Siebenbürgisch-Deutsches Tageblatt, 1939. Mai (Jahrgang 66, nr. 19807-19828)

1939-05-03 / nr. 19807

— Tleva tite in nume­­rar ord, Dir, Gen. P, 1.T. 22372/927 sl Allgemeine Volkszeitung für das Deutschtum in Rumänien Direktor: Hermann Blattner, Hauptscriftleiter: Alfred Hönig, V­erantwortlicher Schriftleiter: Hans P­lattner, — Eigentümer: Siebenbürgisch-Deutsche Berlags-A­ktien-Gejenjhaj! Eingetragen in das Register der Veröffentlichungen beim Hermannstädter Gerichshof unter Zahl 21/1938 4 Jh­. 19807 Sibiu: Hermannstadt, Mittwoch 3. Mai 1939 66. Jahrgang Der 1. Mai als „Zug der Arbeit“ in Bufarest Versammlung der Zünfte mit Ansprachen des Ministerpräsidenten und des­­ Arbeitsministers — Spenden und Dank der Arbeiterschaft ‚Bufarest, 1. Mai. Heute vormittag fand im Aro- Kino der erste allgemeine Kongreß der Zünfte der Arbeiter, der Privatbeamten und Hand­­werker statt. Die Eröffnungsrede hielt Arbeitsmi­­nister Rab­a, der auf die grundfägliche Bedeutung des neuen Zunftgeheges Hin­wies, das Ordnung in die ganzen Fragen hineinbringe und auf den Grundlagen der Verfassung beruhe, die als heiliges Gebot den Grundtag der Arbeit verfünde. Durch die V­erfassung seien auch die nationale Einheit gleichzeitig mit den Grundlagen der Auslese, der Hierarchie und der Autorität eingeführt worden. Der ganze Plan der­­Organisierung der Zünfte werde systematisch und rasch durchgeführt. In Reinen Zone seien zahlreiche Wünsce und Forderungen der Arbeiterschaft, die seit Jahr­­zehnten erhoben wurden, von Sr. Majestät dem­ König erfüllt worden. Der­­ Kongress brachte Dem Herrscher stürmische Huligung dar. ©. M. Der König sei Damit zum wahren Herrscher auch der Arbeiter geworden. Dann erläuterte Rab­a die neuen Versicherungs- und V­ersorgungsbestimmungen: Das neue Arbeitsvertrags­­gejeg, den Bau von Arbeiterwohnungen, die Organisa­­tion „Arbeit und F­rohsinn“ usw. Zum Schluß mil­­digte er den 1. Mai als „Tag der Arbeit“, als den Feiertag in­ einer Klasse, der aus der nationalen Gemeinschaft Ausgeschlossenen, sondern als den allge­­meinen Tag der rumänischen Arbeit, den offiziellen Feiertag des neuen rumänischen Staates. Anschließend sprachen Eftimie Gherman, der den Dank der Arbeiterschaft zum Ausbruch brachte, ferner Gh. Gheorahesceu für die Privatbeamten und Teodoru für die Tertil- und Befleidungs­­industrie. . Die A­nsprache des Minister­­präsidenten Alslsetzert ergriff Ministerpräsident Calinescu d­as Wort,ver s­einer Zufri­ed­enheit Ausdruck grab an dies­er Kundgiebung teilnehmen zu können und die­se­­samtien Wünschse und dien Gseist der Arbeiterschaft kennenzulernse und sei ihn so siehr b­efriedigte.Vieles sei schon g­eleistet worden für die Arbeiterschaft,vor allem ab­ei sei ihr Geist ein ander­er geworden.An­welbe der gespalten­en Arbeiterschaft sei heute die Eiinigung getreten. Die früher im Dienst verschiedener Ideen zer­­splitterte Arbeiterschaft steht nun nur wo im Verbande der Berufsinteressen und i­ vom da­­terländischen Gefühl erfüllt. Deshalb kann sie "heute gemeinsam mit dem Lande und seiner Regierung in aller Freiheit ihren Feiertag begehen. Sie verdankt das vor allem der neuen Ord­­nung, das die Weisheit Sr. Majestät mit allen daraus fliegenden neuen Errungenschaften der Arbei­­terschaft beschert hat. (Braufende Heilrufe auf den Herrscher.) Der Ministerpräsident gedachte Dann der großzügigen vaterländischen Spenden, besonders aus den Kreisen der Angestellten und Arbeiter und danfte dafür. Das Verhältnis zu den Nachbarländern Dann besagte sich Ministerpräsident Calinescu mit Bulgarien. In der P­resse eines Nachbarlandes wurden Forderungen gegen Rumänien erhoben, die­ s­ ­ angebli auch von anderen Mächten unterftagt­­ wür­­den. Eine solche Presserege sei nicht geeignet die Be­­siehungen mit der Nachbarschaft zu erleichtern, wie sie Rumänien wünscht, noch die Lage zu klären. Des­­halb wolle er hier mit aller Entschiedenheit ausspre­­chen, daß seinen­­­ugenblick auch nur ein einziger Vertreter einer reiden Macht der Regierung auch nur­­ eine Andeutung über rumänische Gebietsopfer ge­­macht habe. Nirgend habe man solches Ansinnen auch nur empfunden, im Gegenteil, überall sei die Politik der rumänischen Regierung der Würde und zur Ver­­teidigung des Landes auf volles Verständnis gefrogen. Es gab sogar führende Ausländer, die da sagten, wenn Rumänien nur von selbst diese Haltung eingenommen hätte, wäre­ sie ihm empfohlen worden. Deshalb­ er­ Härte der Ministerpräsident, um jeden Zweifel aus­­zuschliegen. Da Rumänien Beziehungen guter Freundschaft mit allen Nachbarn unterhalten wolle und bereit sei, sie auch kulturell u. wirtschaftlich zu vertiefen. Sollte aber von irgend­welcher Seite der Versuch einer Antastung unseres Gebietes unternommen werden, werde er auf entschiedensten Widerstand sragen. (Star­­rer Beifall, Hurra Rufe). Diese Politik sei nicht nur die Politik der Regierung oder irgendeiner Gruppe, er­st die Politik des Landes, die Politik der Nation. Er­­wiederhole, was er s shon einmal sagte: Die Ge­­wirklichung der nationalen Einheit, der heutigen Ge­­neration komme­l 8 zu, sich für die Erhaltung dieser Einheit zu opfern. Was der Widerstand Ru­­mäniens bedeute, habe man gelegentlich des vaterländi­­schen Aufschwunges gesehen, mit dem die Neservisten zu den Waffen eilten. Wenn­­ diese Bewegung s­chon überall, von der bescheidensten bis zur größten Kund­­­­gebung in ihrer Gesamtheit und Bedeutung gewürdigt­­ werde, sei er gewiß, daß man die seelische Haltung des Landes erkennen werde. Der Ministerpräsident dankte nochmals den Spen­dern für die Aufrüstung Was die Wünsche für Die Zukunft betreffe, würden sie, soweit sie si auf Die Gerechtigkeit beziehen und aufrichtig und ordnungsge­­mäß befundet werden, alle Fürsorge der Regierung finden. Dant an ©. M. den König und die Regierung E3 wurde dann eine Entjehliegung angenommen, in der Seiner Majestät dem König die Ergebenheit der Arbeiterschaft befundet wird und die gleichen Gefühle für de. königl. Hoheit den Großfürsten zum Aus­bruch gebracht werden. Der Negierung im allgemeinen und dem Ministerpräsidenten Galinesceu im besonderen wird der Dank der Arbeiterschaft für die große Ar­­beit zur Wiederherstellung der Ordnung im Lande, zur Erhaltung des Friedens und des Schuges der Grenzen ausgesprochen. Besonderer Dank gebühre an Arbeits­­minister Ralea für seine Leitungen in der Arbeiter­­gejeggebung. Der Kongreß nimmt f­ol­gende internationale Lage zum Anlaß, seitens seiner Mitglieder mit einem Tageslohn zur Stärkung des Niüftungsfonds beizutragen. Er fordert alle den Zünften noch nicht Angehörenden auf, ein gleiches zu tun. Der Kongreß wendet sich schließlich an die Regierung mit der Bitte vorzusorgen, daß ji die Gewinne der Rüstungslieferanten in den zulässigen Grenzen halten. Die Regierung wird uweiter gebeten, die Schußgefege für die Arbeiterschaft zu vervollständigen, ferner die Möglichkeit für kul­­turelles und materielles Leben zu schaffen, das ihrer Aufgabe entspreche. Dadurch werde der sozialen Oro­­neration dor uns hatte die große Aufgabe der Ber­­nung und der Stärkung der Erzeugung am besten ge­­dient. Schließlich werden die so aufenstehenden Arz­­­beiterfreise zum Eintritt in die Zünfte aufge­­fordert. Im Anschlag an den Kongreß marschierten die Teil­nehmer am Königsjeloß vorbei. Se. Majestät nahm den Vorbeimarsch vom Balkon ab. Die Arbeitermassen jubelten dem Herrscher begeistert zu,­­ die besorgniserte Die Besuche Gafencus in Baris und Rom Abschliuß der Besprechungen in Baris — Herzlicher Empfang in der Ewigen Stadt Bukarest, 1. Mai. Nachdem Außenminister Ga­­­fenceu täglich Rücsprachen mit Außenminister Bon­­net gehabt hatte und auch an verschiedenen Veranstal­­tungen teilgenommen hatte, wurde eine gemeinsame V­erlautbarung ausgegeben. In­­­ieser werden die Rüd­­sprachen bestätigt und es wird erklärt,­­ daß sie Anlaß zu ein­er umfassenden Prü­fung aller Fragen boten,die die beiderseitigen Beziehungen und in weiterem Sinn die Erhaltung des cum­­päischen Friedens betreffen Dabei wurde vollständige Gleichheit der Anschauungen festgestellt Zum Vertreter der»Havas«-Agentur be­­merkte der Außenminister,seine Reise sei eine solche Konformations-und nicht zu Verhandlungszwecken. Er habe Gelegenheit gehabt,den französischen Staats­­männern seine Eindrücke über den Besuch in den an­­deren Hauptstädten zu vermitteln,wo Gafencu über­­all großes Verständnis für Rumäniens Stellung fand.Die französisch-rumänischen Beziehungen seien­­ herzlicher und Vertrauensvoller als je,und alles sei zwischen den beiden Freundesländern in vollendetster Ordnung. Mit dem Handelsminister habe er Mittel zur Enger­nüpfung der Wirtschaftsbeziehungen be­­sprocen. i­n Das Eintreffen in Nom Bufarejt, 1. Mai. „Nador” meldet aus Rom: Ge­­ itern­nachmittag ist Außenminister Gafencu in Rom eingetroffen, wo er von Außenminister Straf Ciann, den Botschaftern Deutschlands, Polens, der Tür­­kei und Südslawiens, dem italienischen Gesandten in Bukarest, dem griechischen Gesandten usw. begrüßt wurde. Der rumänische Gesandte in Rom, Zamfirescu, war dem Außenminister bis Genua entgegengefahren. 3 gab einen herzlichen Empfang. Dann fuhr der Mi­­nister ins Grandhotel und wurde auf dem Weg Dort­­hin von der Bevölkerung freundlich begrüßt. Im Ver­­lauf des Nachmittags trug er sich in die Besuchsliste im Dulrinal ein, legte Kränze an den Ehrengräbern nieder und hatte schließlich gegen abend die erste Unterredung mit Ciano. Anschließend veranstaltete dieser zu Ehren des rumänischen Gastes ein Essen. Außenminister Gasenen besucht Belgrad Baris, 1. Mai. Dem Besuch, den der rumänische Außenminister Gasencut der südjslawischen Hauptstadt ab­­statten wird, mißt man hier groge Bedeutung bei. Im Zusammenhang damit wird in Kreisen des französischen Aufenamtes betätigt, daß Gafencu auf der Fahrt bin Rom nach Bukarest in Belgrad für 24 Stunden Auf­­enthalt nehmen wird, um mit der südslawischen Regie­­rung die Lage in Osteuropa zu erörtern. Nach franzö­­sisher Ansicht du­rfte Dabei die Frage des Verhältnisses Südfland­ens zu Ungarn und zu Rumänien den zweitesten Raum einnehmen. ee a ee ee ie, Dat N RB VRR Er Ad E % * e . 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