Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1934. Februar (Jahrgang 61, nr. 18240-18262)

1934-02-01 / nr. 18240

EEE Taxele plä- Site in numä­­zar ord. Dir, Gen. P.T.T, 223720/926 Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum Schriftleitung: Hermannstadt Honterusgafse Ar. 11 Fernsprecher Ar. 11 und Nr. 130 — Verwaltung: Königin Mariastrae Ar. 25 Fernsprecher Ar. 237 Be­i 2 Monat in Hermannstadt ohne Zustellng 90 Lei; mit Zustellung 100 Lei; mit Rostversendung im Inland 100 Lei ; ins Ausland 135 Lei; Einzelnummer 5 Lei in Rumänien Hermannstadt, Donnerstag den 1. Februar 1934 2 ( zugspreis für einen!) Nr. 18240 Die Jubiläum­igung des deutschen Reichstages Eine umfassende, namentlich die aunenpolitische Seite behandelnde Regierungs­­erklärung Hitlers — Ein N Rahmengeseh für die im Zuge befindliche Neigsreform Das äußere Bild Berlin, 30. Januar. Vor dem Hause der Krolloper Hatte sich heute nachmittag aus Anlaß der geoßen GSi- Bung des deutschen Reichstages Thon eine Stunde vor Lisungsbeginn (3 Uhr nahm) eine nach Tausenden zählende Vienschenmenge eingefunden. Der GSigiumngg­­faal bot Das gewohnte Bild. In einigen Logen haben sich die Rundfunkbeamten und Tonfilmoperateure mit umfangreichen Gerätschaften eingerichtet. Die Abgewid­­meten — Feine Frauen — sind fast ausnahmslos in Uni­form verschienen. Die Diplomatenloge ist gut besucht. In der ersten Reihe sieht man den italienischen Bote­nchafter, neben ihm Den Engländer. Außerdem sind an­weiend der französische und der jabanische Botschaf­­ter, die Gesandten Bulgariens, Oesterreic­hs, der Schweiz ur. Die Tribü­nen für das Publitum sind überfüllt.­­..­«Gegen halb der. nn = Reichs­­..» er pre­erpräsident und Reich­fahrt mi­g, der das Haus Die Tribünen mit dem D­eutschen Gruß begrüßt. Alle Anwesenden erheben ich zum Gegengruß. ABS Neidhs- Kanzler Hitler, begleitet vom Stellvertreter in der Bertei Rudolf Heß, erscheint, erheben sich alle Ah mwesenden und begrüßen ihn mit erhobener Hand. Der Kanzler danit und nimmt seinen Bla ein. Vorsigender Goering erhebt sich sofort und eröffnet die Sigung. Zu den für diese Sigung beurlaubten Mitgeordneten gehört auch Hugenberg. Goering hält dann folgende Rede: Die Ansprache Goerings holt aufs neue erhoben und Hat endgiltig „Mein Führer, meine Kameraden! Ms wir zum letz­­tenmal hier versammelt waren, habe ich Ihrmen be­reits mitgeteilt, daß es si lediglich darum­­ gehandelt hat, den Reichstag zu bilden. Ich habe darauf hingewiesen, Daß erst an dem Tag, da unser Führer d­as M Wort ergreifen wird, der neue Reichstag seine erste grundlegende Si­gung halten werde. Heute nun ist diese erste Sigung, an dem denkwürdigen Tag des 30. Januar. Solange es deutsche Geschichte geben wird, wird der 30. Januar nur nur ein Marsstein sein, er wird die entscheidende Wendung im Schicsal des Deutschen Volkes sein und bleiben. Ein Sahr ist seit dem vergangen und Dies Sahır scheint uns ein Jahrzehnt; so ungeheuer sind die Veränderungen, so gewaltig ist, was geleistet wurde, so einzigartig, was geschah. Aus den Tiefen, aus schwarzer Nacht Hat ich das Deutsche seine Ehre und seine Freiheit, ohne welche ein W­olf nicht zu leben vermag, zurückgefunden. Die Wiedergeburt unseres Volfes unter seinen star­­ken Führer ist vonstatten gegangen. Eine Welt hat anfangs feindlich auf uns geblicht und heute ist an Stelle von Mitgunst Achtung getreten. Man hat er­­kannt, daß Das D­eutsche Volt nichts anderes will, als ebenfalls wieder ein Volk sein, ebenbürtig und gleichberechtigt unter den andern Bölfern Europas und der Welt. Der 30. Januar 1933 war der Wende­­punkt; im legten Augenblick war er die beste Ent­­scheidung; nur möglich, weil, während alle verjagten, ein Führer in Deutschland lebte, der unerschütterlich an den Wert des deutschen Volfes geglaubt und Der das Volk neu gestaltet hat. In den vergangenen Jahre­zehnten des Parlamentarismus hat man es dem Bolt überlassen, sie über eine Schiedsalsfragen Har zu wer­­den. Heute erkennt das Volf, daß die Führung den­ Mut hat, das zu tun, was das Beste it. So sehen wir, wie es in diesem Jahr möglich, war, das Reich wieder in Einheit herzustellen. Mit brutaler Kraft haben wir die Staatsfeinde zurückge­worfen, rücksichtslos sind wir gegen sie vorgegangen, die die eigenen Interessen über diejenigen der Nation erhoben. Und auch in Zukunft werden wir gemält ein Willen unseres Bührers ge­­genjiedien vorgtehsen,der diese Geschlossenheit antastet; jedem­ ob­ er Von links oder v­on rechts kommt,werden wir mit gleicher Entschlossenheit entgegentreten Der Reichstag h­nt diese Aufgab­e,de­n vom Führer ihm vorgiez­eichneten Weg zu gehsen und mit seiner ganzien Kraft nur das zuv sollten dem was der Führer­ uns übiermitteln w sird Der Reichstag ist der erste geschlossen­e Reichstag einer W«elt·anschlauung.« Das Gesetz ü­ber den Neuaugen des Reiches Die Ausführung ken Gscherings wurden mit starkem Bseifall aufgen­ommen Abg.T­r.Frick(Reichsinnen­­minister beantragte sod­ann,den Antrag Hitler,Frick und Gens offen betreffend den Entwurf eines Ge­setzes über d­en N­euaufbau des Reiches­ auf di­e Tagsesordn­ung zu setzen Der Gesetzeseintrag hat folgend anersTaun D­ie Volksabstimmung und die Reichstagswahl vom 12.November 1933 habe unbewiesent,daß dass deutschie ,.—M24Ænpdsitiichws CAN und Gegen­­ge >­zen ist. inweg zu unlöslicher innerer Der Reichstag hat Daher einstimmig das fol­­gende Geieg beschlossen, das mit einmütiger Zustim­­mung des Reichhsrates Hiemit ve­kündigt wird, nach dem festgestellt ist, daß die Erfordernisse der verfassungs­­mäßigen Geiesgebung erfüllt sind: Art. 1. Die Volksvertretungen der Länder werden aufgehoben. Art. 2. a) Die Hoheitsrechte der Länder gehen auf das Reich über. 5) Die Landesregierungen unterstehen der Reicsregierung. Art. 3. Die Reichsstatthalter unterstehen der Dienst­­aufsicht des R­eichsministers des Innern. Art. 4. Die Reichsregierung kann ein neues Verfas­­sungsrecht einlegen. Art. 5. Der Reic­hsminister des Innern erläßt Die zur Durchführung des Gejeges erforderlichen­­ Rechts­­verordnungen und Duchführungspolizisten. Art. 6. Dies Gejeg tritt mit dem Tag der V­erfündung in Kraft. Der Präsident erteilte hierauf dem Reichtkanzler das Wort zur Abgabe der­­ Regierungserklärung. Die große Rede Hitlers Eine umfassende Negierungserklärung Die guote Rede des Reichstanzlers war seine Recht­­fertigung, sondern eine nüchterne Betrachtung der A­rbeit­ und der Leistungen DS vergangenen Jahres. Unter immer wieder einjegendem Läbel der Abgeordneten, oft minutenlangem Beifall und fortge­­leßter Zustimmung,­­­ielt der Reichskanzler zunächst eine kurze Abrechnung mit den Parteien von einst, dem Bolschewismus, der bürgerlichen Demokratie und dem unglückkichen politischen Eüsten des Weimarer Reiches. Er erörterte dann die Grundlagen der nationalsozial­istischen Politik unter dem Grundjach: „Mit dem Volt und für das BVBolf.“ Er gab eine Darstellung der Ge­­sete, die für den nationalsozialistischen Auf­­bau und den Arbeitsfrieden geschaffen sind und griff mutig zwei Fragen auf, die in Der lechten­heit vom Nationalsozialismus in Deutschland gemei­­stert werden müßten: Die Frage der Kirche und die Frage der Monarchie. Der Reichskanzler hat sehr reinste,aber dem kirchlich sen Bsek­enntnis durchaus gerecht werd­ende Worte über d­as Verhältnis zwisch­en d­em starken nati­onal­­sozialistischen Staat und den bseiden Kon­­sessi­onen und besonders der ev­angelisch­en Kirche giessagt.Er hat schlarfse Kritik an der dyna­stisch­en Hausp­olitik vergang seiner Zeit­en geübt und für das Problem der Monarch­ie den Grundsatz aufgestellt,daß die Staatsf­orms unbedingt außerhalb jed­er Diskussisons im nationalsozia­­listischen Schakat stehe Er hat gefordert,daß,wer auch immer­ berufen sei,an dee Spitze des Deutschen Reiches­­ zustehen,s­eine Berufung vom V­olk haben müsse. Nach beißender Kritik an d­en Kritik­ern des natwnakä sozialistischen D­eutschland und an jenen politischpems ,,W­andervög­eln und Schmarok­sern,die sich in dienags­tionalspezialistische Bewegung eingeschlichken habe,fand der Reichskanzlerhoherrte der Anerken­nung für die stets unp­olitische Reichswehr,den Stahlhelm und gedachte zuletzt­ auch mit einem sehr lo­benden Satz des einzigen Mannes,da er bisher aus dem Reichsklabin­ettvno­m 30.Januar 1933 ausgeschieden ist:« Dr. Hugenberg - sp­ Tann behandelte der Reichsk­anzler in einem großen,­ fast einstündig­en Uieberblick die gesamte auswärgs­tige P­olitik mit dem nochmaligen Bekennt­­nis, gegen Die Gewalt und für den Frieden, mit Der Verteidigung der Deutschen Fur­derung nach Ehre und Gleichberechtigung, mit der Feststellung der Leitungen, die in der Außen­­politik seit seiner großen Rede vom 17. Mai des Vier­­jahres erreicht werden konnten. Sehr ausführlich bes­chäftigte er ich mit dem Verhältnis zu Desterreich und trachtete, das Ausland in überlegener Form aufzu­­­klären, wie es$ um Deutschland und Desterreich tatsäch­­lich bestellt ist. Zum Chluß, nach der Erörterung der Saarfrage, richtete er einer Dantan Hinden­burg. Seine Rede ,de von den An­wesenden mit un­­endlichem Jubel­n genommen. Die Anwesenden sangen dann: das Horst Weifel­ und das Deutschlandlied. ieg-Heil" auf den Führer auf * = Die Reichsreform einstimmig angenommen Der Reichstag nahm nach Entgegennahme der Re­­gierungserklärung, für die das Haus dem Neichstangz­­ier mit langanhaltenden, begeisterten Kundgebungen dankte, Das Gejeg über den Neuaufbau des Neiches in allen drei Lesungen und in der fr­am­­­hliegenden Schlußabsti­mmung einstimmig an. Die dadurch erfolgte endgültige V­erabschiedung des Gesees Durch den Reichstag löste wieder im ganzen Haus stürmische Kundgebungen für den Kanzler aus. Der Reichsrat erledigte das Geseh unmittelbar date­te Foreign in wenigen Minuten und ohne Muse prade. . Das Kabinett beglü­ckwü­ nscht den Reichskanzler Berlin,30.Januar.Die Mitglieder des Kabinetts versammelten sich Disenstagmittag in der Reichskanz­­lei,um dem Reichskanzl­er ihre Glückwünsche und ih­ren Dank anläßlich des Jah­restagsOs der ersten Kabi­­nettsitzung unter sein­er Führung zum A­usdruck zu bringen-im Namen der Mitarbeitser sprich Vizekanz­­ler von Psapen Hitker di Jehsesrleichisten Wünsche aus und hin­ b hervors,daß die Reichsminister stolzfeiern an diesem entscheidende an deutscher Geschichtemn Auf den Mari im ein neues Zeitalter zur Begründung einer neuen Deutschen Zu­­kunft würden sie dem Führer auch weiterhin treu zur Seite stehen. Neichtstanzler Hitler danfte dem Mitgliedern des Kabinetts für ihre aufopfernde treue Mitarbeit und betonte, daß es heute wohl im Der ganzen Welt­raum­ ein Kabinett gebe, das so Homo­­gen sei und so vertrauensvoll zusammenarbeite wie das Deutsche Reichskabinett. * Anmernung der Schriftleitung: Im Vor­­stehenden haben wir eine Darstellung des ganzen Ver­­laufs der Neichstagsigung und einen kurzen Ueber­­blik über Die guoge Nelie des Neichskanzlers gegeben, um dem Leser den Gesamteindruck der Tagung zu vermitteln. Dabei sind natürlich­ die außerordentlich wichtigen Einzelgedanken und programmatischen Teile zu kurz genommen. Wir geben daher nachfolgend eine eingehende Inhaltangabe der Ausführungen Adolf Hit­­lers wieder und zwar beginnen wir mit dem außen­­politischen Teil seiner mehr als anderthalbstündigen großen Rede, um morgen auf die die weltanschaulichenn, die wirtschaftlichen und die innenpolitischen Fragen be­­treffenden Mischnitt zurückzukommen. ee » «gewirkt z«uh­aben. 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