Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1927. Januar (Jahrgang 54, nr. 16055-16077)

1927-01-15 / nr. 16065

Meinevolksi «­­SchkimgitmkgzHWdex zuiginmqkiqstr.NzEs,sewsk­uug:M.26—ckemsprecheti Schriftleitung zkr.llzVerwaltu­ng Uk.431-5Migstslls Bukarest, Str. Salindar 6 Fernsprecher TB Bezugspreis für einen Monat: Hermannstadt: ohne Suftellung Lei 90 °—; mit Suftellung L 100 °--: mit Postversendung: Inland: L 100 °; Bukarest: L 105 °—; Ausland: L 135 ° Einzelmmmmer Ul- Ste. 16065 Messingwe- - Hermannstadt, Sonnabend den 15. Januar 1927 54. N­ahegang Stegermald betraut. Scheitern der Million Eurlius. Berlin, 13. Janwar, (Abendmeldung.) Die Mission Surtius dürfte, wenn nicht im rechten Augenblick ein Stimmungsumschwung eintritt, als gescheitert anzu­­sehen sein. Ausschlaggebend war­­ die Stellungnahme des Zentrums,­­dessen parlamentarische Fraktion sich in der gestrigen langen, bewegten Rung gegen Eurtius ausge­­rochen hatte, weil sie der­­ M­einung war, da die Be­­rufung urtius geeignet ei ‘ außen- und innerpolitische Schwierigkeiten hervorzurufen. In den Kreisen des Zen­­trums macht sich immer mehr eine Strömung für ein repu­­blikanisches Konzentrationskabinett geltend, als dessen ange­sichtsreichster Präsidentschaftskandidat Marz gilt, * Be . Volksüberschub und Weltwirtschaft. (St) vor wenigen Tagen konnte man in einer An­zahl von Blättern eine Rückschau über das vergangene Jahr vom wirtschaftlichen und­ politischen Besichtspunkt finden. Cs liegt nahe, daß einen die deutschen Blätter eher in die Hand kommen als Blätter aus den­ großen Reihen des MWestens, sodaß man also bei dem Sesamt- Bild, daß man si auf­grund der vielen Yahresbilangen machen könnge, vom Standpunkt der Weltpolitik und der MWaltwirtschaft ein birchen zu einseitig orientiert wird und in seiner Stimmung sowie in Der Anschauung Der Ent­­wicklungstendenzen, soferne man sie mit freundlich oder un­­freundlich bezeichnet, et­was einseitig beeinflußt werden kann. Das sabte Jahr hat zweiflelfos it ‚Den großen politischen Ereignissen solwie in dm Vorgängen auf wirtschaftlichen Gebiet einen gewissen Gleichschritt aufgutweisen. De Gr=­eignisse­ in Westeuropa, der Ausgleich Deutschlands mit einem großen Tal seiner Feinde sind nicht so sehr selb­­ständige politische Ideen der bereinigten­ Mächte allein, solle denn müssen auch als Gebote einer über unseren K­onti­­gent hinausgreifenden politis ‚angesehen werden, deren Stä=­ker in der Hauptsache wohl das britische Reich ist. Die Konferenzen bis zum Dawesplan zeigten i­mmer noch ein­ starres Ueberw­iegen der baserfüllten politischen Mensalität und Ziellegung gegenüber ökonomischen Grvä­­une Der Dawesplan selber, dessen Laster für Deutsch- und noch hier drühender sind, als weite Breise des Deuts­en­ Volkes wissen, brachte schon eine stärkere Geltung De Einsicht in den Möglichkeiten und in welt­­wirtschaftliche Zusammenhänge. Insbesondere Die Strab­­ung der ehemaligen Feindstaaten, daß eine weitere Ber­­elendung Deutschlands keinesfalls im­ ihrem Interesse sei, hat schließlich Dazu geführt, Deutschland bei Der Neuord­­nung seier Währung und seiner Wirtschaft sowohl durch Sewährung­ eines N­a als auchh sh Anzeichen behi­ffich zu sein. ®­ie it ht ausgeblieben,. Insbesondere Ane­­cifa, das die Geldentwertung — abgesehen von einer Hebung des allgemeinen Preisniveaus in der Kriegszeit infolge der­ industriellen Hochkonjunktur — am eignen Leibe nicht erfahren hatte, und immer zugleich meher wirtschaft­­dter Geringschaltung eines­ Staates mit entiwerteter Wäh­­rung auch eine moralische Abscheu vor­ einen toldgen Schwähring empfand, fanıs heute seiner Berwunderung über das rasche wirtschaftliche Aufsteigen Deutschlands­­ nicht genug Ausdruck geben. ‚Die­ statte Steigerung der baulischen Bepiere auf den Weltbörsen ist ein deitficher Beweis Dafür, das man in das Vorwärtsschreiten Deutschlands dort Berg­trauen hat, wo Kapitalien nach solider und guter At­­sachen, ers ist der industriele Apparat Deutschlands, wozu man auch das Heer der Arbeiterschaft zählen muß, wo­ größer als man ihn brauchte, um ‚der gegenwärtig nach Deutschland gerichteten Nachfrage genügen zu können. Dieses Möbel aber ist in den anderen europäischen In­dustriestaaten an festgewurgelt und nicht so leicht bannen. Jeder große Industriestaat mit starrer Bevölke­­rung, steht der der seinerzeit vom­ deutschen Kaiser auf die kurze Formel gebrachten Alternative, dass man Waren oder Menschen exportieren müsse. &s it Deutschland feinzt= zeit gelungen, der Ausbau seines industriellen Appa­­rates, einen beträchtlichen Teil seiner Bewdsferung, der sonst zur Wanderschaft verurteilt gewesen wäre, im Rande an behalten. Die immerhin noch beträchtlichen Lustwanderer­­mengen ließ man gehen und bezog sie in seiner Breite in unwirtschaftliche oder­ politische Kombinationen, Die über­­ Die Srenzen des Reiches hinausgreifen, ein, obwaBl es damals verhältnismäßig einfach gewesen­ wäre, d­er Großteil der Auswanderer dem deutschen Bolt’ zu erhalten und dadurch an sehr wichtigen Punkten gute­ Stäben zu finden. Stobß glien ‚politischen Reinemachens in Europa i­ Die Zeit nach nicht so weit gediehen, daß Diese­ Frage, den Pautschland nun zielbewußter und­ besser als früher „geregelt werden könnte. Mist ganz s­o eigentüm­lich wie sehr der Wandel =­itilfer politischer Anschauungen die Einstellung einer Staats­­führung an jed­en Problemen beeinflußt. Vor dem Krieg ist die Idee der Erhaltung der Auswanderer für das eigene Boll als wichtige Aufgabe zuwar von vielen einzelnen ausgesprochen worden, war aber noch seine unbestreitbare arime der­ deutschen Staatspolitik geworden. England, dem Die halbe Welt gehörte, hat hier wohL­ eine Aus­­nahm­e gemacht. Es konnte die Auswanderung gewiisser­­maßen als eine Verschiebung der Ballsträfte auf eigenen Boden, also als eine reine innere Angelegenheit, auffassen und brauchte nicht zu fürchten, nach irgend­einer Richtung Bin in gefahrhafter Weise gegen den guten Don zu ver­­stoßen. Japan, dessen große politische­ Kraft nicht zuletz auf dem Hergebrachten Behorsam, der Anhänglichkeit und Ergebenheit seiner Intertam­ent beruht, verfügt 1roß seiner Fuß­­fassung auf dem asiatischen Lettland nicht über genügende Släden an Kolonialland. Es­ hat daher seinen Blick nach Süden und auch nach Amssitz gerichtet, auf Inseln und Länder, Die nicht ihm gehörten. Und dieser Blic“ Sapans hat bei den Vereinigten Staaten und auch bei den Britis­schen Diominions wenig Gegenliebe gefunden und zu Ab­­wehrmaßnahmen geführt. Der Ausbau des K­riegshafens in Singapore­­ soll mithelfen dem japanischen Pfud nach Süden zu begegnen, denn Japans Auswanderer ragen den Gedanken ihres Reiches vor. Frankreich hat seine überkhüffigen Botskräfte abzugeben und ist schtan vor dem Krieg daran gegangen, seiner Industrie hauptsächlich in dem großen KRofsm­afreich einen Markt zu sichern. Die beiden Tandlosen (will Heißen, Tandarmen) Völker Europas sind die Preutischen und die Italiener. Es ist eigenartig, daß in italienischen Blättern die zum herrischenden politischen System­­ sehr enge Beziehungen haben. Diese Schicht alsgemeinschaft zwischen dem deutschen und italie­ nischen Volk im septer Zeit so stark untersuichen wird. Man spricht von den beiden Unterdrücken des V­ersailler Ver­­trages. Der Wunsch beider D­ölker ist natürlicher Weise auf Siedlungsland gerichtet, das auch der eigenen politischen Oberleinheit unterstellt sein To, damit eine geregelte Sied­­lung und damit eine Erweiterung des Lebensraumes für Das BI und den Staat entstehe. Als der deutsche Kaiser davon sprach, dass man ent­weder Waren oder Menschen ausführen sollte, war die Large insoferne einfacher, als die Industriealisierung der Welt nach Lange nicht je fortgeschritten war, wie jeht, so daß die Zahl und Intensität der nahy zu erobernden Märkte bei weiten größer war, als sie es heute ist. Dazıı herrschte damals, wenn man­­ von einzelnen­ Ausnah­men absieht, in der Welt noch etwas mehr freihändlerische Gewohnheit. Und wenn auch in den Dichtbevölkerten Riesenreihen­ des asiatischen Kontinentes aus uralter Tradition heraus nach große Yurüdhaltung gegen das Eindringen des europäischen Kaufmannes und der europäisc­hen Waren und Lebensge­­wohnheiten zu merken war, so konnte man Dody einen annehmenden Abbau dieser Beschränkungen und Lemmungen erwarten und damit rechnen, daß „dieser Gedenkteis­ nach Raum genug zu großen Taten“ — wenigstens auf twirt­­schaftlichem Gebiet — gemähre. Der Krieg hat dazu geführt, da der Ind­ustriealisie­­rungsprogel, neben dem Bryzeh der zunehmenden geistigen Emanzipation vasch fortgeschritten, if. S> wird: jebt 3. 2. ein großer Seil der in Indien produzierten­ Baumhvalle auch Jhon”in Indien verarbeitet, anderswo Juder aus Suderrohr usw., Die Beispiele Tiefen­­­fich ohre weiters in gewichtigen Dingen sehr bvermehren. Man fan­t nicht sagen, daß Dieser Vorgang in dem bichtbevölkerten überseeis­­chen Ländern zum Schaden dieser Länder sei. Das Bild der DBalfanisierung und der Aufrichtung ganz mnorganis­­cher Schranken und­­ Begrenzungen, kann man für Diesen Sall nicht recht gebrauchen. Für die europäischen, hochent­­wickelten, Industrieländer ist diese von Weberjesländern nun beschrittene Bahn zweifellos etwas bedenklich, weil Europa durch Belieferung meiter Gebiete der Welt einen großen Teil seinen wirtschaftlichen Lebenskraft gegogen hatte. Berlin, 14. Januar. Nach eben eingetroffen­­en Meldungen ist Stegerwald mit der Bil­dung des Kabinettes betraut worden. Einmal hatte England geglaubt, einen Zustand auf wecht­erhaften zu konnen, wo das Mutterland der aus­­chließlie Lieferant gewerblicher und industrierter E­rzeug­­nisse bliebe und die Kolonien die Lieferungen der Rohrsttoffe und landm­irtschaftlichen Produke wären. Das übertrieben starre Festgarten­ an diesem Grundtag durch­urze Zeit hat die 2osteigung der nordankkfanischen Stoponien mit ti gebracht. Seither ist es in England­ politiiche Marime geworden, ganz matu­rlichen Entwielungsrichtungen im eigenen Riesenreich seinen Henmenden Rieger vorzuschießen, weil man gegen die Natur der Dinge c­ar nicht ankämpfen kan. Noch, vor­ kurzer Zeit­ hat England auch daran glaubt, das man durch rücksichtsloe Einsehung volklifcer Machtmitter Wirtschaftspolitik im großen Maßstab und in fruchtbarer Weise machen korme. Weil China einst seine Svenzen der Opiumeinruhe aus Indien verschioß, um eine­m Bortslaster den Boden abzugraßen, zwang England es durch Krieg, seine Grenzen wieder zu öffnen. Auch der Weltkrieg solte für England ein Geschäft großen Stiges sein. Es ist anders gekommen. Die Gewattexperimiente schlagen viel­­fach, fehl. Sur Testen Jade nun hat England einerseits dem Stoeßen der Tominions nach weiteren Selbständigkeit wider­­stand 3­­08 erstaunlich wascher Weise ich bereit gefunden, die Kapitu­­lationen Chinas, die das Musterbeispiel eines wögferrecht­­lichen Verhältnisses ohne Gleichberechtigung sind, fassen zu lassen und durch Verträge künfzige twirtschaftliche Zusam­­menarbeit auf der Grundlage vollen Gleichberechtigung zur vegesit. . .»Die Gefahr d­er Au­sschastung für Europa durch Verg­selbständigungchemal­igser großer Marktgebiete betrifft alle Industriestaaten gemeinsan. Dadurch aber, daß Gewalt vielfach wirkungslos oder wenigsteng unfähig it, Fett beivußten widerstrebenden Kräften beizukommeen und zu dem genschten Rig zu führen, ist für Deutschland in der Weltwirtschaft eine gewisse Angleichung an die Wattbar­werksbedingungen mit England gegeben. E38 bereitet ‚der­­ fett doogende Verlust 3 chinesischen Marktes. Ir­ang fand sicher eine gewisse Verlegenheit, doch wird dieses Land dadurch ‚noch nicht so schwer getroffen, daß ein größerer Zusammenbruch zu befürchten ten, weit thin dank seinen vielfältiger­ Voraussicht noch sehr viele und auch die Unterbringung seines Bevölkerungsiberschusses noch kein großes Probfen stellt,­ege offen , ab Er Wem auch Deutschlands Stellung auf den­ Weltmarkt eine günstigere werden sollte, weil es Aussicht. Hat, im Wettbewerb m­it anderen Nationen erfolgreich abzuschneiden, so dürfte nach den Erfahrungen die zuk­nftige Entwiclung nicht allein auf diese Konjunkturverbesserung aufgebaut wer­den, weil­ dadurch die Verk­undbarkeit des deutschen Wolles und Staatsorganisimus­ weiterhin sehr groß bleiben würde. Eine Verbreitung des Lebensraumes st Fichen eines der deingenditen. Geboge der Yenemvart. Der Spreit verschied­er ‚Barpeien, ob diese Erweiterung ins afrifanischen Kolonial­­­and zu suchen sei (das man erst zurü­cgewinnen milte); ever ob­ die Soffinger vielmehr auf eine intensivere Friede (iche Durchdringung des europäischen DOstens gejeßt werden solten, braucht uns gegenwärtig nicht zu beschäftigen. Ein under Millionenvolk wird nicht in einer einzigen Rich­tig affernı. das Seil finden. l. · surMittclalkcrfiecdie Kosunisaiions nnd-Durchdriin- HHHHs dies-deutschen Os­t­en sind­ s­ie;seitständischer Wirts­chaft und durchgreifender­ Organisationen, die nicht be­­liebig erwertert werden. formen. Dieser äußere Umstand und das Bevuktsein eins gemeinsamen Kulturbesites hat dazu geführt, das immer neue, geschlossene Scharen nach Osten vorgriffen. Wir sind Heute wieder zu einer Zeit organi­­­—­­­aM ae« bedeutende Zugeständnisse gemacht und Hat in a RER h le x

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