Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1938. März (Jahrgang 65, nr. 19454-19481)

1938-03-01 / nr. 19454

— Taxele plä­­tite in nume­­rar ord, Dır, Gen. P,T.T. 22372/927 Tag eblatt Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Direktor: Hermann Plattner Nr. 19454 Sibiu: Hermannstadt, Dienstag 1. März 1938 65, Jahrgang 3 le I as x } ! 2 er: Die feierliche Bek­ündigung der neuen Berfassung Berleiung des­­ Protiokolls und des Ministerratberichtes im Königsschloß Bukarest, 27. Februar. Mit dem heutigen Tage wurde feierlich Die neue Verfassung verfündet. Die Sestlichkeiten begannen mit einem Gottesdienst in der Patriarchie, dem­ sämtliche Mitglieder der Regie­rung mit Ministerpräsident Miron Criften an der Spige beimwohnten. Im Anflug davon begaben sie die Mitglieder der Regierung ins Königsshloß, wo sich außer den Mitgliedern der Regierung die gesam­­ten Hofwürdenträger, die hohe Geistlichkeit, die mili­­tärischen und zivilen Hohen Staatswürdenträger, das diplomatiie Korps, sowie in- und ausländische Ban­vertreter versammelt hatten. Um Brnft 12 Uhr betrat ©. M. der König Resolat­ion ©. 9. dem Großfürsten den Thuonsaal, darauf er­­schien der Ausschuß, der mit der Feststellung des Er­­gebnisses der Bollsabstimmung betraut war. Der Bor­­­figende des Ausschusses Professor Gane, erster Bor­­­­zense, des Ba­eh­m Merus dem ae über die Verkündung der neuen Berfassung zu­gleich mit einem Exemplar der neuen V­erfassung, auf Pergament geschrieben und in ‚Leber gebunden, über­ TORE im Protiofotl über die Boltschtim­mung erklären Die unterzeichneten Mitglieder des Ausschusses zur Ueber­­prüfung des Ergebnisses über Die Boltsbefragung, daß sie, am 25. und 26. Februar im Justizministerium ver­­sammelt, die Abstimmungslisten des geamten Landes überprüft haben. Von der Gesamtzah­l von 4.303.064 abgegebenen Stimmen haben 4.297.5831 die von­­ M. dem König vorge­­schlagene Verfassung angenommen und nur 54853 haben dagegen gestimmt. „Dies haben wir festgestellt und befunden es vor der Nation.“­­ Im Anflug wurde der Bericht des Minister­­rates an den Herrscher verlehen. Darin heißt es, dass Durch Königliches Dekret 901 vom 20. Februar das ru­­mänische Bol berufen wurde, ji über die neue Er­­fassung auszusprechen,, die berufen ist, unserem Staat eine festere und gerechtere Grundlage zu geben und das allgemeine Leben auf eine sicherere, freie und gesun­dere Basis zu leiten. In den das für die Abstimmung vorgeschlagene Verfahren duchgeführt wurde, hat das rumänische Vort am 24. Februar die Zustimmung zur neuen Verfassung erteilt, die z. M. in unermeßlicher Liebe zum Lande dem für ewig geeinten Neumanien gegeben hat. Der Bericht erwähnt dann das Probatolt über das Ergebnis der Abstimmung und flieht mit der Bitte um­­ Versündung der neuen Erfassung dur­ch. Majestät. Der Bericht it von allen Negierungs­­mitgliedern mit Ausnahme des no immer franfen Worchafts Averescu unterzeichnet. Das Berfafsungsdefret — Eid auf Die Berfafsung Das Defret über die Verfündung der neuen Ver­­fassung hat folgenden Wortlaut: Wir Karl II. von Gottes Gnaden und durch den Willen des Bottes König von Rumänien, allen Gegen­­wärtigen und Zukünftigen Gesundheit! Da Das ru­­mänische Bolf seine Zustimmung erteilt hat, verfün­­­den wir folgende Berfasjsung: E folgt mun der Wortlaut der neuen Berfassung. Zum Schluß heißt 8: Wir verfünden diese neue V­erfassung und ord­­nen an, daß sie mit dem Staatssiegel versehen und im Amtsblatt veröffentlicht wäre. Gegeben zu Bukarest den 27. Februar 1938. Gezeichnet: Karl, Ministerpräsident Patriarch Dr. Miron Erijiea, Justizminister Cancicop, Staatsminister V­itronescu, Jorge, Dr. Answi­egend wurden sämtliche Minister einzeln auf die Verfassjung in Eid genommen, wobei sie folgende Formel nachhprachen: „Ich Ihrwöre Treue ©. M. König Karl II. Ich ihrwöre, die Verfassung und die Gelege d­es Landes zu achten und seine Rechte zu verteidigen, Torte die Staatsgeheimnisse­ zu bewahren. Do wahr mir Gott helfe”. Nach der Vereidigung gab der König folgende Er­­klärung ab: „Die neue Verfassung ist aus dem gesunden Willen der nationalen Forderungen hervorgegangen und wurde in Meinem Gewissen und dem Meiner Rat­­geber, die neben Meinem unvergeflichen Vater Die Schöpfer des heutigen Rumäniens waren, eingehend er­­twogen. Das Land, dem ih D diese neue Verfassung zur Annahme anheimstellte, hat sie mit einer Begeisterung angenommen, Die Mein Herz erfreute. Ich bin als erster an sie gebunden und werde zum Wohl des rumänisc­hen Volkes ihr erster Betehliger sein.‘ Ansprace ‚des Miniserpräsidenten er hielt Miniterpräsident Patriarch Dr. Milion Eristena folgende Ansprache:­­Menjestät! In der gesamten erstlichen Welt ist­ der größte Feiertag der Tag der Wiederauferstehung des Herrn, der eine alte Welt voll Sünden zusammenbrechen ließ und die Menschheit an das Ufer der Erlösung einer neuen Welt brachte, einer Welt der Vergebung und der Liebe, d. h. der höchsten ristlichen und bürgerlichen Tugenden. Am Tage der Wiederauferstehung erklingt überall die melodische Harmonie des unübertrefflichen Gesanges der heiligen Schrift der wichotigen Kirche: Vergeben wir allen um der Auferstehung: willen, ums armen wir uns und heien wir Brüder auch jene, die uns haffen! ALS Innenminister Caninescu mir, das Ergebnis der Volksabstimmung mitteilte, erklärte er u. a., daß in vielen­ Teilen des­­ Landes, besonders in Siebenbürgen, die Wähler zur Volksabsti­mmung wie zum Feste gingen, mit Liedern, Musiken und Sanfaren. Viele weinten vor Freude, andere umarmten ji im Zeichen der allgemeinen Verbrüderung. Ich selbst habe in Bularest Tränen gesehen, die aus tiefer Vaterlands­­liebe hervordrängten, als das Ergebnis bekannt wurde, &o ist der stärkste Beweis, wie der gesunde Instinkt und das reife politische Urteil unseres vornehm den­­kenden Wolfes die neue Verfassung aufnahm und in der neuen Ordnung, die wir einzuhalten gelobt haben, eine Ausrottung des Lebens, eine Besserung der Schä­­den der Vergangenheit, eine Zeit der Erlösung, der Rettung des Landes, eine Erneuerung unseres gesam­­ten Staatslebens, mit einem Wort eine Auferstehung sehen, zu einem Abschnitt größerer Ordnung, ruhige­­rer Arbeit und daher vorderen Fortschrittes. Maajestät! Mit dem Gefühl tiefer Ergebenheit und Loyalität, aber auch mit der Freude jugendlicher Bes­peisterung habe ich den geschichtlich stolzen Auftrag, im Namen der Gesamtregierung zu berichten, daß Die Staatsbürger Rumäniens und die rumänische Nation über alles Erwarten den heldenhaften Entschluß Em. Moajestät erfaßt haben, indem alles, was geplant wurde, zum Wohle alter ward, und daß sie mit fast Einstim­­­migkeit von 4,297.581 oder 99.87 v. 9. der abgegebenen Stimmen die neue V­erfassung Ew. Miajestät angenom­­men und bekräftigt haben, die dem Lande unter Mit­­arbeit der von mir geführten Negierung gegeben wurde, während Dagegen 5483 oder 0.13 dv. 9. stimmten. Mit diesem Ergebnis, das alle Erwartungen übertraf, hat die rumänische Nation Der ge­santen Welt bewiesen, Das aus ihrem reinen Herzen die Grundlase der neuen Verfassung hervorgegangen sind. Und dies befindet sie nicht wie früher durch die Stimme ihrer Vertreter in einem einfachen Parlament, noch etwa duch die Stimme einer Nationalversammlung, , sondern durch die fast Einstimmigkeit des­ demokrati­­serten Ausbruches des Wolfswillens, auf Den Wege einer „Schweizerischen‘ Bolfsabstimmung. Majestät! it bie ie Buhne mit Den 29 Geeahhak “ante­ren Landes alles d­er Heute ist das rag­nen von den Augen der Bürger des vereinten Rumänien gelöst worden, auf Daß sie Flar sehen, woher ihre Er­­lösung lommt: Bom Heldischen Entschluß Em. Majestät und aus der Erkenntnis der Auf­­gaben eines Landes und seiner wahren Stie­ferefjen. Heute wurden beseitigt Entzweiung, Haß, Streitigkeiten, Wahlkämpfe und selbst Torfschlägereien, und an­­ ihre Stelle, werden Ruhe, Ordnung, Arbeit, Friede und Einheit treten, besiegelt durch brüderliche Umarmung des Bioldes wie zur sagenhaften Zeit. Majestät! Seien Sie zufrieden, seien Sie stolz sogar, da Sie, geleitet vom Genius des rumänischen Boltes, die Gabe hatten, den wahren Pulsschlag des Bi­lfes zu erfassen und dem Lande mit heldenmütigem Ent­­schluß eine neue Fassung seiner Grundlagen zu geben wußten. Im Namen der 4.303.064 Wähler und des gesamten Landes lege ich an den Stufen des Thrones ihre tiefste Dankbarkeit, staatsbürgerliche Loyalität und ihre bewunderungsvolle Ergebenheit nieder. Zu aber, rumänisc­he Nation, mit deinen Führern vom höchsten bis zum niedersten, schreite nun zur Aufbaus­arbeit auf allen Linien, indem du Die Söhne Des nationalen lateinischen Rumänien in die natürlichen Nechte des päterlichen Erbes einsegeft zur ernsten Ar­­beit, damit wir mit Hilfe aller aus unserem teuren Rumänien ein nach innen stärkstes, nach außen geach­­tetstes Land machen. Gott sei mit uns, mit unserem König und Seinem Land. Es lebe das neue Rumänien, es lebe sein Schöpfer König Karl II! Baitoianu, Vaida-Voevod, Angelescu, Tatarescu. . . |. 36; RES Ze­ic = k Die Antwortrede des Herrichers S. M. König Karl antwortete darauf mit folgenden Worten: „Eure Heiligkeit, Meine Herren Minister, Meine Herren! In diesem erhebenden Augenbild der Erneue­­rung Rumäniens wendet ji Mein erster Gedanke in tiefer Ehrfurcht dem Schöpfer d­es vereinten Rumänien, Meinem teuren unvergeglichen Vater König Ferdinand dem Loyalen und all jenen Kleinen und Großen zu, die neben im litten und wirkten, um dem Lande seine natürlichen Grenzen zu erringen. Das Work, das mit so viel Begeisterung von MeinemsBolt am 24. Februar bekräftigt wurde, ist aus dem reinen Gedanken und der Tiefe Meines Gemissens und dem Meiner Ratgeber hervorgegangen, da Wir ein Gebot der heutigen Zeit und ein h­eiliges Erbe der Schmiede Großrumänien erfüllen: Die endgültige Festigung des rumänischen Bel­­tes. Die neue Verfassung, die wir heute in diesem feierlichen Rahmen verfünden, und die mit soviel Ein­­fit in die wirftigen Bedürfnisse der Nation von den Bürgern Rumäniens angenommen wurde, die in ihrer Pflicht gegenüber den kommenden Geschlechtern behrußt waren, ijt nidht$ anderes, als eine starre Grundlage, auf der, wie Ich ent­­schlossen bin, mit Hilfe der wahrhaft Vater­­landliebenden ein neu belebtes, reiches und gestärk­tes Rumänien aufgebaut werden soll. Diese V­erfassung, die die natürlichen Rechte der Ber­­son ge­währleistet, legt gleichzeitig fest, daß d­iese Rechte eng an Pflichten gebunden sind. Diese Pflichten, von denen die heiligste ist, ohne Unterlaß für das Vater­­land zu wirken, müssen ohne Zögern von allen Staatsbürgern erfüllt werden, von jedem nach seinen Kräften und an dem Pran, an dem zu arbeiten er berufen wurde. Ich bin entschossen, mit Willen auf diesem erlösenden Wege voranzugehen, indem ich unaufhörlich die Arbeit und Ehrlichkeit an den gemeinschaftlichen Aufgaben stärte. Der Zwed ganzem ERRERSTEE “ E % N .* ie ae ir Ab NET Maas ED DREIER ee PL­ITEREE el EEE ER a DE) ar ee ee

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