Tagblatt, November 1925 (Jahrgang 3, nr. 248-272)

1925-11-01 / nr. 248

«.’.:·..·.-.-««--»«J TER Tagblatt 1. November 1925, Nr. 248, Hornstein. G­asthauspacht. Liner Gemeindegasthaus wurde der furzgem berpachtet. Ueberraschend­ ist, daß bis jebt nur eine Bachtsumme von 800 Säil­­ling bezahlt wurde und diese nun 2700 Schilling für 48 Jahr beträgt. Seite 2. Sonntag Grabenrunde Nr. 17 (neben der Fleisch - Markthalle,) Käse, Salami, Sarülnen, Konserven Karl Gillig u.­etásak in a Auswahl bei en alt a. Szechenyiplatz 17, Telephon 125 gebratene Opanferkel, ein neues Schulgebäude zu er­­richten und mit dem auf 1% Mil­­l­ionen Schilling­­ veranschlagten Bau noch in d­iesem Jahre zu beginnen, so wird man der Gemeinde Ruft gewiß seitens des Bundes und des Landes bei den noch schwebenden Ver­­handlungen aufs weiteste entgegenkom­­men. Neues Schülerheim. Der Mittelschule ssl übrigens auch ein neues Schülerheim angegliedert wer­den. Auf diese Weise wird auch jenen der Besuch der Mittelschule ermöglicht, die sonst wegen der Entfernung und der schlechten Verkehrsverhältnisse besonders im Winter darauf verzichten müßten. Diesbezüglich sollten die Gemeinden aus der Umgebung der Stadt Aust und auch jene des Seam­­nfels der Rufter Ge­meinde helfend beistehen. A­s Morbild soll ihnen die Umgebung Fürstenfelds dortschweben. Fürstenfeld ist bekamntlich eine steiermärkische Gemeinde und liegt an der burgenländischen Grenze. Ms der Staat aus Sparsamfeitsrüd fichten die dortige Bundesrealschule, die von burgen­­ländischen Kindern start­en wird, auflasfen wollte, da Schlesien sich d­ie steirischen und ER­AR ländischen Gemeinden 311 z fammen und ließen dieser Schule die weitestgeh­ende Unterstüßung zusommen.. Die Nuft umgebenden Ge­meinden sollten seinen Augenblick zögern und dem Beispiele der Gemeinden bei Fürstenfeld fast Neues Hotel. Wenn nun die Mittelschule in das neue Schulgebäude übersiedeln wird, ge­denkt die Stadt Rust das alte Gebäude zu einem geräumigen, modernen Hotel um­­zubauen, um auf diese Weise Den mac­henden Anforderungen des rende­­rber­­kehrs im Rufter Gebiete besser ents­prrchen zu können. Diese Neuerung in Ruft muß mit der größten Anerkennung und Treude begrüßt werden. In Wien hört man nur gar zu oft die Meinung­­ auf werden, Dab es im Burgenlande recht schön wäre, der Reusiedlersee unvergleich­lich in seiner Eigenart sei, aber was tum, wo schlafen, wenn es zu wenig und nur mangelhaft ausgestattete Hotels gebe? Und daran ist viel Wahres, dies müssen wir bekennen. Wenn i­ir aber wie Eisenstadt, Aust, Mörbisch fm, moderne Hotels bauen, werden wir nicht nur Wiener Ausflügler auf einer Tag, sondern auch Sommerfrischler für die ganze Saison ins Burgenland Sefonmmten. Ende gut, alles gut. Wie be­­reits erwähnt, eri­artete m­an im nörd­­lien Burgenlande den vergnngenen Sonntag, den 25. Oktober, mit einer ne­ willen Nervosität. Man war der Mein­­ung, daß der Aufmarsch der angefindig­­ten 8000 Schutbündler Zusammensteße mit politisch anders Sofiniten herbei­­führen wird. Zum Glaf waren diese Befürchtungen nicht unutmendig, das Herbstmanöver wurde es noch begonnen hatte. Manche Abteil­­ungen der Schutbündler konnten jedoch­ nicht zur Zeit von der Nichtabhaltung der Uebungen verständigt­­ werden und so tra­­fen etwa 300 Mann mit Sieben Raftautos wnd mehreren Anhänge­­wagen mit Stahlhelmen und Spaten versehen in Loretto am Leithagebirge ein, zogen dann nur die Wälder der Leithaböhen wurd trafen in Gisen­­stadt ein — wo sie es sich in mehreren Erkrankten hochgradig blutarm waren — wohl manchem fiel das blasse Gesicht der Brennberger auf — konnte ich zu meiner Ueberraschung wahrnehmen, daß sich ges vade bei polnischen Arbeiter, die lange nicht jene gute Nahrung zu sich nahmen, wie die Brennberger selbst, obwohl sie an der Wurmkrankheit litten, fast seine Folgen Derselben zeigten. Mir war die Sache anfangs nicht recht erklärlich. Doch bald glaubte ich den Grund darin ge­funden zu haben, daß Diese Leute den rohen BZmiebel in großen Mengen aßen. Hatten vielleicht die in der Zwiebel vor­­handenen ätherischen Dele und Säuren irgend­einen schädigenden Einfluß auf das Wesen des sonst sehr widerstands­­fähigen Wurmes (Ankylostoma hominis), abhtöten konnte der­­ Zwiebelm­ollen die Barasiten nicht und so mußte der Grund wohl irgend anderswo gelegen sein. Diese unleugbare Tatsache, die ich bei den pol­­nischen Arbeitern wahrnahm, hatten mich im Jahre 1906 bereits veranlaßt, den Zwiebel durch den bekannten Chemafer Dr. Max Schneider, Direktor der ges­wesenen Hofapothese, untersuchen zu lassen, und da ergab die Analyse des Zwiebel­­saftes wohl manche Aufklärung, die ich dermalen aus patentamtlichen Gründen weiter nicht erklären kann. Ich will noch das eine bemerken, daß dem Zwiebel im gerösteten Zustande die Fähigkeit zus­­ommt, den Speisebrei durch längere Zeit im Magen zurüczuhalten, wodurch eine bessere Ausnüßung der­ genosfenen Speisen und in Verbindung damit eine bessere Ernährung im B Zusammenhange steht. Ueber den Knoblauch habe ich — außer als gelindes Bandwurmmittel — seine besonderen Erfahrungen, doch dürfte er sie in feinem Wesen mit dem Zwiebel decken, da beide ein und derselben Pflan­­zengattung — den Kreuzblütlern (Cruzi­­feren) — angehören. Soviel aber will ich Doch verraten, Daß beide Pflanzen eine Reihe von ätherischen Delen und Säuren enthalten, welche um einen eventuellen Steilmert mit den beiden Gemächten zu erzielen, zum Teile weggeschafft, zum Teile chemisch umgearbeitet werden müssen. ch habe mich daher vor­ einigen Wochen mit der chemischen Fabrik Bayer & Comp. diesbezüglich und Einvernehmen gejegt und das I­nteresse Dieses Unternehmens gewonnen. Hoffentlich­ wird es dort ges­u­ngen, jenes von mir vermutete P­räs­­parat zu finden, welches gegen Bit­armut und allgemeine Körperschwäche auf Basis von Nervosität mit chronischen Magenleiden verschiedener Art als Heil­mittel wird Verwendung finden können. Die Erfahrungen der von mir fallweise angeordneten Schiebelfuren — den Knobb­lauch halte ich für längere Zeit genom­­men aus theoretischen Gründen für nicht ganz harmlos — haben mich befriedigt. Ein Allpeilmittel ist natürlich seine der beiden Pflanzen, ich möchte bloß dahin taten, den Knoblauch nicht planlos in großen Mengen zu verzehren, da durch das in ihm enthaltene scharfe Del, wel­­ces dem Senföl nahesteht, Neizungen der Nieren entstehen Fannen, Weiswäsche, Strümpfe am vimesten sa „Rosenberger Sander, Gasthöfen gut gehen ließen. Gegen Abend fuhren sie dann mit den Raftautos wieder von Eisenstadt ab. Alles in allen, es war ein ganz gemütlicher Tag der 25. Oktober, er­st, bant der Einsicht, zu sei­­nem „schwarzen Sonntag“ geworden. Enttäuschung blieb nur in den Schennen vom Neusiedlersee bis zum Leithagebirge zurück, denn die Wirte rüsteten für einen recht großen Gästeverkehr, der jedoch in­­folge Ausbleibung des Herbstm­anöpvers ebenfall­­s wegfiel. Zur Eröffnung der Pintafelder Bahn. Im „Wiener Fremdenblatt” bes­chäftigt sich Jacques Jaeger im Zu­­ee­ntide mit der Schilderung der Hartberger Ausstellung ausführlich mit der Eröffnung der Pinkafelder Bahnlinie. Auch er anerkennt die große Wichtigkeit der Eröffnung dieser Bahnlinie, die nicht nur den Südburgenländern Wien leichter erreichbar macht, sondern aus der der Oststeiermarkt und besonders Wien große Vorteile erwachsen. Nun wird in wenigen Wochen — meint Jacques Jae­­ger — die Strecke von Friedberg Pinfa­­feld zur Verbindung der Oststeiermark mit dem Burgenland eröffnet werden und damit eine, wenn auch scheinbar kleine Verkehrslinie weiten geographischen Räumen dienstbar und nugbar gemacht. Das Burgenland bietet an seinen Grenzen­­, verkehrstechn sich nur einen Torso, einen Teil dieses Torsos nun wird zum Ganzen umgestaltet durch­ die neue Bahnlinie, die von Osten her einen durchgehenden Ber­­keht über das Burgenland nach der Ost­­teiermark und im weiteren Zuge nach Innenös­­terreich ermöglichen soll. Es wird sich in dieser Relation auch für Wien ein Vorteil ergeben, da man von der Bundes­­hauptstadt von nun an über Aspangr Friedberg auf kurzem Wege nach dem Burgenlande und weiterhin nach West­­ungarn gelangen kann. Unter die Räder geraten. Aus Di Stadt Schlaining wird gemeldet: Der hiesige Straßenwärter Stephan W­u­­fitich fuhr vor kurzem mit seinem Wa­­gen, der mit Rüben schhver beladen war, vom Tselde heim. Aller Wahrscheinlichkeit nac­ht Wufitich während der Fahrt durch Unvorsichtigkeit abgeglitten und kam unter die Räder. Der schi­er belastete Wagen fuhr über ihn und verletze ihn schwer. Er mußte im das Spital nac­­h Oberswarth übergeführt werden. Todeserklärungen. Auf neues An­­suchen der Angehörigen werden nach dem­ 31. Juni 1926 folgende im Weltkrieg ge­­fallene oder verschollene Burgenländer für tot erklärt. Franz Freidl, geboren am 11. De­zember 1898 in Neusiedl am Fer, ist im Juli 1918 an den italienischen Privat­­schaupla abgegangen. Lebte Nachricht vom 16. Oktober 1918, seither vers­­chollen. Johann Roth, geboren u 15. Februar 1889 in Nettenbach, Bezirk Oberwarth. Lebte Nahhrit vom wufft­ischen Kriegsihaupla im März 1915. In der Zeit vom 11. bis 18. April 1915 vermißt. Georg Stangl, Korn am 20. April 1892 in Sennersdorf, ist 1914 an den russischen Kriegsihauplag abgegan­­­gen. Lebte Nachricht aus Nam! Zn­­­fang Jänner 1916; angeblich gefalen, jedenfalls seither verschollen, lieber Knoblauchfuren. Bon Med. Dr. Hugo Goldman. Seit einigen Jahren macht der sonst im allgemeinen nicht überall als Küchen­ mwürze beliebte Knoblauch als Allheilmittel im Bolfe eine Art Siegeszug durch die Welt. Sch­lage berechtigt durch die Welt, weil man allerorts von Knoblauchfuren hört. Interessant mag es fein zu hören, daß mir über meine Anfrage bezüglich des Wertes bes Knoblauch als Heil­mittel ein bedeutender Wiener Kliniker vor nicht allzu langer Zeit bloß das­eine mitteilte, daß er unaufhörlich von Bat­tienten über den Wert des Knoblauch bez fragt wird, er aber selbst sich jeder wei­­teren Aussage über den Heilwert enthielt. Nun habe ich vor vielen Jahren, als ich als Werfsarzt in Brennberg die Wurm­­krankheit der Bergleute studierte und mit bestem Erfolge bekämpfte, folgende Be­­obachtung gemacht. Die Wurmfrankheit der Bergleute erzeugt durch Einwirkung von Parasiten eine Zerstörung der Blutkör­­perchen und führt in den tropischen Ge­­genden, woselbst diese Krankheit sehr ver­­breitet ist, vielfach zum Tode. Als ich nach Breunberg kam, waren zirka 97%), aller Grubenarbeiter von der Wurm­­frankheit befallen, die sich in einigen Fällen auch auf die Familienmitglieder übertragen hatte. Während nun die meisten abgeblasen, bevor Parfümerie „Korze“,­Krabenrunde 109 teilt zur gefl. Beachtung mit, dass die öffentlich Angestellten bei ihrem Bezug von erst­­klassigen in- und ausländischen kosmetischen und Haushaltungsartikeln — trotz der b­lligen Preise — noch eine separate Ermässigung geniessen. Kommissionslager u. Verkaufsstelle der Fürstl. Esterházy'schen Forst- und Sägeprodukte Julius Lang, Dampisägewerk Sopron, Raaber-Babnbofstrasse Telephon 551 Bezimmertes Bauholz, Bretter, Latten, Dielen­­holz, Buchenholzkohle, 7220 geschnittenes Bauholz Eichen- und Buchen-Schnittmaterial, Fichten­­stangen (Raffen), Rad-Feigenholz, Weinstecken Buchen-, Eichen- und Fichten-Brennholz ..... .. Stauffer-Käse feinste Qualität 3030 Erstrangiger engl. - französischer Dam­en-Modesalon HANZEL 1599 für Mäntel, Kostüme, Toiletten, Rinderkleider eln. Daselbst wird auch Unterricht in Weiß- und Kleidernähen erteilt. Billige Preise! Theatergasse 12. 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