands anerkannten, den ehemaligen Beinden einen Rechtstitel geliefert haben, desto zerris­­sener wird es in seinem Inneren, desto schärfer wird der Gegenfall zwischen den Deutschen Parteien. Tragisch dabei #t, daß die Aufere Rechtslage fi nicht mehr ändert, auch wenn das ganze deutsche Bol am 4. Mai fi Hinter Die deutsche Freiheitspartei stellen würde. Daraus könnte ein neuer Krieg entstehen, aber das traurige Pergament von Bersailles bliebe dennoch ein juristisches Argument. An­­dererseits ist z­war vieles auf dem Gebiete der internatio­­nalen Aufklärung gesciehen, aber es bleibt nach unend­­lich viel zu tun, und dann gibt es nichts Näheres als ein DBorurteil in der Öffentlichen Meinung, auch wenn seine Nachnießer dieses Vorurteils vorhanden wären. Dabei drängt die wirtschaftliche Lage der Welt dringend nach einer Entspannung und kann kaum solange warten, bis Die Welt über die Schuld am Kriege neu belehrt wird und­­ auf Grund dieser neuen Anschauung die Bersailler Be­­stimmungen repibiert. Die die Verhältnisse heute Liegen, ist Stanfreich der Härteste Bedränger Deutschlands. Iedach k­eineswegs aus politischem Haß oder Sadismus. Die staatsfinanzielle Not Stanfreichs ist ebenso groß als die deutsche. Die rascher Beruferunss zuf­ahre Deutschlands und die künftigen Aus­­sichten seiner industrielen und kaufmännischen Gi­lpid­ Ing sind Hoffnungen auf die Zukunft, welche Stanfreid nicht oder mindestens nicht in ähnlichem Ausmaße befikt. Gs it also nicht zu erwarten, daß Frankreich seine Haltung Deutschland gegenüber ändere. Es wäre denn, daß F­rank­­reichs Gläubiger ihm gegenüber nachsichtiger werden. Und Frankreich täuscht sich Hinsichtlich Der­ Hirte seiner Släu­­biger nicht. England mahnt bereits 5­ h laut und DAmerida spricht zwar noch Seife, aber es scheint, Daß es an dem Sage laut werden wird, da der nächte Deutsch­­französische Ausgleich zustande kommen­ wird. Dabei Sein wieder­­holter Hinweis auf den vernieteten Sandel, Den «3 als seine zerstörten Gebiete bezeichnet und­ der die Arbeits­ Iosigkeit in Diesem reinen Arbeiterstaat hervorruft, sind von wirklicher schiverer Sorge diktiert. Der g hf die Lage Englands feine glänzende, gersinuner, Alt. Imsrite and, es Könnte, der, Welt Krieger weıtn = da ganzen Sieg seisst Gezahrte: Das ameri= fanische Volk wird es freilich schwer begreifen, Denn mar Hat ihm Gahre Yang erzählt, daß sein Eingreifen Die Welt gerettet Habe; der amerikanische Bürger hält sich daher für überaus edel, freil ex so viele Tausende Mens­­chenleben Hergegeben und seine eigenen Aussagen im Desentlich­en auch. selbst bezahlt Hat: Man Hat zuerst Den europäischen „Krieg Deutsch­­land allein een Yaffen wollen und verlangte zuerst r­­und 40 Milliarden. und ging danit auf #82. Jeverten bat zur Sieerung feiner . 1 -getrof­­ bere AL; « s· kme gekost s bt = Ze gehabt Haben. Mur hat pfupiert, requirieet, imd' feine» filiert, hat feine Spesen nit einmal geheit amd Tat die gegenwärtige Bohrungsunfähigkeit Teutfehlarbs, meld), die nur aus verläßlichen Ententevertretern zusammenges­tößten Sacherständigen anerkennen mußten, selbst er­­zeugt. Man. Hat dadurch ein Mißirauen und einen Haß ge en, w­ie ihn die Melt nie gefanmt Hat. Und nun haben die Herren Dave und Mae Kenna erklärt, D­eutse­­land könne in Baufrift zahlen, wenn e3 wolle, aber e3 müsse vollkommen in Ruhe gelaf­fen werden, bis e3 sre erhole. Das Heißt,­­ müßten Militranen und Hak aufhören. Insolange dies nicht geschieht, bleiben die Berichte der beiden Komitees Anträge, mit denen Die Reparationskommission machen kann,, was sie will. Und des äußerste, was sie machen son­­st eine Empfehlung an ihre vorgefesten Regierungen. Vorläufig entnimmt D­eutschland den Berichte, daß Die französisch-belgischen Eingriffe an seinem resigen Zustande schuld seien, während Frankreich auf die von den Experten bestätigte künftige Reib­ungsfähigkeit Deutsch­­ands verweist, sich aber vor dem bösen Willen D­eutschlands­­ Sciäten zu miüssen er­­klärt. Der Ex­pertenbericht ist al Grundlage neuer Vera­­andlungen angenommen. Ob, wann und in welcher Stim­­­mung solche stattfinden werden, weiß niemand. Die Ver­­­ängerung der Micumverträge auf zwei Monate ist ein Peotbehelf, denn es­st unhaltbar, daß die Ruhrindustrie die dem Staate obliegenden Lieferungen an Eigenem durchführt und dann selbst dazusehen muß, wie sie auf ihre SKoften kommt. Die seit 23. November 1923 in Kraft gestandenen Verträge sind am 15. April abge­­laufen. Also gerade zwischen dem­ Ableben und dem Lei­­enbegängnisse des größten Deutschen Wirtschaftsführers, des Herrn Hugo Stinnes. Die einfache Verlängerung der Verträge mag dem Umstande zuzuschreiben sein, daß an die jene Tage no Sein Deutscher Partner den Herren Vetroguter, Tirard und Degoutte’gegenüber stand. Der 15. Lunt naht mit Riesenschritten, Soll dann die passive Resistenz­­wieder beginnen? Sollen Die Missionen, die von den Neuherwerfen leben, beotlos werden? Soll weiter friedliches Blut­ fliehen, sollen die Kriegsgerichte­ weiter arbeiten, die Ausweisungen wieder anfengen? Wozu gibt 3 Regierungen, V­olksvertretungen, Kommissionen, Sach­verständige und den übrigen Nielsenapparat der Staat­­lichkeit und Z­wischenstaatlichkeit, wenn so ungeheure Ent­­scheidungen der Privatmarkn treffen ‚und wenn er­ für die Folgen selbst aufkommen, Die <eishungen allein ermög­­lichen soll Man sieht, daß in der wichtigsten Frage 8:3 Hagen- BIiES, in der Frage der Regelung 8:3 deutschfranzösischen Verhälnisses, nichts geschehen ist. Die sinnlose BVer- Tchtwerdung deutschen Gutes und: die maßloseste Bes­­cchärfung ‚des Bölferhaftes geht jede weiter, ‚ie ‚lange nur Bis zur Wiedereröffnung Ministerräte. Bukarest, 24. April. Bis zur Wiedereröffnung ds Parlamentes finden mehrere Ministerratsfisungen fait, in denen die einzubringenden­ Gefekporschläge Durchberafen werden. Die Tagung des Parlamentes soll bis zum, Sun verlängert werden, aa ua meite Bula­ct, geam ı und ai fuchting auf Freien Sub agjekt.­­ Kommunisten blieben weiterh in Haft. 3mifen kr Omen­tal Munteanu vom Kriegsministerium und dem Bukarester Polizeipräfesten Nicofeanu fand gestern erneut eine Bes­­prechung in Angelegenheit der­ Kommunisten, ac­h aktueller Gegenstände' statt. Nr »s­ Angebliches rise in der Nationalpartei » Bukarest 24 AprilAach Meldung des MEDIUM sind mehrere­ siebenbürgische Abgeordnete aus der Natio­­nalpartei ausgetreten, Da eine Susson mit der Bauernpatre tei nicht zustande kam. Der Austritt dieser Mitglieder, ,darunter Goldis, Sever Dan u. a.,ist noch­ nicht angenom­­men. Doch dürfte es außer Stage­ sieben, Daß­ die ‚Natio­­nalpartei dor‘ einer Krise, steht. Ein romänisch-türkischer Beitrag?­en Die unterbliebene Heife des Erstministers. Bularesi, 24.­ April. „Adeveru“ Bringt aus am­tl Yichen. Kreisen Die Nachricht, daß gestern auf dem Gute des Ministerpräsidenten in­ Slorica ein romänisch-türkisches Steuereinkommen unterzeichnet­ worden sei. Die Ba sagt weiter, daß Die Reife des Ministerpräsidenten in Konstantinopel nur aus dem Grunde unterlassen wurde, weil Die türkische Regierung befürchtete, Die Reife sö eine demonstrative Wirkung auslösen, während die frfche Regierung Dieses Uebereinkommen mit Der gıd Diskretion behandelt­­wissen möchte. Die Zeitung 2 merkt, daß die Nichtigkeit Dieser Nachricht noch nit nach geprüft werden konnte, da Die Regierungsmitglieder nicht weshalb die Meldung nur mit der größten­ Borsicht weitergegeben werden künne. «in der Hauptstadt weilen Die deutsch-schwä ame Volkspartei gegen Kauich. Aufforderung zur Niederlesung seines Mandatsı Semesburg, 24 April. Der­ deutsch-­Hwäbische Volksrat hat in seiner Testen­­digung vom 21. April dem Abgeordneten DS Araber Wahlkreises Dr. Migadi Kauf­ seines politischen­ Verhaltens wegen aus den Bollsgemeinschaft ausget­roffen und ihn zur sofortigen Niederlegung seines Mandats aufgefordert. Die Empoe­rung unter der sehmwäbischen Bevölkerung über das uns höfliche Verhalten des Abgeordneten ist unbeschreiblich. Von zahlreichen Seiten erhielt Rausch Kundgebungen des Mißtrauens und a . zum Rücktritt. Zustim­­mungserklärungen aus Sa. Kreisen seiner ehemaligen Wähler laufen täglich Volksrat ein. Bukarest, "24. April. Der Innenminister hat im Derein mit dem Kultusminister die Festlegung der Nahe meife bezüglich der Feststellung der Staatsbürgerschaft zus a N EN FREE in ne­we Hälfte der Testen offisierte "bat, ohne daß die Gläubiger | helfen. | Die­ Tagung­­ des­ Parlaments wird verlängert: ‚Die Untersuchung « TER Zeilweisä: Nachweis der Stretsbürgerscheit. 4 s- © , u ;

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