Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1937. April (Jahrgang 64, nr. 19185-19206)

1937-04-01 / nr. 19185

Thule-plä­­­tite in nume­­­rar ord, Dir, Gen, P.T.T, 22372/927 Nr. 19185 r \ Sibiu- Hermannitadt, Donnerstag, 1. April 1937 2 a Me Des eblatt Pllgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Schriftleitung w Verwaltung: Avram Iancu­(Reisper-)gasse 10, Lernsprecher: Schriftl. Nr. 11 u. 12, Verw. Nr. 237. Postihedkonto: in Rumänien Nr. 62,119, Oesterreich 4.590, Tiyeposlowatei 501,114 Ungarn 3.474,­­­ 9. ©. 7.59, Deutschland: Bant-Konto 77.211/22 Dresdner Bant, Berlin 4. 56. Bezugspreis: für einen Monat W Lei, mit Zustellung oder Rollversand 100 Lei, ins Ausland 135 Le BEE AUT 64, Jahrgang # Der internationale Krieg in Spanien Die Nationalregierung fordert Anhalten englischer Schiffe Gibraltar, 30. März. Angesichts der Tatsache, das Kriegsmaterialtransporte für Valencia iie Bonjequnt der englischen Flagge bedienen, um die Blocade zu durchbrechen, haben sich die nationalen Streitkräfte gez­­zwungen gesehen, der Rundfunk alle englischen Schiffe aufzufordern, sofort zu antworten, wenn sie von na­­­tionalen Kriegsschiffen angerufen werden. Im­­­ Rund­­­fünf wird weiter gesagt, daß die nationale Regierung einfehloffen sei, alle für Barcelona, Santander und Gijon bestimmten Kriegsmaterialtransporte abzufangen. England fünt sich nur in Spanischen Gewässern L­onden, 30. März. Zu der von der spanischen Nationalregierung an alle englischen Schiffe ergange­­­nen Aufforderung, über Anruf der nationalen Kriegs­­­schiffe anzuhalten, wird hier erklärt, daß je­weit D diese Aufforderung innerhalb der spanischen Hoheitsgei­äffer erfolgt, die engliigen Schiffe einer solchen Weisung Solge leisten werden. Außerhalb der spanischen Gemwässer sei Die Lage aber grundsäßig eine andere. Wie englische hoher See nicht dulden, zumal in der nächsten Zeit ohnehin diese Kontrolle in Kraft trete. Auch die Übrigen Schiffe sollen ss anhalten lassen dächtigt werden, Kriegsmaterial nach roten Häfen zu führen. Der Landkrieg Hat zu Ostern ausgelegt Baris, 30. März. Die Osterfeiertage sind im natio­­­nalen Spanien, wie aus Salamanca gemeldet wird, in der übrichen Weise gefeiert worden. Die Feiern ver­­­liefen auch ungestört, nur in Vialaga gab es bei der Prozession einen F­euerüberfall durch einen roten Kreu­­­zer. Der rote V­erteidigungsausfall von Madrid hat alle Feiern verboten mit der Begründung, daß seine Feste angebracht seien, während vor den Woven die Kanonen dröhnen. Ein französischer Dampfer beschifien Baris, 30. März. Nagivagentur meldet aus Bayonne, daß der von England kom­mende mit Kohle beladene Dampfer „Markafin­o” Montag­­vormittag auf der Höhe von Cap Breton innerhalb der französisichen Honheitszone von zimei bewaffneten Kriegsschiffen der spanischen Nationalflotte bescojfen worden se. es einer gefährlien Lage. Man befürchtet, daß es beim Einfegen der Flut finden werde. Von Der Bejakung sind zwei Matrosen jeder verlegt worden. Eine Bersihhwörung in Marotto Baris, 30. März. Nach Meldungen der Habasagen­­­ie­­tur wurde auf dem Flugplat­­zen Tetuan eine Ber­­shwörung gegen die Nationalregierung entdeckt. Die an der V­erschwörung beteiligten 30 Personen­ wurden an 24. März erschaffen.­­­ Regierung werde eine ihrer Säiffe auf In Baris, 30. März. Die spanischen nationalen Sen­­der haben, wie die Radioagentur aus Lissabon meldet, Sunfsprüche an alle in spanischen Gewässern kreuzen­­­den fremden Handelsgifte ‚gerichtet, in denen ihnen mitgeteilt wird, daß die nationalen Kreuzer Weissung erhielten, alle fremden Schiffe anzuhalten, die ber­­­« lief 5 auf er eine Bandba­­ut. und « DIET i­ R ER, > Bible Jdeteana ASTRA IMMNN *21376P* a Schichen Belgra und Brag (9. BL) In der Woche vor Osiern hat Ministerpräsi­­­dent Zatarescu der tihechojiswatischen Regierung seinen Besuch abgestattet, der schon seit längerer Zeit vorbereitet und angekündigt worden war. Der Z­eit­­­punkt für­ diesen Besuch war auch dadurch bedingt, daß erst unmittelbar vor der Abreise des Ministerprä­­­sidenten das Parlament in die Ferien ging, so daßs der Ministerpräsident das Land vorher gar nicht verlassen konnte. Dies verdient aus dem Grunde festgehalten zu werden, weil eben in den Tagen, wo Ministerprä­­­sident Tatarescu in Prag weilte, in Belgrad je ein Ereignis von größter Bedeutung für die Länder des Donauraumes vollzogen hat. Der Besuch des italieni­­­schen Außenministers Graf Biano in der südslawisc­hen Hauptstadt war gleichfalls schon seit längerer Zeit in Aussicht genommen, gleicht wohl fam Die Anberaumung dieses Besuchs auf die Mitte der Osterwoche überra­­­schend. Sein Ergebnis hat die Erwartungen, die von den betriedensten Standpunkten daran getropft wur­­­den, restlos erfüllt, es hat sie wohl sogar weit über­­­troffen. Am bedeutsamsten it der Abflug eines politi­­­schen und wirtschaftlichen Abkommens zwischen Italien und Südflamien, das die freundscaftlichen Beziehungen der beiden­ Länder für fünf Jahre festlegt und eine n ee Der Abschluß Dieses Uebereinkommens bedeutet eine Umstellung der Politik, die Italien gegenüber den Brt­­­l­en Mittelmeerstaaten bisher verfolgt hat. Diese Im:­­stellung ist von seit längerer Zeit in Vorbereitung ge­­wesen, in diesem Abkommen aber hat sie zum­ ersten­­­mal verbindliche Form angenommen. Im Anfang der faszistischen Hörrshhaft war Die Politik Italiens gegen­­­über den östlichen Mittelmeerländern auf das Schlag­wort tom „mare nostro“ eingestellt, auf den Anspruch Dar­­­auf, das Italien in der östlichen Hälfte des Mittelmeeres die vorherrschende Macht sei und jeden als Gegner be­­­trachte, der sich diesem Anspruch auf V­orherrschaft nicht gutwillig fügen s­ollte. Der abessinische Feldzug Ita­­­liens und die Verwirklichung eines großen Kolonialrei­­­chen in Aetigopien und Libyen hat der italienischen Mittelmeerpolitik die neue Richtung gegeben. Auf diele Uenderung der politische­n Ziellegung it jedenfalls die Tatsache von starrem Einfluß gewesen, daß der schwere Gegenzag zwischen England und Italien über die abessinische Frage mit dem Ende des S­rieges sei­­­nen Abiglug nicht gefunden hat, sondern da Die Spannung zwischen den beiden Ländern fortbesteht und die Kriegsgefahr noch keineswegs gebannt is. Mehr als der freie Entschluß zur Preisgabe seiner Herr­­­schaftsziele im Mittelmeer mag Italien zur Aenderung seiner Bolität gegenüber den Mittelmeerstaaten durch die Erwägung heranlagt worden sein, daß es für den Fall eines Krieges mit England einen geficherten Haden gegenüber seinen östlichen Nachbarstaaten Ha­­­ben muß. Wie dem immer sei. Der Weichlug des italienisch­­­südslawischen Abkommens stellt jedenfalls ein ganz gro­­­sses Ereignis für die gesamte Staatenpolitik im fr­­eien Tonauraum dar und die legthin voll eegenen An­­­näherungen Südslawiens an die Politik Bulgariens und Griechenlands gweisen darauf hin, das diese Bierständi­­­gung auch für die Beziehungen Italiens zu den übri­­­gen Balkanstaaten einen weiteren Ausb­au eröffnet. Vom Standpunkte der beiden Länder und vom Standpunkt der gesamten südosteuropäischen Staatenp­olitik ist der Abschlag des Abkommens zwischen Italien und Grüd­­­slawien warm zu begrüßen. Wer wirklicher Anhänger der Erhaltung des Friedens in Europa ist, muß in jeder Beseitigung von Spannungen ernsthafter Art einen Gewinn für die gemeinsame Cache des Völkerfriedens sehen. Der Gegenja zwischen Italien und Südflamwien um die italienischen Barmadtansprüche im östlichen Mittelmeer hielt einen Zustand solcher Spannung un­­unterbrochen aufrecht und das eben geschlossene Ab­­­kommen ist geeignet, ihm ein Ende zu machen. Denn das Abkommen geht über den Bereich­ der Tegthin üblich gewordenen Nichtangriffsparte noch unwesentlich hinaus, dia es für den Fall,daß zwischensta­atliche Konflikte d­ie Interessen beider V­ertragspartner biedw hiem die beid­en Staaten sich verpflichten,ober die zu ergreifendesaßF­­nahmen gemeinsam zu beraten. Das Aufsehen ist groß, das der Abschluß der Ver­­­einbarung in den politischen Kreisen aller Länder her­­­vorgerufen hat. Denn nur nur für Ital­ien bedeutet es die Minderung eines einst bestandenen politischen Programms, sondern auch Südslawien hat mit der Unterzeichnung des Abkommens einen bedeut­­­samen Schritt getan. Die Darstellung ist jedenfalls übertrieben, die französishe Blätter Dem Abkommen geben, daß Sü­dslawien damit seinen Anschlus an Die Uchse Berlin— Rom vollzogen habe. Eine Annäherung in dieser Nichtung aber bedeutet es jedenfalls, und damit das Einbekenntnis des Abrücend von einem un­­­bedingten Zusammengehen mit Frankreich. Deshalb sehen wir eine wichtige Tatsac­he darin, das Minister­­­präsident Tatarescu eben in den Tagen, da in Belgrad unterzeichnet wurde, in Prag meilte. Die beiden an­­­deren Verbündeten in der Kleinen Entente hatten Da= durch Gelegenheit, sich sofort über die Rückwirfungen der italienisch-südslawischen Einigung auf Das bis­­­herige Bundesverhältnis in­ Have zu Iommen. Die Aengerungen massgebender tschechoslorwakiischer Bolitifer wirken durchaus beruhigend. Die Kleine En­­tente, so wird erklärt, habe stets den Standpunkt ein­­­genommen, daß jede Verständigung eines ihrer Bünd­­­nissstaaten mit einer Großmacht der gemeinsamen Sad der Kleinen Entente zugute kommen müsse. Infolge­­­dessen fühnen die Tiehehoslowakei und Rumänien das Abkommen G Südslawiens mit Italien nur warm­ be­­­grüßen. — Dieser Standpunkt scheint uns in dem, was gesagt wird, vollkommen richtig zu sein, und was Dabei verschwiegen wird, darum braucht man si; berläufig nicht zu kümmern. Die bevorstehende Ratstagung der Kleinen Entente, die morgen in Welarad beginnt, wird den verantwortlichen Staatsmännern Gelegenheit geben, sich eingehend auch über diese Frage zu unterhalten und ihre Stellungnahme angesichts des italienisch-süd­­­slawischen Abkommens festzulegen. 2 346. U Fa Heimkehr des NSES für Rüstungen Bukarest, 30. März. Nun st­­auch Unterstaatssekree­­tär im Ministerium für Landesverteidigung General Grag, der Tatarescu nach Prag begleitet hatte, ge­­stern in die Hauptstadt zurückgekührt. Er hatte die von Tatarescen grundjäglich vereinbarten Abmachungen in Rüstungsfadhen endgültig abzuscließen und zu un­­­terzeichnen. Es handelt sich vor allem um die Lie­­ferungen für motorisierte Einheiten. Eine Rede Ealinescus Bularest, 30. März. Am Nachtrag zu den aeftern gemeldeten sonntäglichen Parteiversammlungen si­­nd über eine Rede „Ealinescus in Pitești berichtet. Er richtete heftige Angriffe gegen die Regierung und strich dann das Aufbaumwert der nationalgarantitischen Bartei heraus, wobei er besonders auf die Tätigkeit in seinem Komitate hin­wies.. Dann b­etonte er Die Dy­­nastiiche Einstellung der Bartei, Die Dem Herr­er ergeben sei und mit ihm zusammenarbeiten wolle. ‚Er lehnte sowohl die Äußerste Rechte m­ie Die äußerste Linie in der politischen Front ab, aber er sprach­..­fid­­au mit aller Entschiedenheit gegen „zweideutige­ Hal­­­tungen” aus. Er knüpfte daran vermiedene Anspielun­­­gen auf Maniu und feste ji mit den Angriffen De „Romania Nona“ auseinander, die das Blatt gegen ihn gerichtet hatte. „ Die Haltung in der nationalgarantstischen­­ Partei­­­ ist nach wie vor unklar. Die „Romania None“ ist­­­ auf 30 Tage eingestellt worden. Maniu wird für mor­­­gen oder übermorgen in Bulareit erwartet. "

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