Tagblatt, März 1924 (Jahrgang 2, nr. 51-75)

1924-03-28 / nr. 73

Seite 2. Freitag »Ist-!-»Is-Wiss-»-«««-—·e««s­ eizs«e.——.s.—? Tagblatt / 28. März 1924, — en De 2 ee Nr. 78, Freitag fiih si Teichkarpfen silb­st zu haben im Delikatessendeschäft G. A. Weiss, Grabenrunde 129. E Telephon Nr. 54. — des Arbeitsausschusses, worauf die Ver­­­sammlung die provisorische Vereins­­leitung wählte. 8 gehören ihr an: Ob­­mann: Eitler; Ausfhurmitglieder: Für den allgemeinen Lehrerbund Bo­­gati und Strauß; für­ die christ­liche Lehrergewerkschaft Derfler und Zeitgeb; für die Sekretäre Waftl- Steiner und Manz; für die Ge­meindeangestellten Wagast und Mei­ter; für die Landesbeamten Großin­­ger und Dr. Korntheuer; für Die "‚Straßenwärter Sriesenpiller und Lang. Der Ausschuß wurde zur Aus­wahl von Mitgliedern, sowie an zur Wahl eines Geschäftsführers aus seiner Mitte ermächtigt. Unregelmäßigkeiten bei Weinsteuer­­kommissionen. Aus Sauerbrunn wird berichtet: In der lesten Zeit ist es vorgenommen, daß Funktionäre von B Weinsteuerkommissionen einerseits ein­­gehobene Steuerbeträge­­ sehr verspätet oder überhaupt nicht abführten und der­untreuten, andererseits sich durch Be­stechungsgelder verleiten ließen, die einer Besteuerung unterliegenden weinsteuer­­pflichtigen Gegenstände zum Vorteil der­­ Zahlungspflichtigen mit geringeren als den wirklichen Mengen der Besteuerung zuzuführen. ‚Im Hinblick auf die dem B­unde gegenüber bestehende Haftpflicht der mit der finanzamtlichen Kontrolle unter Bemessung der W­einsteuer und der Warenumfabsteuer betrauten Gemeinden ergeht an die Gemeindevertretungen die Aufforderung, der Gebarung der von ihnen gewählten Weinsteuerkommissionen eine erhöhte Aufmerkssamkeit zuzumel­­den. Die Finanzverwaltung muß sich in erster Linie, hinsichtlich des Erlaßes der empfangenen Steuergelder an Die haft­­pflichtigen Gemeinden halten. Der Er­­folg eines Begriffes der Gemeinden ge­­genüber den schuldtragenden Mitgliedern der­ Weinsteuerkommissionen wird aber größtenteils von der Raschheit der Ent­­defung der Vorschriftswidrigkeiten, so­­wie von der Nufmerfjamkeit, die seitens der Gemeindevertretungen, der Geba­­rung der Weinsteuerkommissionen im allgemeinen geschenft wird, abhängig sein. "intimes Theater" in Neudörfl bei Wiener Neustadt (Burgenland). Die Di­­rektion, Dramaturg: Rittor Leoni- Stühlemann, eröffnet unter o­inem Titel am Sonntag den 30. März 1924 bei mäßig gehaltenen Eintrittspreisen ihr Bühnenunternehmen. Die mit reiche­lichen Geldopfern errichtete Bühne ist ein „atimes Theater” im vollsten Sinne des Wortes, wozu bemerkt wird, daß der Theatersaal (in Sopranidg Gasthof) für] diesen Ziel vollständig adaptiert und­ mit eigener elektrischer Lichtanlage ver­­sehen wurde. Dem umsichtigen, rührigen Direktor, Dramaturgen Victor Zeont- Stühlemann, der uns noch von Wien aus als versierter Spielleiter und Dar­steller erster Fächer bekannt ist, steht als literarischer Beirat der bekannte Publizist und Redakteur Arthur Zita zu Eeite. Mit tüchtigem Personal und ausgwähl­tem Program­­ dürfte die Eröffnungs­­borstellung vollauf gelingen, Yoo durch das in die Direktion Frühmann gejegte Vertrauen gerechtfertigt sein wird. Wie wir erfahren, geht nebst zwei zugkrästi­­gen Boffen-Einaftern das Dranolett: „Damon Weib“ in Szene, das speziell auf namhaften Bühnen Deutschlands und Wiend Gensationserfolg erzielte. Wir wünschen dem jungen Unternehmen, das für das Burgenland eine Kultur­­stätte bilden wird, recht zahlreichen, dau­­ernden Zuspruch und Glück. Neber den Verlauf der Eröffnungsvorstellung m wer­­den wir ausführlich berichten. Vorträge für Obitbau. Der H Obit­­bauinspektor Ing Plandh kommt Freitag den 4. April nach Burgau­­berg und hält dort um 7 Uhr abends eine Versammlung über. Obstbau ab. Im Rahmen des Fürzli gegründeten Obstbauvereines , Michael Guger, 28. September 1883 geboren am in Weppersdorf, Bezirk Oberpullendorf, kam an die ruffi­­sche ronz­­erte Nachricht vom August 1914, seither angeblich friens­­ gefangen, jedenfalls seither vermißt. Michael Marenich, geboren am 22. September­ 1882­ in Nifitsch, Bezirk Oberpullendorf, am 7. Juni 1916 bei Zuck an der russischen Front angeblich von einer Kugel getroffen, seither ver­ Mß er Franz Brobst, geboren am 12. De­­zember 1874 in Hornstein, Bezirk Eisen­­stadt, ist bei Kriegsbeginn an die russis­­che Front abgegangen, seither fehlt von­ ihm jede Nachricht. Die „Laft“Zweigstellen werden wie­­der eröffnet. Der Untersuchungsausschus der Wirtschaftsorganisation der öffentli­­chen Angestellten des Burgenlandes hat am 20. März 1924 mit der „Wing“ (Wirtschaftsverband der niederösterreichi­­schen Gendarmerie) vorbehaltlich der Genehmigung dur die Generalver­­sammlung eine Vereinbarung getroffen, wonach die „Winög“ die Verlaufsstellen an­ einem von ihr festzufszenden Tage wieder eröffnet und den Warenverlauf in denselben wieder aufnimmt. Streifbeendigung. Die Arbeiter der Kaltenbrunn - Rohr -­­ Preigischen Fabrik in Neudörfl, die, wie brunn findet am Samstag den 5. April­ berichtet, in Streit getreten waren, hat um 7 Uhr abends eine Obstbauverfunmn ben am 21. März 1. 3. um 7 Uhr früh lang statt, in der ebenfalls der Obstbaur­­inspektor das Referat erstatten wird. Der Ort der Versammlunge in Burg­­auberg und Kaltenbrunn wird von der Gemeinde, beziehungs­weise dem Obst­­bauverein bestimmt werden. Sonntag den 6. April findet um 2 Uhr nac­hmit­­tags im Schulhaus von Mariahild Die gründende Generalversammlung des Obstbauvereins Weichselbaum und nie Der Obstbauinspektor wird auch bei dieser Versammlung zuge­­gen sein und einen Vortrag halten. Die Obstbauinteressenten werden eingeladen, sich recht zahlreich an den Versammlun­­­­gen zu beteiligen. Todeserklärungen. Auf neues An­suchen der Angehörigen werden nach dem 30. August, beziehungs­weise 1. Oktober 1924 folgende im Weltkrieg gefallene oder verschollene ,Burgenländer für tot erklärt: ‚aufgenommen. Die von ihnen die Arbeit wieder in vollem Umfange aufge­­stellten Orderungen wurden beimilligt, die Auszahlung der Lohnerhöhungen erfolgt ab 1. April.­­ Großer Einbruchsdiebstahl in Grüf­­fing. Unbekannte Täter drangen Sonn­­tag nachts in die Loyalitäten der hiesigen Sparfafja ein und entwendeten aus der Wertheimfafja, welche sie anbohrten, 43 Millionen österreichische Kronen, 100 Dollar und eine goldene Uhr samt Kette. Wertpapiere, sowie 5 Millionen Kronen ungarisches Geld liefen sie unberührt. Die Gendarmerie hat die Nachforschun­­gen nach den Tätern eingeleitet. Man it ihnen angeblich bereits auf der Spur. Deren, die im Frühling außer Dienst ges fest sind, müssen von allen Aschenresten befreit und gut ausgefegt werden. Handelt es es um Kachelöfen, so lasse man alle Fugen gut ausz­utreib­en und die Racheln mit verdünntem Spiritus blant­reiben. Eiserne Defen widm­t man mit durch Branntwein oder Esfig verrühr­­­tem Sienruß. Diesen mit weiten Feuerloch sind im heißen Sommer ein guter Aufbewah­­rungsort für geräucherte Fleischwaren. „Su. Nübl. Blätter.” 'gebung statt. Ferd­inand Varg­a, 19.Mai 1882 in Siegendorf,Bezirk Eis­enstadt,ist bei Kriegsbeginn an die russische Front abgegangen und wird seit dem 24. Oktober 1914 vermißt, geboren am­­ 7.1 m mul i amlalme m mn] mu m ETO me) ha 3­denburger Nachrichten AICERIOCHRIECHHIOCHIE Der 28. März (Freitag). Kath.: Johann Kapistran; Prot.: Gideon. — Historisches: 1592 der Pädagog Johann Amos Comenius in Nichy (Mähren) geb. — Im­ Stadttheater:­­„Pillangö főhadnagy", Operette. — Im städt. Lichtspieltheater: „Wien 1914”, Sensationsfilm. Eine Geschichte vom Frieden, viel Trauer und wenig Glück, — Sm Bioftop: „Der Heine Bettelmusikant“, Lebensbild mit Jadie Boogan. letztlicher Nahtvienst für dierantentafia vom 22 bis 29. März: Dr. Koloman Szil­­vásfy, Deafplay 12. Telephon 360. Oedenburg, 27. März. Todesfälle. Montag, den 24. d.M. verschieden: Schuhmachermeister Johann Ept­l Sieger Böhm im 82. Weingärtner im 58. und Ludwig Adolf Handelsangestellter Otto Reichhardt im 19. Lebensjahre. Personalnachricht. Gestern nach­mittags begab ich Obergespan Dr. Elemer v. Simon in amtlichen Angelegenheiten nach Budapest. Er wird Samstag abends zurüc erwartet. Dr. Gustav Graß, der erwesene Außenminister, begibt sich d­emnächst, wie aus Budapest gemeldet wird, in wesschäft­­lichen Angelegenheiten nach Ruhland. Weidmännisches. Dienstag abends schoß im Dudleswalde Oberst Held Kö eine Schnepfe. Das Kirchenkonzert, welches am 6. April 6 Uhr abends in der Stadt­­pfarrfische zu St. Michael zugunsten des Siedenfonds veranstaltet wird, «eran­­giert nicht der Männergesangsverein " Concordia", sondern der aus 60 Köpfen bestehende gemischte Chor­­ der St. Mi­­caeliskirche.­­ Der Dedenburger Boltsfadenverein hält­ seine diesjährige ordentliche Gene­ralversammlung Montag den 31. 5. M. 3 Uhr nachmittags im Situngsjrıle der Dedenburger Spartasia ab. Die Mit­­glieder mögen vollzählig s­cheinen. Gäste sind gerne gesehen. Wohltätigkeitspostmarfen.­­Aus Bu­­d­apest wird uns gemeldet: Die unga­­rische­ Post gibt im April Wohltätigkeits­postmarfen zu 300, 500 und 1000 K aus, die mit einem Aufschlage von 100 Prozent verkauft werden. Die Brief­­marfen bleiben vier Monate hindurch im Verkehr. im 74., GSelchermeister Silber, Platin und Brillanten kaufe zu Höchstpreisen. Isidor Roth, Oedenburg. GOLD Billigste Einkaufsquelle für Juwelen. — Alle Arten U Reparaturen prompt ‚und billigst berechnet bei Grabenrunde Nr. 44 (neben Fremdenverkehrsbüro) 3658 (Nahhdruch verboten.) die Tochter Des Ministers. Roman von Ernst Georgen. (73. Rortlegung.) Entjegt stüßte sie die Arme auf den Tiseh, weil sie eine ungeiwohnte Schmädhe fühlte. Z Totenblaß bliffe sie ihn an. „Das it ja — — furchtbar!" „Barum? Wir müssen eben erbeiten. Oder dachtest du, daß ich ein Schlaf für dich in Bereitschaft hätte?” höhnte er, wieder zornig werdend. „Ein Schloß nicht! Auf das erziehte ich, aber ich habe mir vorgestellt, daß du — — und wenn eg Kammer und Küche — — imein e3 meinethallen der sinn­ Iofeste, unausführbarste Plab gemesen wäre!” Sie sprang auf in einer ver­­zweifelten Qual. „Aber — — aber —" ‚Das hast du denn, Himmeldonner­­wetter!“ schrie er grob. „Ich verstehe dich nicht. Gib mir gefälligst Feine Rätsel auf!“ „Georg, wir brauchen beide jebt N­uhe, um zur Besinnung zu kommen, Ich kann nicht mehr! Ich kenne den Weg genau. La mich­­ allein zurü­kgehen, und bewuße du den Wagen.” „Warum denn diesen Unsinn?“ „Wir wollen uns um sieben Uhr am Straßenausgang der Gradierhalle tref­­­­­­fen. Deine bis dahin wag, überlege dir, was du am liebsten rust, mit welcher Ar­beit du am ehesten vorwärts zu kommen hoffst. Wir werden dann versuchen, sie Dir zu verschaffen . —" „Und dann?” unterbrach er sie. Sie schüttelte den Kopf, müde nur wehevoll. „Dann wird sich fon alles weitere finden!“ „Du meinst du mit allem Weiteren unsere Heirat?” Gertrud schaute in D­ieses zerstörte Antliß, in dem jett ein roher Zornaus­­bruch lauerte. Sie sah in die gliternden Augen, und in ihr war Grauen — — „Wir müssen eine längere Brobezeit — — wir sind ja wo jung — —" Er pachte einen Teller und filmet­­texte ihn gegen den Baumstamm. „Geh!“ blüffte er: „Geh — — oder bei Gott­­— — ich vergreife mich an dir!” Da richtete sie sich Stolz und Falt auf. Ihre Haltung wurde unnahbar, ihre Miene eilig. „Beherrsche dich!“ befahl sie ruhig. „Mich Schreckt du nicht. Ach fürchte mich nicht vor dir! Heute abend um sieben Uhr am Gradierwert —­ bis dahin — lebe wohl!” Gertrud ergriff ihren Schirm und ihre Handtasche. Ruhig wandte sie sich um und schritt, einen kleinen Seiten­weg einschlagend, so schnell davon, daß er sie schon nach einigen Minuten nicht mehr sah. — Wiesener blieb allein. Er frübte den Kopf in die Arme und brütete vor sich hin. Dann achte er die Flasche Wein, und ohne erst ein Glas vollzuscheinen, Bi­er sie an den Mund und tranf sie eer. Nur nit allein bleiben! In ihm mogten und gärten Gedanken und Ber fühle, vor denen er selbst Anast ver­­spürte.— Bon dreiviertel sieben bis gegen halb acht wanderte Gertrud an dem ihm be­­zeichneten Zugange des Aufparfes hin und her. Er ram nit. Sie harrie und Wartete, einig mit sich, geklärt in ihren Entschlüsfen. Plöglich bog ein Mann schnell um eine Ehe und näherte sich ihr: „Sind Sie ist aulein Meinhard?" „a.“ entgegnete sie. „Ich soll Ihnen diesen Brief abge­­ben!” sagte er und reichte ihr ein Schrei­­ben, auf dem sie Georgs Schriftzüge er­­kannte. Ein ungeheures Gefühl der Befrei­­ung und Erlösung überkam sie. Er ist abgereist! Sie fort! dachte sie sogleich. „Dante!” antwortete sie zerstreut. Sie öffnete den Brief und las ihn, aufatmend, aus tiefstem Grunde, „giebe Gertrud! Wir stehen uns nie wieder. Du bist frei! Ich habe nachgedadgt und fühle, daß du recht hast. Lebe wohl, arme, kleine Gertrud, die dur­ch eine törichte Liebe zu mir so fehlwer­büßen murßtest. Georg.“ Das war der Abschied. Gertrud warf einen Blff heißen Dantes zum Himmel empor. Die 208. lösung von ihm, von ihrem Gefühl für ihn hatte sie Schon am Vormittag volle­zogen. Esel und Widertvillen verschman­­den, denn aus den kargen Worten er­­kannte sie seine Selbsterkenntni, seinen eigenen Urteilss­pruch. In ihr blieb Mit­­leid. Mit leichtem, festem Schritt, sehr ernst, aber doch befreit, fehrte sie in das Hotel zurück. Direktor Lindner erfannte m­it dem Teingefühl der Liebe, daß in ihr eine große­ Wandlung vorgegangen war. Er vermied­ es jedoch, sie mit einer Trnge zu behelligen, sondern überließ das Gespräch mit ihr mehr den beiden Burchhalterinnen. (Fortlegung­ folgt.) E­r pendet für den­ ­ Bau Der Hedenburger Sportbahn! = «-«-Jf'spt"«s·ith«i"i«s«iss«s

Next