Tagblatt, September 1925 (Jahrgang 3, nr. 196-220)

1925-09-01 / nr. 196

EEE .­­.., Seite 4. Dienstag Der neue Rur-Klur-Klan- Häuptling Ar. H. W. Evans, Dr. 9. 38. Evans, von Beruf Zahnarzt, ist der neue Häuptling des Ku-Klur-Klan, der bes­­anntlich Suden, Katholiken und Neger in Amerika mit terroristischen Mitteln bekämpft. Höhe am öitlichen Simmel im Löwen. Die Venus geht während des Monats rund eine Stunde nach der Sonne unter. Sie steht am 15. bei Sonnenuntergang im SW. in 10 Grad Höhe in der Jungfrau. Mars kommt am 13. dieses Monats in Nonjumf­­lur zur Sonne und ist daher während des Monats unsichtbar. Jupiter steht am 15. dieses Monats um 10 Uhr abends wenige Grade über dem SW-Horizont. Saturn ist nach Sonnenuntergang tief am westlichhen Himmel zu erbliden und geht Mitte des Monats 1% Stunden nach der Sonne unter. + o-41.».­­ .. Bauernregeln vom September. Für den ganzen Monat: Wenn der September noch­ donnern kann, so seßen die Bäume viel Blätter an. — Wenn der Sep­­temberregen den Winter trifft, so ist er so schlecht wie Gift. — Viele Eicheln im Sep­­tember, viel Schnee im Dezember. — Im September Gewitter, viel Schnee im März, ein reiches Kornjahr allerwärts. — Wit­­­tert’s im September noch, liegt im März , der Schnee noch hoch. — Nach September: gewittern wird man im SHornung der Stälte zittern. — Septemberregen kommt Saaten und Neben gelegen. — Für einzelne Tage: 1. September. Wer Korn schon um Negidi tat, im nächsten Sabre viel Frucht abmäht. — Wenn Negidius bläst in Horn, heißt es: Bauer, ja’ dein Korn. — Wie er an St. Negidius, das Wetter vier Wochen bleiben muß. — Sit Negidi ein heller Tag, ich dir schonen Selbst anjag.. — 8. September, Zu Maria Geburt, ziehen die Schwalben fort. — Wird Maria Geburt gesät, so is­t nicht zu früh und nicht zu spät. — Wie sich’s Wetter an Maria Geburt tut halten, so wird es sich noch vier Wochen gestalten. — 9. September. Sit Gorgon schön, wird man wenig schöne Tage sehn. — Bringt St. Gorgon Regen, folgt ein Selbst mit bösen Wegen. — St. Gorgon treibt die Lerchen davon. — 21. September. Matthies macht die Trauben früß. — Wenn Matthäus weint statt lacht, aus dem Wein er Essig macht. — Matthäus heil und far, bringt guten Wein im nächsten Jahr. — 29. September. Mi­­chael mit Nord und Ost, verfündet einen scharfen F­rost. — Kommt Michael heiter und schön, so wird es noch vier Wochen so geh’n. — Michaelkorn ist halb verlor'n. — Auf nalen Michaelstag nasfer Herbst oft folgen mag. — Wer michelt, der fichelt. — An Michaeli sauft man gut Vieh. — Sind Michael noch die Vögel da, so ist der Win­­ter noch nicht nah. hő >. Boris Süridh, 31. August. Holland ...... 207.90 Bewfort . 816,25 Belgrad ..... 9.2250 | Baris ....... 24.25.00 Devi... 122.85 | Prag . ...... 15.30 DBENEN ..... 2.55.00 | Sofa „...... 3.75 Beuel ri ae. 23.30] Wien ..... 0.00.7275 London ..... 25.06,50 | Warschau .. 00.92,50 Mailand ,„...» 19,40 . Budapest ... 0,00,72.75 realen UEEELERLLULEELLEELELE EAULEZCHELCHEEEÄ ET Tagblatt És RER "1, September. 1925. ri eine fdsivere Sprache, die deutliche Sprache.­ ­ D. A. I. In der „Banater Deutschen Zeitung” plaudert ein Mitarbeiter über das Temespärer Strandbad, über das Zuviel oder nur wenig an Kleidung, über den Strandblau­ch, wie über da getrennte­n Frauen und Männersonnenbad. Und da hat der findige Reporter im Männerabteil eine Mlakattafel entdeckt, die in der Hauptstadt des Banater Schwabentums immerhin bemerkenswert it und vom Streben der rumänischen Weherifcher, auch ihren „Minderheiten“ gerecht zu werden, deut­lich Zeugnis ablegt. Das nachfolgende „Verbot“ steht in drei Sprachen da, unwahrscheinlich in Hu­mänisch, Ungarisch und Deutsch. In Deutsch lautet es folgendermaßen: „Es it strengstens verboten auf den zaun des strands zu klettern oder mit die gib auf die Benke auferstehen mit, der abficht, zu den Frauen hinüberzuschauen. “s ist weiters vers boten effen, lernen, usw., was die rue und Moral stören Tau." Sicherlic­ht die Moral der Temedvärer Branen hier herrlich gefchtigt. Aj >> Dedenburg, 31. Aur“:t. Aerztliche Nachricht. Dr. Edm­und £­b ó­er, Krankenhaus:Oberarzt, hat, vom Urlaube zurücgekehrt, seine O­rdinationen wieder begonnen. BA­trauungen., G Samstag, den 29. August traten folgende Brautpaare in den Stand der Ehe: Honvéd Johann Kar­­ner mit Therese Dahner, Wirtschafts­­bürger Johann Handler mit Elise Wolfbeiß und Schuhmacher Sosef Németh mit Margarethe Luffit. Die städtische Aufsichtskommission des Dedenburger Bürgerheims hält Montag, den 31. August, 4 Uhr nach­­mittag im Gißungssaale des Bürger­­heims eine Besprechung ab, in welcher einige Aufnahmsgesuche erledigt werden.­­Der Müllerverband des Debenz­burger Komitats hält Mittwoch, den 2. September, 10 Uhr vormittags, im großen Saale der Handels- und Gewerbe­­kammer eine außerordentliche General­vers­ammlung ab. In Angelegenheit des OMRE.­ Kongresses am 5. und 6. September findet Dienstag, den 1. September, 8 Uhr abends im großen Giltungssaale der Handelskammer eine kurze, aber sehr wichtige Besprechung der gesamten Kauf­­mannschaft Dedenburgs statt. Nachdem es sich um die Reputation der Deden­­burger Kaufmannschaft handelt, bittet der Handelsjammerpräsident um allgemeines künstliches Erzseheinen. Die Dedenburger Privatbauten: Kommission hielt vorige Woche eine Litung ab, in welcher folgende Gesuche um Baubewilligung erledigt wurden: Franz Hasendöhrl: Bau einer Schmiede­­werkstätte in­­ der Wolfferstraße Nr. 33; Bauunternehmungsfirma Gustav und Ferdinand Boc a: provisorischer Bau eines Holzlagers in der Barossstraße Nr. 10; Sofef Szabó: Bau eines Kleinhauses am Krußenberge; Anton Schaffer: Umbau eines Fruchtraumes zu einer Privatwohnung; Direktion der Naaberbahn: Bau einer Nemise für Schienenautos, und ‚Helene Pet: Bau eines Kleinhauses auf den Krautädern. Die Gesuche werden befürwortend dem Stadtmagistrat vorgelegt. Die Einschreibungen in der Debens­burger höheren Handelsschule finden am 1. und 2. September in den Borz­mittagsstunden statt. Bei der Einschrei­­bung ist eine Gebühr von 639.000 Kro­­nen zu entrichten. Die Kinder der Kriegs­­invaliden und der Kriegsmwitwen sowie der öffentlichen Angestellten zahlen bloß 469.000 Kronen. Eine Nachricht nach acht J­ahren. "Aus Szombathely wird gemeldet:­­ Der hiesige Einwohner Stefan Barabás erhielt vor einigen Tagen aus Rußland ein Schreiben, in welchem ihm sein verst­eißter Bruder, der in russische Kriegs­­gefangenschaft geraten war, mitteilt, daß er in einer Gemeinde an der sibirischen Grenze mit Frau und Kindern lebt und daß es ihm gut gebe. Zahrmarkt. Zu der Gemeinde Cell­­dömolf findet am 1. September ein Landesjahrmarkt statt. —­­Steuergelder veruntreut.Aus Szombathely wird gemeldet:Der ‚Steuernotar der Gemeinde Sanosháza ‚(Komitat Eisenburg) Stefan Kaßen­­­bach veruntreute Steuergelder in der­­ Höhe von 15 Millionen Kronen und flüchtete nach Oesterreich. Es wurde gegen ihn der Steckbrief erlassen. Eine Bewegung für den Bau von­­ Kleinwohnungen. Unter den­­ Stadtrepräsentanten ist eine Bewegung­­ im Zuge, einen Teil­ der Dollaranleihe, welcher in kürzester Zeit flüssig­ gemacht werden wird, zum­ Bau von Kleinwoh­­nungen zu verwenden. Die Pläne für den Bau­ von Kleinwohnungen am Botschyberge liegen bereits fertig im städtischen Ingenieuramte. An der Spite dieser Bewegung steht Dr. Stefan Bir­nezi, der fon damals, als man die Aufnahme der Dollaranleihe beschloß, für den Bau von Kleinwohnungen eins trat. Die Oedenburger Spielbantfrage. Der Budapester­­­beringenieur Michael Kugler hat vor seinem Tode mit der Führung der Oedenburger Spielbanf- Angelegenheit, den Budapester Bildhauer Sigmund Strobl betraut, den er in alle Dinge einweihte. Oberingenieur Kugler war noch knapp vor seinem Tode besorgt, daß die Spielbantangelegenheit nicht in Vergessenheit gerate. Sie ruht mut neuerdings in guten Händen. Bild­­hauer Strool kann aber einstweilen auch nichts anderes tun, als den Bes­teheid des Ministerrates in der Spielbant­­frage abzumarten. Der Feuer­wehrverband des Eisen­­burger Komitats hält am 8. Septem­­­ber in Badvár seine ordentliche Ge­­neralversammlung ab. Der Herbie-Nägdichmarkt, welcher am 12., 13., 14. und 15. September in Budapest stattfinden sollte, mußte wegen der Maul- und K­lauenseuche in Trans­­danubien verschoben werden. Wenn Sie Bedarf an was immer für Möbel haben, menden Sie sich an das Möbelhaus Leopold Kopstein, Deden­­burg, Grabenrunde 82. Telephon 336, + Studentenulf. Einige hiesige Hoch­­sch­ler, die ihre Ferien in Dedenburg verbringen, sind dem MUSE eines ihrer Kollegen aufgefeffen, worüber in der Stadt viel gelacht wird. Er schrieb an­ jeden einzelnen seiner Kameraden im Namen eines höheren im Ruhestande be­­findlichen Offizier einen Brief, in welchem sie aufgefordert wurden, sich gegen hohes Entgeld in die Neihen der Kämpfer Abd el Kerims als Flieger oder Tanz­fahrer aufnehmen zu lassen. Er lud sie auch zu einer „Musterung“ in ein entlegenes Gasthaus ein. Die Studenten fanden sie auch tatsächlich in dem Gasthause außerhalb der Stadt ein, wo sie schon ein großer Mann mit einem mächtigen Turban am K­opfe erwartete, der sich als Budschi Berfer Scheich vorstellte. Er fand alle Studenten „tauglich”. Höchst erfreut gingen sie nachhause und rüsteten ich sofort für die Reife. Groß enttäuscht waren sie aber als sie bald erfuhren, daß sie einem lustigen Kollegen aufgefeslen waren. Sie schworen ihn, Gleiches mit Sleichemn zu vergelten. Handelsminister Ludwig Walto in Dedenburg. Heute vormittags 10 Uhr 24 Minuten ist der ungarische Handels­­minister Ludwig S­a­­tó in einem Galon­­wagen aus Budapest auf dem Deden­­burger Südbahnhofe eingetroffen, um die Gewerbeschau zu besichtigen. Am Bahn­­hofe wurde er von den Spißen der Beh­hörden empfangen und mittels eines Luxusautos in den Elisabethpart geführt, wo er zuerst den großen Papillon, dann den Papillon des Fürsten Esterházy und schließlich die übrigen Pavillons besichtigte. Mittags 12 Uhr fand im Kiest des Elisabethparks ein Dejeuner statt, an welchen außer dem Minister 20 Persön­­lichkeiten der Stadt und des Komitats Dedensburg­ teilnahmen. Um 13 Uhr 22 Minuten reiste der Minister mit dem Salonwagen­wac Wien, von Wo er sie nach Genf begibt. Einkleidung im Wandorfer Kar­­meliterkloster. Heute vormittags 9 Uhr wurde die 20jährige Wiener Ein­wohnerin Juliana Scholler im Wandorfer Kar­­meliterkloster, nachdem sie die vorgeschrie­­bene Kandidatenzeit bestanden hat, im Rahmen einer erhebenden s Feier als Novizin eingekleidet. Die Zeremonie er­­folgte durch den bekannten Kanzelredner Domherrn Dr. Johannes Huber, der auch das Hochamt zelebrierte und eine ergreifende Predigt hielt. Kirchliche Assi­­stenz leistete ihm Spiritual Benediktus Mayer. Der Einfleidung wohnten viele vornehme Gäste aus Dedenburg, sowie alle Nonnen des Klosters „Zum gött­­lichen Erlöser” bei. Auch die Mutter der Novizin, sowie deren Freundin wohnten der schönen kirchlichen Feier, bei welcher Gelegenheit der Gesangverein der Oeden­­burger Mädchenkongregation den musil­­­lischen Teil besorgte, bei. Die Freundin der jungen Provizin, ein 20jähriges Wiener Mädchen, war über die erhebende und wirkevolle Feier so ergriffen, daß sie beschloß, gleichfalls in das Karmeliter­ Toster einzutreten. Mit einer V­erehrung auf die Selbst­­mode beginnt die ab­wechslungsreiche Serie ge­schmadvolster Bild-Artikel des soeben erschien­nen Heftes 17 der „Eleganten Welt“. „Der Mantel nach der Tageszeit" produziert sich in effektvollen Aufnahmen, nachdem unter der Devise „Erft die Hüte, damı die SHleider“ dem Samthut in allen Variationen das Wort geredet ft. Mtnd der Mahnung „Noch sind die Tage des Sommers” folgen „Abende im Stelzenschein”, wo von schönen Frauen unter dem strahlenden Lüfter Sleidkompo­­sitionen von bestri­lendem Netz gezeigt erben. Dem sportlich eingestellten Zejer wird eine NRüd ihan auf den „Großen Batichari- Breig ou Baden-Baden” mit bildlichen Darstellungen und dem Liebhaber edler Hunde eine illutrierte Plan­­derei über den , Befingeren" willkommen sein. Die Debenburger Frafer haben in meßterer Zeit nicht nur gegen die Lohn­­autos und Autobusse, sondern auch gegen die Befißer von Privatfahrzeugen einen harten Existenzkampf zu bestehen. Befiger von Privatfahrzeugen stellen bei jeder Gelegenheit (Hochzeit, Festlichkeit, Kongreß uw.) ihre Fahrzeuge anderen Personen zur Verfügung und verursachen dadurch den Lohnfuhrwerfern . Die für ihr Gewerbe hohe Steuern zu entrichten haben — einen großen materiellen Scha­­den. Die Fiater finden es ungerecht, daß die Behörde dies dulden­ und ihre In­­teressen in seiner Weise fahrt. Von den Fiatern wird gefordert, daß sie auf den Bahnhöfen warten, bis einmal ein Fren­­der kommt, der eine Fahrt in die Stadt machen will. Sie bezeichnen es als un­­lauteren Wettbewerb, daß die Beliter von Privatfahrzeugen ihre Wagen aus deren Personen zur Verfügung stellen und verlangen die Abstellung dieses Uebels. Sie richten auch an die Befißer von Privatfahrzeugen den Appell, ihnen in­­­ieser Hinsicht seine Konkurrenz zu machen und jede Bitte um eine Privat­­fuhre mit dem Hinweis auf die mißliche Lage der Lohnfuhrwerker entschiedenst abzumessen. Anzeige. Die Dedenburger Einwoh­­nerin Frau Selma 53. Dedenburger Gemerbebehörde angezeigt, weil sie ohne Gemerbeschein gemerben­mäßig Lampenschirme erzeugte und ver­­faufte. Ein Kalb mit jechs Füßen. In der Gemeinde Gögänfa (Komitat Eisenburg) warf die Kuh des Lands­mannes Johann Lendvai ein Kalb mit sechs Füßen. Das Kalb ist nach einigen Tagen verendet. wurde bei der.­­ Die Vorzüglicher Rotwein LUDWIG SASS aufmerksame Be­­: GASTWIRT. der K­ 77 Guter Weisswein per Liter . . . . . Spezialitäten per Liter . K 12.000 K 16.000 K 20.000 Rákóczi - Gasthaus ungarische Küche, neben der Karlskaserne. — Erstklassige dienung. Zahlreichen Zuspruch erbittet BAT

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