Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1931. Juni (Jahrgang 58, nr. 17436-17458)

1931-06-02 / nr. 17436

h - , i .«·" hi" i “40 00. 0... 0. A E 2. .. 0 0. 0 ar 0. » ” ee liebt es, a man mit “ radial Sei Das haben die Steristen erfannt und gefallen fig in ee Propaganda in marristligen Redensarten. Die isten dürfen sich solche nicht mehr erlauben, denn Ian Gewalt hat schon in ihren Händen ge ‚We haben sozusagen ihre revolutionäre Unschuld und Tünnen­ nit weiter in radikalen Re­densarten schwelgen. Mit anderen Worten: sie sind wie der zweite Wassertropfen allen anderen ähnlich, ge­­worden in politischem Gehalten und in administrativer Benzis. Die Mafse hat es bald vergessen, Daß Die Na­­wmlzaramiden zum ersten mal freie Wahlen durchfuhr­­,dem tmxßer denfrewnwahlten gab es wed­er kein frei schöpferisches Tun, sondern es traten wieder mit .... eementerter Kraft alle balfaniseen Sünden zutage, mit den­en jer Prof. Jorge aufzuräumen versprochen hat. Bis zur Revolution kannte Bessarabien eigentlich 0. sein parteipolitisches Leben. Freilich, 3 gab Kadetten, "0 Sozialrevolutionäre, gemäßigte Ostobristen und zahl­­reiche Rechtsradikale. Aber jede Partei hatte einen streng­­ umwahnten ideologischen Inhalt, ein gut­­definiertes ... Programm sozialpolitischen Wirsens, das sie um seinen Beweis verleugnete, 0.0. Die politischen Bildungen der Iedergangszeit sind ...... anderer Art. Für die Massen waren sie neu, ihr Drauf­­­­gängertum gefiel, sie entsprachen den Schlagworten der Zeit. Aber sie waren Cody nur eine sporadische Einh­ei­­t... Mang und mit einer solchen hält es die Maffe auf die­­ Dauer nicht aus. Vielleicht läßt sie ji noch einmal buch­ neue Schlagiworte Hinweigen, aber in der Regel teilt sie immer wieder zu normalen Stimmungen und Beschäftigung zurückejven. Und wenn die bessarabische Maffe diesesmal auch vom den Gteristen nichts Hören mit, die si auf Radikalismus verstehen und nicht ORT den Mund gefallen sind, so erfieht man daraus, Daß die revolutionären Stimmungen abgeebbt sind, ob zivar 5,%,­08 gerade in Bessarabien viele Ursachen wirtschaftlicher und anderer Natur gibt, sie wieder in Hochflut zu reiben.... Jedenfalls baut die Mafse in dieser Be­ziehung nicht mehr auf die Zaranisten. 0. a Ei kei; - N Tagesbericht, mille Deprez, die Genfer Generalsekretärin der (Die Rolle der Frauen im Kampf um­ den Beltfrieden) Am Donnerstag hat in Klausen­burg auf ihrer Rundreise in Rumänien Frau­en­­zwischen bölkischen Frauen-Friedensliga, einen Vertrag über die Rolle der Frauen im Kampf um den Welt­ 4.0 Feleben n­ Zu Ehren der Vortragenden gab Frau Ba­der­ie ungarischen Frauen, einen­ Tee, bei welchem über die Probleme der Welt Pal, Führerin der Organisation , ein Zwanglosfer Gedankemustausch geWogem wurde. 00. Maßregelung eines Offiziers­ Aus Gernowis wird berichtet: Der Kommandant der Gen­­­darmerie in Kimpolug wurde in gleicher Funktion nach Satmar besiegt. Der Offizier hat im der­legten Beit durch sein ungebührliches Verhalten einige pein­­liche Zwischenfälle provoziert. Insbesondere Die Deui­­se Bevölk­erung von Safıbeny, die dieser If fister gröbtichst beleidigt Hatte, twird ihm seine Träne re e pribate Deutshe Lehrerbildungs­­anstalt in Südflavien.) Die Erh­älung der pri­­baten deuten Lehrerbildungsanstalt, die der Deutschen Minderheit in Südflavien vor einigen Monaten von der Regierung zugestanden wurde, nimmt fest geeifbare Formen an. Die Erh­ätung der Anstalt it nur auf Grund der tatkräftigen­­ Selbsthilfe und der Opferbe­­­­eitschaft der Deutschen Bolfsgruppe im Südstalfen mög­­lich. Bu diesem Zivedie wurde ein Gründungsausschuß gegründet. Sein Vorsigender ist Dr. Stefan Kraft, der frühere Führer der deutschen P­artei, stellvertretender Borjigender ist Dr. Georg Graßl, der frühere Wunder­­sekretär und jesige E­hrenobmann des Schwäbzig-deut­­schen Kulturbundes. Die Spanienreise­ wird am 7. Juli angetre­­ten. Sie führt von Temespar über Triest — Benedig Mailand — Genua — Nizza — Marsaille — Barce­­­lona — Madrid — Cordoba — Geville — BMI und Malaga nach Gebraltar und auf dem Seerwege zu rüc über­ Neapel (gegebenenfalls auch: Rom) nach Athen — Konstantinopel bis nach Konstanza. Zuverläsfigen Nachriten zufolge ist im Spanien wieder voll­ommene Ruhe, so da gar sein Grund zu Befürchtungen besteht. Ausführlice Neifeprogramme stehen Interessenten zur Verfügung. — Anmeldungen nur noch bis 5. Junn. — Leitung: Dr. 9. Schuster, Bufareit, Str. Luterana 12, Bon den PErM­OIRH­ETENTSieg­ern) Brof. August- P­iccard wurde am 28. Januar 1884 in Luthy im Kanton Waadt geboren. Nach­ Mssoipierung der hö­­heren Schule kam er am die eidgenössische Technische Hochschule nach Züri, wo er seine Studien betrieb und auch da Diplom als Maschineningenieur erwwarb. Bi zur Berufung nach Brüssel im Jahre 1922 weilte er die ganzen Jahre an der eidgenössi­gen Technischen Hochschule in Zürich. Nach dem Ingenieurexamen er­­warb er auch den Doktorgrad in den Natur­wissenschaf­­ten, um dann vom Jahre 1913 ab zunächst als Privat Dozent in Züri zu woirken und vom Jahre 1920 ab als videntiier Professor der Physik. Diese Tätigkeit hat er dann Be zu seiner Berufung 1922 nach Brüssel ausgeübt. — Ingenieur Paul Kipfer, der ebenfalls in Zürich studierte und vor eineinhalb Jahren seine Studien al Ingenieur am Züricher Polytechnikum ab­­schloß, stam­mt aus Biel, am Bieler See im Kanton Neuenburg. Seit Beendigung seiner Studien arbeitet er mit Bros. Piccard zusammen, und ihm oblag vor allem Die Komstellation der Gondel, deren Beschaffenheit bei dem Flug ja sehr entscheidend war. — Wie aus Brüs­­sel gemeldet wird, hatt Frau Piccard am Tage des Aufstiegs ihres Gatten einem fünften Kinde das Leben gescheint. (Bergtod eines Pfarrers) Aus Wien wird gemeldet: Am Donnerstag ist der seit 10. Januar d. h. abgängige evangelische Pfarrer Martin Reinhold N ii­­ling aus Dresden im sogenannten Ft­hbachgraben in der Gemeinde Unten in Salzburg an Leiche auf­­gefunden worden. Rüling ist zweifellos das Opfer eines Sfiunfalles geworden, da bei der Leiche sämtliche Hab­­seligkeiten wie Geld, Dokumente, Photographerapparat, Stier us. vorgefunden wurden. Telegrammaufgabe in den Zügen. Die Aufgabe von P­rivattelegrammen in Desterreich im Zuge hat undh so bewährt, daß die Generaldirektion der Dester­­reic­hen Bundesbahnen si veranlast sieht, diesen Dienst zu erweitern. Mit Giftigkeit vom 1. Juni 1931 tünnen auf allen Strecken in den Luxus-, Erpres-, D-, Schnell- und Fernpersonenzügen bei den Schaffner gewöhnliche Privattelegramme nach folgenden Ländern aufgegeben werden: Desterreich, Deutschland, Italien, Ungarn, Tichechoslowakei, Jugoslavien, Schweiz, (Lich­­tenstein), Frankreic, Polen, Schweden, Holland, Ru­­mänien, Bulgarien, Belgien, Dänemark, Großbritan­­nien, Ieeland (Freistaat), Luxemburg, Norwegen, Tironei, Saargebiet. . . keine Wi­ederbelebun­gsmaschine·)Eine Maschine durch die künstliche Atmung bejwirkt wird, erfährt eine eingehende Beschreibung in dem Londoner Sachblatt „Zancet“. Der Apparat, der in den Ber­­einigten Staaten und Kanada seit einiger Zeit mit gro­ßem Erfolg verwendet wird, ist in der Londoner Hygiene- Schule aufgestellt; er besteht aus einem luftdichten Me­­tallbehälter, in den der Battent wie in ein Bett gelegt wird. Durch eine elektrisch betriebene Pumpe, die mit dem Behälter in Verbindung steht, wird ein Gange borgang im rhythmischen Abständen hervorgerufen, der Die Lungen wie bei der normalen Atmung ausdehnt. Kranke, die ss bei Bewußtsein befind fünnen auf diesem „Wiederbelebungslager” essen, teinfen und schla­­fen, während Die fünftliche Atmung bei ihnen hervor­gebracht wird. Die Maschine hat bereits zahlreiche Leben gerettet, so in Fällen schwerster Betäubung dur den elettri­gen Strom, bei Ertrunkenen, aus denen das Le­­ben noch nicht völlig gewichen, und bei Vergiftung mit Kohlengas. Eine andere Verwendung empfiehlt jie be Kinderlähmung, doch die die Atmungsmusteln nicht arbeiten künnen. Kinder, die an solcher Lähmun litten, wurden Monate lang in der Maschine gehalten bis die normale Mustelarbeit w­­iederhergestellt war. Ein Heinerer Behälter ist für Neugeborene bestimmt, die, unmittelbar nach der Geburt nur zur Atmung gebracht werden können. G Säuglinge beginnen mit der natür­lien Atmung nicht eher, als bis sie bis zu einer Stunde in dem Apparat doch Tünstliche ei am ei erhalten worden sind.­­ Wieviel Deutsche gibt, es im Afrika­ar­mur in Südwestafrik­ ist das Deutschtu nach dem no in erheblicher Stärke vertreten. Dort leben es 11.000 Deutsche, zum Teil Reichsdeutsche, zum Teil a­fch naturalisiert. In der südafrikanischen Union wer­­den die Zahlen sehr verschieden angegeben, immerhin dü­rfte 20.000 richtig sein — allerdings ist in Dieser Zahl auch jenes deutsche Element begriffen, das nd aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammt und von je 3 nit sicher ist, ob es sie heute 20 jet und unbedingt zum Deutichtum benennt. Im tropisen Afrika ist Das Deutichtum fast ausgerottet. In Ost­afrika ist es fest wieder im Steigen begriffen,­­ dürften heute wieder etwa 1300 Deutsche leben. der Regerrepublik Liberia leben ij­est wieder — «Kaufleute,um dæ sehr starken Handeleez·»" gedet ihmwn dem Kuege bestanden, wieder anzuknü­pfen. In Rordafeifa ist das Deutschtum wieder stärter vertreten — allein rund 20.000 Teben in der fran­­zösischen Fremdenregion — außerdem eine große Ahn­­zahl in Aegypten, vor allem in Kairo und Alexandri doch sind Diese Ziffern nur genau feststellbar. (Ende der englischen Hisemwelle) Die Hi­weile, die England in den legten Tagen heimgefu hat, endete Mittwoch­abend mit einem wolfenbruchart­ien Gewitter im süd­westlichen Teil des Zanded. In mehreren­ Bezirken wurden je weggerissen. An einigen Eisenbahnlinien mußte der Ver­ehr vor­gehend eingestellt werden, weil die Bahndämme­­ flutet wurden. Aehnliche Un­wettermeldungen treffen vor der Xermelianah­üste ein.­­Ein Kaiser wird Opetifengen- Der here Kaiser von China, der fest­ den Namen eines Bu Yi angenommen hat und nach seiner Abdanke in aller Stille in Tientsin lebt, beabhsicstigt, fg « Opemfangermxsbilden zu kassen E­s hat zu diesem De­ aus Pieling einen Gesangslehrer engagiert. Sollte seine Stimme als gut genug erweisen, will er Beruf länger werden. (Pfingstverkehr in Berlin und die Berlin wurden an den Feiertagen mit der efe­ine Straßenbahn, Autobus und Untergeumdbahn etwwa Millionen Passagiere befördert. — Von den Wie Bahnhöfen wurden in der Zeit vom Freitag vor bis Montag den 2. d. M. mit 1018 regel und 227 Erforderniszügen 476. Reisende dert ımd im gleichen Zeitraume kamen in 1029 x mäßigen und 240 Erforderniszügen 501.000 Reife­n an. &3 wurden also zu den Biingsttagen je aund 377.000 Personen befördert. (Die Fremdenlegion überfüllt) Birtigartzdepression in der ganzen Welt, die A­mpfigkeit und die zahlreichen­­ Revo­utionen der jn Vergangenheit haben der französischen Fremde nie einen folgen Mengenstrom angeführt, da Die Leg — She ERLITTEN Nr. 17436­­­ie Seite ­ .Aws der Frühzeit des Zeitungswesung 30. Me 0 an Sa Vie che Tas tung re herausgegeben. Sie trug Leinen andern miet", und bestand aus einem Dop­pelten Startblatt, deren gedrängter, ohne Abteilungen und Biologienraum gedruckter Tert Neuigkeiten aus allen Ländern enthielt. Der Verfasser dieser anonymen V­eröffentlichung, der Bater der französichen­ Zeitungsshreibung, hieß Theo- Bid Renaudot im Jahre 1584 in Loudun ge­boren, hatte er in Paris und Montpellier Medizin tre­diert, als Doktor hatte er ft in Baris Re und den Titel eines königlichen Arztes erhalten. Doc seine Berufsgenossen waren ihm nit gewogen, er befand sich unaufhörlich im P­rozeg mit ihnen, war ein erfinderischer, rühriger, wachssamer Geist, be­­seelt von dem Wunsche, seinen Mitmenschen zu helfen. Er wurde der Arzt der Armen, indem er ihnen seine Behandlung und seine „emischen Heilmittel“ kostenlos zuteil werden ließ. Er erb­tete ein Leihhaus, im welchem er bedrängten Leuten für Segenstände, die sie ihm braten, den dritten Teil des Schäßwernes in Geld horstrebte; so gründete er Die erste Pfandleih-Anstalt, und ein königlicher Erlas v. 3. 1637 übertrug ihm Die Zeitung und Hauptverh­altung Dieser Finanzanstalten. Eine Erfindung, die ihm ebenso zur Ehre gereicht, is­t Die des „Anfchriften und Vermittlungsamtes”; er er­­RE RENEEN fung, und Auskunftsamt, Dazu bestimmt, als Ver­­mittler zwischen Anbot und Nachfrage zu dienen. Nach­­dem das Amt der Mittelpunkt eines ausgedehnten Brief­­­wechsels geworden war, für welchen er eine Menge Ralchrichten benötigte, kam Dieser Erfinder auf den Gedanken Der Drudlegung aller zu seiner Kenntnis gelangten Reuigkeiten in regelmäßiger Folge. Diesem Gedanken des Arztes von Loudun verdankte Frank­reich seine erste Zeitung. Die erste Nummer der „Gazette, welche vom 39. Mai 1631 an regelmäßig alle a1 Tage erschien, be­ginnt mit Nachrigten aus Konstantinopel und endigt mit solchen aus Antwerpen, nachdem sie Die bedeutend­­sten Länder Europas, mit Ausnahme F­rankreichs, be­­rührt hat. Die vier folgenden Nummern beobachten dieselbe Zurückheb­ung über Baris und das Königreich. Kur in der sechsten, am 4. Juli, bringt der ungenannte Sammler, Tühner geworden, Nachrichten aus Frank­­reich, unter der Rubrik von Saint-Germain - en - Laye und von Paris. &3 ist da die Rede von der „Dürre der Jahreszeit“, von der „Heilkraft der Mineralmütter von Forges“, vom Fieber, welches in Paris herrscht, von den Dadurch­ verursachten Todesfällen, von dem Druck der vielsprachigen Bibel. Die siebente Nummer enthält eine Verspottung der Mission Des Gesandten des Königs von Spanien, der nach Frankreich entsen­­det worden war, um Seine Majestät zur Genesung zu beglückwünigen — 10 Monate nach seiner Wiederge­­sundung. Die neunte Gazette zeigt Die Weltreise Der Königin Mutter an und den Öffentlichen Verkauf von August Fer sogar von der Berson des Königs, die Feder eines Korrespondenten, der von dem fehrieb, wo der Hof sich auffielt: „Sie wir in die V­erlegenheit bringen, Ihnen die Aus verweigern, ob der König, wie seine Minister, Luft hätte, et­was zu tun, was er nit wollte, daß man n 5 ‚wisse. Hier sind die Krankheiten die­sen Nachrichten, Gott und dem König sei­en gebd an der uns durch­ die Ausübung der Jagd daber worin er nicht seinesgleichen hat... Er beschämt Staatsmänner, welche über die Erziehung sanft der Bringen geschrieben haben, indem er mehr, als sie darüber agen. Er ist ein guter Neiter, Duffter, erfahren in der Be­feuern Der, Hanınen, der Hadenbüchje und De Zugmascdinen, bis an die Grenze des Wumi Seine ganz besondere Frömmigkeit mat ihn zu tätigstten Menschen seines Königreichs. Da ı Königin von dieser Art ist, muß man sic; nicht denn, daß es seine seiner Untertanen gibt, die beisern Haushalt haben, als ihre Majestäten. Umpiffenden und Anführern ist es erlaubt, Schmeichelei zu nennen.”­­ In der Pen Woche fährt die Gazette ob­ dem sie von einer Jagd in Moncem erzählt wo Qudiing XII. fü­nf Wölfe­n : „Die nächst gegen die Füchse gerichtet sein, melde große­n müsfen. Denn der König hat eine gefätte Han alte wilden Tiere.“ ) Die Gazette erschien zuerst in vier Duart zu 18; geinnier, eitmal ee EN Am RE Er N : x

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