Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1931. Oktober (Jahrgang 58, nr. 17538-17564)
1931-10-14 / nr. 17549
s 25 37 x | D ee 175g ..« Her Oppositionskampf Audienzen und Breffeleldgug — Trog dem Dellimismus hinsichtlich A Konzentrating Bukarest, 12. Oktober. Mihalade Hat fi heute nach Sinata begeben, un er vom König in Audienz empfangen wird. Im Zusammenhang mit der kürzlich gemeldeten Audienz Ducas erscheint dieser Empfang von besonderer Bedeutung. Die Frage der Konzentrationsregierung wird heute von der „Lupta” aufgegriffen, die allerdings viel mehr Zurückhaltung dabei an den Tag legt, als „Adeverul“ und„Dimineaga”. Das Blatt erklärt von Haus aus, daß für einen Erfolg Dieser Bewegung seine Aussicht gegeben sei, wenn das Parlament beibehalten und Argetsianu einer Konzentrationsregierung zugezogen würde. Das Blatt behauplet, daß besonders nationalzaranistische Kreise sich gegen Diese beiden Bedingungen stellen würden. &3 sei, führt Die „guote” fort, allerdings nit wahrscheinlich, Dad wenn ihhon zur Konzentration gegriffen werde, Der Damit betrauten Persönlichkeit glei Fesseln angelegt würden, von denen man misse, daß sie die Lösung unmöglich machen. « Die Führerkrise bei den Nationalzyranisten chronisch Bukarest,12.Okober.Die Tatsache,daßs für eine Lösung der Führerkrise in der nationalzaranistischen Partei noch immer keine Möglichkeit gegeben ist, veranlagt neuerdings zu offiziellen und offizielsen Erklärungen, daß man nach einer solchen Lösung borläufig gar nit fuche. Man begnüge si mit einem Proprisorium und halte Maniu den Blab frei. Eine andere Führerschaft sei bisher gar nicht ertuogen worden. Das Eingeständnis der Schmädhe ist bemnerfensivert. Die Partei stellt si damit selbst abseits aller Möglickeiten. ‘ Die Generalswirtschaft bei den Gifenbohmen Defizit von 2 Milliarden gegen 1929 Differenzen zwischen Minister und General Bufarest, 12. Oktober. Die seinerzeit herausgesehenen Schmierigkeiten, die die Betrauung des Generals Ionescu mit der Zeitung der Gifenbahnen nach sich ziehen würden, habem sich schon eingestellt, u. zw. in Beiden erwarteten Richtungen: als finanzieller Miterfolg dieser Institution und als Reibungen zwischen den kompetenten Faktoren. Kürzlich gab Der Eisenbahngeneraldirektor in einer Besprechung mit Breisebertretern selbst zu, daß Das abgelaufene „Jahr ein Defizit von ungefähr zwei Milliarden für die . „ Eisenbahn bedeute, Trosdem hat der Generaldirektor aber auch das neue Budget mit 12 Milliarden veranschlagt, was den Verkehrsminister Valcopici veranlaßte, eine Konferenz aller gewesenen Eisenbahngeneraldirektoren . einzuberufen. Diese Beipregung hat nun stattgefunden, allerdings hielt fi General Foneschn daben fern. Die Beratung galt der Finanzlage der Eisenbahnen. Die Anwwesenden sprasen fs für eine Einschränftung des Haushaltes aus. Nachher gab der Minister einige öffentlie Aufklärungen. Er zeigte vor allem, daß die Einnahmen heuer ‚gegenüber 1930 Ihon in den ersten a1 Monaten um 700 Millionen zurückgeblieben seien, so daß bin Jahresfuß eine Milliarde Defizit zu erwarten sei. Dabei war Ihon 1930 ein Abgena pon andertalb Milliarden zu verzeichnen. Der Minister ührt, abgesehen von der Krise, Das Defizit Darapf zurück, op troß der Abnahme im Personenverkehr, der an und für sich Son eine Belastung des Budgets zu sein pflegt, immer mehr Personenzüge in Verkehr gestellt wurden. Jim Durchschnitt habe sie der Zugsverkehr 1930 auf 550—600 Züge täglich gestellt. In diesem Jahr jedoch sprang er zeitweilig, so im Juni, Juli und August, auf über 700 Züge. Dabei sind die Einnahmen, wohl auch infolge der ber mehrten Fahrkreisermäßigungen, start zurückgegangen. Er habe daher den Generaldirektor gebeten, seinen Boranschlag für Das nächste Jahr einer Ueberprüfung zu unterziehen. 0. 0 8 bleibt nun abzuwarten. 05 der Generaldirektor ‚aus Diesen öffentlichen Erilörungen Die Konsequenzen ziehen wird. Er verlangte fürzlide Einheit in Der Zeitung der Bahnen ı und des Ministeriums (1). Beginnende Nachgiebigkeit des Eisenbahn-Generals Bukarest, 12. Oktober. Im Zusammenhang mit der defizitären Budgetpolitik General Ionescus hatte ein Blatt die Nachricht verbreitet, daß eine Konzessionierung der Eisenzahnen erfolgen würde. Geneal Jonescu beeilt sich nun, diesen Gedanken mit aller Entschiedenheit zu dementieren. Die Forderung des Verkehrsministers, einen den Verhältnissen eniinen Botenschlag für 1932 aufzustellen, veranlaßten eigens Jonescu, im Berein mit dem französischen Hoverständigen Reverve bei Bakovich porzua“ Er scheint also doch zum Einienzen bereit zu sein. Se { R fP egy . #i Jeiwskwkkgsischewchsecgana Die Geheimfuerei verparteien Bukarest, 12. Dibiber. Er ist eine besondere Eigenart der rumänischen Parteiplitik, sich Die Lösungen der verschiedenen außenpolitischen Fragen insgeheim festzulegen sie aber nnt Der Deffenthfeit zur Beureilung zu unterbreiten. © Es hat auch die altlibenle Partei kürzlich ein nichtssagendes Communiquee veöffentlicht, in dem nur mitgeteilt wird, dag die Partein internen Beratungen die aus der heutigen Krise herumführenden Wege festgelegt hat, ohne aber näheres hierüber zu verlaufen. Auf die als Antrint hierauf erfolgten Angriffe der anderen Parteien versucht nun das herborragende Barsteimitglied Biltyr Slavescu im Leitauflas des „Viiba3ruil" darzulegen, Daß 8 geni im Landesinteresse gelegen sei, breite Ausmachen über flache Lüsungen herbeizuführen. Gern das nationalzaramiitische Beispiel Des Vorjahres mit den bekannten Fünfjahrplänen Madgearus und Whnaileseus habe gezeigt, daß D dadurch Die Öffentliche Meinung nur berwirrt würde. Dan könne ss auch nicht im vorhinein auf Verhältnisse festlegen, die dann im gegebenen Augenblick ein anderes Vorgehen forderten. Eine ernste Partei müsse ‚Daher eine gewisse Zurückhaltung in der Veröffentligung ihrer Programme zeigen. Wir glauben nicht, daß Dieser Weg ver richtige ist. Nur aus breiter Erdrteung im Lit der öffentlien Meinung können ji fie Ansichten klären. Die Deffentlifeit hat ein Recht darauf, im vorhinein zu wissen, welche Anfiten die Barteien vertreten, um si entiäfiegen zu können, welcher Lösung sie mehr Vertrauen entgegenbringt. Man wird also der Zurückhaltung der liberalen Partei kaum das erwartete Verständnis entgegenbringen. politische Audienzen beim König Rolliker unterrichten den König über aktuelle Stagen Bukarest, 13. Oktober. Der König hatte gestern großen Empfangstag in Sinaia. Es erschienen der Reihe nach Ministerpräsident Jorga, Der neue Deutsche Gesandte Graf von der Schulenburg , der auch der Loftafel Dann zugezogen wurden, Finanz und Innenminister Argetinanu, der Gouverneur der Ptationalbank Mampilescu, der derzeitige Borjigende der nationalzaranistischen Vartei Pirgil Potarca in Audienz. Bzweifellos haben diese Unterredungen politischen Charakter gehabt, über den fi übrigens Muhaladhe au furz Äußerte, indem er dem „Eurentul“ Die Erförung abgab, Daß seine Audienz den Zweck hatte, den Herrscher über die Anlagen der Partei über Die aktuellen Fragen zwirrichtet und besonders über die Lösungen, die Die Partei „im höheren Interesse Des Staates“ den Fragen gegeben sehen möchte. Dennoch ist nit anzunehmen, daß, wie Das Blatt Dies m weiter ausführt, Daraus gleich eine Bestätigung der Konzentrationsmeldung von geitern gefolgert werden Dürfe. Siel von der Schulenburg in Audienz Buffarest, 12. Dibsber. Der neue Deutsche Gesandte Graf von der Schulenburg wirde heute mittag in Sinaia vom König zur Ueberreichung seines Beglaubigungsschreibens empfangen. Speren! Sparen! Bukarest, 12. Dibober. Wie gemeldet wird, haben die Borarbeiten zur Aufstellung des näcstjährigen Boranschlages bisher beim Heeresbudget allein Ersparnisse von zwei Milliarden ergeben. Bufarest, 12. Oktober. Dr. Lupu hatte vor seiner Abreise nach Sofia eine Aussprache mit Duca, der hiebei, wie es heißt, große Besorgnisse wegen der Weltfrise und auch bezüglich der inneren Tage an den Tag legte. Die liberale Partei ist für äußerste Sparsamkeit bei der Aufstellung des Staatsparanschlages und unwünscht selbst bei den Kapiteln, die bisher als unantastbar galten, Einschränkungen. Die Konferenz der Luftfahrtministe Bukarest, 12. Oktober. Die Konferenz der Luftfahrtminister begann gestern ihre Beratungen in Pogojvata unter Borjis Bibescus. Es durde zunächst die Frage der Bäfte für Luftverkehr erörtert. Hierauf fanden festliche Veranstaltungen statt. Beschärfung des ostasiatischen Konfliktes auch Ehina hriessruflig? London, 10. Oktober. Die Japaner bejesen und befhiegen weitere Hineinhe Orte. Die japanische Kriegsmarine mobilisiert wenigstens teilweise. , Ar Shanghai, wo Die Kaufleute Die Belieferung Der japanischen Lande und Marinestation verweigerten, kam € 3 zu einem Konflikt zwischen dem japanischen Konsul und den chinesischen Behörden. Die Japaner landen neue Truppen. Aber auch der übrige antijapanische Boyflott verstärkt sich. An verschiedenen Orten werden Japaner von Chinesen massafriert. Der Hinweis der Japaner, es bestehe zwischen den Generalen der operierenden Armee und der japanischen Regierung ein Kone flift, wird allgemein belächelt. Dagegen sind die Zarpaner in Mulden sehr aufmerksam darauf, was sich an der russijgen Grenze vollzieht, modelhafte militärishe Tätigkeit bereist. 2 vorn — SR ». RL F .: Ge - b ·«MkW:-1Udssekwn »Arenebemfckpmg wsikdrg wse askbs die ehb neien an militärischen Widerstand gegen Für pandenten und das Nanjing und Kanton im Eine vernehmen seien. Andererseits verhandelt der ‚unbotmäßige Mersgalt Tihang- Hfuliang, Der Kine= tie Gouverneur der Mandicurei, verdädig mit as par, das auch die sonstigen „Unabhängigkeitsbestrebnnsgen“ in der Mandschurei unterstößt. Außerordentliche Einberufung des Völkerbundales I Genf,11.Oktober.IDe Präsident des Völkerbundsrates und spanischer Außenminister Lerroux hat der Völkerbundrat für den 13. Oktober nach Genf einberufen zwecs Behandlung des fi ftet$ verschärfenden japantige cinesschen Konflikts. Der Generalsekretär des Völkerbundes hat namens Des Natdepräsidenten an Die beiden streitenden Regierungen gleic« lautende (!)) Aufforderungen gerichtet; es heißt Darin, es hätten sie innerhalb und außerhalb der Mandschurei beunruhigende (1) Zeiihenfälle (1) ereignet, welche die Regelung des Konfliktes erfnwerten. Der Ratspräsident müsse also den Rat einberufen, die beiden Regierungen aber an die Bitte des Rates erinnern, sich jeglicher erjämwerender Handlungsweise zu enthalten, ebenso aber au an ihre Bersprehungen, daß die Parteien selbst die Maßregeln zur Beilegung des Frontliftes ergreifen wollten.... Die Ratsmitglieder erst teilweise eingeholfen Genf, 12. Oktober. Ein Teil der Ratsmitglieder traf bereits heute ein. Deutschland entsendet infolge seiner innenpolitischen Lage nur den Gesandten von Mutius und den Ministerialdirekor Baron Schön. Auf das Eintreffen Briands, Neadings oder Grandis wird hier sehr dringend gehofft, denn wenn an der Natstagung nur wenigstens einige Großmächte mit ihren Außenministern erscheinen, ist der Bölferbund noch machtloser als er son ohnehin ist. Und es wäre von folgensäwerster Bedeutung für das Ansehen des Bölferbundes, wenn eine militäritarre Ratsmacht eine entwaffnete Ratsmacht nach Belieben mißhandeln künnte. Auch der Kel ‚Ioggpart würde leiden. Washington steht Da= ber mit seinen Vertretern in Nanjing und Tolio in engster Sühlung und das Wort des Weichen Hauses gilt in Tolio weit mehr als das Genfer Wort. Aber erponieren wird ji Amerifa gerade fest, möglichjst auch nit. jehr Türken und Ungarn » pfenpest, 12.Oktober.Der türkische Mnisterspräsident Gmeral JZmet Pascha und sein Außenminister Ruschdy Beh,die gestern hier eintrafen,haben heute mit Ministerpräsident Graf Karolyi und Außenministers Walko politisch und wirtschaftlich verhandelt.Die üblichen Feierlichkeiten verschiedener Art kamen dabei auch nicht zu kurz.Ungarn begrüßt die Türken mit besonderer Sympathie Wieder Krise in Bulgarien S-ofia,12.0ktober.MinisterpräsidentMalis nsoff hat—angeblich aus Gesundheitsrücksichten abgedankt«Der König betraute den bisherigennneniminister Muscharifo Demokrat mit der Regierungsbildung auf der bisherigen Koalitionsgrundlage Tugesbekikhk ·(Der Ministerpräsident reist nach Paris) Minister Zorga begibt sich demnächst nach Paris, um das ihm von der Sorbonne verliehene Ehrentortorat entgegenzunehmen. Auf dem Wege nach Paris soll Jorga angeblich, an Rom einen Bezug abstatten. (Biljudsfi in Rumänien) Aus Bukarest wird gemeldet: Marshall Pilsudskfi ist gestern in Bularest eingetroffen. Er stieg in der polnischn Gesandtschaft ab und wird morgen in Sinaia Gast unseres Königs sein. Mittivod gibt das Ministerpräsidium zu Chren de Marshalls ein Frühstich, an dem die Regierung und die Armeegeneralinspektoren teilnehmen. Donnerstag fährt Piljudsfi auf vier Wochen nach Tefirghed. (Ein Verein der siebenbürgischen Minderheitenärzte) Am Sonnabend ist in Klausenburg, wie „Seleti Ujfag“ berichtet, der „Zandes-Wolfstophljahriz-Verband Der Minderheitenärzte Siebenbürgens“ gegründet worden. Der tragungsmäßige Zweck des Verbandes ist: materielle Unterfrügung notleidender oder invalider Mitglieder, Beihilfe für die Familie bei der Beerdigung verstorbener Mitglieder, Ausbau des Pensionsvereins. Zum Präsidenten wurde Professor Vereid, zum Generalsekretär Dr. Hersfonits gewählt. Deutsche und jährtge Merzte scheinen bei diesem Verein nicht beteiligt zu sein, . (Die strockende Volkszählung)Auz Bukwrest wird gedruhte)Der Direktor des Volkszählungssamtes,Sakin Manoila,ist von seinem Posten zurückgetreten.Bekanntlich litt die Volkszählung von allem Anfang an unter dem Mangel an Barmittel und ganz besonders dann, als die nationalgarantitische Partei, die sich die Durchführung dieser Aufgabe zum Ziel gesetz hatte, von der Regierung zurückkrat. Dennoch wurden die Arbeiten fortgelest. Es scheint aber, Daß seither =”