Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1926. Januar (Jahrgang 53, nr. 15754-15778)
1926-01-15 / nr. 15764
ara Migonäne Volthütungsnedast tschwnüt W schriftleitungn.Beeu-Æss:WKöniginW.Ur.23-ckemsprechen schriftleimugxä:.t!;Wut-M—Zweigstelle8nkarst,52r.«5arindot 6 Lernsprecher 73/23 Bezirkspreis für einen Monat: Hermannstadt: ohre Zustellung Lei 75 °—; mit Zuftellung L 82 °--: mit Doftversendung: Inland: L 82 °— Nr. 1576458. Jahegang ; Lafarett: L 90—; Ausland: L 120 ° Einzelnummer L 4 ee Er gr Eß A En La aen Ein „Stefttag des Banater Schwabentums. (H. BL) Am heutigen Sage herrscht Festesfreude in allen Gauen des Banater schwäbischen Bollstums und in dem Kreisen der Stadt Temespar, die Dazu bes tufen ı und bewidert sind, als Führer des Banater schwäbischen Dollstums zu gelten und zu Handeln. Am 15. Januar d. h. begeht der Führer des Banater Schwabentums ‘ Rechtsanwalt Dr. Kaspar Muth die Feier seines 50. Geburtstages und diesen Tag hat sein Bol zum Anlass genommen, ihm jetliches Gepräge zu geben. Damit in der nreuen Anhänglichkeit seines Bollstums Dr. Muths Zührergestalt umso nach dimdspailer zur Leitung kommt. Der 50. Geburtstag pflegt sonst für den Maım schaffender Arbeit noch sein Anlaß zu öffentlicher Feier zu sein. Mit dem 50. Jahre ist die Höhe männlichen Schaffens eben erst erstiegen, wo mach erreichtem Scheitelpunkt die Brattwanderung des gereiften Mannesiums beginnt. Rode liegt der Abschluß dieser Wanderung auf dem HÖökenlamm des Lebensferne, wo der Weg sich mähliich wieder talwärts zu rennen pflegte. Noch liegt auf den Haupt des Mannes und auf seinem Arbeitswert Die Mittagesonne des Lebens, nisch deutet Fein PBurputs fireffen am Wollenraum feines Lebenshorizzontes darauf Die „ dab sie zum Abendwerden sich rüfte. So bat Br. Kaspar Muth selbst noch feinen Anl Rüdihaur Dal an einem Jahrzehnt seines Lebensalters, fie, jen Saten vor ihm, Die fein Leben bereichen erden lt ihn ferdst und für sein schmähiiches Volk. Unter andern Besichtspunkt aber fällt es, wenn das MN: DIE sich veranlaßt sieht, den 50. Geburtstag seines Silbrers zum Sag festlicher Freude zu gestalten. Das TIolE Hat ein Recht darauf, den Sag fidy selber Zu ber ° Immer, wenn es Dem Führer seine Gefühle der Am imglickeit, seinen Ausbruch Des Banfes und den Colbde an treuer Gefolgshaft darbringen will. Und in dem schwäbischen Wolfe, das vor furzer Seite oft das Erachen zu geschloffenem DBollstum erlebt hat, das aus diefem Chaden in so beiwundernsiert Turzer Seit den Liebergang zu tatkaftigem Handeln geeinter Volksgemeinehaft gefunden Hat, Iebt mit Recht ein starkes Verlangen oma, seinem Zühner auf Diesem Wege der Volle„rerdung umd Der Bolfsarbeit Dun? zu sagen und Treue 2 geloben. So sol denn der Wille des arabischen Wolfesfreudigen Widerhall finden auch in allen anderen eutichen Kreisen unseres Landes, soll seine Zeitefreude am 50. Geburtstage Sr. Kaspar Muths geteilt = mitempfunden werden von uns allen, die im Staate ien fie zum deutschen Borisium, zu deutscher Art seit, an deutschem Hoffen bekennen. Ein Bild dieser Dreiheit ist uns allen der Schwabenführer Dr. Kaspar Muth gemorden. Seitdem er in die deutsche Ballsarbeit unseres Bandes eingetreten ist, gibt es kaum einen, der mit dem Gühlen und Wolfen seines Stammes so innig verwachsen it wie er. Aus einem Leben, das au; in früherer Zeit voll Arbeit war, hat er mun alle Kanäle schaffender Tätigkeit Hinübergeleitet in das Strombett, aus dem Leben und Bedeihen seinem Bollstum awächst. Aus seinem stahlharten Wesen spricht die Entschäffenheit zum Fest- Balten und der mutige Wille zum Grlämpfen, der in ferem Bolfe die Unversicht stärkt, das es sein Leben erhalten und mehren wird. . So fießt das schmäbische Volk in Dr. Muth im Mahn seines Vertrauens, so sehen wir in töm den Schwabenführer. Aus schwäbischem Bauern stammt Dr. Muth unmittelbar emporgestiegen. Sein Vater tot hat die Bflugffar geführt, und in dem Arbeitszimmer des Sohnes, dessen Fenster auf den Historiscen Tomblag von Temisvar hinausbliden, bedeutet das Bild des Mannes im schlichten scheibischen Bauernrod die ganze Ahnengalerie. Über unsichtbar und bad Tebendig steht Hinter diesem Bilde die ganze Reihe der Geschlechter, die einst in das Sumpfland zogen und deren Arbeit 3 zu danden ist, daß das Banat eint; eine Perle Ungarns war, heute eine Berle in der Krone Nomontens ist. Es ist wertvolles Blut und esn kdler Stamm, der aus dem deutschen Bauerntum unseres Landes hervorgegangen ist. Und alte Schaffenskrat des einstigen Kolonistenwolfes hat in Tr. Muth ihren Ausdectt gefunden. Am 50. Geburtstage Tr. Muths entbieten wir ihm und dem sebräbischen Bruderstamm zu den innigen Beziehungen, die das Volk mit seinem Führer verbinden, unseren ‚herz- Gen Glücknn mick! = » - zu noch i»---«:---k Rundeehungen des Hermannstädter Ber Hermannstädter deutsch fähriige Kreisausschuß hat in seiner gestrigen Sigung einmütig und unter allgemeiner Zustimmung die Bereinigung der politischenertretung der Hermannstädter Deutschfächsiichen Bevälferung mit derjenigen unserer ländlichen Umgebung in einem einheitlichen Kreisausschuß beschlossen. In der gleichen denkwürdigen Gitung wurden mit gleicher Einmütigkeit wahlstehende Entsältierungen gefaßt: Dank und Vertrauen der Deutschen Parlamentspartei. Der am 13. Januar 1926 tagende Seemannstädter deutsch-fächsische Kreisausschuß spricht den Abgeordneten und Senatoren der heuten Parlamentspartei für Die nachbrüchliche Vertretng unserer grundlegenden Ballsrechte gelegentlich der Verhandlung des Privatschulgeietes seinen tiefgefühlten Dant aus und erklärt, da unser Bol gewillt it, gesclofsen Hinter seinen Führern zu stehen und in dem Kampfe um die Erhaltung unserer Volksgüter auch weiterhin mit Einregung aller Kräfte auszuharren und für die Wiedererlangung zeitweilig gernommener Rechte weiter zu kämpfer. Brandmarkung einer volksverräterischen Eingabe. Der Hermannstädter deutsche jährliche Kreisausschuß als berufene Vertretung der Hermrannstädter deutsch-jädhi. Bevölkerung hat mit großer Entrüstung Kenntnis genommen vom der Eingabe der „16 Hermannstädter Unzusfriedenen“. Er spricht sein Bedauern aus darüber, daß Volksgenossen es unternommen Haben, Klage zu führen gegen die Kirche und das in ihr vereinigte Bollstum, vor einem außerhalb von Kirche und Boll siebenten Zorum, wid verurteilt Dieses Vorgehen als eine volle» schändliche Tat, die si gegen den Geist unserer Väter und gegen die Zukunft unserer Kinder richtet. Der Hermannstädter deutsch-sächsische Kreisausschuß weist Die Behauptung, dass die „Unzufriedenen“ Die Gesamtheit der evangelischen Glaubensgenoisen bilden, als unwahr aucd die evangelischen Mitglieder des Hermannstädter d.T. Kreisausschusses aber erflären, daß sie in Gegenwart und Zukunft ihrer evangelischen Landesffiche und ihren frei gewählten Führen in Volk und Kirche treue Geistghaft leisten und milfig alte Pflichten erfüllen werden. IE Politische Entwicklung kannt per flexreiQ Muuswstznvigeuwemtheux · der,Wermuch vielleicht nicht unreine,jo doch Wien, im Januar. (FF) Saft scheint es so, als sollten wir das neue Jahr wirklich mit einer richtiggehenden Regierungsfrise beginnen. Es kann sich nur darum Handeln, t welche Kreise sie ziehen wird. Das die Stellung des Minis des Aeußeren, Dr. Mataja, unhaltbar geworden ist, darüber it marfidy nachgerade in allen Lagern im Klaren. 53 wäre auch vom Standpunkte der Gesamtheit und Des ebenso wie von nationalem Gesichtspunkt aus gesehen, sicherlich nur zu begrüßen, wenn dieser politiker, sicherlich sehr unglückliche Hände hat, vom Scmuplate verschwände. Abgesehen von der wenig erfreulichen Biedermann-DBant-Geschichte geht es dem Dach auf die Dauer nicht an, da ein Mann Die auswärtigen Ausgelegenheiten führt, dessen ganze persönliche Einstellung im Widerspruche steht zu den Wünschen der weit überwiegenden Mehrzahl der Staatsbürger und zum richtig ere fannten Wohle unseres deutschösterreichischen Dolfes. Es ist doch ler, dass man im Auslande, Das nun einmal leider dabei mitzureden hat, unserer Anschluptwillen nicht ernst nehmen kann, so lange an der Stelle der Negierung, Die dessen sichtbarer Träger und Borkämpfer sein sollte, ein Mann steht, der eher als das Gegenteil angesehen werden kanıt. Im übrigen bedeutete Matatas Rücktritt nach seiner Hinsicht einen Verlust. Aber auch noch ein zweites Mitglied der gegenwärtigen Regierung gilt in eingeweihten Kreisen als amts-, müde, menngleich aus ganz anderer Stünden als die für den Außenminister maßgebenden. Es ist dies Herr Budeinger, Bundesminister für Land- und Forjtwirtschaft, der angeblich deshalb zurücktreten will, weil er mit den Bedingungen, unter denen wahrscheinlich demnächst der neue Standelsperitag mit Ungarn abgetroffen werden wird, nit einderstanden ist. Dieses 'Verhalten' des Ministers wäre auch Durchaus verfteidlich. Er ift gemwissermaßen als Vertrauensmann der österreichischen Landwirtschaft in die Regierung eingetreten und sieht, mit Recht oder mit Unrecht, dies zu entscheiden vermögen wir nicht, in dem neuen ungarischen Syandelsvertrages eine Schädigung der österreichischen Landwirte, die er nicht zu Devantimorten vermag. Wenn er daran seine Solgerung giebt, ist Dies gewiß nur amerfenensivert. Ein Amtsnachfolger wird unser zu finden sein, denn im parlamentarischen Staate fühlt sie ja jeder Volfsvertreter für jede beliebige lestende Stelle befähigt. s Æer,wie bereits an«gedeutet wurde.mchen die immer lampt werdenden Krisengefrüchte vordkefeannis stellen nichts salt Schon munkeltn vanallenthalben von einer Erneuerung der Gesamtregierung an WundGliedern.Wirft man einen Rückblick auf die bisherigen Erfolge der Regierung Ramel, so muß man ja auch Leider feststellen, daß sie keinesswegs derart sind, Dass sie ihr längeres Wirken als besonders wünschenswert erscheinen Lassen könnten. Schließlich soll eine Regierung und soll vor allem ihr Vorstand Leiten und führen, nicht im Sinne der bloßen Zeitung eines Amtes und der bloßen Führung eines Amtes, sondern im Sinne der Leitung und Führung des Volkes. Damit ist es mun allerdings seit dem Amsturze überhaupt recht söhwad, bei uns bestellt, aber noch niemals war es weniger befriedigend als seit der Tätigkeit der gegenwärtigen Regierung. Man ist bemm auch mit ihr selbst in dem Parteien unzufrieden, aus denen sie hervorgegangen ist. Freilich scheint man si auch bewußt zu sein, daß es weit leichter ist, eine Regierung zu beseitigen als sie durch eine tauglichere zu erregen. Wie qroß der Mangel an führenden Seistern ist, betrefft vor allem der Umstand, das ernstlich die Nede ist am eitter neuen, der Dritten Regierung Geipel. Wenn wir sagen ernstlich, so sol. damit keineswegs ausgebraht sein, Daß diese Lösung etwas Lächerliches an sie hätte, im Gegenteile, Seipel mag begründeten Anlaß zu dem verschiedensten Einwendungen geben, seinen Amtsnachfolger gegenüber bildete er dennoch einen gewaltigen Fortschritt. Allein, wie dem immer sei, hat es Dad in sich etwas Mißliches, einen Staatsmann, Der bereits zweimal das Ruder gelenkt hat und der tra ziweifelloiere Verdienste doch nicht im Stande war, sich, Das unbedingte Vertrauen wenigstens, der gesamten Regierungsparteien zu erwerben, abermals zu berufen. Wiederholungen und Wiederherstellungen haben im politischen Sehen nun einnmal sehr selten Erfolg, denn bei jedem neuen Male pflegt in den Reihen der eigenen Anhänger die offene oder beinliche Semeinhaft zu mwachen. Seipel ist viel zu klug, um dies nicht zu missen und es bleibt daher abzumwarten, ob er, fall wirklich die Stage an ihm herantritt, bereit sein wird, si abermals in die Bresche zu stellen. Aber selbst mit einer vollständigen Ermeuerung der Regierung und nur alle Möglichkeiten erschöpft. Die Sozialdemokratie mittert Morgenluft und will si Die sehr sckhmälerte Anziehungskraft der beiden Regierungsparteien auf die Wählermassen zutage machen. Deshalb strebt sie Neumahlen an und es ist bezeichnend, Ddafi, die gesamte ausgesprochen sozialdemokratisch oder nur so zu sagen ,halbamtlich sozialdemokratische VBreffe Wiens immer wieder bon Neuwahlen als um einer bereits abgemachten Sache zu sprecen weiß. So eilig ist nun aber die Sache Temnesiwegs, denn sie hätte Doch erst die Auflösung des gegenwärtigen Natismalrates zur Voraussehung, die aber ohne seine eigene Zustimmung nicht erfolgen kamm. Aber gerade, weil sehr viele derzeitige Wolfsvertreter tiffen oder DI ahnen, Ddaf ihnen eine Rückkehr in die grieciigen Sempelhallen auf der Ringstrafe in diesem Falle Inwerlich beschieden sein wird, was für sie und für ihren Geldbeutel sehr schmerzlich wäre, wird es damit ‚Staates, - » 07 00