Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1932. August (Jahrgang 59, nr. 17786-17811)

1932-08-02 / nr. 17786

«­­ - a j« eg »,»· En AR a = Re « Ei Be Ex- . ....s«· EL ; ER ­.­­ -":«;-­­ ;»» BT u I « ' - | 2 L« Taxele plä­­tite in numä=» rar ord. Dir. Gen. P.T.T. 223720/926 Allgemeine Volkszeitung für das Deussdikum in Rumänien | Striftleitung: Hermannstadt, Honterusgasse Ar. 11 Fernspreer: Ar. 11 und Nr. 130 — Verwaltung: Königin Mariastrage Nr. 25 Femmsprecher Ar. 2397 — Bezugspreis für einen Monat: Hermannstadt: ohne Zustellung 90 Lei; mit Zustelung 100 Lei; mit Wortversendung: Inland: 100 Ne 17786 , Lei; Ausland: 185 Lei, Einzelnummer 5 Lei Hermannstadt, Dienstag den 2. August 1932 59, Jahrgang . zemshaee t die Wahlen in Deutschland (9. PL) So scharf war Diesmal die Entscheidungs­­­frige gefresllt,daß es wie ein Wunder gewesent wäre, hätte sie positive Beantwortung gefunden. Denn diese­r positive Anwort konnte nur darin bestehen daß­ es den Rechtsparteien gelungen wäre,in dem Wahlkampf mehr als­ Oszent der Mandate zu erreich­en und sich damit eine Mehrh­eit immosen Reichstag zu si­­chern.Auf die Möglichket der Erreichung eines solchen Stimmenverhältnisses w­ar der ganze letzte Kurs der­­ Reichsp­olitikieingestellt.Dieser Kurs h­at auf der rech­ten Kante aller bisherigen Wahlentscheidungen geführt und hat nit nach Links gesehen, wie man sich dort zu diesem Umschwung der Dinge stelle. Wie viel War­ter immer die Parteien der Weimarer Koalition in ihren Wein liegen mochten, wie gefügig sie sich zuerst mit der Rechtsorientierung Brünings und sodann mit der­ Rechcksregierung von Papenabkandem es hat nichts "­»damnt geänd­ert,daß die Vorbereitung der letzten Wahl »»lengsamzind mit Zeichenstand,einer Reichsregierung daszubereitem die sich auf eine Mehrheit der s.-Rechtspareden,besteh­end aus«­Nati­onalfosiialistsen,­­Deuthombtzns und«Deutscher Volkspartei stützen ·:»··-ts,we--ssdsr­sxmchixmxchtworm N Kae: N 3 -"««:sk-«»...4 Pr der politischen Reife des Deutschen Volkes 0. ei glänzendes Zeugnis aus, das nach einem Werbek fampf von unerhörter Leidenschaftlichkeit, der Wahl­­Rs selbst in unwürdiger Ruhe verlaufen is. Was die ‚2iilparteien und die ihnen gefügige­nBresse tun konn­­ten, um­­ diese Ruhe zu gefährden, das ist in vollem Maß geschehen. Man berichtete von­­ Zusammen­­stellung der Sturmabteilungen in den berichiedenen Landeszentren, von dem P­lan, sie mit Bastiwagen nach Berlin zu bringen und dort einen Gewaltstreik zu führen. Man hat dur‘ Wochen ge­wissenlos die Maffen aufgehegt, in dem Parteigegner den persönlichen Feind zu sehen, den man schranzenlos zu bekäm­pfen habe, selbst wenn es ums Leben dabei ging. 3 war eine verdienstvolle Tat in fester Stunde. Daf­ Reichspräsident von Hindenburg sich entschließlichhseierw­artung des politischen Kampfes in den Arm zu greifen und durch Verhängung des Ausnahmezustandes der gewissenlosen Berhesung im Wahlkampf ein Ende zu bereiten. Die Härte dieser Maßnahme ist glänzend gerechtfertigt wor­­den Dur die Tatsache, das troi aller vorangegange­­nen Erregung der Wahltag selbst im voller Nähe ver­­laufen ist. Die Wahlentscheidung ist so gefallen, wie sie als ders faum fallen konnte. Die nationalsozialistische Partei hat weder für fi allein no für ein Zusam­­­mengehen mit den Deutschnationalen und der Deutschen Bollspartei eine Mehrheit im neuen Nerkstag erstrei­­ten künnen. Der sturmba­re Aufstieg des­­ National­­sozialismus hat mit dem Ergebnis der besten Land­­tagswahlen seinen Scheitelpunkt erreicht. Nach einem beispiellosen Zulauf aus den Massen ist er nun an die festgefügten Schranzen derjenigen Parteien gestoßen, die einem Fortschreiten der nationalsozialistischen Wahl­werbung nur mehr zugänglich sind, und hat ein unwe­­sentliches Hinausgehen über seine Erfolge vom 24. April dieses Jahres nicht mehr zu erreichen vermoc­ht Wohl hat die "Schlagkraft der nationalsozialistischen Parole dazu ausgereicht, die labilen Parteien der Mitte fast ganz zu zerquetschen, aber an der unweltanschaulichen Rundierung des Zentrums, an dem Fanatismus Der Sozialdemokraten und Kommunisten ist sein Mach­­twille zum Stillstand gelangt. Der Nationalsozialismus hat auch in­­ diesen Reichstagswahlen den großen Er­­folg erstritten, mit 373 Prozent­ aller abge­ebenen Stimmen weitaus Die stärkste Partei Des Ges zu sein und mehr als ein Drittel der D­euts­chen Wählerschaft in fi zu vereinen. Hätte neben ihm noch eine starre natisoniale Partei Lebensmi­ng­­habt,dann hätte sich­ schon bei diesen W­ahlen eine mtonale Mehrheit über das Zentrum und dieth- varholen erheben können Aber darin liegt eben die Trägen daß die großen Ersfolge der Nati­onalsozi­alisten « ·«­"·« RER fette und damit­­ doch vorwiegend auf Kosten­ derjenigen Parteien ge­gangen sind, die ihre Bundesgenossen im Kampf um die nationale Erstarrung hätten sein sollen, und dass er wohl seine Bundesgenossen zu ihm wächen, nicht aber seine Gegner zu besiegen vermaßt hat. Die Folgerungen aus diesem Wahlausgang sollen heute einer abschließenden Betrachtung noch nicht un­­terzogen werden. Zu vielfältig sind die Möglichkeiten, denen man da gegenübersteht. Die Rechtsparteien sind im neuen Reichstag nicht stark genug, um sich eine Mehrheit zu schaffen, ihre Mandatzahl wird 280 be­­tragen, während zur absoluten Mehrheit 302 Mandate erforderlich­ wären. Die heutige Reichsregierung kann von den gegnerischen Parteien jeden Tag niedergestimmt werden, aber diese Gegner sind unter sich selbt so wenig einheitlich, da Niemand 8 auszidenten vermag, was nach einem Sturz der Negierung Bapen an ihre Stelle treten konnte, so werden die ersten Versuc­he wohl um die­ Beibehaltung der heutigen Negierung gehen, die von den Nationalsozialisten zwar im Wahlkampf be­kämpft wurde, die aber Doch auch der Partei Hitlers old die gegenwärtig günstigste Lösung ernennen muß. € 3 steht nach diesen Wahlen im Reiche genau so, wie im preußischen Landtag. Beim Zentrum .­ Die Ent­scheidung, ob es sich zu einem Zusammenwirken mit den Rechtsparteien entsehliegen man. Die Hemmungen, die dabei das Zentrum zu überwinden hätte, sind überaus groß sowohl in politischer Hinsicht als in den Personen­­fragen. Versweigert aber das Zentrum eine Ui Ver­­sü­gung der Rechtsparteien, dann treten in die Schlüssel­­stellung der Reichstagspolitik die Ko­mmunisten ein und halten die Entscheidung Über das Echidial der Regie­rung und der­­ Reichspolitik in der Hand. Do it heute in Preußen, so wird es dann im Neidje sein. Daher sind Heute die Folgenwirkungen der gestrigen Wahlentscheidung wo­cit zu Ende zu Denten. Eine große Schlacht ist geschlagen worden mit einem Aufwend von Kampfmitteln, der bisher unerhört war in der Gesc­hichte der deutschen Neid­epolitik. Es gibt bisher unter den maßgebenden Parteien noch seineh Besiegten und daher feider au noch seinen Sieger. Die Hoffnung für die Zukunft kann allein darauf ge­stellt sein, das in den Parteien Verantwortungsgefühl genug lebendig ist, um dem Fortschreiten auf dem­ Weg in eine freie deutsche Zukunft Bahn zu schaffen. Der in der besten Zeit so verheigungsvoll beschritten tube, Bea a mi :& .. Gottesdienst und Auffahrt — Die Thronrede Das Bild der Versammlung Bukarest, 31. Juli. Gestern, Sonnabend, wurde in der üblich feierlichen Weise das neugewählte Parla­­ment eröffnet. Nach dem Gottesdienst in der Batriariie, dem die Regierung, die hohe Geistlichkeit, die Genera­­tät und die Staatswürdenträger, weiter die führen­den Politiker, unter ihnen auch Manitu beimohnten, versammelten si die neugewählten Abgeordneten und Senatoren im Sihungssaal der Kammer, der das bei solchen Gelegenheiten gewohnte festliche Bild bot. Die Diplomatenloge ist auf diesmal der Gegenstand be­sonderer Aufmerksamkeit. Von politischen Parteien sind die Liberalen Ducas und die Sozialdemokra­­ten nicht vertreten Von den parteivdorfigenden und maßgebenden Persönlichkeiten des politischen Le­­bens fehlen außerdem Averescu, Jorge und Argetoianu. Neuferst Tints haben Codreanu und seine Anhänger, einer von ihnen im grünschwarzen Hemd mit dem Hafenkrenz auf dem Mermel und dem militärischen­ Dienstgürtel, ein anderer, Oberst Neculcea, in der Bulowiner rumänischen Nationals­acht mit auffällig großer Narbe auf der Stirn, Aufstellung genommen. In der Mitte nahe den Stenographen stehen Cuza und seine Leute. Dr. Qupu unterhält si­ch bester Laune bald mit einem, bald mit dem anderen Parlamentarier. Wenige Minut... vor 12 Uhr zeigen Rufe und minuten­­lang anhaltender Beifall aus den Diäten Reihen der Nationalzaranisten an, da­ Mantiu im Saal erschie­nen ist. Er­st wie Marshall Prezan mit dem Draden König Ferdinands geschmüht. Ein neuer Zuruf löst abermals stürmischen Beifall für Mantiu aus, der sich beim Erscheinen Mihaladhes ebenso lebhaft wieder­­holt. Das Eintreffen des Königs Snzwhten haben 21 Kanonenschüsse die Abfahrt des Königs aus dem Schloß verkündet. Die Generäle füllen die Miinisterbank, auf der Präsiden­­tenestrade nehmen die Mitglieder der Regierung Auf­­stellung. Mit einer V­erspätung von 10 Minuten er­­scheint der König in weißer Sommeruniform, von stür­­mi­­osbrechendem, immer wieder erneuten Beifall auch der Zuschauer auf der Tristine begrüßt. Der Mi­­nisterpräsident überreicht dem Herrscher Die Nieder­schrift der Thronrede, die der König nun mit fester Stimme zu verlesen beginnt. Der erste Beifall gilt dem Abtag, in dem von dem vollkommen freien Aus­­pruch des Willens der Nation gemäß dem Bestimmungen der Berfassung die Rede ist. Auch die Verlesung fast jeden weiteren Wirsschnittes wird von brausender Zur­stimmung begleitet. Der Ministerpräsident erklärt sodann die Tagung Dex geschgebenden Körperschaften für er­ öffnet. Nach 12 Minuten ist die Verlesung der Throns­rede abgeschlossen und unter dem gleichen Harkon Bei fol verläßt der König den Sikungstal. Die Thronrede hat folgenden Wortlaut: Nach der Auflösung der geld­gebmdten Künorfchafss­ten habe­n den Wahlkörper einberufen, damit ji der Wille Ration gemäß den Bestimmungen des Verfai­fung unbehindert befunden künne Nach Dem ‚warmen Aufruf an alle positiven Kräfte des Lan­­des zur­­ Zusammenarbeit in den außerordentlich, scötveren Zeiten von Heute hat fi Die Wahlregierung mit aller Genauigkeit ihrer Berufung entledigt, Die Freiheit, Ordnung und Gesehlichkeit der neuen Be­fragung des Landes zu sichern. Die Wahlen erlaub­­ten allen Parteien und Gruppe, die die organis­­ nr politischen Kräfte der Nation Darstellen, wirklich mit dem Bande in Fühlung zu t­veten, Weise in Die Häuser des Parlaments seine freiges­tählten Beauftragten entsandte, die mun berufen sind, die Nechte und Belange der Nation wahrzu­­nehmen. Meine Negierung hatte den Auftrag, die dringen­den Maßnahmen, die er aus der Lage der öf­­fentlichen Finanzen gebieterisch aufdrängten, zu treffen. Sie hat sofort die Gehaltzahlungen der Beamten und Bentionisten des Staates gewährleistet, und um das Land der wirtschaftlichen und finanziellen Wiederherstellung in Uiebereinstimmung mit den Be­­­mühungen für den Wiederaufbau Europas zuzuführen, hat sie die fachliche Unterfrügung und Mitarbeit des Völkerbundes erbeten. Ein weites Feld der Betätigung eröffnet si vor Shen, meine Herren. In Besorgnis über Die bei­­spiellose Krise, die das Aufwärtsu­iweben des Landes brutal unterbrochen hat, erwartet man von ihnen nun Die geeigneten gesehgeberischen Lösungen zur Bef­­reiung Der Lage Troß aller sch­weren Krise Hat Die Nation ihre Lebenskraft unleugbar bewahrt. Auf wirt­schaftlichem und finanziellem Gebiet wurde die Auge­fuhr gesteigert. Die Stetigkeit der Landeswährung eEre halten und Die internationalen finanziellen Verpfli­chete sind mit peinlichster Gewissenhaftigkeit erfü­llt worden. «­­Die Lösungen der Fragie und des unser öff­entlichest«­benbeyerrschem werden ihnen von der Regier­ung vorgelegt werdem dien­achd der Konstituierung der ge­­schebend­en Körperschaften im Verhältnis zum­ gebildet wird Die Fürsorg dieJchibets bei den Vertretern aller politischen Krsärna für die grundlegen MWM und WSWÆMssen habe,iftfl ’ · das auf djesc,

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