Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1925. Januar (Jahrgang 52, nr. 15478-15502)

1925-01-28 / nr. 15499

»Asocja m Disch Aflunea« (P Nichtexemy PL) Bu itera aturu u. Kultur biu — erma Stadtpar, stadt Germannstadt; u. _ Scriftleitung und Verwaltung: . Monatlich Lei 60 °; mit Zustellung monatlich Lei 66—; mit po... Nr. 15499 ee v— $ernsprecher: Schriftleitung Nr. 11; Des en Hermannstadt, Mittwoch den 28. Januar 1925 2 ml Bezugspreis: für ae Kadt: ohne Sen­dung für das Inland: monatlich Lei 6. für das Ausland: monatlich Lei 120— — Einzelne’ Nummer Lei . 3­52."Sahrgang« as Manins Anteuf und die Opposition. Vollkommene Zust­­mmung bisher nur von der Torgapartei, D­ufarest, 26. Januar. Der Aufruf Manins an sämtliche Oppositionsparteien, sie­­ zu einem geeh­tten Demo­­kratischen Blod zusammenzuschriehen, ist­ bisher nur von den Nationaldemokraten zust­immend beant­wortet worden. Der Vizepräsident dieser Partei veröffentlicht im Auftrage­ des Parteiausschusses und im Ginverständnis mit Jorga einen Brief an Maniu, in dem es heißt, daß sie die Vorschläge Manius rackhaltlos annehmen. Damit ist die Fusion zwischen Jorga und Maniu zu einer voll­­endeten Batfache geworden, wenn auch die Formalitäten, die Unterschrift des Fusionsprotokolles und die Nozifizie­­rung der V­ersumelzung durch die Barteifangreise noch zu erfüllen sind. Die Bauernpartei hat zu dem neuen B9r- Schlage Manius nach nicht endgültig Stellung genommen, sondern erklärte, daß sie die Angelegenheit wegen ihrer großen Wichtigkeit exit den­ Bezirksverbänden­ unterbreiten müsse. Mihatadye sol sich jedoch In der gestrigen Gigung des Parteikomitees geäußert haben, daß der Antrag, Ma­­nius, einen­­ politischen Art darstelle, der gegen sinhdar­d und unaufrichtig sei. Die Aperescaner erklärten, erst Die Aüc­unft des Generals Averescu’ abwarten zu müssen, der Ende der nächsten Woche in Bukarest eintreffen wird. Die Bereinigung Maniu-Torge,­­ Erklärungen Argelsianus. Verlautbarung am Dienstag. « » Butarest 268 an nur DceFus von Waast-Jor­­ga ist nuunmehr endgültig zustande gekommen und wurde anlässig der Jahreswende der Vaeinigung der Fürst­tümer veröffentlicht. Auf eine Aufforderung Manius hin hat Argetoianu geantwortet, zu der Erklärung bevoll­­mächtigt zu sein, daß Die Sorgapartei geneigt ist, sich mit der Nationalpartei zu fusionieren und zwar auf ©­rage der zehn Punkte, Die der Aufforderun Manius zum Zusammenschlusse von diesen mitgeteilt wur­­den. ® Die Fusion wird am Dienstag in einer gemeinsamen Erklärung amtlich veröffentlicht und auch dem ri mitgeteilt werden. - Der Uebertritt von Kaufd und Genosen. (H­­BL) Noch steht das Bild lebendig mir vor Augen, wie wir im Herbst 1919 zur ersten deutschen Ta­­gung in Bemesvar einzogen. An der­ Seite des Zuges iwehte die Sahne schwarz-rot-gold, und als Der Zug vor dem Rathause angelangt war, da begrüßte uns auf freiem Sprache im ‚Namen der Stadt der neuernannte Deutsche­­ Bürgermeister. Wir Gäste waren begeistert. Aber unseren Seil rufen Scholl auf dem Wege durch die Straßen der Stadt wie auch bei der Feier auf dem Rathausplat kaum ein Gegengruß zurück. Seilnahmslos sah Die Be­­völkerung von Temespar — Deutscher Abstammung größ­­tenteils— das Bild fi abroffen, und wenig Teilnehmer an dem Sefte waren aus den Landgemeinden herbeige­­kommen. Damals war die einzige nach Außen anerkannte­­ Höflische Organisation der Banater Schwaben die deutsch Schwäbische Bolfspartei, in deren Namen nu­n­­mehr Dr. Michael Kauf den Anschluß an die Liberale Partei vollzogen hat. Und dann ein völlig anderss B:Ich in den Septembertagen des vorigen Jahres bei der 200 Jahrfeier Der DBanater Schwaben. Da waren die­­ Blü­­tenträume vom Deutschen Bürgermeister und von der eiheit Ber‘ "Farben Schwarz-rot-gold verflogen. Aber fe A Seftzuge: schritten damals nicht­ n Der deuten Nachbarschaften. ‚ben. Zu nieleh.. Lehntaufen- Sc­habendörfern des Banates. ben. waren die Männer und Frauen des Schwabenwol­­fes dem Rufe ihrer Sührer zu dem Hefte gefolgt. Diese Rührung aber Bau­en diesmal die Vertreter der d­eutsch­­von Diefer vereinigten Bollsorganisation Schwäbischen DBolfsgemeinschaft inne. er. Diese beiden Bilder miterlebt hat und wer diese beiden Bilder sich por Augen Hält, der hat ein Urteil darüber, in welchem Lager die weit überwiegende Mehrheit des schwäbischen Bolfes steht und wer ein Recht dazu hat, des schwäbischen Volkes zu­prechen. H­chwäbische Volksgemeinschaft ist gegrün­­det worden, in Das schwäbische Volk por der Parteizer­ Koran­ bewahren. Sinn dieser Einheit wissen sprach) Die an­zahl weitaus überlegene Autonomiepartei ihre Aufl­ösung aus und ging restl­os in der Organisation Der Boltsgemeinschaft auf. Die Boltspartei dagegen­­ hielt ihren Parteizusammenschluß aufrecht, trat aber als Partei gleichfalls der Volksgemeinschaft bei. Für die sekten Lan­­deswahlen wurde Do die Kandidatenliste aufgestellt, der zufolge den einstigen Autonomisten die Kammermandate von Modosh und DBil­­fed und Der Senatorenwahlfreis zufielen, während Dr. Kaufe, als dem­­ Vertreter der Basispartei, das Mandat von Reuarad eingeräumt wurde. In Neuarad erfreute sich Dr. Kauf der DBparteile dieser Einheitsfront und wurde zum Abgeordneten gewählt. Sprobdem stellte er in Modosch dem Kandidaten der Volksgemeinschaft einen Gegensandi» Daten der eigenen Partei entgegen. Damals war­ es zum erstenmal, daß aus den Reihen der Volkspartei die­ Füh­­rer des Schwabentums vor dem Rumänentum und vor der Regierung verdächtigt und­ verleumdet wurden. Nach­ vollendeter Wahl, die den Sieg der Bolfsgemeinschaft brachte, beschäftigte sich die Deutsche Parlamentspartei mit dem Verhalten von Dr. Kauf und seiner Partei, doch kam es nach zu­ seiner Entscheidung im Frühling des vorigen Jahres griff im Senat der bekannte Aperescaner Dr. Bianı die schwäbischen Führer heftig an und bes­chuldigte sie staats- und romänenfeindlicher Gesinnung. Aus dem­­­er Dorfe wurde ihm offen und aufrichtig geantwortet. Im Senat führte Möller erfolgreich seine Verteidigung durch. Da traten abermals Kaufh­und . Bewofsen auf den Plan. In der romänischen­ Presse und vor der romänischen D­effentlichkeit machten sie sich die Anschuldigungen Bianus gegen die Führer ihres Bolfes zu eigen und besten gegen Diese die Staatsgewalt­ auf. Drum wurde reiner Tisch gemacht. Die Parlamentspartei (die Dr.­­Kaufe; aus ihrem V­erbande aus, das jewä­­bische Bol trat mit Entschiedenheit für seine Führer ein, und aus dem Wahlkreise von Dr. Kauf bagelte es Gr­ Blörungen, im denen er zur Niederlegung seines Mandates aufgefordert würde. Pr. Kaufch‘ hat diesem Verlangen nicht Folge geleistet, er übt sein Mandat nach wie vor im Namen des schwäbischen Bolfes aus. Aber das Häuf­­kein seiner Anhänger ist mehr und mehr zusammengeschmot­­zen meh Die guten Kräfte der Volkspartei haben immer enger ihre Annäherung an Die Deutsc-Schwäbische Valls­­gemeinschaft vollzogen. Dies ist in großen Zügen die D­orgeschichte des Falles Kaufd, der uns die rechte Neujahrsüberraschung gebracht hat. Bei einem Sabre entfaltete die Averescupartei im DBanat eine lebhafte Tätigkeit und schlog auch in Siebenbürgen das bekannte Abkommen mit Dek­retern des Maghyaventums ab. Damals wu­rde bekannt, daß Di. Kaufh im Namen der deutscheichwäbischen V­olkspartei mit den WÜperescanern gewisse Vereinbarungen getroffen hatte, zu langwierig gewesen zu sein und nun hat er 88 bvi= gezogen, mit dem Rest seiner Anhänger in die liberale Partei einzutreten. Die Gründe­ dieses Mehrrtritts sind für zu d­urchsehen. Sie beruhen in dem ehrgeizigen B­re­­bhertum eines Mannes, der nicht­ die innere Kraft hat, in seinem Bolfe zu der gewünschten Geltung zu gelangen­ und der deshalb fremde Hilfe­ in Anspruch nimmt, um das angestrebte Ziel zu erreichen. In der Rolle eines fairen Stwbars hat die Entwicklung des Mannes ihren Abs­luß gefunden, dem sein schwäbisches Boll lange Zeit Hindurch den Vertrauen­­ geschenkt hatte und in dem einst au­ch­ einen verdienstvollen Vv...i­pfer für Die deutsche Sache im DBanat zu sehen­en waren. Die Wirkungen des Anschlusses Der Volkspartei an die Liberale Partei können nicht hoch eingeschärt werden. Die Anhängerschaft­ des Dr. „Kauf und seiner Partei ist im [chwäbischen Volke sehr gering, und in Der Namens­­lite der neuen Leitung der Vollspartei fehlen nunmehr auf die Männer, die der Partei bisher einiges Gewicht gegeben hatten, Wilhelm Kopony, Hans DBeller ,Heinrich Anwender. Das schwäbische Volk­ wird weiter zu seinen selbstgewählten Führern stehen, wie es bisher treu zu ihnen stand, und von­ der berufenen­­­ertretung des schwäbischen DBolfes werden die gleichen Beziehungen herzlichen Einvernehmens zu dem übrigen Deutschtum un­­seres Landes und zu dem sächlischen­­ Bolfe gehen, wie sie bisher bestanden. Für das innere Leben unseres­ Dautich­­tums und für die Hare Linienführung unserer deutschen Bollspolitif wird der Uebertritt von Kaufh­und­­e­­noffen ohne jede ernstere Bedeutung bleiben. Wenn eine Wirkung davon ausgeht, dann Tanı'® s nur die sein, daß das schwäbische Boll in seinen Breiten Naffen sich umso fester zusammenschliegt und sich. ‚umso enger um seine selbstgewählten Führer schart. Aber ein offenes Wort der Aufklärung muß Bei Dieser Gelegenheit an die ‚Deffentlichkeit des­ romänischen Bolfes gesprochen werden. &8 liegt nahe, daß der An­­schluß der bdeutsch-Schwäbischen­ Volkspartei als ein mill­­iommener Get­inn der liberalen­­ Bartei gedeutet­­ wird und Meinungen dieser Art haben wir. schon vernehmen Der Erfolg dieses Abkommens scheint ihm aber­ können, &$ liegt weiterhin nahe, daß man es als einen Erfolg der romänischen PBollssache deutet, Wenn eine­ Gruppe unseres heimischen Deutschtums von unserer ger­meinsamen V­ollsvertrefung sich abspaltet und Anschluß fuht an den Verband einer romäniischen Partei. Es könnte das Verlangen reizen, noch weitere Derartige Er­­folge zu erzielen, um dadurch zwei Resultate zu haben, die Reihen des Deutschtums­­ zu Schwächen­ und die der eigenen romänischen Partei zu starten. Wir halten­ es für unsere Pflicht, vor derartigen Schlußfolgerungen und derartigen A­bsichten eindringlich zu Gewinn, der Der­ betreffenden romänischen Partei aus warnen. Es ist fein einem­ solchen Häuflein neuer Anhänger erwähnt. Was man in Wirklichkeit ihr Gewinn sein? Ein Scheinerfolg nach Außen und im besten Falle bei den nächsten Wahr­­en einige hundert Stimmen, wenn nicht inzwischen jemand ji findet,­ der den Herren, die für einen Anschlag so leichtherzig zu haben sind, mehr bietet als der jedige Parteifreund. Zu Diesen Heinen Vorteilen stehen in sei­­nem Verhältnis Die Erschwerungen, die die betreffende Partei gegenüber der Gesamtheit unserer deutschen Bolfs­­gemeinschaft sich dadurch bereitet. "Wie soll in Zukunft die berufene Dolfsvertretung des Schwabentums einen Weg der Verständigung zu derjenigen Partei finden, in deren Reihen Fahnenflüchtige der eigenen D­olfsgemeins­­chaft figen, mit denen ein Zusammenspinnen ausgeschlossen und unmöglich­st? Es wird eher der Fall eitiveen, das; man eben durch die Zugehörigkeit dieser Männer die betreffende Partei als Gegner betrachtet,‘ den man von vorneherein bekämpfen müsse. Immer wieder­­ haben mir betont, da mir nicht nur uns selbst, sondern auch Dem Romänentum den ‚besten Dienst erweisen wenn Strungfernhalten von jeder Gut­­­mischung und von jeder Einbeziehung in die tragender Parteipolitik Wir wollen freie Bahnhadsnm unseret­ politischen Beziehungen­ zu jeder Partei und z­u jeder­ poli­ l­tischen Kräftegruppierung Die Einbeziehung deutscher Volksgenossen in einew manische Partei schafft nicht ver­­bindende Beziehungen Schrankme Diesmuß mit alleroffenhett und mit aller Dwtlichkeit ausgespweht werden Unsere Bezieh­­ungen zum rsomånischen sicwsdxkwägen aber di­e,«s"..cegesfragens der Parteipkolrtck hinubergreifen Rrcht mit den romanischen Parteien haben wir imsm weitmuder zusetzen sondemnit demwmanischen Volk und mit derjenigen Autontät die uns als die Vertretern des Staatsgedankens gegenüber­­tritt. Wir erinnern das romänische Volk an seine eigene Vergangenheit. Politiker vom Schlage Stegescus haben eine romänisch-magharische Beiständigung sicherlich weit eher gehindert, als da sie sie gefördert hätten. Bir sind der Meinung, daß Die Uberale Bariei mit,­­ und sondern sie richtet tremmende Ir « Errichtung des­ romänischen Batrierhals. Be Miron, Shriiten bekleidet als erster die. Bukarest, 26. Januar, Im gestrigen Ministerrate wurde die Errichtung eines Ventriarchates für Rumänien beschlossen. Der gegenwärtige Metropolit Miron E Christen soll als erster die Würde Des Yartarhen­el betreffende Gefegentiwurf wird in den Race N, an. Senate eingebracht werden.­­ Be ·

Next