Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1928. Oktober (Jahrgang 55, nr. 16574-16599)
1928-10-14 / nr. 16585
,·M—M:Ms Sie direkte Verhandlung” der Optantenfrage, Bukarest, 13. Oktober. Im Zusammenhange mit der gefteigen Meldung bereffend die Aufnahme der Direkten Verhandlungen mit Ungarn über die Optantenfrage berlautet, Daß die Regierung entschlossen ist, Den Verhandlungsort Prag zu verlangen. Argemianu wird mit einen 4 Ersuchen in diesem Sinne an die ungarische Regierung Ausbau der rumänisch-österreichischen Landelsbeziehungen. Bukarest, 13. Oktober. Am Bonnerstag ist, der frühere österreichische Sesandte von Anoblodhist eingeriffen. 68 heißt, dasseine Reise im Zusammenhang mit Dam Ausbau derumänisch-österreichischer Handelbesiehungen fuhr. Zuständige Stellen wollen wissen, daß die Errichtung einer dÖsterreichisch- romänischen Handels Zammer beabsichtigt sei. Bukarest, 13. Oktober. Im Laufe der nächsten Woch wird in Wien eine Eisenbahnkonferenz stattfinden, die auch mehrere mit Dem Gimpfonerprß zusammenhängende schre=bende Sagen verhandeln wird. An der Konferenz wird anf ein romänischer DBerzweier teilnehmen. · . Ste Budgets der Gemeinden und Apmitrafe. ....die aus Bukarest gemeldet wird, trat am Dienstagnachmittag im Immerminsterium die Romm'finn, der die Aufgabe zugefallen ist. Die nötigen Abändzungen des Beraltungsgefethes borgu beraten, unter Dem Torize Distriktiministers Duca zusammen. Die Debatte hatte Die Degentalisierung der Verwaltung, inebesonder: was Die Budgets anbelangt, um Gegenstnde. Die Gemeindar und Komitate hatten wiederholt der Wunsch geäußert, je weitgehendere Freiheit bei der Aufstellung Der Budgets zu erhalten, da sie sich besser über die tatsächlichen Erdingnisse und die Einnahmen Rehmung legen könnten, als Die Yentalverwaltung. Dieses Argument wrrde mit dem Hinweis auf Die Mitbräuche bekämpft, die in verschiedenen Teilen 3 Landes infolge Dieser weitgehenden Auslegung der Gemeindeautonomie vorgefallen sind. Die Beratungen mer» ‚Den fortgelebt. Die Wirkung der ungarischen „Kellogg“-Rote. Meinhart, 12, Dfinber. Die „Nemyorfer Sins“ meldet aus Washington, dad man im Hinblid auf Die Mpe, in Der der Anschluß Ungarns an den Kelogg-Ball mitgerilt kotre, offiziell darauf Hinweise, Da der Anschug nicht an Bedingungen geknüpft werden sürne, Die Vereinigten Staaten hätten übrigens weder dm Friedensvertrag HM Stanott noch DenBertrag von Bersailles unterzishhner Das ungarische Korrespondenzbüch bemerkt hiezu, Daß, Die „Neiv- Hori-Limes“ einen Teil der ungarischen Note mitverstanden habe, Die ungarische Regierung habe dm Beitritt um Rellogg-Balt nicht an Befristungen gebunden. Sie spreche nur Die Hoffnumg aus, Daß die innerehtio seiten er Friedensverträge wieder gutgemacht werden würdn, Berlin, 12. Dftoßer,. Die deutsche Brise äußert sich ausnahmslos zustimmend zu dem Bett der Note, in der Ungarn seinen Beitritt zum‘ Kellnag-Bakl mitteilte. Die offene Sprache der Note, schreiben die Bakter, sei in Der tapferen Rebe Des Srafern Apponpi in Genf zum erstenanal arsprochen worden. Symptomatisches Ergebnis einer ungarischen Aubgeordnetenwehl. Dfenpest, 13. Oktober. Donnerstag fand Die Adgeorbnetenwahl. in Nagy-Kanizsa statt. Der Darım besondere Bedeutung zusommt, weil der ginesine Finanztufaifer Kallap, der aus der Regierung ausgetreten war und gleichzeitig sein Mandat niedergereat hatte, als Bewerber um Das Mandat aufgerieten war. KRalfay wurde mit einer Mehrheit von 1702 Stimmen wiedergewählt. In politischen Kreisen hält man + Dieses Wahlergebnis für Homptomatisch und sieht in ihm einen Beweis für die Stimmung des Landes gegen Die Regierung. Ebesemanns Rückkehr nach Berlin. DBerlin, 12. Oktober. Der Staatssekretär des Raußern von Schuber ist gestern mittag, nachdem er Dem Außenminister Etresemann in Draben-Bahden aufgesucht hatte, in Berlin wieder eingetroffen. Wie das „Berliner Sageblatt“ im Zusammenhang damit meldet, ist das Befinden Strefe- Manns in jeder Beziehung zufriedenstellend. Der Außenminister müsse sie jedoch auch weiterhin Schmung auferregen. Er erde am 1. November nach Berlin frückehren, vorher jedoch noch einige Tage in Wiesbaden erbringen. En \ VERRTREIT FREDSEIETTIITNEB Sonntag 14. Dktober 1928 ‚der Zeppelin ufformiger Saft. Nervosität in Berlin. Berlin, 12. Oktober: Die Eimwohtreishaft Der deutschen Hauptstedt wird durch die Sarfadge, daß der Seppelin, der seit gestern abend seine weitere Meldung über seine Fahrt aegeben hat, in einer gewissen Nervosität erhalten. Das Luftschiff ist, wie bereits gemeldet, Donnerstag frid 7 Uhr 45 Minuten abgefahren, wurde 9 Uhr 30 Minuten vormittag bei Basel gesichtet und nahm dann Neidung auf das Effak I der Umgebung von Belfort geriet 3 in einen so dichten Nebel. Dass längere Seitee mitur des Kompasses geführt werden konnte. der Mittelfrankreich war die Luft so sehr von Elektrizitätsrüfft, Das die Reatisapparate des Luft hif$ nicht funktionieren können. Wie sherl die elektrischen Stömungen waren, fmand der Satfachse entnommen twerden, Daß amitchen und Berfin im Laufe 8 gestrigen Vormittags die telephonische Verbindung mehrere Stunden lag, unterbrochen war. Die Radiostattion in Port Said, die mit der Ahrabefiatton HB Heppef in je ständiger Verbindung war, forte die Meßungen der Yoppe- Ein stundenvang kaum verstehen und imar genötigt, forte während Niederholungen zu verlangen. Im 10 Uhr 55 Minuten überflog der „Olaf Geppelin‘‘ die Stadt Besancon, um einhalb 1 Uhr mittag erschien er über Lyon, von wo aus er die Fahrt in südwestfischer Richtung fritschte. ” Bertin, 12. Diktober, Einer Heurigen Meldung aus Paris zufolge Hat der Seppelin fi um 3 Uhr 30 Minuten werkmittig über dem Radioturm der Station St. Marie de la Mer und im 4 Uhr über Marseille befunden. Dr. Eofener beabsigtigt ursprünglich, die Fahrt an der öfttien Seite der Pyranien fortzufeten, 25 scheint jedoch, dass er infolge ungünstiger Wetterberichte beschlossen hat, dem Depressionsgebiet auszuweichen und im südlicher Richung den Atlantischen Ozean zu überfliegen. De Zeppelin Hat Demzufolge Rhmung auf die Balearen genommen. Un 8 Uhr abend befand er sich über Barcelona. Man glaubt, daß der Zeppelin unter Berührung der Azoren weiterffienen wird. ‘ Mederraihung in Madrid. Berlin, 12. Otober. Wie aus Madrid gemeldet togrd, ist dort nur um Mitternacht die Tatsache bekanmtgeworden, das der Happefin die Stadt zwischen 8 und 9 U abend überflogen hat. In Spanien hatte man nicht damit gerechnet, daß das Luftschiff spanisches Gebiet überfliegen werde. Die Tatsache der Hebesiegung hat infolgedessen im ganzen Lande ehr überwacht. Die spanischen Radiostationen versuchten Verbindung mit dem Luftschiff zu bekommen, was jedoch, nicht gelang. Richtung: Mjoren. Berlin, 12. Okober. In Paris it spät abends eine Meldung aus Galabranca eingelaufen, wonach Dort ein Radiogramm des Zepplin aufgenommen wurde, ti. Dem Dr. Ediener mitteilt, daß das Luftsgift seine Fahrt Fort» fest und die Hoffnung beibe, noch vor Einbruch der Nacht die Nioren zu erreichen. Die Meldung enthält weder eine Angabe des Abgabeortes noch der Abgabezeit. Seither fehlt jede weitere Nawicht über DS Aufeihift. Umbeantwortete Radiogramme aus Friedrichshafen. Berlin, 12. Oktober. Die Nachsabgabestui Mm Sriedrichshafen hat seit gestern abend mehrere Radiogramme an den Zeppeln geriet, in denen Ddieser aufgefordert wird, an der Epite der Kliffbergen Radiogramme in diehifftiere den geographisschen Punkt anzugeben, an dem sichh Das Luftstiff jeweils aufhalte. Da infolge der uns günstigen atmophärigen B Verhältnisse die chifftierten Nasdiogramme nicht gut aufgenommen und gebesen werden formen. Seit den wiederholen Auffalterungen vom Zeppelin bisher Fein, Anziwort eingelangt. In Friederichshafen hat man übrigens die ganze Nacht über den Lärm der Motoren des Luftschiffes noch gut gehört. ‘ Berlin, 12. Okober. Die amerikanischen meteresi>nisken Stationen berichten über ungünstige atmosphärische Verhältnise über den Atargisdir Ogean Es wegne bei« nahe überall, außerdem seien sehr heftige Winde zu vers zeimen. Man glaubt daß der Zeppelin, infolge der Ams ivege, die er wird machen müssen, mehr als 1009 Stunden ungermegs sein und mehr als 60 Kilodimeter zurücklegen wird. Furchtbares Gewitter über dem Ozean. Berlin, 12. Oftober. Sowohl in Deutsäland als auch in Amerika bestcht des Zeppelins Megen grafe Erregung. Die Smecking ist dadurch verursacht, daß üben dem Alanischen Ozean ein furchtbares Gewitter wütet und die atmosphäristen Verhältnisse außerordentlich ungünstig sind. Andererseits it man der Ansicht, daß es gerade aus diesem Grunde Dr. Edener, vom dem sest gestern Mitternachtt keine zweitere Meldung eingelaufen ist, nicht möglich geieten sei, eine Radioperbindung bers aufterfen. Die Azoren erreicht. Remwport, 12. Oktober Eine Radiomedung vom Bord des Zeppelin teilt mit, dabei das Luftschiff um 2 Uhr früh über den Azoren befand. Obwohl die atmosphärDre Verhältnisse ungünstig seien, verlaufe der Zlug A! .. ... Montag früh vorangiichllicher Anhanli in Rewyord. Berlin«12.Oktober.Die letzte Radfwmchkich ist Bordpran ist heute frühsiebenälhsr auß gsmommentwidem,Manwnnzedm«chskanoapparat Muttch dasøeköauch der arbeivendsenwommhdmk swVersväidigmg war jedoch nicht hutlich gwmngum fcshhllenm kömsemw sich das suftschärfandres-v Symdeeigentichibtzt und Die atmosphärischen Verhältnisse über dem AkIuntischen Ozean sind nach wie vor ungünstig, sowßderseppelin seine volle Geschwindigkei nicht entwidern kann. Man glaubt daher, daß er a Montag früh in Newport eintreffen mind. Newyork in Erwartung. Remhpark 11. Order. Zehn Minumen nach A dfahr des „Grafen Seppelin“ wurde diese in Nemyorf belannt, wo die Blätter, obwohl es dort späte Nacht war, in Sonderausgaben erschienen. Ganz Newyak ist in fieber- Dasper Erwartung Der Antritt des Luftschiffes, das im Flughafen von wenigstens 300.000 Mensen begrüßt werden wird. Für Cheneis Empfang werden großarige Bursbereitungen getroffen. Den Buß Ameritas wird ihm als erster Der Bürgermeister von Newyak an der Epise der Behörden entgegenbringen. Das Luftschiff „Los Angstes“ in Salehurst und zwei andere Luftschiffe erhielten Befehl dem „Stufen“ Zeppelin, entgegenzufahren. Auf dem Troadway wird zu Ehren der Bemannung des Teutschem Luftichiffes eine militäriche Parade stattfindet. Grundsäßliche Einigung zwischen Griechenland und Jugoslawien. Belgrad, 13. Oktober. Donnerstagabend 10 Uhr hat Benizelos im Außenministerium eine Beeinbarung mit der jugoslawischen Regierung unterfertigt. Einem amtlichen Kommunique zufolge wurden in der Bereinbarung grundläsliche Abmalungen getroffen, aufgrund deren innerhalb der Fürgerten Zeit eine endgültige Konvention (?) ausgearbeitet werden soll. Außerdem werden Die Regierungen der beiden nn Staaten einen Freundschaftsvertrag abshli BA. Donnerstagnacht 12 Ulhr bar Wenizeros die Sacht nach Athen, fort» gefeßt. König Alexander plant einen mehrtägigen 2 Minsentgalt in Agram. Belgrad, 13. Oktober. Presseneldungen zufolge wird König Alexander sich am 1. Dezember zu mehrtägigem Aufenthalte nach Agram begeben. Es heißt, daß der König den Wunsch geäußert habe, in Zukunft einen Teil des Jahres ständig in Agram zu verbringen. Politische Kreise erhoffen von der Durchführung dieser Absicht des Königs eine Entspannung der innerpolitischen Lage. Zermihies französisches Unterseebot. Baris, 13. Oktober. Das Unierseeboont „Undine“ (600 Sonnen) wird vermißt. E$ war aus Cherbourg ausgelaufen und solle am 9. Oktober im Bizerta eintreffen. Es ist möglich, daß 8 seine Faset infolge eines Miotordefaiies unterbrechen mußte. Mehrere Schiffe sind aus Be um Nachorschungen nach dem Unterseeboot anzutreffen. In Marinefrzisen ist man sehr besorgt, da hie rat abend seine Nachricht über Das Unterjedboot eingetroffen ist. An Bord befinden sich 42 Marvosen und drei Dirigiere. Der Journalist Horan aus Paris verschwunden. Maris, 13. Oktober. Der amerikanische Journalist Horan ist aus Paris verschwunden, nachdem er von der Direktion der „Hearttreffe” eine diesbezügliche Weisung erhalten hatte. Der Journalist it in Antwerpen eingetroffen und feßt von Dort die Neffe nach England fort. Marim Gorki verläßt Ausland. Riga, 13. Oktober. Marim Gorfi, der vor Monaten na Kukgend zurückgekührt hst, wird si in nächster Zukunft wieder nach Italien begeben. Gorfi begründet dieser Entfluß damit, dass seinem Gesundheitszustend das ruffile Klima unzuträgliche. Die Blätter glauben jedoch, daß zu dem Entifuss ein Komflikt zwischen Gorfi und der Sowjetregierung geführt habe, der infolge einer ergebnislosen Intervention des Dichters für Herstellung der Pressefreiheit ausgebrosen ist. verhinderter Europaflug der „Miß Columbia“, Newyort, 13. Oktober. Das Flugzeug „MiB Columbia“ wollte zu dem gleichen Reitpurse, zu dem der Seppefin seine Fahrt nach Amerika angetreten hatte, in Navyort nach Europa abfliegen, um unterwegs dem Reprefint zu begegnet. Unmittelbar nach dem Start in einer Höhe von drei Metern wurde das Flugzeug jedoch von einem staufen Seitenwind zum Abfluge gebracht. Die beiden Beine Williams und der Italiener Sabemii blieben uns versehrt. — Was die Aediten von Paris in Deutschland gesehen haben. Bir gefen unger Dieter Spismarke in „Qa Roumanie er vom 25. September IL. 9. folgende Zurge 4a! Soeben Ted Herr Lemarchand, der Präsident des Munizipalrats, unter seinen Amtskollegen einen DIt« läufigen Berti berieilen über das Ergebnis der Hucsen- Reise nach Deutschland, welche vom 17. bis 35. Juli eine Delegation vom 18 teils gewählten, teils als Stadt- Beart ge ensandten Mitgliedern aus Paris und dem Departement gemacht hat. Dieser Vorbericht GU schließlich