Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1936. Februar (Jahrgang 63, nr. 18836-18860)

1936-02-01 / nr. 18836

Kan » Taxele plä- tite in nume­­­rar ord, Dir, Gen, P.T.T, 29372/927 Schriftleittmsn.Verwaltung:Avram Jancu-(Reisper-)gasse 10.Fernsprechen Schriftl.Nr­ 11u.12.Verw.Nr.237.Postschecktoutm in Rumänien Nr.6­2.119,Oesterreich 4.590,Tschechoslowakei 501.114, Ungarn 3.474,S.H.S.7.693,Deutschlandx sanksKonto 77.211122 Dresdner Bank,BerlinW­ 56.Bezugspreis:für einen Monat SOLei,mitsustellung oder Post versand 1008ei5 ins Ausland lZsLei eine­­­ Volfszeitung ) D­­­­­as­­ ­­­­ Deutschtum in .­­­Nr. 18836 Sibin-Hermannstadt, Sonnabend den 1. Februar 1936 7 j­­­­­e 63. Jahrgan­­g­­­- ee Z­­NE­­TTS », | Er >) ; = ­e_­­o Parid, 30. Januar. Nach einer Meldung der Havas­­­agentur wird König Karl von Rumänien, der zu­­­sammen mit Außenminister Titulescu heute nacht aus London in Paris eintrifft, drei bis vier Tage in der französishen Hauptstadt verbringen. Dbzivar Die Reise vollständig privaten Charakter hat, werden sowohl der König wie an Titulesen mit den französischen Staatsmännern Unterredungen führen. eo e Der König in Baris · von Unterredungen mit den französischen Staatsmännern Inland = .. AR Kämpfer und Freunde Sonntagsbl­­a,­­a­­ar U­­R Casa, dem Erforrsitz semiden der national-christlichen Partei, über verschied­ee Tages­fragen de Bundesp­olitik.Die Reuß­er jnsgen Proi Cursas sind für uns interessisant und Wehrreich, namentlich im Hinblick darauf, dass in manc­­hen Kreisen unseres Wolfes die Hoffnung gehegt wird, wenn die Partei Euga Vater und Sohn zu entsprechen­­­der politischer Geltung, gelange, werde sie in besonderer Weise unfern Ansprüchen auf Erhaltung unserer Bolfs­­­rechte und auf Wahrung unserer völli­gen Eigenart Rechnung tragen. Das Kreuzfeuer, unter das wir aus Anlas unseres V­oltzentscheides von der gesamten rumä­­­nischen Presse genommen wurden, hätte Bruof. Cuza Ge­­­legenheit geben künnen, mit einem Wort der Aufklä­­­rung sowohl, wie auch der Verteidigung gegen unge­­­rechte Angriffe für uns in die Schranzen zu treten. Das Gegenteil hat er getan. In seiner Cuventus-Regie­­­rung führt Bros. Cuza aus, die Wolfgentscheid- Politik bedeute eine kämpferische Handlung gegen den rumäni­­­schen Staat und daher fompriomittiere die P­olitik der Herren Fri Fabritius und Dr. Hans Dito Noth die legitimen Interessen der D­eutschen Minderheitler, da eine Regierung eine Politik des „Staates im Staat” mn . Ö > nicht mit kämpferischen Minderheiten“­ habe . Diese Stellungnahme von Prof. Cuza überrascht uns nicht. Ber zwei Wochen von hatte er dem Aufrat; eines seiner deutsch-bessarabischen Parteianhänger begeistert zugestimmt, der ausgeführt Hatte, wir Deutsche Rumä­­­niens hätten nit im Rahmen unserer eigenständigen Bollaorganisation unser Heil zu suchen, sondern allein in dem Anschlag an die christlich-nationale Partei Prior. Cuzas. Schön, das ist Werbearbeit der Eurapartei unter unseren deutschen VBolfsgenossen, die eine Sache für sich darstellt und auf die wir noch zu sprechen kommen. In seiner Cuventus-Meuterung aber geht Prof. Euza noch einen Schritt weiter, indem er gegen unsere Violfs­­­politik Vorwürfe erhebt, deren demagogische­­­ Wirkung auf die rumänische Deffentlichkeit ihn gut bekannt ist. Er hat in das Schlagwort-Arsenal der gerade von ihm so oft bekämpften Linkspresse h­ineingegriffen, wenn er uns den Vorwurf macht, wir seien eine kämpferische Minderheit gegen den rumänischen Staat und wir be­­­trieben eine Politis des Staates im Staate. Und auf die gleiche Demagogische Note ist das geflügerte Wort:­­spiel seiner Schlafbemerkung eingestellt: Wir trollen Minderheitler-Freunde und nur Minderheiten-Kämpfer. Das Wort „Kampf“ hat in dem Wortschag des rumä­­­nischen politischen Lebens lange nicht jene zugespizte Bedeutung, die Prof. Buza ihm geben will, um un­­­sere Stellung zum Staatsgedanken in ein schiefes Licht zu bringen. Man spricht hierzulande unaufhörlich vom parlamentarischen Kampf, selbst wenn es ji um rein zahlte Auseinanderlegungen über einen Gelegent­­­wurf handelt, man spricht vom Kampf­ der Parteien in Wahlen und Bersammlungen, vom Kampf der Stände und Berufsgruppen gegen ihre zuständigen Ministerien, vom Kampf der Breite unter­­einander und nach allen möglichen Richtungen. Aber wenn Brot. Cuza­­nus als „ämpferische Minderheit gegen den rumänisc­hen Staat” bezeichnet, dann weiß er ganz genau, dag dann dem Wortc amp eine ganz andere Deutung beigelegt wird. Die Anwendung solcher Deutung auf das deutsche Vielis­­­tum Rumäniens weisen wir mit Entschiedenheit zurück. Wir fühlen uns als gleichberechtigte und gleicher­­­pflichtete Bürger des rumänischen Staates, deren for­­­certe Staatstreue in Zweifel zu stellen niemand einen Unrat oder ein Recht hat. Verdächtigungen nach Dieser Richtung weisen wir mit aller Schärfe zurück, gleiche giltig ob sie von Bupf, Buza oder von anderer Seite kommen. Anders ist es, wenn mit dem Worte Kampf ein Ein­­­treten für Foeen gemeint ist, die mir hochhalten und für deren V­erwirklichung im Staatsleben Rumäniens wir unermüdlich eintreten werden. Zu solcher Kampfeg­­­frei und offen vor jedermann und wir halten sest Daran, daß wir Damit nicht nur den Interessen des Staa­­­tes seinen Abbruch tun, sondern geradezu ein Gebot der Pflicht dem Staate gegenüber erfüllen. Denn dort wurzelt die Aufrichtigkeit unseres Gefühls der Ver­­­bundenheit mit dem Staatsgedanken, daß wir seinen Gegensat zwischen den Geboten des Staatsinteresses und unserem Anspruch auf freie Entfaltung unserer völ­­­fischen Rechte gegeben sehen. Wir glauben im Gegen­­teil Der Sache des Staates am besten zu wügen, wenn m wir alles das, was deutscher Seist, deutsche Stammesart u. deutsche Heberlieferung zu bieten vermögen, in uns selbst zu höc­hstmöglicher Entfaltung bringen u. so seit im die Seelen unserer Kinder einprägen, daß heute und künftig tüchtige und hochgesinnte deutsche Männer und Frauen dem Staate ihr Wissen, ihre Tüchtigkeit und ihre Treue zur Verfügung stellen. In diesem Sinne und für dieses Ziel wollen wir Kämpfer sein und ung frei und offen dazu benennen. Und wenn Bros. Cuza die Namen Fabritius und Dr. Roth als ihm uner­­­wünschte Kämpfer nennt, dann möge er wissen, unser Volk erwartet von jenen Männern, die es an seine Spike stellt, daß sie Kämpfer seien. Kämpfer für jenen Gleich-­­gang von Staatstreue und V­olfsbekenntnis, wie wir ihn al Grundlage für unsere Bolii­s gegeben sehe­r. Wir verzeichnen es mit Bedauern, daß Prod. Cuza den in seinem Sinne unerwünschten „Kämpfern‘“ Die von ihm gewünschten „Freunde” gegenüberstellt. Denn aus dieser Gegenüberstellung geht Flar hervor, was er mit solchen „Freunden“ meint: nicht die Freundschaft aufrechter und selbstbewußter Männer, mit denen man sich im Bewußtsein gleichgerichteter Ziele verbindet, sondern Kreaturen. Die unter irgendeinem zukunftbere­­chtigenden Parteizelt unterzufried­en bereit sind, um unter Diesem Zelt auch ihr eigenes Schäfchen zu schei­­den. Prof. Buza müßte wissen, daß unser Volk in seiner weit überwiegenden Mehrheit zu stolz ist, sich zu einer solchen Rolle im Rahmen parteipolitischer Pläne der Aus­­­führung befennen wir uns aus voller Ueberzeugung­­­ geben. Gerade er, der sich rühmt, die Leitaechanten des ei „e­­­n“ Nationalsozialismus Tange tor AMdolf Hitler ernannt und verkündet zu haben, müßte die aufrichtige Freunde­­schaft der Kämpfer den unwohlfeilen Diensten der Kreatu­­­ren vorziehen. Wir aber wollen alles daran regen, daß jeglichen Bestrebungen, die auf Seelenfang im unserem Volfe ausgehen, das entschiedene Nein einer geschlosse­­­nen Bolfsgemeinschaft entgegengestellt werde. :.­­­ ,« : 5 Die Regierungserklärung Sarrauts vor allem mit England und dem Berferbund — Aufrechterhaltung Des Staatenturfes Baris, 30. Januar. Die­ Regierung Sarraut hat fs heute nachmittag dem Parlament vorgestellt. Mini­­­sterpräsident Sarraut verlag die Regierungserklärung. Darin heilt er u. a. ES­­it Aufgabe der Regierung, für den freien und unparteiischen Verlauf der Wahlen zu sorgen und betreffend die wichtigsten Maßnahmen, wie gegen die Arbeitlosigkeit und das Weitergreifen der Wirtschaftskrise so­wie für die Ausre­iterhaltung der Stabilität des Franten, Verfügungen zu tref­­­fen. Zur Wiederbelebung der Wirtschaft sei sowohl im ’ mu wie im, Vorstand­ eine Friedliche Atmorphi­­ewendig. Hranfreidh­­heit und Frieden. Beides wolle er einerseits durch­ ständige Bereitschaft seiner Landesverteidigung, ande­­­rerseits Durch internationale Zusammenarbeit sichern. Dem Ausland gegenüber wolle die Regierung ihre bis­­­herige Politik fortlegen, die auf zwei Grundprinzipien beruht: 1. Aufrechterhaltung des Friedens, unter Ach­­­tung der internationalen Verträge 2. Ent­wick­­­lung der suffeftiven Sicherheit auf Grundlage der Völkerbundprinzipien. Die Regierung wird alles unternehmen, um im Nehmen De Ba t­rhundes und im Geist freundschaftliger Verständigung die Mes gelung des afrikanischen Streitsalled zu for­­­dern und den mörderischen Feindseligkeiten ein Ende zu bereiten. ‚Siese unsere Bestrebungen bezi­ehen weiter ums feve auf denpolitischen Freundschaftsfragen der europäis­­chen Gemeinschaft nugbar zu machen, deren einziges Ziel die Aufrechterhaltung und Organisierung des Sri­­dens. it. kag. nd ich­ E­­m 4 Bela ., ·-« s- « ists-dek- St , POL j ig dem. Unser Zusammengehen mit England bedeutet für Europa die grundlegende Sicherung Des Friedens, Wir begraben den Friedenswillen jedes ans deren Staates, und er­­st der aufrichtige Wunsch des französischen Bolfes unter allen Völkern in erster Reihe Dem Friedens­willen Deutschlands zu begegnen, . Im weiteren Verlauf seiner Rede bejahte ei Sarraut mit der Innenpositif, als deren Hauptziel er dem inneren Frieden und die Disziplin bezeichnete, wünsche vor allem Eicher: | x s-..-..« « ne er : Andenpolitische Erklärungen in Rumänien und ihr Widerhall Die lechten Tage haben uns einige bemerkenswerte Usrußerungen politischer Führer Hinsichtlic­­her aus­­wärtigen Beziehungen unseres Landes gebracht. Zur nächst ließ sich Buza, der Ehrenvorsigende der Christ- Uh-Regionalen, im „Eurental“ vernehmen, wobei wir seine innenpolitischen Ausführungen hier­­­ übergehen. Soweit sie uns Deutsche betreffen, haben sie bereits in unserer Presseü­bersicht vor einigen Tagen und ebenso in unserem heutigen Blatte Beantwortung gefunden. Bemerkenswert erscheint uns aber auch), was Cuza als Führer einer Partei, die Anspruch auf Die Regierungs­­­nachfolge erhebt, auf dem Gebiet der Außenpolitik zu jagen hat. Er wandte sie vor allem gegen der Vor­­­wurf seiner Gegner, daß die Ch­ristlich-Nationalen Die P­olitik mit Frankreich aufgeben und mit dem Deutsch­­­­land Hitlers gehen wollten, was Krieg und Gefährdung der Grenzen des Landes bedeute. Er weise diese Tüg­­­nerischen Einstellungen zurück. Die Politik der Chris­­­lich-Nationalen werde bestimmt von der Rücksichtnahme auf den Schuß der Grenzen Rumäniens und der ru­­­mänisshen Interessen im allgemeinen. Die Partei ver­­­folge die überlieferte Politik. Das bedeute aber seines­­­wegs die Außerachtlaffung der Sorgfalt, dieser Politik volle Sicherheit zu geben angesichts der allgemeinen internationalen Lage, die sich in vieler Beziehung in 3 a ö L! rn. · ; { A i

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