Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1938. Oktober (Jahrgang 65, nr. 19630-19655)

1938-10-14 / nr. 19641

7 kl. III RER "A EEE ESTER Es Bi = Fr Re HAVE-f VI «·· ? . 7 ee , 3 c EIN « > ASOCHATIE up Sısiıd. Allgemeine Tag wie das Deutschtum in Rumänien Direktor: Hermann Basmer, Hauptsoriftleiter: Alfred Hönig, Verantwortlicher Säriftleiter: Hans Plattner. — Eigentümer: Giedenbürgiig-Deutige TOR Eingetragen in das Register der Veröffentlichungen beim Hermannstädter Gerichtshof unter Bahn 228/938 Sibiu- Hermannstadt, Freitag 14. Oktober 1938 EURE: 65. Jahrgang Grundbuch und Notariat bleiben Aufklärungen ü­ber die Gefeßvereinheitlichung — Aus dem geitrigen Ministerrat Bukarest, 12. Oktober. Zum geitrigen’ Ministerrat wird noch amtlich mitgeteilt: Meiniste­ p­­äfiven:­P­atriarc) Dr. Miron Eriftea mache darauf aufmerksam, daß bei der Ausdehnung der Gesetzgebung des Altweidy­s auf Das Burkienfand einige der dortigen Einrichtun­­­gen, die nach Durdaus modernen Gejeggebungen er­­richtet wurden, berücksichtigt werden sollten. Das gelte namentlich für die Einritung des Grundbuches und­­ des Öffentlichen Notariates. Beide Einrichtungen ha­­ben in den Ländern, wo sie in Geltung sind, ihre Stüd­te getragen und müssen erhalten werden. Luftigministter Samandi wies darauf hin, was die Rechtslage in der Bulowina, die der Moldau zuge­­hört, so war, was sie nicht weiter geduldet erden konnte. Sie ist der in Siebenbürgen seinestwegs gleich zufegen, so da von Diesem Standpunkt aus, was Die Siebenbürger wissen mögen, ihm jeder Gedanke fern- Tiege, etwa die Gejeggebung des Altreichs, auch Dort­­hin zu übertragen. Im besonderen sei bemerkt, daß der das mit einem nächsten Geies aufgeklärt werden soll. Die Einrichtung des öffentlichen Notariates, Der jidy ‚zwar alle Anwaltkammern und selbst der Kassations­­hof­ entgegenstellen, wird ebenfalls aufrechterhalten wer­­­den. Das legte Gejeh über die Ausdehnung der Gejeg­­‚gebung des Altreichses auf nad Buchenland hat Dort nur wie 1928 in Bessarabien das geltende System per= einheitlich. In jurger Zeit werden fon die neuen Ges­­ege für das ganze Land und zwar das Handelsgeje­­buch und das Bürgerliche Gefegbuch erscheinen, ebenso wie 1936 das Strafgefegbuchi für das ganze Land aus­­gegeben wurde. Der Gejegprüfende Nat hat jchlon auf diesem Gebiet gearbeitet, das Handefägejegbuch ist fertig und auch die Bürgerliche Puogegordnung steht vor dem Abschluf. Selbst das Bürgerliche Gejebud ist zum großen Teil jchlon durchgearbeitet,­­ muß aber noch einige Abänderungen erfahren. Der Justizminister er­ Härte, Da er z. M. dem König den Entwurf zum­­ Handelsgejegbuc­h demnächst ber[e­en werde und man untersuchen, ob die Bürgerliche Brozehordnung­­ also vor dem Bürgerlichen Gejegbuch, in Kraft treten solle Er persönlich sei der Ansicht, dass selbst das Bürgerliche Gejegbuch mit einzelnen Teilen ‚don zur Anwendung kommen könne, der Entscheidung hr 7 1d Grundjaß Des nehhude nit zu Tangı ae ae ee Baht | En SE ne | ze ein Schlufstisih unter Die 20 Jahre der achfriegs- | wurde, Da werde er SEN. au) bei der Mus- Dehnung der A­ltweihenejeggebung auf das Buchenland. "&s handle sich hier offenbar um ein ARRSERNTIRANENENE Weltkrieg? Nein! (A. 9.) Die Münchner Beschüsse der vier Stoffnäc­hte über die Erfüllung des Selbstbestimmungswehn­es der Sudetendeutschen haben die Welt von dem Alberud befreit, der von dem deutsch-tschechischen Gegenzag aus­­­gehend in den festen Jahren ständig gewachsen war. Die ‚unmittelbare Folge Dieser Entscheidung ist Die Heimkehr­­ von mindestens drei­ Millionen Sudeten­­deutschen in das Reich sowie die Festlegung neuer, all­­seits anerkannter Grenzen der Tschechissawakei. Freund und Feind müssen es begreiflich­ finden, wenn das heut­­je Vor die Stantzfrist seines Führers und Reichg­­fanziers bejubelt und glück­e ift über die­ V­erwirk­­ung des Großdeutschen Reiches. Die allgemeine europäische Bedeutung dieser Tat aber liegt in der Beseitigung eines Gefahrenherdes, der, über die un­­mittelbar betroffenen Völker­ hinaus, unseren ganzen Kontinent, ja die Staaten des ganzen Erdtals unter Drud gelöst hatte. Dieser Drud hatte zu weiteren Ge­genjagen, Bündnisverflechtungen und Verwidlungen ge­­führt, die mit ihrer unlösbar erscheinenden Problemen verbunden waren. Mit der Erklärung Adolf­ Hitlers auf der großen nr nn in Berlin, für; vor hofitig gezogen Dort Ti der Anlass to­tgefallen, der am meisten die Furcht der Völker vor einem Welt­­krieg genährt hatte. Die Grundlagen für ein neues Europa sind gegeben. Eine ganze Kette ziviı ihien staat­­licher­­ politischer Zusammenhänge und Interessenver­­flechtungen ist abgelaufen und der Sinn so mancher po­­litisc­hen Sieljegungen hat aufgehört zu bestehen oder ist sogar in das Gegenteil umgeschlagen. Die Staaten Europas müssen daran gehen, ihre Schlußfolgerungen aus der neuen Lage zu ziehen. Worin bestand denn eigentlich die Gefahr eines Welt- Krieges, die seit Jahren alles in ihren Bann 703? &$ mar die Hoffnung einerseits und­ die Befürchtung an­­dererseits, daß das deutsche Volf ebenso wie die anderen Böller sein Selbstbestimmungsrecht geltend machen und wenn es dazu starr genug sein würde, auch bermwirk­­lichen werde. Mit dem Erstarren des Dritten Reiches unter der Führung Adolf Hitler hatte man diese Ent­­willung immer näheriommen sehen,­­ lag jed­och an der ganzen Nachkriegskonstellation und an den Bmangs­­harstellungen von der Notwendigkei t einer Einkreisung Deutschlands, von der viele Staatsmänner zum Scha­­den des Ganzen und zum Schaden ihrer eigenen Bir­­der erfüllt waren, daß seine pos­siven Versuche zur feierlichen und gerechten Lösung gemacht wurden und es einer harten, Schmerzloten Entwicklung bedurfte, um ein selbstverständliches Geschehen zu Ende zu­ bringen. Daß es auf die Dauer nicht möglich sein werde, ein unwiedererstarktes Deutschland als einziges Volf in Europa vom Selbstbestimmungsricht auszuscliehen und an der Vereinigung mit den an seinen Grenzen lebenden zehn Millionen Deutschen zu verhindern, mußte eigentlich von Anbeginn Kar sein. Diese Klarheit wurde umso deutlicher, als Adolf Hitler den Anspruch des Reiches auf die zehn Millionen Gr­enzdeutscher im Desterreich und der Tigehojlomwafer vor Sabre und Tag vor aller Welt erhob. Gegenüber dieser natürlichen Entwicklung gab es bei dem Anschluß Oesterreichs seinen ersten Widerstand. Die Kriegsgefahr wuchs jedoch zu einem Höhepunkt, als die Westmächte umfassende Verletzun­­gen trafen, um den Eudetendeutschen einen Anschluß zu vermehren. Einer deutschen Volfsgruppe. Die mit ihn­en 3­einhalb Millionen die Zahl der Dänen in Dänemark und der Griechen in Griechenland überschreitet, sollte der Anschlag an das Mutterziell verboten werden. Die­ große Leistung des Staatsmannes Adolf Hitler bestand nicht nur darin, daß er den deutsc­hen R Rechtsanspruch zum Siege geführt hat, sondern auch darin, daß es ihm gelungen ist, die Einsicht in die Not­­­wendigkeit dieser Erfüllung in ganz kurzer Zeit in der Welt in solchem Maße zu erwecken, daß die An­ hänger des Krieges in den maßgebenden Ländern matt­­gejegt wurden. In unglaublich kurzer Zeit wurde­­­­ diese Entwicklung etappenweise vollzogen. Als ent­­­­ner Besclüffen vom 29. s scheidende Kraft stand Hinter ihr der unbeugsame Wille des Neidhes, gegebenenfalls das äußerste und lebte an Volkskraft einzulegen, um den deutschen Rechtsanspruch zu berwikklichen. Die Entflossenheit Deutschlands, im Notfalle auch zu den Waffen zu greifen, war «3 vor allem, die den Krieg verhindert hat. Es ist wieder einmal der für alle Zeiten und W­ölfer giftige Beweis erbracht worden, daß Den Frieden nur derjenige wahren kann, der gerüstet und bereit ist, für einen gerechten Frieden auch zu kämbfen. Deutschland hat nicht nur si selber, sondern ganz Europa einen großen Dienst erm­iesen, indem er zur Abkürzung eines langen Leidens eine entschlossene Operation und damit die Gesundung erreicht hat. Wenn etwa das Neid­ unter einer anderen Führung diese Entschlossenheit nicht aufge­bracht hätte, so wäre der deutsch - tschechische­­ Ge­­gentag eine offene Wunde am Körper Europas ge­­blieben, und heute oder morgen wäre der nur hinaus geschobene bewaffnete Konflikt umso sicherer gekommen und hätte gegebenenfalls zahlreiche unbeteiligte Völker erst­­et mitverwidelt. So aber sind Europa schwere Sorgen abgekürzt worden, und es ist eine Entwicklung rasch zu Ende geführt worden, die kommen mußte, oder da nur wieder mit Hilfe eines verheerenden Bölfer­­ringens Hätte verhindert werden­­­ünnen. Denn: Die Politik Adolf Hitlers war nicht nur getragen von einer Staatsfunft, Die längst bei Freund und Feind Be­wunderung findet, sondern sie wurde auch unter­stüßt, von Dem Geiste der geschichtlichen Ge­­genwart, von dem Grundgedanken des­­ Selbst­­bestimmungsrechtes der Wölfer, das selbst von den Gegnern Deutschlands als Lebensgrundlage ge­fordert und gepredigt worden war. Wäre Heute nach der Geist aus 1914 in den maßgebenden Staatsmännern lebendig und wäre Deutschlands Yette Entschlossenheit nicht gewesen, dann hätte es allerdings aus den Hoch­­spannungen der vergangenen Wochen seinen friedlichhen Ausweg gegeben. Die Geschehnisse hätten dann ihren­­ eigenen Lauf genommen, si überstürzt und den Welt­krieg zwangsläufig herbeigeführt. Co aber wurde das Geschehen von einer beherrschten Kraft geleitet, und er­st nicht für einen Augenbild aus der vorherbestimmten Bahn geraten, bis die Länge der einzelnen Etappen und Die geeigneten Augenb­­ide des Handelns konn­­ten sich je nach der jeweiligen Gestaltung der Wider­wände verschieben. Die endgültige Löitung der tschechoslowakischen Frage hat scdließlich ihren befreienden Ausbruch in den Münde­­­­ptember gefunden. Die eigentliche Entscheidung aber ist schon in der ersten Hälfte des September oder, ge­­nauer gesagt, in der Zeit WILDER dem 8. u. 12. September gefallen. In wenigen Tagen ist damals ein Umschwung der europäischen Lage vor sin gegangen, der alles weitere bestimmt hat. Noch in den ersten Tagen des September mußte nach menschlichen Ermessen damit gerechnet werden, daß Deutschland in der sudetendeutschen Frage entweder weiter Zurückhaltung üben wird, oder ein Weltkrieg ausbricht. In einigen, wenigen Tagen ist dann aber, kurz vor und nach der Schlußrede Hitlers auf dem Nürn­­berger Barteilongwelt, die völlige Wandlung der euro­­päischepolitischen Lage und damit eine klare Aussicht, ja die Gewißheit über das Wesentliche des weiteren­­ Ge­­schehens entstanden. Die maßgebenden italienischen Stim­­men, die nach am 8. September für den Fall­ eines Konfliktes die Neutralität Italiens vermuten ließen, beseitigten am 11. September, am Tage vor der entscei­­denden Rede Hitlers, mit einem Schlage alle Zweifel darüber, daß Italien im Falle eines Weltkrieges an der Seite Deutschlands stehen würde. Polen, dessen Haltung bi dahin unklar war, hat Fury darauf unter dem Einfluß der deuten Haltung ji mit seinen Ansprüchen neben Deutschland gestellt. Infolge der bündigen Erklärungen Hitlers sowie angesichts der Haltung Italiens und Po­­lens, ist hierauf die öffentliche Meinung Englands und Stanfreichs in den nächsten Tagen entscheidend zugun­­sten des Friedens umgeschwenft. Ch­amberlain und Daladier haben si das große Verdienst erschorben, daß sie im Sinne dieser gewandelten Volfsstimmung und entgegen den Wünschen der Anhänger eines Krieges Die natürliche, den Frieden Europas silternde Lösung voll­­ziehen halfen.­­ Mag Mitte September auch n­od ein geradezu chal­­tisches Durcheinander der Alarmgerüchte dur­che in­­ternationale Presse gegangen­ sein, so konnte man jean damals ohne sich prophetische Gaben anzumaffen, die Entwicklungslinie des ‚Kommenden sehen. Am 17. Sep­­tember erschien an­­ dieser Stelle ein ‘Wufrag, der, wie die nachfolgenden den Standpunkt vertrat, dass die Ent­­scheidung bereit gefallen sei und die tschechoslowakis­che Frage eine Lösung finden werde, ohne Europa in einen Krieg zu verwidel­n, obwohl erst vor einer Woche ein anderes Urteil über die Lage hätte gefällt werden müssen. &3 bie in jenem Wufffat weiter, daß die wachsende „Siedelunge, die aus der tschechoslowakischen Frage ent­­standen war, zu einem Schmelzfeuer geworden ist, aus ’ ’ ET NE &

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