Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1927. Juli (Jahrgang 54, nr. 16198-16224)

1927-07-01 / nr. 16198

er Ba XI « www-— . , L x an BR A en ; Bezugspreis Nr. 16193 das Deutschtum in Ron F­­rey: Nr. 25 — Lerniprecher: Schriftleitung Ar. 11; Dermaltung ir. 431 . ZU100«—­Zeitpostversendung:Inland:b100«—;21usland:»l-135·—EinzelnummerL4­— Schrriftleitung: Bermannstadt, Kölngin Mariafir. Xix. 23, Berline einen Monat: Hermannstadt: ohne Suftellung Lei 90'— : mit Suftellum fi Hermannstadt, Freitag den 1. Juli 1927 54. Sahege "2­5 jam . Ein Mahnwort zur Wahl­­entscheidung. Bon Dr. Hans Hedrich. Mediarch, 27. Juni. Volksgengssen! In ernster, entscheidungsporer Stunde seid Ihr be­­rufen, die Stimme in die Wagschare zu werfen, um­ &ure Pflicht als gute Staatsbürger und gute Sachsen zu er­­füllen. Schwer beträngt in Eurem nationalen und wirt­schaftlichen Leben gilt es heute mehr denn je, von der tiefen Wahrheit durchdrungen zu sein, daß unser Volt sich immer wieder all die Jahrhunderte hindurch nur durch die unbedingte Einigkeit nach Außen in feinem ge­­sunden­e Bestande erhalten hat, daß wir besonders auch in Den legten Jahren die durch den Weltkrieg hervor­­‚gerufenen inmearen und‘ äußeren Geschütterungen allein nur deshalb überwunden und Desinungen Haben, weil wir einig ' Da standen. Daß: eindringlich muß heute jedem bon uns Diese Wahrheit gepredigt werden, denn die Not ‚und in e­rster ‚Reihe Die allgemeine, wirtschaftliche Not it groß, sie verschteiert Teicht den gesunden Blid für die Wirklichfaten unsenes­ Lebens, und das Bestreben unserer ° ist mehr denn je auf das Bier gerichtet, Durch EN Barbreitung don gemwrsien toten Cü­gen, durch de= brügerisches­­Versprechen von Dingen, welche niemals ein­­gehalten werden, eine Bresc­he in die bisherige Ein­­heitsfront unseres Boltes zu schlagen­. Die sächsische Politit geht von dem Grundgedanken aus, Dnd wir ein Heiliges Recht auf die Geltend­­machung einer gesicherten nationalen und wirtschaftlichen Existenz haben. Sirei Leitfüße haben unser politisches Verhalten von jeder bestimmt: Zu­­ geben von unserer Seite all das dem Staate, was ihm nach göttlichen und menschlichem­ Rechte gebührt, und nicht zu Meichen und zu warten in der­ Seitendmachung der Rechte, welche unser Volk zur Sicherung: Des eigenen nat­­ionalen, kurturellen hund­wirtschaftlichen Daseins “bean­­pruchen darf. Wir Haben unsere Pflicht dem Staate gegenüber, das können wir mit ruhigem Sewissen behaupten, treu und redlich erfüllt. Den Sogen solen aber das Recht auf einen Blas an Der Sonne, ist man uns bis auf den heu­­tigen Sag schuldig geblieben Wir haben mit Berbitterung feststellen­ müssen, daß auf den feierlichsten Versprechungen nicht Stauben geschenkt, werden Tann, son­­dern all Diese Verheißungen in den Augen derer, die sie machten, nur Leimritter bildeten, mit denen­­ man Bimpel einzufangen trachtete. Von den Beischlüffen von Karls­­burg angefangen, wo­­ ung die unmännige­ Nationalpartei unseren nationalen und wirtschaftlichen Beltsstand­ garan­­tierte, und dann trog dem eine Agrarreform schuf und förderte,­ were unseren im Laufe vor Jahrhunderten er­ arbeiteten. Bejit So fehwer schädigte, daß sogar der ‚Bes­­tand unserer Kirche und Schule in vage gestellt wurde, bis zu Den Wahlübereinkommen mit den zwei Ichten Re­­gierungen, wo uns ‚eine gerechte Unfertagung für aus­sere Kirc­e und Schure, die Wiedergummanung früherer Ur­­gerehigkeiten und DVBergeh­aftigungen in­ Aussicht ‘gestellt wurden, und Dann alle diese DVersprechungen in­­ Das Nichts zerrannen, Biden Die politischen Gefahrungen Der besten DBahre für uns eine fortlaufende, Kette von Dies­mütigungen und Enttäuschungen. Aus all dieen Erfahrungen heraus haben wir ‚Den­­noch das eine gefemt: Das wir,die uns ans Leben geben» den MBolisfragen nicht durch­­ ein Zusammengeben mit der einen oder anderen politischen Partei­ des Landes Töten können, sondern nur in­ einer offenen und­ ehrlichen Aus­­einanderlegung mit dem ganzen romanischen Bolte­­nd daß wir in Der Geltendmachung unserer Forderungen und Lebensfragen immer­­wieder nur auf unsere Kraft allein und die Kraft derer angewiesen sind, die mit uns die glei­­chen Leiden zu erdulden und die gleichen Rechte zu for­­den haben. Wir haben weiterhin gelernt, daß wir nicht die geringste Beranlassung dazu haben, uns in den Kampf der romänischen politischen Parteien hineinzumengen, Daß wir uns dadurch nur den Haß der unterlegenen Partei zuziehen, mit der sicheren Aussicht. Dabei auch noch von Der siegenden Partei zufegt nur als minderwertig behandelt und hintergangen zu werden. EN. eher vier Millionen Staatsbürger mischt romänischer­­...KBumae fee Deute Da und armen tehmtüchia auf Die Zeit, 5 { j " s · .«". «-. » .". - i« u­a --- » :-.-»«»;..::,-..-. . -.-«...·-.". 1. ,» RE Wiederauf je­­der Wirtscaftsverhandlungen mit Ventigrand. Trennung der Separa­tionsfragen von den Anleihefragen. Bularveft, 30. Jun. Aus­ wissschaftlichen Kreisen Formt die bedeutame Nachricht, daß sebwohl der Minister­­präsident, a auch der Finanzminister cefallt sind, die Anleiheverhandlungen mit Deutschland wieder­ aufzunehmen und zu einem guten Ende zu führen. Ebenso heißt es, daß Bintila Bratianu im Gerenfas zu seinen früheren Ansichten nun ebenfalls ein Anhänger des Grundtages der Stabilisierung unserer Währung sei und dieser Ansicht auch in seinen jüngsten Gesprächen ‚mit den Leitern der National­­bank Ausdruck gegeben­ habe. Bukarest, 30. Juni. Die­ offizielle Zeitung „L’In­­deper­dlance roumaine‘ erklärt zu den Verhandlungen zwischen Deutschland und Rumänien, #3 sei der Standpunkt oder Regierung, daß die vorhandenen Differenzen über die aus dem allgemeinen Reparationsproblem stammenden Fragen von den Anleiheverhandlungen vollkommen getennt werden m­üßten. Die Negierung wolle nicht, daß im demselben Augenblick, wo es gelte, die echte 68 Landes zu ber­­­ieten, von den vom dänischen Delegierten eine Anleihe ver­­langt werde. Die Negierung sei von dem­ Wunsche befeelt, die normalen Beziehungen aufzunehmen, aber es Fünne £ dissen vixiente H­altung als Grundslage fürdIie Smuids, der schwebenden Angelegeneissndimm B­ukiarest,30.Juroi.3ht Wirtschafts-kreisenv.etisa» daß dser Finanzminister entschlosssen sei,dj­ewmänizs, RWM MWrMunge nach eutschland p so maßvollst mukierem daß sie eine gsünsti­gte G­rundlegse für einesn Dekle zufriedienstzell sendlen Aus-Michbildkein können.Est« dsathiiosrderiand kein Gwdwor,die ein UWBkichA-U­­Ergeb­nisse der künftigen Wecikindsk­unkgwpessimiskisch« beurteilen «· E ·T wo ihnen gleiche Nechte nicht nur auf dem Papier ge­­geben werden, sondern auch in der Tat. Das Feine Sach­senvoff mit seiner festen,­­unerschütterten Disziplin, mit seinen im Laufe der Jahrhunderte erworbenen Erfahrungen um die Behauptung schwer bedrängten Bollstums nimmt unter den Minderheitspöltern des Landes einen herber­­tragenden Plan ein. Wir mußten aber, so lange wir Die einzige gut organisierte Minderheit des Landes bildeten, lroß aller inneren Demütigungen eine Politis verfolgen, welche mit unseren bescheidenen Kraftverhältnissen im Sin­­fang stand. Heute ist Diese Isolierung gebrochen. Go it Denn unser DVBolf bei den bevorstehenden Reichstagsr­ealitfen, getragen von dem Gefühl tiefster Schiejals- und Interessengemeinschaft, nicht nur zu einer Bundesgemein­­schaft mit seinen heuten. Brüdern aus­ dem Banat, der Dulowina und Besssarabien, sondern auch zu einem Wahl­­bindnis mit Der Stärksten Minderheit des Bandes, den Menghyaren, geschritten, mit melden wir Schulter an Schulter mit gemeinsamen Listen in den bevorstehenden Wahlgang eintreten. Ausschließlich, von Curer Geschlossenheit und Ein­­mäütigkeit hängt er ab, ob wir in­­ diesem Kampfe den Sieg dabaontragen! Wir wissen, Daß Ihr alle bis zum Letten Cure Pflicht erfüllen werdet! Denn der Dolts­­aenofje, der seine Stimme nicht auf­ unsere Wahllisten abgibt, beginge nicht nur einen offenen Berrat an seinem Boofe, sondern würde, unbewußt mit Schaufeln an dem Grabe, welches ihn und jenem Bolfe zugedacht ist. Bolfsgenossen! Die Kürze der­ Zeit macht es unmög­­lich, mit Sud allen in unmittelbare V­erbindung zu treten. 59. bitten wir Sud; auf d­iesem Wege: Tut Eure Pflicht, Ruhig und Schlicht, wie es den Zugehörigen des großen deutschen Volkes würdig ist. Aber gehobenen Herzens mit der Zelterzeugung, für eine bes­­ige, gerechte Sache einzutreten! ‚tagung des Barlaments. Die Vorbereitung der Amnestie. Bufarxist, 30. Juni. Wie, ir R °.n1,g:2 oe Dei lautet, tehrd die erste Session des neuen Parlamentes wahr­­scheinlich am,20. Juli und nicht, tig in Aussicht genomme­n war, am­ 27. Juli beginnen und voraussichtlich nicht Kinger als 8—10 Base dauern. Außer Griedigung der übrigen Formalitäten wie Dualidierung der­ Mandate, Präsidenten­­zahl, Shimrede usf. werden einige bi­n Der­e Regierung als besonders dringend angesehenen Geiegentwürfe durch­­beraten werden, |. die Amnestie für­ militärische Vergehen und die Aufhebung der durch Die Regierung Aperescu am Eisenbahnorganisationsgejes vorgenommenen Renderun­­­gen, da angeblich ohne de­r Wiederherstellung der Aut­­­wymie eine Anleihe für die Eisenbahnen nicht zu erlangen ist. Das Parlament wird zu Diesem. Iiwed drei Eigungen abhalten. «­ · «B­­­ukarezst,30.CARLDUKTiegsministier veröffenk "li-59«tekcveMitteikung,lmn welcher Maß in Thmen zur stim «st­e­llsung dev azesse auva und militärischek Delikte ge­­ztrnffenx corsden s und samächsn werden die Progen­e argen Y N Fu 1.18 ii an re­eg . i­­ » jeweeingiesbellh dieim sah sie 1916 auf dem vom 851 zu bessetzenden Gebiet zu wckgeblieben s­ind und siesev. æwungsygdBt haß sich die Amndstkiiexmwufmkwj» täriTchseDgthFbeziehia ««.­­ · « ———1 . Duca an die Pro­fekten Nachdrückliche Forderung reiner Wahlen, einem Rundschreiben Die Präfesten neuerdings darauf auf­merk­sam gemacht, daß die Be­wegungsfreiheit der Wahl­­werber und die Wahlpropaganda überhaupt nach seiner Richtung hin eingeschränkt werden Dürfen. „Virtorif“ merkt im Zusammenhang damit, die Regierung zu entschlossen, ihre Bersprechen freier Wahlen zu verwirk­­lichen. Das Ansehen und die Verdienste würden der Libe­­ralen Partei die Mehrheit sichern, ‚ohne daß sie ji der unzulässigen Mittel der­ verflossenen Regierung Averesen, wo­ auch der­ demagogischen Propaganda der Natimae zaranisten zu bedienen brauchte. Bukarest, 30. Juni. ‘Der­ Innenminister bat m Die frankophile Politik der Xiberalen. Kühle Zurückhaltung gegenüber Italien. DBufarest, 30. J­uni, ur Nachricht aus Rom, gestern dort die Ratifikationsurkunde des romanischitali­nischen Freundschaftsvertrages veröffentlicht worden ei, Härte „Biitorul“, Die romänische öffentliche Meinun nehme diese Meldung mit begreiflicher Zurückha tung auf, da sie sich bei diesem Anlaß wieder Ddava erinnern müsse, Daß Italien in der Zwischenzeit auch iui Ungarn einen Vertrag geschlossen habe, der Tepteres Da .zuerm­utigt h­abte,in unerhört heftiger Weise diie A­rung Des Vertrages von Trianon zu fordern 7 Satsache, Die au, die französische P­resse bestätigt abe und die in Frank­reich unliebsames Aufsehen hervorgerufe habe. 8 sei­­ bemerkenswert, daß die italienische Press im Gegensat­z zur französischen nicht Daran gedacht­en Romänien gegen Die jüngsten Ausfälle Des Grafen Bet­­len:in E £ußg zu nehmen. ‘58 hätte ji auch bei Di Anlafı gezeigt, daß Stanfreids T Freundin wahrhaft und be­st­ändig(!)sei. .. - — | Eine Wählerversammlung Sorgas. Bukarest, 30. Juni.­ In der von den Sorgisten Vad­ajaale veranstalteten Versammlung polemisierte I­nga in längerer Rede mit Den Liberalen und Re zavanisten. Von den Liberafen sagte er, daß sie mit Lande Spott trieben und es als ein Barfuchsobjekt gefährliche oligachische Szperimente benügten. Den­ Rationalzaranisten sagte er, daß sie uneinig und mit selbst zerfallen seien. Iorga führte weiter aus, er nach den Wahlen seine Propagandatätigkeit auch den bürgen ausdehnen, um auch die Seele der­ tigen. DBevölferung zu befreien, 5 «·« Andere Redner Dieser Bersammlung kamen die ‚Stage des 4. Januar zu sprechen und s. Revisito­r des Gesetzes Sorga selbeit‘sollte in die sammlung die Frage nicht. BRD:

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