Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1936. August (Jahrgang 63, nr. 18985-19010)

1936-08-01 / nr. 18985

«.———.-— —- »Y» ur 77% 5 Ye ah n % + ua 4 x mr) ER % ER N ae > ‘ ge . ) . «­.·· f ge „Radb Zu GIATIO nit \) ent BT Taxele pla­­­tite in nume­­­rar ord. Dir, Gen. P,T.T, 22372/9237 Nr. 18985 S Tag­­e­­b­­latt | Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Schriftleitung n. Verwaltung: Aoram gancu-(Reifper-)gaffe 10. Lernsprecher: Schriftl. Nr. 11 u, 12, Verw. Nr. 237. Beftihedkonto: in Rumänien Nr. 62,119, Oesterreich 4.590, Tiehechoslowakei 501,114 Ungarn 3.474, ©. 9. ©. 7.59, Sen­ichland: Bant-Konto 77.211/22 Dresdner Bant, Berlin W. 56. Bezugspreis: für einen Monat IV Lei, mit Zustellung oder Bostversand 100 Lei, ins Ausland 135 Lei Sonnabend den 1. August 1936 63. Schraang Italiens Standpunkt (Römischer Brief). (Zr. D.) Wenn es auch der englischen Regie durch die tatkräftige Unterfrügung Belgiens gelungen ist, Die Londoner Bocarno-Borkonferenz ji in einem Rahmen abspielen zu lassen, der dem bisher berein­igten Miß­­­trauen gegenüber derartigen Vorbesprechungen zum mindestens Die Spise abbricht, so sind bis zum Zus­­­ammentritt der neuen Locarnokonferenz doc no­­mande Zweifel und Umebenheiten zu beseitigen. Die­­­ Haltung Italiens ist hier zu stark mitbestimmend, wenn nur sogar tonangebend. Bis fest flingt das Echo der römischen P­resse nicht gerade jeder vertrauensvoll, und es kommt dort, zunächst wenigstens, eine gewisse Kühle zum Ausbruch. Um Italien, dessen Mitarbeit an einem neuen Lo­­­carnobertrag notwendig ist, zunächst einmal überhaupt an den Verhandlungstosd­ zu bekommen, ist es not­wen­­­dig, daß die starre Spannung r­en London und Rom shrwindet. Die erste V­orbedingung hierfür ist für Ita­­­lien, daß seine alte Forderung auf Aufhebung der ita­­­lienfeindlichen M­ittelmeerabmachungen erfüllt wird. W­enn man in London glaubt, durch die Einladung zu der neuen Konferenz, an der si ja an England be­­­teiligt habe, die Verpflichtung unterstrichen zu haben, die noch, z­wischen beiden Ländern bestehenden Gegen­­­­säße zu bereinigen, so genügt das doch in seiner­­­ Weise. Mussolini will die praktischen Schlußfolgerungen sehen, das heißt die Tat. Insofern vermigt man eine Trave Linie in den Londoner Besprechungen und bewahrt infolgedessen eine ziemlich starre Zurückhaltung Als einzigen fünfreten Punkt der Lond­oner V­orkonferenz glaubt man Hier jenen Punkt der Londoner Verlaut­­­barung unterstreichen zu können, von dem gesagt wird, daß eine Klärung nur doch freie Zusammenarbeit aller beteiligten Mächte möglich sei, in dem aber zugleich nur­ eine V­erneinung gefährlicher Blodbildungen auf die Gefahr einer Sparung Europas in zwei entgegengefegte Lager hingewiesen wird. Dieser italienische Pessimismus hat insofern eine gewisse Berechtigung, als nachträglich in der französischen Presse nur nur eine Unzufrieden­­­heit über das Londoner Ergebnis zum Ausdruck kommt, sondern schon jet versuc­ht wird, die nun grundmäßlich beschlossene F­ünfmächte-Konferenz mit Deutschland und Italien nur als Vorkonferenz aufzufassen, um dort schon oder später die alte französische Forderung nach grö­­­­ßerer Sicherheit irgendwie duchzuregen. Die Londoner Verlautbarung spricht ja von einer allgemeinen Regelung, auf die die europäischen Völker hinarbeiten müßten, die aber zuglei Europa weder sreinbar noch tatsächlich in gegnerische­ Blöde zerreißen würde. In diesem fast programmatischen Punkte be­­­gegnen sich die Londoner Wünsche mit der entsch­­offenen Politik Deutschlands sowohl wie Italiens, Europa vor einer solchen Blodbildung zu bewahren. Man fragt ih­­­ier nur, ob infolge der Schuld Frankreichs und seiner Unterfrügung durch­ die sowjetrusstische Diplomatie diese Blodbildung nicht schon zu weit vorgeschritten ist, als das sie nicht ihre gefährlichen Auswirkungen schon auf der kommenden K­onferenz zeitigen künnte. Nicht ohne gewisse Ziellegung tönt es aus dem französischen Pressegar einmütig hervor, daß Frankreich nicht auf die Teilnahme seiner Verbündeten an einer europäischen Friedensregelung verzichten künne, und nicht ohne be­­­sondere politische Zweckmäßigkeit dringt wieder die Forderung Frankreichs durch seine Presse duch, die auf die militärischen Hilfel­ist ngcverp­­fehlungen Englands und Belgiens vom 19 März hinweist und sie ausdrücke lich aufrecht erhalten wissen will. V­erdächtig­ ist jeden­­­falls, daß man in Paris schon zum mindesten mit dem Gedanken eines Scheiterns dieser Konfe­­­renz spielt und bereits fest schon an das den Eden wiederholte Wort, daß dann die volle Solidarität­ vom 19. März, also die Entente cordiale, oftwell wu­rde, erinnert. Auch in Italien bef­ärchtet man, daß der Geist der Seindseligkeit Englands Italien gegenüber und Frank­­­reichs Deutschland eeiernich noch in seiner Weise ü­ber­­­wunden ist. Die „Tribuna” fragt deshalb, ob die Hauptmächte, die ji theoretisch zu den Grundsägen - - De Cut, N ae Die Deutsch-österreichische Berständigung Die Haltung der österreichischen National­­­sozialisten der „Bölfische Beobachter“ bringt folgende eigene Meldung aus Wien: Die Landesfeitung Desterreich der NSDAP verbrei­­­tet eine Erklärung, die unter dem Motto „WÄchter des Führers Pakt“ steht. Es heißt darin unter anderem: „Wir Nationalsozialisten Oesterreichd Haben den Füh­­­rer verstanden. Wir merden in unerhörter Disziplin uns einfügen in die Linie, die er geschaffen hat, und dabei gerne unsere Wünsche zurückkteilen gegenüber den Interessen des ganzen deutschen Wolfes. Wir mi­ssen darüber hinaus dem guoten Friedenswert des Füh­­­rers ein Hüter sein. Wir werden den Vertrag, wen er ihlof, Punkt um Punkt genauestend befolgen, werden aber ebensolches vom Gegner verlangen. Ehrlicher Friede und gerechte Verständigung kann nie diftiert werden, kann immer nur doch Recht und Freiheit garantiert und bei­iesen werden. Soll der Friede dauerhaft sein, so muss er der Tatsache des Bestehens einer geschlossenen, unzerreifsbaren nationalsozialistischen Bewegung und Ge­­­sinnungsgemeinschaft in Oesterreich Rechnung­ tragen. Jede Täuschung darüber oder Fortlegung­ der Verfol­­­gungen würde nur erneut Unfrieden und eine zu jedem­­­ Kampf entschlossene Abwehr hervorrufen. Wir stehen zu unseren Forderungen, und Friede oder Kampf wird von der Ehrlichkeit der österreichischen Negierung ab­­­hängen.“ Der Hirtenbrief der Evangelien Kirche Desterreichs vor einigen Tagen brachten wir eine kurze Nachricht, dass der Superintem­ent der evangelischen Kirche Dester­­­reichs in einem Hirtenbrief Der Freude über die Deutsch- Österreichische Verständigung Ausdruck gegeben habe. Ueber den Inhalt des Hirtenbriefes wird nun aus Wien folgendes berichtet: „Die­ evangelisce Kirche Oester­­­reichs veröffentlicht einen Hirtenbrief an alle evangeli­­­schen Gemeinden Oesterreichs, in welchem „besvegten Her­­­zens das deutsch-österreichische Ablommen zur Kenntnis genommen wird.” Was durch Gleichheit der Sprache, des Blutes und der Geschichte zusammengehörte, habe wieder den Weg zueinander gefunden. Mit dem Tank an den österreichischen Bundeskanzler und an den Füh­­­rer und Kanzler des Deutschen Reiches paare sich aufs neue und um so inniger Das Gefühl der V­erbunden­­­heit mit dem Mutterlande Oesterreich und Dem gemein­­samen Deutigen Vaterland. Zum Schluss heißt es wörtl fch: „Wenn wir aber an diesem Tage des Danfes und der Erfüllung sehnlichster Wünsche noch einer Hoffe­­nung Ausdruck geben sollen, so, sei es diese, dass Die Vollendung der Verfassung unserer Kirche, Herren 1 Peg den Wert der Verführung zwischen den deutschen Staaten in Bälde moch um die wir­­ung seit Jahren, weiht zu Haben, mit Höfen folgen möge. Hat das Grofe gelingen künnen, so wird auch das kleinere Wirklichkeit werden: eine uniollständig gleichberechtigte evangelische Kirche im neuen, unabhän­­­gigen, aber mit dem größeren Deutschland um so fester verbundenen Oesterreich.“ einer internationalen Zusammenarbeit­­­ bekannt haben, diese auch in der Praxis befunden würden. Das Blatt bezweifelt dies zurzeit noch stark: „Da in Frankreich, das unter der Masse eines einfachen Defensivvertrages mit Rußland einen Ring um Deutschland zu legen bemüht ist, doch einen Vertrag, der deutlich einen militärischen und fliegerischen Charakter trägt — und da ist England, das mit dem Mittelmeerabkommen die internationale Stellung Italiens zu entwerten bemüht ist. Man wünscht in Rom, das ist der junge Sinn, der aus den Zeilen der italienischen Presse herauszulesen ist und der auch die Meinung Mussolinis deutlich widergibt, nicht Formeln, sondern Taten. Die bei der Londoner Dreimächte-Zusammenkunft­­­ geäußerten Berfüge wer­­­den auch in Rom als „gut“ gekennzeichnet. Aber, um je­­­den Zweifel an ein Gelingen des großen Friedensiver­­­fes zu beheben, glaubt man erst abwarten zu miüssen, wie sich diese V­orlage in der prakttischen Politik Enge­­lands und Frankreichs bald auswirken. Regierungsberatungen Neue Krönungsmaßnahmen? — Ver­­­waltungswahlen im Oktober BSufareit, 30. Juli. Heute vormittag fand beim Mi­­­nisterpräsidenten eine Beratung mit den Ministern für Inneres und Justiz statt, bei der es ji um Maß­­­nahmen zur Erhaltung der Ordnung gehandelt haben soll. Andererseits ist die Negierung, wie man bet­­­‚nimmt, auch statt mit dem Problem der nun e­rnstlich geplanten Gemeinde- und Komitatswahlen beschäftigt. Hierüber sollen bereits beim Innenministerium Ver­­­handlungen mit den P­räfekten stattgefunden haben, bei denen, wie „&urentus“ behauptet, vor allem die Verhältnisse in den Gegenden besprochen worten seien, wo die Minderheiten in der Mehrzahl sind. Nach Dem Blatt erwägt man angeblich, wie man einer „Weber­­fremdung” der V­er­waltungstörperschaften in \diesen Gegenden aus dem Wege gehen künne. Es heißt, ver Ministerrat werde sich mit Dieser Frage Demnäcst zu beschäftigen haben. Im übrigen sollen die Wahlen erst im Oktober stattfinden. er ne­­ben ei N Bulgarien befestigt seine Grenze ? Bukarest, 30. Juli. „Qupta” läßt ji von der bul­­­garischen Grenze melden, daß seit einiger Zeit Bulgarien entlang der Dobrudichafrent Befestigungsarbeiten durch­­­führe. Das Blatt fordert die Regierung auf, die­se Nade night zu überprüfen, da man zutreffenden Falles ent­­­schieden dagegen protestieren müsse, dag auf diese Weise Bulgarien den Friedensvertrag verlege. Meserdies müse eine Klärung der bulgarischen Absichten beschafft wer­­­den, denn bisher sei beiderseits offiziell eine Politik des Friedens befolgt worden. Weitere U-Boot-Bestellung Bukarest, 30. Juli. „Pornica VBremii‘ will von militärischer Seite erfahr­en haben, daß Rumänien Dems nächst ein neues U-Boot und zwar wieder in den ita­­­lienischen Werfen wie bei „Delphin‘ bestellen werte. Ban} Um den Kulturpalast in Neumarkt Beischlüsse der Neumarkter Gruppe der Ungarischen Landespartei Aus Neumarkt wird berichtet: In der legten­­digung der Neumarkter Zwischenkommisstion hatte diese unter dem V­orsig Emil Drandens beschlossen, den Kultur­­palast in Neumarkt der „Fundatio Carol“ zu tcheifen, weil dieser Verein die mit dem Kulturs­­palast verbundenen kulturellen Einrichtungen, städtische Bücherei, Musikschule, Bildergalerie us. viel­­fachges­­mäßer verwalten künne und dadurch der Beitrag der Stadt von zwei Millionen zur Erhaltung aufhören würde, außerdem auch­ in sittlicher Beziehung begründet sei, indem die rumänische Bevölkerung dieses Gebiets 75 vd. 9. betrage. Auch­ habe die Bevölkerung der Stadt nichts zum Bau des vom Staat errichteten Kultur­­­palastes beigetragen. Gegen Diese Schenkung hat die Neumarkter Gruppe der Ungarischen Landespartei in einer außer­­ordentlichen Eigung vom 27. d. M. schärfsten Einspruchh erhoben und beschlossen an den Innenminister er, ri ie era Fe Er je SEE ee ­­­ie zu ehe - a öl an, Dart re

Next