Tagblatt, November 1924 (Jahrgang 2, nr. 251-275)

1924-11-01 / nr. 251

Seite 2 Samstag = Tagblatt Be He - a En HE RS 4 N rs A BR ea a fi 1% Be est = 7. VER SE 0)­tál­nék: . ... a a én Hmn 4 Na ie Mr ee E­N Rodem­ber 1924. Nr. 252. Achtung Feinschmecker Frische Russen, Rollheringe und echte­­ Stralsunder rein Mild­ner­ Ostseeheringe S = 8 zu haben beim "Delikatessenhändler " :G. A. Weiss Gutes wird sachgeahmt 4770,1b der feine Geschmad, den unser Frühstücksaffee durch, Verwendung von­ Im­perial:feigenfaffee mit der Krone erhält, ft, nicht nachzuahn­en, James Propagandamittel zur Musteru­ug des Burgenlandes darstellen wird. Da ein großer Teil des Personalaufwandes seit dem Lande übernommen werden muß, wird der nächstjährige V­oranschlag­ traurig aussehen und es wird gut sein, zur Kon­kurseröffnung aller M Anstalten zu treffen. Wenn er­ in der Macht des Renners liegen m wü­rde, hätte er nichts gegen die Aufhebung der Landesautonomie einzuheben, solche auch durch Abbau des Bundesrates 100 Milliarder zur Sanierung des Staates er­­part werden könnten. Ebenso könnten die Landesratsmandate zweifellos vermindert werden, wenn jeder Herr in seinem Amt etwas mehr Idealismus und Liebe zum Burgenlande aufbringe Nedner erklärt die Verwendung der vier Autos für über füffig (Buirchenruf des Landeshauptman­­nes Nauhofer: Es sind nur zwei!) und meint, daß man mit der Hälfte leicht das Huslangen finden kann. Seine Partei es daher nicht in der Lage, für den Geiäß­­entwurf zu stimmen. Demgegenüber führt bg. Moramwig.aus, daß der Personal­­aufwand allerdings etwas hoch sei. Dies seinen Grund, daß dem alten ungarischen Fe viele Dinge über­­nommen werden mußten, die noch nicht zu beseitigen waren. Dieses Mißverhältnis sei befragenswert. Wogegen sich aber Redner mit aller Entschiedenheit wehren müsse, das sei die Art der Landbündlervertreter, das Ansehen des Landes fortwährend herabzu­­fegen. Die Zandbü­mdler haben im Parla­ment für das Gesäß gestimmt, woprin die Kompetenzen der Länder festgelegt wurden. Wenn es den Herren um vernünftige Vor­schläge um eine Verwaltungsreform wäre, hätten sie dazu Kos, wiederholt An regierung Mangel Eh Shealismus Koran. teifen, sei deplaciert. Was die Frage der Automobile anbelangt, so sei diese Einrich­­tung notwendig, weil die Mitglieder der Landesregierung bei wichtigen Anlässen, bei Ausstellungen usw. zur V Bevölkerung hinaus műüsjen und nicht tagelang Reif in der Bahn oder im Pferdeiwagen ma­hHen können. So z. B. künne der­ Straßenrefe­­rent jene Obliegenheiten ohne Inanspruc­­nahme eines Autos überhaupt nicht erfüll­­ten. Was man die Bezüge des Landeshaupt­­mannes anbelangt, hatte derselbe bis nun immer 110% der in Betracht kommenden Bezüge, der Landeshauptmannstellvertreter worden und wenn der 2 100% und die Mitglieder der Landesregie­­rung 9699. Nun sind im Wege der Bunde­seseßgebung die­se bedeutend erhöht Beschlag nach den Anräten des Bundesministeriums für Fi­­nanzen gemacht worden­ wäre, könnten wir ganz andere Anräte haben. Es sei leicht, fortwährend Anträge zu stellen, von denen man s­chon von Haus aus wille, daß sie nicht zur Annahme­ gelangen. Nedner erklärt, daß seine Partei für die Vorlage stimmen werde. Ag. Sandrijevitsh schließt sich den Anträgen seines Vorredners an und erklärt, daß seine Partei mit ruhigen Ge­wilsen für die Vorlage stimmen könne. bg. Dr. Walheim erklärt,­es habe dem Abg. Moramwit wieder­ einmal beliebt, die Methode anzuwenden, die Lage auf ein anderes Geleite zu schieben und Dinge heranzuziehen, die mit der Sache nichts zu tun haben. Er erklärt, daß seine Partei niemals für die Aufteilung des Burgen­­landes eingetreten sei. (Ziwischenrufe: Dann darf man nit vom Konkurs sprechen.) Daher seien­­ die Angriffe gegen die land­­bindlerische Partei gänzlich unangebracht und bedeuten nichts als eine Brovokation. bg. Moramwig, der sich neuerlich zum Worte gemeldet hat, tritt den Aus­­führungen Dr. Walheims entgegen und sagt, man habe dem Abgeordneten Boit, der auch Mitglied der Landesregierung sei, noch niemals den Vorwurf gemacht, hab er zu wenig Idealismus für sein Amt befite. (Dr. Walheim: aber pflichtvergessen.) Diese Frage hat sich bei etwas ganz ande­­rem ereignet und hat­ hier gar nichts zu tun. CS it auch vollständig unrichtig, daß Dr. Nenner jemals für die Aufteilung des Burgenlandes eingetreten ist. Das können sie nicht beiweisen. Wenn sich Abgeordneter Dr. Waldheim rühmt, er sei der Vater des Burgenlandes gewesen und habe für das Land sogar den Namen erfunden,­ 10 sei das schön und recht, aber werde durch Die M­ethode, das Land­ immer wieder­ herab­­zulegen, sicherlich nicht­ besser. Wenn über die Finanz­wirtschaft des Burgenlandes ge­­fragt wird und über die hohe Besteuerung, so müsse darauf hingewiesern i­erden, daß diese Steuern doch vielfach unter Duldung, wenn nicht unter Zustimm­ung der Land­­­­bündler zustande gekommen wären. € 3 sei eben das Bestreben dieser arte, die Ver­­ant­wortung nach Möglichkeit abzumälzen. Mit Genugtuung bemerkte der Redner, daß die Bauernbimdler einen Schrei nach dem Wiener Finanzminister­ Breitner ausgesto­­chen haben. Es wäre noch manches zu tun, wenn wir im Sinne des Wiener Finanz­referenten vorgehen wollten. Ada­ Koch bemerkt einleitend, auf Die Angriffe der Gegner, daß die Mitglieder der Landesregierung zu wenig Idealismus besäßen, wolle er gar nicht reagieren. Tat­­sach sei, daß der Landbund oder burgen­­ländische Bauernbund dazu beitrage, die Unzufriedenheit im Lande zu nähren, da gibt es sein Ableugnen. Wenn man aber von Konkurs spricht, so wirft das auch über die Grenzpfähle hinaus. . Die Aus­­züge aus den burgenländischen Reitungen begreifen das gerade Gegenteil, was die N­edner der Opposition behauptet haben. Dort werden die Leistungen r­­haltslos anerkannt, das gleiche geschieht im Mas­lande. Auf Grund eingezogener Informa­tionen sei Nedner in der Lage, festzustellen, daß die­ Steuerlasten des Burgenlandes noch immer nicht an die von Steiermark oder Niederösterreich heranreichen. Die große Masse der Bevölkerung ist übrigens mit dem Treiben der Zandbindler durch»­­aus nicht einherstanden. Nedner erklärt schließlich, daß die Partei der Landbründler das Necht verwirrt habe, in einem derarti­­gen Ton zu sprechen, nachdem ihr Führer Brofeiflor Schönbauer in Wien für Sitler eingetreten it und Sitler mit Toyletjen wentisch it. (Stürmischer Beifall.) Bei der Abstimmung wird der Gefek­­entwurf nach der Fallung des Ausschusses angenommen, die M­inderheitsanträge ab­­gelehnt. dpa. Boll erklärt zur Geschäftsord­­nung, das derartige Anträge, welche eine über den Landesvaranschlag hinausgehende finanzielle Belastung des Landes bedeuten, nur behandelt werden können, wenn zu­­gleich Vorschläge enthalten sind, wie der Mehraufwand zu deden ist. Das ist nicht geschehen. Demgegenüber erklärt Aba­ Moramwit, daß hier ein Mißverständnis des Abgeordneten Boit vorliegen müsse und die in Verhandlung stehende Vorlage sei vom Finanz- und Rechtsausschuß beschlos­­sen­ worden‘ und daher verfassungsmäßig erledigt. Er mü­sse daher den Präsidenten aufmerksam machen, daß der Antrag zwed- 108, überflüssig sei und nicht zur Abstime­nzung gelangen dürfe. Präsident Bonper­enunziert, er sei nicht in der Lage, dem Wunsche des Abge­­ordneten Bott nachzukommen, nachden­ der Serepentiwwurf bereits beschlossen sei. (Leb­­hafte Heiterkeit. Zi­ijchenruf Dr. Walheim: Das it Halt ein unparteiischer Präsident, da könnte sich mancher ein Beispiel, neh­­­­mern.) "Habe aber daran s, Grabenrunde 129. c Telephon Nr. 514. > Hierauf referiert Aba­ Brugnat über den Antrag der Abgeordneten Moramwit und Burgmann, die Entschädigung der burgenländischen Landtagsabgeordneten an die Bezüge der Bundesräte anzupassen. Er empfiehlt die Annahme des Antrages mit Rücksicht darauf, daß Rechts- und Finanz­­ausschuß einstimmig die Zustimmung er­­teilt haben. Ada­ Sefjell meint, er müsse den größeren Teil der früheren­ Ausführungen wiederholen, was er aber für zwecklos halte, weil er die Zeit nicht über Gebühr in An­­spruch nehmen wolle. .Er beschränkt ich da­­ber auf die Erklärung, daß seine Partei auch gegen dieses Gesäß stimmen werde. Abg. Koch stelt fest, da die Landbild­­­er stets Meinderheitsanträge­­ einbringen (Zwischenenf: Nehmen sie doch umseren Antrag an), von denen sie teilen, daß sie nicht zur Annahme gelangen. An den beste­­henden Zuständen wird­ nichts geändert, nachdem schon seinerzeit einstimmig beschlos­­sen worden war, da die burgenländischen Abgeordneten mit den niederöstereichischen in Hinsicht auf die Bezüge gleichgestellt sein sollen.. Weierdies seh­en die burgenländischen­ Abgeordneten durch die möglichen Ber­ehls­­verhältnisse viel mißlicher daran, als die niederösterreichischen­ Audi­tol nicht nur der Abgeordneter werden können, der ne­­benbei 3—4 andere Bezüge hat. Jung set vorhanden, weshalb er bitte, für die Vorlage zu stimmen. Bei der darauf­ folgenden Absti­mmung wird der Minderheitsantrag abgelehnt und der Antrag Moramit— Burgmann ange­­nommen.­­ Hierauf erfolgen die not­wendigen Nach­wahlen, die durch das Auss­cheiden des Dr. Rat notwendig geworden sind. Auf Grund der Vorschläge wird Aba­ Sandrites­vitsh als Mitglied des Rechtsausschusses, Erjagmann liögt in den Finanzausschuß, Horváth, Erjag Neil in den Verkehrsaus­­schuß, Horváth, Erjag Miltfier in den Wirt­­schaftsausschuß, Ch­at Neil in den Finanz­­kontrollausschuß, Neiß,­Erjag Neid­ ge­­wählt. Nach Bekanntgabe der Tagungen der Ausschüsse teilt der Präsident mit, daß die nächste Sigung Mittwoch, den 5. No­­vember, stattfinde, , Die Del. Machrud berboten.­ „Malijes Ehe.“ Sie Thrach anders , wie sonst, Voll Beer und Leidenschaft. Sie au­f Daß der vor allem Fein Recht hattest, Brillanten, ich weder halten will, noch fann! Meine Autorität wäre dahin, wollte ich einen Arbeiter, Den ich entlassen Habe, nun ein­­fach wieder anstellen. Die Lehrte der Ar­­beiter sind hoch genug. Lebensmittel „Das it Fein­gtund, einen Mensiher brotlos zu machen!“ „Liebe Adalife, überla bag mir! Das sind Dinge, Die Du nicht verstehst, und in die du Mich das Durchaus nicht einmischen darfst. Jede Sympathiefund­­gebung deinerseits it eine Demonstration gegen mich — das nibt du bed­­ers­­tehen !" ‚Nein. Gar mot. Ich bin fein uns mündiges Kind, abi­ehl du mich immer wie ein solches behandelst! Und über­­haupt habe ich er Pinter versprochen . ." „Dann hast du eben Doch gehendelt wie ein Kind, [ebe Abdalije, und ich bitte dich erntlich, füge zu der Unüberlegtheit nun nicht noch den Eigensinn eines Kin­­des hinzu. Sieh, ich will ja durchaus die mitleidigen Negungen deines Herzens nicht verfemnen. Aber auch da muß der erwachsene Mensch seinen Gefühlen Zügel anlegen und die Vernunft zu Worte kom­­men lassen." , A, lasse mich m­it deiner Vernunft zufrieden! Das ist so langweilig!” sagte sie ärgerlich. „Aber notwendig! Sieh, die Art zum Beispiel, wie du an Frau Scheittm­­eier und ihrem Kind Wohltätigkeit übt, in Unvernunft. Unmöst ich Fam­it du Diese Leute doch auf die Dauer der im Hause behalten . (Fortfeung folgt.) fjah Seit jener Stunde im Bart, wo Lo Andermatt ihm mitleidig3 Die A­r­en ge­öffnet hatte, war sein Glaube an Molahfe erloschen, jede Hoffnung erstorben. ATS sie seßt Schtoieg und ihr eriwar­­tungsvoll ansah, lächelte er fahl. „Bir sind also wieder einmal ein bike‘ en töricht gewesen, haben unseren mit den NRennern die Zügel schießen lassen und werden zu tun, haben, diesen großen Ueberschwang wieder in ein vernünftiges Geleite zu bringen!” Seine Worte wirkten wie ein Sturz 4 Kampfbereit richteten sich AMbelife an „Bas teilfst dr damit sagen?" Können ihnen nicht mehr gegeben .N »Er ist memäxtester Arbeite Lich nahmth11 vo­r der Wurstfabrik herüber indise neue Sein Veispi­el mußte auf­­reizend wirken daruml,atte eraklektreen müssen Außerdm war seine Sprache 11n­­­­­­passend fordernd. « idsenAr»beitse»inDisng—ezutsersprechen, die] als Die gegenwärtige Lage des Trautes jedem einzelnen gestattet. Du [d­einst nicht zu willen, daß wir uns d­eie­sam in einer­­ belagerten Festung befinden­ und nur dann bis zur Ernte durchhalten kn­nen, wenn die Nationen genau bestimmt werden.” „Satt ja! Aber dir bist doch reich und fam­st laufen. Auch sagen sie, daß du Le­bensmittel in Mengen aufgespeichert hast!“ „Sa, aber damit muß ich auch Hanse halten, um für 10 viele aus Sr bis zur neuen Ernte.” „Und Binter hast du. PR Uns recht getan! Er­ wollte doch­ nichts Bö­­ses. Sie haben ihn als Führer ge­­wählt... · Roman von Eri Ebenstein, (71. Fortlegung.) Ihre Augen leuchteten daher freudig auf, als Leo nun der ihr eintrat: „Das ic h­ab ich, hab du noch auf ein Plauderstündchen for­mist, Leo! Ich habe dir 10 viel zu berichten!” Dann fing sie gleich m­it der Haubt­­fade an: Das Kind! Wie klug und rei­send es sei und wie hübsch in dem brank­­nen Gamtanzug, den sie ihn getauft hatte, Und die Mutter sei so glüdlich, daß­­ sie nun keine Sorge mehr habe. Ueberhaupt, das sei herrlich, diesen arm­en Reuten Freude zu bereiten, sie ein bißchen glüclich zu machen! 20 rümpfe zwar die Nase, und die Baronin lache sie immer aus, aber das könne sie natürlich nicht beirren. Er, Leo, aber müsse ihr dabei nun auch ein wenig helfen! Sie habe er den Leuten versprochen. Er sei ja Marha mal ganz unbarmherzig hart mit ihnen, das habe sie exit tet erfahren. Der arme Pinter zum Beispiel . ... an Bier zu wenig Lohn zahle er den Leuten. Und zu wenig Lebensmittel bekämen sie gelb­­, er anders aus als früher. Ihr schön ge­schnittenes Gesicht hatte etwas Beseeltes bekommen, das­ ihm feltfjan­ens Herz griff. Stumm hörte er zu, verfurfen in ihren Anblick. Wenn er sie lebt hätte in die Arme nehmen dürfen wie einst . . wenn vielleicht doch noch alles gut er den könnte awischen ihnen . . .? Aber dann fiel ihn 2ömenkreuz ein, und seine Züge verharreten sich jah. Nein, Sie liebte­­hn ja niiht. Was sie­tet, war wieder nur eine Qaune, je manche andere zubor — um die Zeit tot­­zuschlagen. . Gold,Silber, Platin u. falsche Zähne kaufe und bezahle mehr als irgend jemand. ISIDOR ROTH, Erstklassige Uhren- und Juwelen-Re­­paraturwerkstätte. — Billigste Einkaufs- 3. quelle für alle Arten Schmuckgegenstände Uhrmacher u. Juwelier Oedenburg, Grabenrunde 44 (neben Fremdenverkehrsbüro) 0­0 Zugsverkehr auf der Aspangbahn anfähllg der Doppelfeiertage. Wie ung von der Direktion­ der Eisenbahn Wien—Aspang bekanntgegeben wird, ge­­langt aus Anlaß der Doppelfeiertage Schnellzug 5 — ab Wien 15 Uhr 35 Min. (3 Uhr 35 Min. Nachmittag) — am Freitag, den 31. Oktober I. %., zur Führung. Dagegen unterbleibt Dieser Zug am Samstag, den 1. November (Aller­­heiligentag). o.+0— 14 -

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