Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1939. Januar (Jahrgang 66, nr. 19708-19731)

1939-01-01 / nr. 19708

Taste-pu- Moll-anme­­rar ord, Dir, Gen. P, T.T. 23237 2,9237 el Pllgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Direktor: Hermann Plattner, Hauptschriftleiter Alfred Hönig, verantwortlicher Schriftleiter: Hans Blattner,­­ Eigentümer: Siebenbürgisch-Deutsche Berings-Ak­ien-Gesellsdhaft TERRETERTEBIER­EN Eingetragen in das Register der Veröffentlichungen beim Hermannstädter Gerichts­ unter Zahl 228/938 Nr. 19708 : Sibiu- Hermannstadt, Sonntag 1. Januar 1939 66. Jahrgang nA202 TERLT = Er *21383P* Italiens Gesandter beim Herrscher Die Aufsprache des Gesandten und die Antwort Sr. Vi. des Königs Bei dem gestrigen Empfang des neuen italienischen Gesandten Bellegrino Ghigi zur Ueberreichung­­ des Beglaubigungsschreibens wurden überaus herzliche An­­sprachen ge­wechhj­elt, Die es verdienen, im Wortlaut fest­­gehalten zu werden. ... . Gesandter Ghigi begrüßte Se. Majestät mit folgender Ansprache: „Majestät! Ich beehre mich, Ew. Maejjtät dies Schrei­­ben zu unterbreiten, Dur das ©. M. der König von Italien und Kaiser von Aethiopien mich bei Euerer Ma­­jestät als außerordentlichen Gesandten und bevollmäch­­tigten Minister beglaubigt. Zugleich habe ich die Ehre, Euerer Majestät das Abberufungsschreiben meines Vor­­gängers, des Herrn Botschafters Ugo Sola, zu über­­reichen. Es ist für mich ein Anlaß lebhafter Genugtuung, vom Duce hierher gesandt worden zu sein, um die faizi­­stische Regierung zu vertreten und Der Freundschaft­­er, dur­ alte und neue geistige und kulturelle Bande und besonders Durch Die beiderseitigen, tief in den Her­­zen der Rumänen und Italiener vermurzelten Gefühle. Wir können daher mit aufrichtiger Zuversicht in. Die Zukunft sehen und den Wunsch nach einer glücklichen weiteren Entwicklung aussprechen. Ich freue mich über die Hohe Berufung, Die mir anvertraut w­rrde, beson­­ders weil die Weisungen, die ich Durch den Außenmini­­ster Italiens, Grafen Ciano, erhielt, meinem lebhaften persönlichen Wunsch entsprechen, Durch mein bescheide­­nes Wirken zur Erhaltung und Vertiefung der auf­­ritigen und herzlichen Beziehungen beizutragen, Die zwischen unseren Staaten sernwohl auf politischem, die auf kulturellem und unwirtschaftlichem Gebiete bestehen. Majestät! Unterstütt von den warmen Gefühlen der Sympathie, die ich für Rumänien, diesen Mittelpunkt lateinischen Lebens und lateinischer Kultur in diesem Teil Europas empfinde, gehe ich mit allem guten Wil­­len an den Beginn meiner Arbeit. Ich wage zu hoffen, daß meine Kräfte für Dieses Werf nicht zu gering sein werden, besonders wenn ich auf das hohe Wohlwollen Euerer Majestät und auf die wertvolle Mitarbeit der königlichen Regierung rechnen darf. Im Dieser Hoff­nung spreche ich die aufrichtigsten Wünsche für Die Gesundheit Euerer Majestät und für die Zukunft und das Aufblühen des edlen rumänischen Volkes aus.“ Die Antwort &. M. König Karls an den Gesandten lautete: „Herr Minister! Mit lebhaften Vergnügen empfange SH aus Ihren Händen das Schreiben, Dur das ©. M. der König und Kaiser Sie bei Mir als außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister beglaubigt. Ich bin umso glücklicher, als Sie für diesen Auftrag aus­­gewählt wurden, denn Ich fenne die herborragenden wimtunig myyich mohhemiemeng wenig puppmene m­e gb Ursprung unserer beiden Nationen hat stets im­ Laufe der Geschichte die tiefe Freundschaft und die gemein­­samen Interessen gesichert, die uns verbanden. Das neue Wirtschaftsabkommen, das SH unterzeichnete, ist ein glücklicher Beginn der Wiederaufnahme unserer herzlichen Beziehungen. JA kann Sie verfiern, Daß .XH und Meine Regierung Sie bei der Erfüllung Ihrer Aufgaben der Engerm­ühlung der Bande zwischen uns fern Ländern untertragen werden. Ich Hoffe, daß Sie viele Jahre Hindurch diese Betrauung zu erfüllen haben werden, zum größten Wohl der italienisch-rumänischen Freundschaft. Ich danke für Ihre liebenswürdige Wünsche und bitte Sie,auch Meine Wünsche,die Ich ans ganzem Herzen für S.M.den König­ Kaiser und für das Wohlergehen Italiens hege, zu übermitteln.” Daum Jahreswec­hsel (9 PL) In ernstem Zeigen hat das Jahr 1938 begonnen, in ernstem Zeichen geht es zu Ende. Was zeischen Sahres Anfang und Ende an Ereignissen liegt, das war so groß und­ trat mit so atemraubender Gewalt stürmisc­horwärtsdrängender Kraft in Die Erjgeinung, daß das Jahr 1938 zu den großen Jahren unserer jüngeren Reitgeschichte gezählt werden müßte, wenn es nicht nur der Auftast war zu noch größeren Gejgebnissen, die aus dem Keim, der im vergangenen Jahr in die Erde gelegt wurde, das kommende Sahr zur Reife bringen wird. Denn die Hoffnungen dar­­auf, daß der Abschluß der Streitfälle, die das Jahr 1938 zur Entscheidung brachte, zur allgemeinen Be­­ruhigung der europäischen Lage führen werde, haben si nicht erfüllt. Zwei Umstände haben auch die kommende Zeit unter ein anderes Gebot gestellt. Der erste Dieser Umstände der Politik Europas allzuviel gut zu­ Sünden der Vergangenheit, als daß ing einzelner G Streitfragen die allge­ ıg herbeigeführt werden künnte. Leder­ten Problems rollt andere Fragen wie­­“en Bereinigung dann mit heifem B: ganzem Einsat der politischen Kräft “an muß. Der zweite Umstand aber i­ynamit­cer politischen Kräfte, die zu.­orgeworfenen­­ P­robleme in : Bewegung Söltern, Die Durch Entrechtung und­ Ge­­sten werden sollten, brechen ungeheure bor und­ shalten si­. unter der ziel­­gottbegnadeter Führung in das große Spiel der neupolitischen Entscheidungen ein. Da der Widerstand gegen diese Energieentlaltung gleichfalls mit Aufgebot der ganzen Kraft geführt wird, ist heute der Schaupla der staatspolitischen Auseinanderlegun­­gen wie ein riesiges magnetisches Feld, das von stärk­­ten Kraftströmen gewaltiger Sendestationen durchzo­­gen it. Und umso größer ist die Gefahr, als Hinter jeder der beteiligten Mächte das gewaltige Aufgebot der Rüstungen steht, die in unseligem Wettbewerb maß­­los übersteigert wurden und nım in mühsam gebän­­digtem Z Tatendrang ihr eisernes Wort zu dem glatten Redewechsel der Diplomatie mitsprechen­­ wollen. Die Welt ist rings in allen Ländern Europas in Essen gepanzert und von beigem Drängen nationalen Gel­­tungswillens Durchglüht. Von ungeheurem sittlichem Verant­wortungsgebot müssen die Staatenlenfer Euro­­pas Durchdrungen sein, um dem feindlichen Wirken dieser Kraftströme zum Troß der Welt den Frieden zu erhalten. Angesichts so großen Kräfteme­sens im weltpolitischen Spiel ist für alle Staaten, die den Gang der Ereig­­nisse nicht selbst zu bestimmen, sondern ihm Rechnung zu tragen haben, innerstaatliche Sejtigkeit das oberste Gebot. Die Staatspolitik Rumäniens ist im vergangenen Jahre d­iesem Gebot gefolgt. In­ wirtlichler Lage Hatte uns der vorige Jahreswechsel gefunden. Die stärkste Parteikraft des Landes, die nationalliberale Partei, Hatte vor der Aufgabe versagt, sich in den Wahlen die parlamentarische Mehrheit zu sichern. Ge­­gen die neuernannte Regierung Detavian Goga, deren Betrauung am 28. Dezember erfolgte, machten sich von Anbeginn die Widerstände geltend, deren Uebermacht in weiterer Folge zu ihrem Rücktritt führte. Da griff die starfe Hand Sr. Majeftät unjeres Königs Karl. in den Gang der Ereignisse ein. Unter seine eigene Zeitung und unter eigenes Gebot hat er die Staats­­politik Rumäniens gestellt, von seinem Führer unwillen werden die Schicsale unseres Landes bestimmt.­­ Die großen Ereignisse haben es erwiesen, daß Diese ein­­heitliche Zusammenfassung der Landeskräfte zu geeig­­neter Stunde gekommen war. Wir wissen heute, daß wir im S­erbst eine der schh­ersten­­ Krisenzeiten der europäischen Politik überwunden haben ,und wir haben sie unversehrt überstanden. Kaum auszudenken ist es, welchen Gang auch in unserm Lande die Ereignisse genommen hätten, wenn in den entscheidenden Wochen unsere Staatspolitik wie früher ein Spielball der par­­l­amentarischen und parteipolitischen Geltungsbedürf­­nisse geiwesen wäre. Im ruhiger Fahrt Hat unser Staatsschiff in jener Zeit den Wagendrang europäisc­her Kriegsgefahr durchzogen. Ruhige Fahrt will ihm die heutige Staatsführung auch in allen Fragen des in­­neren Staatslebens gewährleisten. Zu Einheit, Frie­­den und Arbeit ruft uns die Losung der Staatsfüh­­rung auf. Dem politischen Hader soll ein Ende geregt sein, die bürgerliche Ordnung und ihr werkerhaften­­der Ertrag sollen wieder in ihre Rechte treten. Die Deffentlichkeit des Landes hat gezeigt, daß sie gewillt it, Diesem Gebot der Staatsleitung Gefolgschaft­ zu leisten. Möge Wohlfahrt und Segen für den Staat Rumänien und für unsere Heimat Daraus hervorgehen! Wie wunderbare Werke die Einheit von Bolt und Führung zu schaffen vermag, das hat uns im vergan­­genen Jahr die große Erfüllung jahrhundertelangen Sehnen des deutschen Wolfes bewiesen. Für Deutsches Boltsick­sal in Gegenwart und Zukunft wird das Jahr 1938 für immerwährende Zeiten mit goldenen Zetteln in das Buch der Geschichte eingeschrieben bleiben. Die Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes in­­ den großen Verband des einigen Deutschen Reiches Front Die gewaltigen Werke. Die der Führer des deuten Bolfes Adolf Hitler für sein Reichh und Volk geschaffen hat. In neuer Größe und neuer Kraft steht Das Deutsche Neid­ auf blutverbundenem Heimatboden unter den Na­­tionen der Welt. Noch niemals war ihm solche Wolfs­­zahl beschieden, noch niemals war es von solcher Einheit des Fühlens und Wollens beseelt. In den gefahr­­vollen Septembertagen ist aus der Vollendung des großen Einigungsunwertes an Deutschlands Grenzen überall hin, wo Deutsche wohnen, das Bewußtsein hinausgegangen: € 3 ist eine Gnade und ein Stolz, Deutscher zu sein! Und Dieser Stolz wird vermehrt durch das Beiwußtsein, das in der gefahrenlichen Zeit dieses Einigungswert in echt­sdeutschem Geiste bvoll­­zogen wurde, ohne Anwendung von Ge­walt, ohne Opferung von Millionen Menchenleben in den Schreden­­ eines neuen Weltkri­egses.Deutschland hat inssensen Tragsenden Weltfried­en gewahrt,es h­at ihm durch die Verständigung mit d­en großen Staaten lenkiern Euro­pas einen seine Möglichkeit d­auernder Festigung g­e­­schaffen.Wir vertrauen darauf,d­aß nach Deutschlands Willens auch in den künftigen schweren Entscheidung­en der Friede Europa­s erhalten bleib­en soll Als Träger deutschen Schicksals im Staatsverbande Rumäniens haben wir die großen Ereignisse des ver­­gangenen Jahres durchlebL Unser Dasein ist bewußt und unlöslich mit dem Boden verwachsen,dem wir durch unsere Geschichte und durch unsere Arbeitsun­­bunden sind,aus unserer ganzen Ueberzeugung wün­­schen wir Kraft und Gedeihen dem Vaterlande,dem wir zugehören.Aus unserer deutschen Wesensart strö­­men die Quellen,aus denen wir dem Staate die Früchte unserer­ Arbeit und die Kraft unseres staatsbürgerlichen Bekennens zur Verfügung stel­len.Als deutsche Bürger des rumänischen Staates wollen wir auch dem kommenden Jahr mit Vertrauen und mit Zuversicht entgegen jedem Wir glauben an die Kraft d­es Staat­es Rumänien sich auch in der Zu­kunft stark undfsegionsreich zu entfalten und den Klang unter den N­ationen Europas einzunehmen,der un­­sserem Sta­ate nach sein­er Größe und nach dee Höhe der ihm gestellten Aufgaben gebührt. Wir glauben mit heißem Herzen an eine segensvolle Zukunft Des großen deutschen Volkes und an seine Sendung unter den Völkern dieser Erde. Wir vertrauen darauf, Daß uns deutschen Bürgern des rumänischen Staates in diesem Lande eine Zukunft beschieden sei, Die würdig ist der Vergangenheit und der Leistungen unseres Volkes. Damit dieser unser Glaube sich erfülle, wün­­schen wir unserer deutschen Volksgemeinschaft in Ru­­mänien, allen unseren Brüdern und Schwestern Ein glückliches Mueö Jahr! « Biblioteca Judeteana ASTRA IINININNLUNN INN N

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