Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1939. März (Jahrgang 66, nr. 19755-19781)

1939-03-01 / nr. 19755

IUXHIU Plä­­tite in nume­­rar ord, Dir. Gen. P. 1. T. 923721927 Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Direktor: Hermann Plattner, Hauptschriftleiter: Alfred Hönig, verantwortlicher Scriftleiter: Hans Blattner,­­ Eigentümer: Siebenbürgisch-Deutsche Verlags-Aktien-Gesellscchaft Eingetragen in das Register der Veröffentlichungen beim Hermannstädter Gerichtshof unter Zahl 21/1938 c­.19755 Sibiu- Hermannsstadt, Mittwoch 1. März 1939 66, Jahrgang . Glänzender Berlauf der Berfaffungsfeier im ganzen Land Die Feier in der Hauptstadt — Gottesdienst und Parade vor dem Königsschloß Anprache des Ministervizepräsidenten Calmnesen Dankrede S.M.des Königs Die Vertreter der Volksgemeinschaft von Sr.Majestät durch längeres Gesprächausgezeichnet Der Gottesdienst in der Patriarchie Bukarest,27.Febru­ar.Die Fei­er d­es Jahrestages der Verfassung begann heute Vormittag in der Haubt- Nta­dt mit dem Gottesdienst in der P­atriarchie, an dem Die Kronräte Baida-VBoevod und Argetinanu, sämtliche Regierungsmitglieder, geführt vom Ministervizepräsi­­denten Calinescu, der Oberste Nationalrat der Front, die Vertreter der hohen Zivil- und Militärbehörden usw. teilnahmen. Eine Kompagnie mit Fahnen und Musik leistete die Ehrenbezeugung. Die Barade vor dem Königsichloß Dana­ begaben si­eie Teilnehmer zum Athe­­neum, um an der Barade vor dem Königs- Schloß teilzunehmen. Um Halb 12 Uhr waren hier außer den genannten Würdenträgern Abordnungen der Front in der neuen Uniform, die vom Land gekomme­­nen in den Nationaltrachten mit dem Unifo­rmmaris, sowie die Frontgarden versammelt. Kurz vor 12 Uhr begann der Vorbeimarsch vor dem Königsschlag. In der ersten Reihe marschierten die Kronräte, die Regierung, die Unterstaats­­sekretäre, die Mitglieder des Obersten N­atio­­nalrates, unter denen wir die sieben deutschen Mitglieder, geführt von Dr. Helmut Wolff, und Die ungarischen Mitglieder mit Graf Banffy an der Sorge bemerkten,­­ folgte der Kommandant der Garden der Front mit der Musil des Gendarmerieregiments und die Ab­­teilungen der Front, gegliedert nach Gebieten, jedes in der eigenen Farbe. Den Abschluß bildeten die ver­­miedenen Kriegerverbände, Invaliden, S Front­­kämpfer ufmw. mit ihren Bahnen. ©. M. König Karl und ©. kal. 9. Großfürst Michael waren auf dem Balkon des Schlosses er­­schienen und nahmen Huldvoll den Vorbeimarsth und die Huldigungen der Menge entgegen. Kad) der Barade wurden die Mitglieder des Natio­­­nalrates der Front im Königsichloß empfangen, wo seine Majestät ein Frühfun­d gab, er zunächst des Jahrestages der BVerfassung gedachte. Der Empfang im Königsichlof B­ubarest, 27. Februar. Im Anflug an den Vor­­beimarsch der Festteilnehmer begaben ficr die Hohen Würdenträger, Die Regierung und die Mitglieder des Nationalrates der Front ins Königsschloß. Im Thron­­saal wurden sie von ©. M. dem König empfangen. Ministervizepräsident Galinescu nahm das Wort zu einer längeren Ansprache, in der Er erinnerte daran, wie über 99 dv. 9. der Stimm­­­­bezeu­gten vor einem Jahre der B­erfaffung ihre Stimme gaben, so tiefen Widerhall hatte die königliche Initiative im Balf gefunden. Er wies dann auf die Wirrnisse der damaligen Zeit hin, gab einen geschhch­­lichen Ueberblick über das Berfaffungsleben Rumäniens und betonte, daß die großen Ereignissse aller geschicht­­lichen Epochen das Siegel des Königtums tragen. Dann ging der Redner im besonderen auf das neue Regime im Lande ein. Eingehend schilderte er die seit dem 27. Februar vd. $. geleistete Arbeit auf allen Gebieten des Öffentlichen Lebens mit besonderer Berücksichtigung der Verwaltung, des Gerichtsunwesens und des Heeres. Nun befinde man ss im zweiten Abschnitt der­ Ent­­­wicklung. ©. M. der König habe durch das allerhöchste Dekret die Bildung einer politischen Körperschaft ge­­stattet, was Die Möglichkeit biete, die staatsbürger­­lichen Wünsche zu befinden. Diese Körperschaft ei­­­nst nur eine Partei im alten Sinn des Wortes, son­­dern sie umfasse Das ganze Voll. Es ist die Front der Nati­onalen Wiedergeburt An Diesem nationalen Festtag komme die Front, um ji vor Seiner Majestät zu neigen und ihre Dankbarkeit und Ergebenheit zu befinden. Zum Schlusse verlas Mi­­nistervizepräsident­­ Calinescu das von dem heutigen Lelttag von Karlsburg eingegangene Huldigungstele­­­­gramm, aus dem er sich tri­fft, wie das Herz des Wolfes für den Herrscher schlägt. Er flo mit Hochrufen auf Seine Majestät und ©. fal. Hoheit den Großfürsten. Die Anmwesenden stimmten mit begeisterten Hurrarufen in die Huldigung ein. « Darauf nahm ©. M. König Karl das Wort zu folgender Antwortrede: Meine Herren! An diesem erhebenden Freittag richte ich Meine ersten Worte an Mein Bolf, dem Ich für die eindrucksvolle Antwort Danke, Die es mit seiner Abstimmung vor­­ einem Jahr auf den Ruf zur rettenden Erneuerung des V­aterlandes gegeben hat. Eine Antwort, Die Meine Kräfte mehrte und Meinen moralischen Einfab Für die edle Sache einer besseren und gesünderen Ordnung Rumäniens stärkte. Mein Danf wendet sie weiter an jene Männer, die mit dem Patriarchen an der Scheibe die Bestrebungen der neuen Grundlage begriffen­ und seinen Augenblick in ihrer Arbeit für das großartige Werk der Nationalen Erneuerung gezögert haben. Die Bilanz des vergangenen Jahres, die soeben in der schönen Rede des Ministervigepräsidenten gezeigt wurde, enthält alles, was in so kurzer Zeit in Rumänien dank der neuen Losung und der entschiedenen Forderung zur Rettung des Staates geleistet werden konnte. Der Staat ist in der neuen Anftassung nicht mehr ein abstrafter Verwaltungsbegriff, sondern Die Synthese der nationalen Gemeinschaft selbst, Er ist Der autoritäre Aunsdrnd alter Gemeinschafts­­interessen, er ist Die organisierte Nation. Die Bilanz, die mir heute vorgelegt wurde, ist positiv und ihre heute kaum wahrnehmbaren Früchte werden erst in der Zukunft sich zeigen. Die rettende Wirkung der­ Tat vom 10. Februar 1938 wird mit jedem Tag sichtbarer werden. Wenn Rumänien sich heute mit offen­­barem Forttritt repräsentiert, ist Dies darauf zurück­­zuführen, daß als Grundlage, der geleisteten Arbeit der restlose Glaube bestand, Daß das, was getan wurde, gut ist. Die neue Negierung, die nur von den höheren rumänischen Belangen und jenen der nationalen Ge­­schloffenheit bestimmt­et, konnte Erfolgreiches leisten, konnte mit Gemisssenhaftigkeit für Die Hebung und­­ Stärkung Rumäniens arbeiten. Ich, der SH von Meiner Stelle der Verantwortung und Wacht jeden Augenblick Dieses Wert verfolgte, weiß besser als jeder andere um die aufgewandten Bemühungen. Aber Ich muß heute auch­ versichern, daß diese Bemühungen nur ein Anfang sind, nur die Errichtung der soliden Grundlagen, auf denen der großartige unzerstörbare Bau eines N Ru­­mänien der Nationalen Wiedergeburt errichtet werden sol. Mit unsäglichem Dank konnte Sch ‚feststellen, daß die Begeisterung, die Mein Volk bei der Volksabstim­­mung dDrchströmte, nach einem Jahr bei dem Eintritt in die Front der Nationalen Wiedergeburt sich wieder­holt hat. Wir­ haben damit einen neuerlichen Beweis, daß Die Einsicht, die das rumänische Volk im Laufe der Jahrhunderte in den großen, entscheidenden Augen­­blicken gezeigt hat, heute ebenso lebendig wie in Der Vergangenheit ist. Auf Diese gemeinsame Einsicht, auf Dieses Werk Sängnis ih­ren großen Augenblichen habe Ich Mich Bis Heute gestüßt und werde Mich immer in Meiner Arbeit ohne Unterlaß Für Das reinste Spenl Meines Herzens flüten: Mein Vaterland an den Plat zu stellen, wer ihm in der zivilisier­­ten Welt gebührt. · Seit Ich begonnen habe im Dienst des Landes zu arbeiten,hat Mich ein Ged­anke wie der leuchtende Faden der Ariadne geleitet,nämlich der,daß nur ein­ restloser Glaube eine ununterbrochene Arbeit zu vollem Sieg­ Führen ka­nn.In dieser Ueberzeugung,die der Wegweiser Meiner ersten Schritte im öffentlichen Leben widl,habe Ich den Thron Meiner Väter bestiegen,mit dieser Ueberzeugung habe Ich gearbeitet und werde Mein ganzes Leben»an der verantwortlichen Stelle wirken,an die Ich dank dem Allmächtigen und dem nationalen Willen gestellt wurd­e. Es mag wohl an diesem Tag,an dem die erste Seite des neuen rumänischen Lebens gefeiert wird,manche geben,die an unserer blühenden Zukunft Zweifel hegen. Ich Meinerseits zweifle nicht und kann nicht zweifeln.­ ­ Die Ansprache S.M.des Königs .

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