Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1925. Oktober (Jahrgang 52, nr. 15677-15703)

1925-10-14 / nr. 15688

W« Sekes Damm-Habt Mittwoch Siebenbisrat­h-Deutsches Tageb­att i 4. Other 1925 Kr. 15688 seen Dies bedeute aber nicht»neu­x»einestne-aß Deutsch­­land eine nach demssten gerichtete Politik falhren wolle Denschsland wolle im Gegenteil im In­­teresse seines jedemufbaues sich nach allen Richtun­­gen hin friedliche Verhältnisse schaffem Die Agentur Havas meldet,daßBi­kand mit Stresel­mann heeutee eine gemeinsame Besprech­ung haben wird­, andere­ I widerpolnischer Außenminister teilnehmen wird Diese Besprechung verfolgt den Zweck die Verhandlung genüber die Sicherheitsfrage im Osten spitz­u­­setzen Laut bewermet Blattern wurden die Gegensätze selbst im Falle einer gü­nstigen Regelun­g der Ostfungen sind der Abänderung dess Artikels Is des Völkerbund­­vertrages noch nicht beseitigt sein,da Deutschland an der Räumung der Kölner Zone I und der Vermin­­derung der Besatzungstruppen in­n der nörd­­lichen Bejagungszone festhält. s. ws Der erhe A Schweizer . Locarno, 8. Oktober. (8. 6) Die Konferenz ist sieben hundert Stunden alt geworden. Genau solange befinden sich die beiden Hauptgegner in der Konferenzstadt, nämlich Luther und Stresemann einerseits, Briand andererseits. Schiedsrichter Shamberlain folgte 15 Stunden später und im Hintergrunde gruppieren sich die Außenseiter Scialoja mit Orandi und DBanderweide. Geften traf Benesh ein und seit wenigen Stunden befindet sich auch Graf Strahynski am Langensee. Morgen, Freitag, findet keine offizielle Ministerberatung statt, während für den übermorgigen Sonnabend Deren gleich zweie angeregt wurden. Man kann also vermuten, daß die vier ersten Konferenztage gerieissermaßen einen ersten Abschnitt darstellen und daß der fünfte Tag, eben der morgige Freitag, den besonders wichtigen Besprech­­ungen zwischen den Delegationsjühren zu zweit oder dritt gewidmet sein sol. Hier würde dann die Bilanz der bisherigen Verhandlungen gezogen und das nächste Pro­­gramm, an dem auch die beiden enfants temribies (Be­­nei und Sfrzungh­) teilnehmen sollen, festgelegt werden. Die Außenminister seinen den Freitag für seinen Un­­o­üdstag zu Halten. ... I Bin seit Verlegung der Konferenz nach Qacarno fehr” pessimistisch gewesen und Bonnie bis heute auch noch zu seiner anderen Auffassung gefangen. Dieser Besfi­­mismus ist größtenteils gefühlsmäßiger Natur. Denn be­­kannt wurde von den bisherigen K­o­nferenzergebnissen ‚eigentlich so gar nichts. Die Arbeitsmethode ist vom Standpunkt der öffentlichen Berichterstattung möglichst und denn es wird es und halbamtlich nichts über 3 ‚gegeben und die‘ 200 Sourmaliiten instadt sind auf Kombinationen und Indig­­ogeb­ieten. Aus anscheinend französischer, ita­­‚und belgischer Quelle zirkulieren diese Nachrichten, von denen einige sichtlich der zielbemühten feindlichen Propaganda dienen und seit gestern haben auch mach Die Bolen zu operieren begonnen. Die folgenden Ausführun­­gen ffeien also, sotweit sie politischer Natur­ sind, mit aller Reserve gegeben. In den fünfeinhalb Jahren, seit ich das © rüd habe, Den Lesern des „Siebenbürgisch-Deut­­schen Sageblattes zu berichten, habe ich moch nie Diesen “Vorbehalt machen müssen. Die englische, französische, belgische und italienische­­ Delegation, dann die Delegationsführer Polens und der Zschechoslowakei, wohnen im Brand Hotel Palace, einem nicht übertrieben Iuzuriösen Hotel in der Mitte der Stadt. Die Deutsche Delegation wohnt im Hotel Esplanade, einem erstklassigen Haufe am äußerstsen Ende der Ianagestredten Kurstadt,­­ etwa 30 Minuten vom Zentrum entfernt. Die­­­erhandlungen werden, soweit je offiziell sind, in dlvei Gruppen geführt, und zivar beraten einerseits die 5 Krone­juristen zusammen, andererseits gibt es V­ollkonferenzen, an denen die Minister und alle ihre Berater teilnehmen. Die Yuristen haben bis heute abends fünfmal getagt. Die D­olfkonferenz bloß viermal, so daß erstere etwa 15, leßtere etwa 8 Stunden tatsächlich arbeiten konnten. Die Yuristen sind alse insoweit der französischen Sprache mächtig, da sie auf Die Dolmetsche verzichren konnten; die Minister reden z­war hauptsächlich au­frangdfii­, aber es wird auch viel deutsch und englisch gesprochen und oft gedolmetscht. Die V­erhandlungsfragen erstrecen sich vorerst auf den Rheinpatt, darm aber scheinbar auch auf Die beiden Ostpakte und selbst auf den Eintritt Deutsch­­lands in den Vielerbund*sowie auf die Beziehungen aller Drei Probleme untereinander. Die komplizierteste Geste der Angelegenheit ist das französische Bestreben, auf­grund des französischen Bündnises mit Boten und Tihe­­ten für Die beiden französischen Schußstaaten Sonder­­garantien zu erzwingen, Die den Völkerbundsstatuten wid­dersprechen, weshalb diese beiden Ietteren Begriffe mit­einander in Einklang gebracht werden sollen. Mit diesem Ausdruch „In Einklang bringen“ dürfte die augenblichliche Lage des­­ Problems am­ besten gekennzeichnet sein. Diese Aufgabe werden die Turisten, morgen in ihmen Situngen und die Minister in ihren Sonderbesprechungen zu Töten trachten. Grundlage bildet das Claborat der Kronjuristen aus London vom 4. September 1925. Auch. Dieses Dok­­ument ist offiziell nicht beiamtss . . Unsere Zefer wissen, daß Deutschland am 9. Februar 1925 si im Wesen bereit erfläut hat, Die derzeitige Deutsche Westgrenze faktisch anzuerkennen und die Frage der Ost­­grenzen nit gew­altsam höfen zu wollen. Unter der wissen Bedingungen wäre Deutschland jeift um Ein­tritt in den Berferbund gezeint. Zu Iebteren gehören die Zuerkennung eines ständigen Natjiges, Lösung der einseitigen Entwaffnung, unwesentlie Zugeständnise in den Beratungsfragen, Kolonialmandate und Enthebung von den Verpflichtungen des Autifels 1 d es Belferdund­­statuts. Die Oftdernage will Deutschland mit den bes­treffenden­ Stangen selbständig fließen, ohne das Sranf­­reih fi einmischen dürfte und die Rheingrenze müßte beiderseits unpassierbar sein Franfreich will dund­­­aus ein besonderes Protektorat über seine beiden fla­­psigen Schüßlinge und sodann erst den Eintritt Deutsch­­lands in den V­ölkerbund. England will diesen Ein­tritt unbedingt und als V­orauslegung für alles übrige, in welchem Salle­­ er eine Art beiderseitige Sarantenrolle übernehmen würde. Belgien und Italien neigen im all­­gemeinen dem englischen­ Standpunkt, u und Italien sömeist ansonsten, während Bandervelde seine persönliche­­ Abneigung gegen Muffolini öfters unterstreicht. (Muffo­­lini wird bekanntlich offiziell durch den Senator Scialoja, praktisch Durch seinen Freund und Unterstaatssekretär Grandi petiveten.) In den ersten anderthalb Tagen tirgen ie Begn­er Deutschlands Optimismus zur Schau, gingen dann zu etwas Belfimismus über und zeigen seit 24 Stunden wieder blühendsten Optimismus. Hier geht Besonders der fran­­zösische Generalsekretär Berthelot voran und er äußerte ver wenigen er hoffe man werde bereits Sonn­­abend den Weltpart abschließen, könne am Montag, Diens­­tag und längstens Mittwoch die Ostparte beendigen und mit dem deutschen Beitritt zum V­ölferbund und Reine kommen, so daß Zrchnennung bunte arts Mr elek­tive die Vorlage der Ergebnisse an die Regierungen und Parlamente geschlossen werden könnte. Demgegenüber wird Deutscherfeitd versichert, «8 sei in allen richtigen Fragen noch nicht Die geringste Annäherung erzielt mar den, aber e3 könne gehofft werden, das dies noch ge­­­chehen würde. Wenn man aus dem Gefichtsausbund von Diplomaten überhaupt e­twas schließen kann, waren die Deutschen geradbe haute besonders ernst. Ihre Lage is auch außerordentlich schwierig.­ Die französische Breite hält alle und selbst die übertriebensten Forderungen Der Franzosen aufrecht, während die Ententediplomaten Ti) äußerst optimistisch verhalten; der „Vorwärts“, die „Boffische Zeitung“ und die „Stansfurter Zeitung“ tra­­gen diesen Optimismus nach Deutschland und bemühen sich, dort den Eindruck zu enweden,­­ ginge in Locammo alles glänzend, während an etwaigen Schwierigkeiten bloß Die Deutschnationalen­­ Huld wären, vor deren Drohun­­gen Die Deutschen Minister sich fürdhregen und Bloß deshalb­­ meisten deutschen Forderungen aufstellten, ohne jeldte sie zu glauben, &$ Tiegt auf der Hand, wie fehe Sa­ Defes innerpolitische Spiel die deutsche Stellung erschwert wird, Und das umsomehr, als Die genannten 3 far verbreiteten daurischen Blätter im Auslande Dem Eindruck erwecken, als seien die ROSINEN­­g allerlei a umfallbereit und überhaupt un nehmen.* . Wisttwizdmawvew mtm Haßw Sen­ehe muudeewahemmfwexhawessewsxrnigm M daher fest bleiben. Aus dem persönlichen VBerfehe mit beiden Ministern ergibt sich bis heute noch kein Anlaß, an ihnen zu zweifeln. Die Weimarer Koalition gehört hoffenili endgültig der Geschichte an, ohne jemals wiederfehren zu können, Srobdem muß man im gegenwärtigen Augen« die noch auf alles gefaßt sein, Das deutsche Volk­­ fi) gegen D Versailles erfolgreich geehrt und es m ebenso eine zweite selbst verbesserte Auflage Dieses ° en währe falls sie ihm jeßt auferlegt ! «> . „ Bakhalsuerats- Kundgebung we Bukares. Bukarest, 12. Oktober. Seftern fard hier im Kartsa­park eine Versamm­lung der Eltern der bei den­ Balffafaure­prüfungen durchigefallenen Schiller statt. Die Versammmlun beschleß vom Unterrichtsminister zu verlangen, er mög die Einschreibu­ng der durchgelasfenen, der auf den Rock Eulen Icon fest gestatten, unter en der. Zeit 18 zu­ bestandenen Wiederholungsprüfung. | Vorbereitungen für die Parlaments­taguna. Bukarest, 12. Oktober, The Eröffnung Bir­ai Be­ap nl ba zur Verhan­tung . zUIUWKIML .. Tsas GEM- YUV ..­. Wegen xniieder im Aneiel Bu NG in te ee Unterstaatzserretär we ae Bee­k­ entkräftet werden. Tafaresce die Leitu­ng seines ie = Bevorstehende Iuversiht der Ptioneipaciet, Bufarefft, 12. Oktober, Argeboian ae Ben in ee die politische ne eihuck * Na­­d gen und heutigen Meldungen ist in b Saltung emn fecifien sent BEER ingwilden. eine eine enerin­g ae Eine Rede a 4 ‚Silbhart. Sil­isukuss; 10. Oktober. Die Blätter fallen. Die Baffalaureaten fallen... Das Iahe ist alt­ geworden. Das Lebte, was «8 miod­­au leisten vermag, Die rechte Blüte, die es treibt, das­st, Daß es an allen Eden und Enden die Kindlein und die herantwachsenden Zünglinge und Mädchen wieder in jene grauen Häuser hineintreibt, aus denen sie nor Drei oder vier Monaten mit ungemischter Freude herausgestürmt sind. Die Kleinen und die Mittelgeoßen fiten schon seit Sei oder drei Wochen auf ihren respertinen Syojen oder Böden und schlürfen den Bild­erfüßen Trans der Wilsen­­haft. Die gang Großen aber, jen2, die der Hohen Schulen Des Landes würdig befunden sind, die sanmeln sie exit, Sie­ tretem schlotternd zu bedenklichen Brüfungen an, sie aahlen Kollegien- und Einsche­ibegebühren, sie senfzen über Die miejen Wohnungsverhältnisse und studieren die weizli­­ch angenehmen Skottoverhältnisse, um einigermachen orientiert zu sein über die Größe der Schaufenster, Die Namen der Geschäftsinhaber, die Bostierung der Volizisten, die Nähe der Volizeikommissariate. Denn der eigentliche akademische Sport, über dem das edle Symbol des Hafen­­£zeuges leuchtet, wird nun wohl auch wieder in seine Rechte treten. Die Zeit ist wieder da, wo man sich, wenn man eine auch nur einigermaßen verdächtige Naffe hat, nicht zu wundern braucht, wenn einem plößlich und un zersehens eine Ohrfeige zufli­egt, die man dann getroft nach Hause tragen tun... „Diese Dinge gehören Bier schon zu Der Woeffe des Berbstes. Denn wenn sie schließlich gelegentlich, auch im inter vorkommen, so fallen sie dem mit Gegebenheit gerüsteten Bürger Damm schon nicht mehr so auf. Wie ihm schließlich auch Die Scharen der uniformierten Schul­­mädchen mit ihren Nonnen und sonstigen Hüterinnen im Helbst mehr auffallen als später. Denn wenn man sie im September oder Oktober zum erstenmal sieht, wie sie "in den Mittagsstunden in, feierlichem Zuge und so feonm, das, einem angst und bang wird, durch den Park sieben oder um den Hauptplat herum, dann sieht man in ihnen ein sicheres Anzeichen, daß der Sommer nun­­mehr wieder einmal auf dreiviertel Jahre gegangen ist. Sie sind Herbst-Attribute wie die blassen Herbstzeitlosen auf den Wiesen oder die roten Vogelbeern im Wald oder die Schaufenster der Buchhändler in der Stadt, in denen bedrohlich Schultaschen, Lineale, PBenale und Blei­­stiftpyramiden auftauchen .. . Und­­est erst merkt man, wie die Straßen eigentlich leer waren in den fetten Monaten. In­ einer Stadt, die ein paar Dubend große Schulenftalten hat, macht es eben doch einen Unterschied, ob die zehntausende von jungem Geflügel in ihren Zuchtanstalten drin figen oder ob sie gerade Schonzeit haben. Es macht aber schließlich auch das einen Unterschied, ob ein paar hundert oder tausend Menschen, die im Sm­­mer am Samos Tufttwandelten, im Strandbad schmar­­ten oder irgendeine Erholungsgelegenheit auswärts in An­­sprug nahmen, gebt Wieder rings um das Mathiasdenk­­mal herumzwandeln. Denn nur Wenige halten es in der Natur aus, auch in der Zeit zwischen Oktober und März. Wenn man die steinigen ebenen Ufer des Stamsfch entlang geht. Dar­­über an den neuentstehenden Stadtteilen jenseits des Barls und des Sportplages . Dann findet man­­ sich jet schon ziemlich allein mit feinen Gedanken und feinen Zigaretten. Höcstens die massenhaften Krähen stört man, die auf den neuplanierten Grimden, wo sich der G­at der ganzen Stadt sammelt, tagaus­ tagein Zefte feiern. Und ein paar eingame Fischer stehen am Barer Wasser und warten mit verz­weifelter Supersicht auf den Ziich, der niemals anbeißt — Key man ja bei entsprechender Fa Osto­­dis ein Bild des Lebens an feden Tan. Le Torte ernert 103 die großen Sandbänfe und Flußgerölle liegen, da gehen und kommen fort und fort Wagen, die Schotter und Sand führen. Die Kutscher singen­ ihre melancholischen Neffen, die seinen Anfang und fein Enden, eigentlich auch feine Melodie haben, oder sie prüf­tern erbarmungslos die mageren Säule, die im tiefen Wasser und über die dicen Steine, hinweg den sch­werbeladenen Dagen nit ziehen Türmen, oder sie halten Gespräche von einem Flußufer zum andern hinüber, die man Eilos meterweit hört, obwohl sie Durchaus nicht immer für die große Deffenklichkeit bestimmt sind. . Und Dort, wo zwischen den Schutt und Steinhalden ©ras fi angesiedelt hat, da weiden die friedlichen Kühe, die den einsamen Wanderer, lange und nachdeislich­­ an­­starren als Dächten sie! „... . Diesen Menschen Tenne ich do Dan irgendwo .. .* Die aber, Die in der freund­­lichen Oftoberforme ausgestredt liegen, verlangen von Dem Stadtmenschen. Talat und sind enttäuscht, wenn sie an einen Nichtraucher kommen. Ihre zottigen Hunde sind aber unter allen Umständen in größter Aufregung. So wenn man sie Dann in freundlichem Ton aufs gröb-­lichste beschimpft und ihnen in einer diesen einfachen Tie­­ren nicht geläufigen Sprache gejagt hat, das sie räudige ı Bestien feier und reif für den Schinder, dann laufen sie einem eine Zeitlang vergnügt und ‚fCHieifi wedelnd­ nach), als sei nunmehr jedes Mißverständnis beseitigt. . Um im Fur oben, da ist es erst, worffends einsam, Keime fonmerlichen Liebespaare m­ehr, Beine Nachtigalien, Bein Zomeen oder Munterm. Sie und da fallt irgendivg, und mar wundert si, was es wohl hier zu schießen­ gibt, und Hin u. wieder begegnet man mageren Weibern u. noch magereren Kindern, Die Tange Dürre Refte Hinter sich her« ziehen oder üb­er tod und Stein in gebrechlichen Kinder­­der Estadt übern. Und auch der einfame Short des­ „Bilze­” und trocene Zweige und nee

Next