Tagblatt, Oktober 1925 (Jahrgang 3, nr. 221-247)

1925-10-01 / nr. 221

—­­ % Alleinige Anzeigenannahme für das Burgenland und Desterfeld : Desterreichische Anzeigen­­gesellschaft A.­­ Wien 1, Riemergasse 9. Anruf 70459, 70460. Anzeigenannahme für Ungarn und Bezugsanmeldungen : Lehenburg, Peälplak 56. Anruf: 19. Sinzelblatt dagi NNNNA KREKNNNN KANNÁK KKN: 8 Groschen Generalanzeiger Gelangt mit Ausnahme von Sonn und Feiertagen täglich nachmittags zum Versand, Probeblatt wird kostenlos zugestellt. Solge 221. für das Burgenland 8 (Oedenburger Zeitung) Anzeigenberechnung laut Gebühren­donnerstag, den 1. Oktober 1925. Hauptschriftleiter: Adolf Pälffy, Dedenburg Deähpiatz 56. Anrui 25. Spreditunden täglid 9—12 lihr. Verantwortlicher Schriftleiter: Arthur 3ita Sauerbrunn, Schulgasse 125. Einzelblatt: Groschen Bezugspreiß: Monatid 2 S, vierteljählig 6 S — Einzelblatt an Wocentagen 8 g, an Sonntagen 12 g. Arbeiteraussperrung in der öster­reichischen Waffenfabrik Gtehr. Wien, 30. Sept. Die „S Korrespon­­denz Wilhelm“ meldet: Die Arbeiter der Oesterreichischen Waffenfabrik­gesellschaft in Steyr haben vorgestern abends das Direktionsgebäude befett, Bunktionäre des Werkes insultiert und sogar mithandelt und versucht, die Rücknahme der von der Generaldirek­­­­tion angesprochenen Entlassungen­ durch Gewalttätigkeiten zu erzwingen.­­ Die Generaldirektion hat daher die A­u­s­sperrung und Entlassung der­ Arbeiter verfügt. Yns Kommunistenkomplott in Ungarn. Budapest, 30. Sept. Die Polizei tt­ießt mit der Abfaljung eines zusam­­menhängenden Protofolls beschäftigt, das in den nächsten Tagen abgeschlossen sein wird. Einige der Verhafteten sollen noch freigelassen werden. Die übrigen gelangen unwahrscheinlich vor die ges mwöhnliche Gerichtsinstanz, weil das Ausnahmsgericht innerhalb drei Tagen sein Urteil fällen müßte, was an­­gesichts des umfassenden Materials un­­möglich erscheint. P­olizeiliche Erhebungen in Wien. Wien, 30. Sept. Auf Grund der der Wiener Polizei zugekommenen amt­­lichen Darstellung der Budapester Poli­­zeibehörde, w soweit sie sich auf Wien be­­zieht, hat die Wiener Polizei mit den eingehendsten Erhebungen eingeseßt, Die zur Stunde noch nit abgeschlossen sind. Die dritte Mount Everest-Expedition. London, 30. Sept. Im nächsten Jahre wird die dritte Mount-Everest- Expedition, die wieder von SOberst Bruce geleitet sein wird, aufbrechen. Die Expedition sollte ihre Reife schon seit einiger Zeit antreten, doch hat sich bis sept die Bereilfigung der tibetanischen Ne­­gierung verzögert. Rm. Die Festung Sueida geschleift. Beir­ut, 30. Sept. Die Fettungs­­iwerte von Sueida sind von den Tran­­zofen geschleift worden. Eine neue Offensive ist in Vorbereitung. ra SI Firmung! | Tief reduzierte Preise. Von Taschenuhren .. . . . . K 80.000 Nickel- und Lederketten . K 12.000 Silberkollier mit Maria . K 20.000 Goldringe samt Gra­­vierung K 60.000 aufwärts [1 Altbekannt — solid. Reichste Auswahl. Alle Arten Gravierungen. Beste Repar­aturwerkstätte. Schwerak Ferenc Sopron, Värkerület 15. Die englische Arbeiterpartei gegen die K­ommunisten, London, 30, Sept. Mehr als 1000 Delegierte, die 3,2 Millionen Ar­­beiter vertreten, nahmen in Liverpool an der Eröffnungsfigung des Jahresfongres­­fe der Arbeiterpartei teil. Bei der Abstimmung über Die Zulassung der Kommunissten ergaben sich 321.000 Stimmen für und 2.945.000 Stimmen gegen die Zulassung­­ der Kommunisten, die demnach­ auch sei: Die im redaktioneren Teil (Burgenland, Oedenburger Nachrichten, Bühne und Kunst, Filmmesen, Eingesendet, Offener Sprechsaal) enthaltenen entgeltlichen Mit­­teilungen sind dur­­­ gekennzeichnet. nahen en ae re "ee terhin außerh­alb der Arbeiter­­partei bleiben. Bourgeois gestorben. Paris, 30. Sept. Der französische Polizifer, Gelehrte und Bazifist Leon Bourgeois ist im 75. Lebensjahre gestorben. Er widmete sein ganzes Nen­­nen der internationalen Friedens­­konferenz in Haag. Alle Bekenner des Friedensgedankens werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren, — Gemeinderatsfigung in Sauerbrunn. Am 25. b. fand um 7 Uhr abends unter dem Vorsitz des Bürgermeisters Matthias Buchinger eine Gemeinde­­ratsfigung statt, in der zum Beschlusse er­­hoben wurde, mit der Fortlegung der Regulierungsarbeiten des Promentde­­mweges gegenüber dem Heldendenm­al zu beginnen. Die Landesregierung wird er­­such­t werden, zur Fertigstellung d­ieser Notstandsarbeiten technische Hilfskräfte zur Verfügung zu stellen. Ebenso wid wegen Beitragsleistung zur Tilgung der Kosten an die Kurkommission und an die „Industrielle Bezirkskommission” heran­­getreten werden. Dem Ansuchen der israelitischen Kul­­tusgemeinde wegen Abtrennung des ka­­tholischen und jüdischen Friedhofes durch eine Mauer, wird insoferne zugestimmt, als die­ Gemeinde bereit ist, zur Errich­­tung einer Holzwand auf Betonpfeilern 50 Prozent beizutragen. Die hiesigen Zimmerleute Heiß, Nanz und Trittrem­­mel werden im Slonfurrenziwege aufgefor­­dert werden, ihre Offerte einzusenden. Das Ansuchen des Hausbesigers Mi­­chael Sernfeld um Beb­illigung der Absperrung des Gehweges (sogenannter Waldweg) bei seiner Villa wird ein­­stimmig abgewiesen, da dieser schon durch Jahrzehnte der Oeffentlichkeit zur Verfügung steht und auch in­­ Hinkunft für diese benötigt wird. Herr 9. Bloc bittet um Ermäßig­­­­­­ung der Heimatrechtgebühren. ADB: gewiesen. Der erste Bejdluk mit der Zare, zweimal 400 Goldfronen, bleibt aufrecht. Die Aufnahme des Gustav Trent­­­mel in den Gemeindeverband wird in der nächsten Situng in Verhandlung ge­zogen werden. Die Zusicherung der Aufnahme in den Heimatverband erhalten: Johann Schntfo, Tare: 4 Goldfronen; Dr. Ni­e [ius Kraus, praft. Arzt in Wien, Tare:­s zweimal 400 Goldfronen; : Dr. Xrael Nappleaport, Rechtsammalt, tare: zweimal 300 Goldfronen und Dr. Simon M­eis, Tare: zweimal 400 Goldfronen. Eine lebhafte Debatte ruft der Antrag der Markthöferinnen wegen B Verlegung­­ der Marktstände während der Winter­­monate hervor, wobei zu bemerken it, daß erst vor kurzer­ Zeit über deren Baunich ein eigener Marktplan errichtet wurde. Die Gemeinderäte Tuiher (©. VB), Stodinger­­ (Sozialdem.), Niegler (GBP) und Grohbmann (Sozialdem.) sind entschieden gegen die Verlegung des Marktes während der Wintermonate, wobei GR. Tujder ganz richtig bemerkt, daß jede Stadt auch während der Wintermonate ihren Markt­­plan beibehalte; den Witterungsverhält­­­­nissen entsprechend könne man biesen! nicht alle 14 Tage verlegen. n­ Mit der Zus­­­timmung des Antrages würde man sich auch eine große Blóße geben. ‚OR. Ignaz Knoter (dristlichíva.) tritt für die Verlegung des Marktes wäh­­rend der Wintermonate ein. Bürgermeister Buchinger nimmt johin die Abstimmung vor. — Einstim­­mig abgelehnt. Der Dringlichkeitsantrag oetrefts Reparatur der „Baul-Quelle“ wird einverständlich auf die Tagesordnung ges­etzt. Nach Berichterstattung duch den und eingehender Beratung wird Aufforderung des Inhaltes zu richten, die beanstandeten Mängel sofort (läng­­tens im Monat Oktober) zu beheben. Von der Inangriffnahme der Arbeiten ist die Gemeinde umgehend Der Zuschrift, megen XVerfil­mkurortes einem für Propagand­:zmete Kostenbeit­rag­t, wire folge gegeben. &3 wird beschlossen, Sie Totalansicht Sauerbrunng und ven schönsten Bunste verfilmen zu Lafer. Betracht fommt: die der ndewiese, 190 das ei­e zu NK an dürfen, emergisch Protest erhoben wird. Die Großgemeinde Sauesbriren schlieht in diesem Brot ein­jgreiben an und tritt dafür ein, Jak Die aufrecht erhalten­ bleiben m­ögen, die betraf: Gemei­nen Kaffeehaus, das Sanato­­r­ium Grimm und die neue Quelle Auch der Spyarb­lat­fell bei Ausübung des Sportes verfilmt werden. Die erste Vorführima dieses Propagandafilms, der zur Hebung des österreichischen Fremdenverkehrs dient, wird vor dem Volferbund stattfin­­den. Die Gemeinde Deutschfreuss übersendet zur Unterschritt und Zustim­­mung ein Schreiben, in dem —­acsen die Abschaffung Der re­cie in Zukunft nur mehr durch. Die richte oder öffentlichen Notare in früheren diesbezüglichen Bestim­mungen an heute­­ die Vorsichenden beschlossen, an Dr. Grii­m vung des mt Kurpark, In i 3. Jahrgang. Nach weiterer Erledigung einiger n­ dt wichtiger internen Ungelege­nheiten schliegt Bürgermeister Buchinger mit Danfesworten um 9 Uhr abend? Die Situng. | | Grundspekulation. Eisen­st­adt, 29. Sept. E3 ist immer so gewesen: Wenn ir­gendiwo eine Stadt in das Zeichen des Aufblühens trat und eine verheigungs­­volle Zukunft strahlend ihren Einzug hielt, da schlich sich im Freudensgewimmel nebenbei (mt Harpagongesicht) auch Die Grundspekulation ein. Der schlichte Bür­­ger, mit einigen Quadratmetern eigenen Bodens unter den Faken, smird über Nacht zum Grundspekulanten und mästet ih im Halb­traume mit den ü­ppigen Möglichkeiten phantastischer Milliarden­­gewinne. Nur im brasilianischen Urwald, t wo man den Grund vom lieben Gott ge­­schenkt bekommt und ihn bloß den Raub­­tieren abringen muß, gibt es solche nicht.­­ Sonst überall, wo jede Handbreit­schulle in den Grundbüchern der Zivilisation eingemerft wird, führt die Grundspeku­­lation sogleich ihren Bitustanz auf, sobald ‚Die Silhouetten neuer Gebäude am zu­­künftigen Städtebild auftauchen. So auch in Eisenstadt! Als man noch weit davon war, unsere­­ Vaterstadt als Landeshauptstadt betrac­­hten zu können, hat die Frage Voraussicht­­­egen ihre Pläne zurechtgelegt, es begann im stillen eine Grundspekulation. Seither entstanden Interessentengruppen und­­ Grüppchen, die sich am Baugrund festieß­­ten und nicht vom Plate zu fliegen sind. Seither erscheint aber auch alle Baumög­­lichkeit ausgeschlossen zu sein. Gerade in jener Gegend der Stadt, wo die Ver­­größerung naturrgemäß eintreten müßte, sind die Baupläne im Preise ungemein gestiegen, es kann dort nur jener bauen, der­ troß der heutigen Geldnot über Un­­summen verfügt. Die Herren Bauspeku­­lanten fiten gleich einer Spinne in der Mitte des Baugrundes und warten, bis ich ein unfruldiges Käferchen darin ver­­fangen wird. Möglich, haß sich einer fin­­det, der sich einspinnen laßt, möglich, daß dies nie der Fall sein wird. . . Denn je Erfahrung lehrt, wie es auch schon anderswo geschehen ist, daß eine im Werden begriffene Stadt sich mit einem Rut über alle Grundspekulationen Firmung Taschen-Uhren . . . v. Silber-Ketten. . . . „ „ Nickel- u. Lederketten “ „ Silber-Halskollier . . „ „ mit Maria etc. etc. 3 s 70.000 30.000 10.000 18.000 aufwärts, 50.000 120.000 100.000 200.000 Gold-Ringe, -200 fein . v. Gold-Ringe,14 Kar. Gold „ » Gold-Ohrgehänge, 14 K.G. „ Gold-Halskollier, 14 K.G. „ Gold-Armbanduhren,iar.G. „ „ 450.000 et. etc. aufwärts. 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