Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1934. Juli (Jahrgang 61, nr. 18359-18384)

1934-07-01 / nr. 18359

Säriftleitung: Hermannstadt Honternägaffe Nr. 11 Fernsprecher Nr. 11 und Nr. Monat in Hermannstadt ohne Zustellung 90 Lei; mit Zustellung 100 Nr. 18359­­ 2 Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in 130 — Verwaltung: Königin Mariastraße X­altung: 1. Lei; mit Postversendung im Umland 100 Lei; in A 25 Fernspieger Ar. 237 — Bezugspreis für einen 3 Ausland 150 Lei; Einzelnummer 5 Lei 61. Jahrgang Hermannstadt, Sonntag den 1. Juli 1934 | « Der Senat für Rumänisierung des kaufmännischen Schriftverkehr­s .Verschärfung des Gesetzes über die Arbeitskrä­fte—Scharfe­ckinsprache des Senators Dr. Binder Bukarest, 29. Juni. Am Donnerstag­abend wurde im Senat die artipechweife Verhandlung des Seregentiwur­­fes über die Verwendung ausländischer Arbeiter in den Handels- und Industrieunternehmungen sowie der Geldanstalten abgeschlossen. Der Entwurf wurde mit einigen­ Abänderungen angenommen. Bei Art. 1 gaben der Minister und der Berichter­­statter die Erklärung ab, daß unter „Rumänen“ in aller Fällen rumänische Staatsbürger zu ver­­stehen seien. € 3 sei im Entwurf Dieselbe Bezeichnung ange­wendet worden wie in der Verfassung. gu Art. 4, der im ursprünglichen Entwurf nit enthalten war, und der verfügt, daß die Har* ”” und Industrieunternehmungen und die Geldanf 0 OR und n­ unse Briefn ‘ auch in der rumänischen Sprache führen mi sprad) Senator Dr. Wilhelm Binder Er vers die Streichung dieses Wrtifels und führte aus, die Verpflichtung zur Führung der Geschäftsb Kaufleute, Industrieunternehmungen und Geld, die den wölfisien Minderheiten angehören unt ihre Bücher und Briefmehrer im ihrer Mutler zu führen, eine ungeheuere Erfolderung des gan Geschäftsbetriebes und eine große Betreue bedeutet. Er sehe in dieser Bestimmung seinen anderen Ziel, als den Handel zu rumänisieren. Die im Aus­­schuß betonte Notwendigkeit, die Geschäftsbücher auch in rumänischer Sprache zu führen. Damit Die Steuer­­beamten­­hiefe verstehen oder weil sie bei gerichtlichen Ueberlegungen verlangt werden m­üssen, bestehe nicht. Der Artikel vertrage gegen Die Minderheitenbestim­­mungen des Friedensvertrage und gegen die Vers faffung, die jedem Staatsbürger den freien Ges­prauch seiner Muttersprache sichere. Die Regelung der Sprachenfrage könne nir doch ein solches Gejes geschehen, wie Das vorliegende, sondern müsse durch ein einheitliches organisches Gejeß erfolgen, das Dein Gebrauch einer anderen als der rumänischen Sprache für den Staatsbürger mit nichtrumänischer Mutter: Sprache und Die Anwendung Der rumänisshen Sprache für alle Gebiete des öffentlichen Lebens regelt. Dr. Binder verlangt mit allem Nahdruf die Streichung des M­ittels,­­dessen Ahtnahme dazu führen müßte, daß Millionen von Staatsbürger in ihren Rechten und Gefühlen auf das fehlverite getroffen werden. Der getretene Ministerpräsident General Batitota­­nu sprach jede scharf gegen die Ausführungen Dr. Binders. Er mwundere sich, dab es noch rumänische Staatsbürger gebe, die verhindern wollen, Daß die rumänische Sprache auf allen Gebieten zu Hecht komme. Die Zeit sei vorbei, wo man ich solche Rechte anmaken konnte wie Dr. Binder. Wir werden im rumänischen Staat, und zwar in erster Reihe in der Sprachenfrage, Das duchfegen, was uns dorn­webt. Er verlangt, daß alle duch Das Handels­­­geseh borgeschriebenen Bücher und der Geschäfts­­­briefwechsel zwischen­­rumänischen Staatsbürgern nur in rumänisher Sprache geführt werden solle. Der Liberale Ceruleanu sprach sich dafür aus, daß der geschäftliche Briefwegsel im Inland rumä­­nisch sein müsse. Georgiade macht Daran aufmerk­­sam, daß die in den verschiedenen Landesteilen gel­­tenden Handelsgelege ven Kaufleuten und Industriellen die Führung verschiedener Bücher vorschreiben. Er be­­antragt, daß das Hauptbuch, das Journal und das Inventar sowie der Briefwechsel auch in rumänischer Unterstaatssekretär im Finanzministerium Constan­­tinesceu ruft ,dazwiicen, daß er seinen Organen nicht zumuten könne, sieben verschiedene Sprachen zu beherrschen. Es müsse alles auf rumänisch geführt r al­s 63 » Der ungarische Senator Dr. Gyarfa 8 führte da Diese Sache im dem zur Bezahlung sehenden Bere ae zu suchen Br. Er schließt ihm Dr. Binder men an und macht nachdrüklic dazu merksam, ‚daß der Artikel gegen den verstößt. Die Gesetgebung des alten Königreiches war liberal und hat die Führung der Geschäftsbü­cher in allen Sprachen erlaubt. Die Nationalbank schreibe auch heute noch ihre Briefe auch in deutscher und ungari­­scher Sprache. (Zwischenrufe von mehreren Seiten: 1.Schande). Die „Albina“ habe ebenfalls Geschäftsbriefe mit ungarischem oder deu­tischem Pam ..--«-.« Mars-sem­­-k»kges»2.2--—MWW Argdeutschessürgerde gemanischiest und wir uns dessenbwußh daß dierhlfahrt des Ein­zelnen mtds der verwiedenen sozial und natwnalen Gemeinschaften mir dawn gedeihen kabmmesnnes der Gesamth­eit des Landes gwtgehch woå dastehen d­es Staates vom Geist der Ordnung und einer ausgegli­­chenen inneren Organisation getragen ist. In einem geregelten Haushalt des Staates sehen wir die Vor­­bedingung dafür ben, daß all die Privatwirt­­schaft gedeihe, daß unser Kulturelles und soziales Le­­ben auf gesunden Grundlagen ji aufbaue. Deshalb haben wir mit voller Anteilnahme die Bemühungen der Regierung begleitet, mit einem ausgeglichenen Bud­­get vor die geießgebenden Körperschaften zu treten und so die Vorauslegung für einen geregelten Gang des stantlihen Webens zu scheffen Wenn die Erweichung dieses Bieres Der j, gelungen ijt, jo begliid­­wünjden wir sie zu dem bollbrachten t und m wer­­den so twie bisher .‚bereit sein, mit unseren ganzen Kräf­­ten, mit unserem Fleiß und unserer Arbeit unseren Anteil an den Erfordernissen des Staates zu tragen. Bei der Zusammenstellung des Budgets ist Die Negie­­rung sich dessen wohl bewußt gew­esen, wie fchtwer der Druck der allgemeinen Wirtschaftsfrise auf uns lastet, und da heute Die Pflicht der Sparsamkeit das oberste Ge­­bot im Haushalt des Staates wie in der Privatw­irt­­schaft ist. Wir haben Kenntnis genom von dem Be­st­reben der Negierung, diesem Gebot Sparsamkeit bei der Zusammenstellung des bares weitgehend vor allem aber verlangen­die: Rechnung zu tragen, neue Aufwendungen nach Mög­­lichkeit zu vermeiden und an b­ereits bestehenden Ausgaben Ersparnisse nuchzuführen. Wir sind der Meinung, daß in der Politik der Einsparungen nach weiter gegangen werden kann. Noch immer ist Der Apparat unserer staatlichen Organisation zu groß und zu kompliziert, moch immer haben wir ein zu gro­­ßes Heer von Beamten, ein zu großes Aufgebot von Inspektoren,­ Kontrolloren und Revisoren, deren große Anzahl auf die Gehälter der wirklich notwendigen Be­­amten drückt und die Erfordernisse umsedes staatlichen Lebens erhöht. Wir geben der Erwartung Ausdruck, dag die Regierung od) weiter gehe auf dem Wege der Sparpolitik, daß sie unenti­egt darauf bedacht sei, ent­­behrliche Ausgaben zu streichen und neue Erfordernisse zu vermeiden. ·"­­· wir eine gerechte Auf­­teilung der S­aften, die­ von den Bü­rgern Dei torrespondiere. Für den Fall, als der Antrag Dr. Binders abgelehnt werden sollte, beantragt er, daß nur Journal und Inventar auch in der rumänischen Sprache geführt werden müssen. Der ge­wesene Handelsminister Manpilesce i it außer Gyarfas der einzige Senator, der den Antrag Binders unterstüßt. Er macht auf die Ungeheuerlic­­heit aufmerksam, dag der schwäbische Schuster aus Te­meswar mit dem sächsischen Lederhändler aus Mediaich oder Schäplurg rumänische Briefe wechseln in*"- "= solche ee der Minderheiten sei­n angetan,­en 3 A­nsedern des rumäni " 5 änischen ": Der Berichterstatter Moteanu lehnt bei Dr. Binders ab und legt den Antrag Gheorg Annahme bar, der nun folgendermaßen Taufe Die im Artikel aufgezählten Industrie­, Bergen Handelsunternehmen aller Art und die Gel mihffen das Hauptbuch. Das Rnurnal umn 2 sind. Ein zu großer Anteil an diesen ne­mentlich, den neuen Gebieten im Verhältnis reich zugem­iesen und auch innerhalb der einzel­­vinzen ist der Ausgleich, der von den einzelnen ,­ we von ihren einzelnen Bürgern zu tragenden La ı in gerechter Weise durchgeführt. So wurden siebenbürgischen Städten Unternehmungen m­­it Steuern belegt, die nachgewiesenermaßen im neuen Geschäftsjahr überhaupt keinen Gewin, sondern mit Verlust gearbeitet haben. Die­­ mungiem die diesb­elastung nichtnvchr trax­nen,geht zugrunde,ihre Angestellte an M und der Smat verliert dies Einnahmet aus einem gerecht bemesssenens Erträgnis dier und aus sdsen Einkünften ihrer«Angesrellten-­­könnte.Wir richtendsass eindringliches Ersuche zu ständigen Regierun­gsstsellem daß g­erade und der schwerste Wirtschaftsnot diie Befreuierun­gE­leibende Landes mistheic­em Maßge wer denund daß g­leiche Gerechtigkeit geg allen Staatsbürgern ohne jeglichen U in Anwendung trete. Dieselbe Gerechtigkeit, auf die wir bezüglich » teilung der Lasten Anspruc­h erheben, verlar auch bezüglich der Aufteilung der Zum in Als Staatsbürger, die wir gleiche Pflichten gen haben und sie auch zu erfüllen bereit­­­­en wie uns berechtigt zu fordern, dak u. kulturellen Einrichtungen und Am­t gleiche Förderung aus den Mitteln des Staat werde, wie sie der Staat seinen eigenen darbietet. Zu Dieser Forderung nach gleicher gang an den Zuwendungen auf den Mitte Staatsbudgets berechtigen uns auch die intern Konventionen, die den Staat dazu verpflichht Kirchen und Schulen der Minderheiten gleichen Anteil aus den Zuwendungen der des Staates, der Munizipien und Gemeinden kulturellen Emwede zu­­ geben. Im Gegenzug zu dieser Bestimmung hat de gende Budget dem deuten Schulhwesen unse­res einen harten Schlag zugefügt. Der­­ zugestandene Staatsbeitrag von 45 Millionen jährlichen und schwäbischen Schulen ist auf 1.2 neu herabgelegt worden. Es ist eine Herabtei in seinem Verhältnis. steht zur Verminderung übrigen Pfosten Des Budgets erfahren haben. rade unserem Deuts­chen Schuhwesen diese c nahmaweise Kintsuna zuteil wird. mission mic goache geführt werden sollen. 4. ihrem | —.­­ sp« - u « i­u ».. « «­sz.. Biblioteca a ASTRA HlllllllllllllllMlllIlllMlllM *21365P* ­­ns = s ee — 9 . = . =

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