Tagblatt, Januar 1926 (Jahrgang 4, nr. 1-25)

1926-01-01 / nr. 1

Alleinige Anzeigenannahme für das Burgenland und Desterrei: Testerreichische Anzeigen­­gesellschaft A.-G. Bien­ich, NRiemergail: % Anruf: 70459, 70460, Anzeigenannahm­e für Ungarn und Bezugsanmeldungen : Dedenburg, Deutplag 56. Unenf: 19. 12 Aroschen Generalanzeiger für das Burgenland 12 sorge 1. . SEKERNNNNENNNN NEBEK ENNE Selangt mit Ausnahme von Gonnz und getertagen täglich nachmittags zum Versand, Probeblatt wird Fostenlog zugestellt. ATLLEETTLELEILELTLEILELLELLEU­TE TEITETTTT (Dedenburger Zeitung) Anzeigenberechnung laut Gebühren Bezugspreis: Hauptschriftleiter: Adolf Pälfiß, Debenburg Denkpleiz 56. A­nruf 25. Sprechstunden täglich 9—12 Uhr. Verantwortlier Schriftleiter: Arthur Zita Sauerbrunn, Schulgasse 12. Monatlich 2 S, viertejählich 6 S — Einzelblatt an Wochentagen.8 g, an Sonntagen 12 g. TEE TEE ELTERN 6 4. Jahrgang. Freitag, den 1. Januar 1926. Einzelblatt: @roschen Einberufung der ungarischenations­­versammlung für 14. Jänner. Budapest, 31. Dez. Eine Gruppe von Abgeordneten hat die vorzeitige Einberufung der bis zum 14. Jän­­ner vertagten Nationalversammlung durchgeseßt, und szivar mit der Begrün­­dung, daß die Sohwasserschäden besprochen werden müssen. Graf Ap­­pondys wird in einer großen Rede auf den nationalen Charakter der K­atastrophe und die Nachteile der Triano­­ner Grenzziehung hinweisen, auf die die seit einigen Jahren sich wieder­­holenden Hochkvassek­atastrophen zurück­­zuführen sind. Der Generalsekretär der „Griwahen­­den U­ngarn“ verhaftet? Wien, 31. Dez. Wie das „Neue Wiener Tagblatt” aus Budaprest meldet, in dort Dr. Desiderius Nagy, Generalsekretär des Vereines der „Krnmwa­­chenden Ungarn“, wegen verschiedenen zum Schaden der ungarischen Restipar­­faffa verübten­ Schhedmanipulationen verhaftet worden. * Der Brand in Neufeld. Wie uns aus Wiener Neustsht gemeldet wird, sind bei dem vorgestrigen Brande in der Neufelder Sutefuhr­i d Dreitausend Gallen Inte und Hans im Merte tot einigen Mil­­liarden verbrannt. Die Leiche des tödlich verunglückke­ i Senermehrmernes, es ist dies der­zeit vier Mochen verharga­­tete Schloffer Menıfel aus Eichenfint, konnte exit gestern früh im verfehlten Zustande aus den Trümm­ern geborgen werden. Beschiebung der Konferenz der Kleinen Entente. Belgrad 31. De. Nach eimer ‚Meldung der Belgrader , Bravda" wurde , wegen des bevorstehenden Prager­ Be­suches des polnischen Ministerpräsidenten und der Genfer Reife des Dr. Beneid die Konferenz der Staaten der Kleinen Entente auf das Frühjahr ver­­schoben Die Konferenz findet in Veldes statt. >. die Hochwasserfatastronde. Budapest, 31 De. Wie die hydro­­graphische Sektion des Aderbaumministes­riums meldet, hat bei Tofaj ein Au­­flauen der The­ f begonnen. Die folge neuerlichen Hochwaifers im Ab­­schnitt der Weißen und der Schi­arzen Körös ist das Wasser in Bérés um 48 Zentimeter gestiegen. Im Ueberschvemmungsgebiet werden die Bhut- und Rettungsarbeiter eish­aft­­ fortgesegt. Der Wolfsiwohlfahrtsminiter hat 100 Millionen Kronen zur Verfüg­­­ung gestellt. Der Finanzminister hat die Einhebung von Staterm im Inundes­tionsgebiet fittiert. Der durch die wechserende A Wirfung des Hochwassers­ verursachte Schaden hat fi auch nicht annähernd absichten. Die Hoffnung, daß iwenigstens die Wus­­saat unversehrt bleiben werde, hat sich nicht erfüllt, da das Hochmalser s­ehr viel Gerölle mitführt. Beruhigende Antwort Rumäniens, Budapest, 31. Dez. Auf das diplo­­­­matische Einschreiten­ der ungarischen Re­gierung bei der rumänischen Regierung in der Frage der Hochwasserschäden, die von den aus Siebenbürgen in­ das unga­­rische Tiefland mündenden Flüssen ver­ ursacht werden, ist von der rumänischen Regierung die beruhigende Mut­­wort eingetroffen, daß sie i die Sach­­organe und Behörden beauftragt habe, unverzüglich alle gebotenen Verfügun­gen zu treffen, um die drohende Hohlwasser­­katastrophe abzuwenden. ers 0 Ermordung eines chinesischen Generals. Bejing, 31. Der Auf einen in Xangfang eintreffenden Eisenbahnzug, in welchem sich General Siushutihonga befand, ist eine Bombe geworfen wor­­den. Der General und einige Angehörige seines Stabes wurden getötet. +. >-90— JV >­+Co­­> Pe N > © Fe GERIET Die kriegerische Türkei. London, 31. De. Aus Kon­­­stantinopel wird gemeldet: Der neue oberste Kriegsrat trat in An­­gora in Anwesenheit des Ministerprä­­sidenten Samet-Bajha unter dem Baris des Präsidenten Mustaaha Kemal-PBaiha zusammen.­ Lebie­­rer erklärte, daß die Türkei eine s­tarre Armee brauche. Er beantragte die Prüfung aller Fragen, die zur Erhöb­­ung der Shlagkraft und Kampfesstärfe die Heere3 einer Lösung bedürfen, eineinhalb Millionen YArbeitslose in Deutschland. Berlin, 31. Dez. Wie die „WBoffische Zeitung“ mitteilt, beträgt die Zahl der Arbeitslosen in­­ Deutschland einein­­halb Millionen und ist somit nicht wesentlich niedriger als die Arbeitslosen­­zahl in England. Die im redaktionellen Teil (Burgenland, Oedenburger Nachrichten, Bühne und Kunst, Filmmesen, Eingesendet, Offener Sprechsaal) enthaltenen entgeltlichen Mit­­teilungen sind durch + gekennzeichnet. 9. . Gelbständigkeit. Eisenstadt, 31. Des. Su alten Oesterreich, zur Zeit Der Statthalter, war er mit der Mftionsftei­­­heit der Länder schlecht bestellt. Die­­ Landtage waren Scheingebilde, durften verhandeln, setten Endes mußte aber doch das geschehen, was im Mittelpunkt aller Staatsgewalt, in Wien, vorgeschrie­­iben wurde. Von enem freien, selbst­­ständigen Mutswirfen des speziellen Tiro­­ler, Steiermärk­schen um, Bolf3miffens wollte man bei den damaligen Herren der Macht nichts willen und sogar in den liberalsten Kreisen wünschte man nicht, daß die einzelnen Länder zur politischen Macht erhoben werden sollten. Seit dem Hernste 1918 ft es anders geworden. Die Länder sind zu politischen Tartoren erhoben, heute muß es si die Zentralmacht in Wien sehr oft gefallen lassen, daß im Fleinen Reiche das geschehe, was die Länder vorschreiben. Aißterdem machen die Länder innerhalb ihrer Lan­desgrenzen, was ihnen” wohlgefallie­st: Sie genießen fast auf allen Gebieten des kulturellen und sozialen Lebens­­ umschränkte Freiheit, können sich ihr flei­­nes Land so gestalten, wie es seiner ker­­sünlichen Eigenart am besten entspricht. Dreinreden kann der Bund höchstens dann, wenn er Geld heraibt... Dieseslvertvallertt der Selbständig­­keitd wurdes auch dem jüngfkch und­ lande,dem Burgenlande,zuteil.Kaum noch den Kinderschuhen entnssusch sein jvurdec großjährig erklärt,darffeicher sein i kleines ssein i nach seinem Cåxisschikdkext bein­alten. Am Tage der Nahresiwende, noch aus­­getobten politischen Stürmen, xeizt es uns nun, ‘einen Bli in das entscch­un­­dene Jahr zu werfen und zu fragen, ob das Burgenland das wertvolle Gut der Selbständigkeit wohl wirflich zu feinem · Sit man sich bei uns bewukt geworden, Nuten handhabte? des großen Glückes was es bedeutet, von allen hemmenden Raten befreit, sich nach seinem Fasson ausleben zu dürfen? Wir wollen heute diese selbstgestellten Stagen nicht beantworten, sondern uns an die Hoffnung festflan­m­ern, daß das kommende Jahr an Errigkeit, zielbewuß­­ter Arbeit, Lösung ungelöste­ Probleme uns das vergüten werde, was uns bi heute, dem leßten Tage des Jahres, bef­lagt wurde. Wir wollen glauben, da im neuen Jahre jenes glückliche,­­ Fortschritt­­­ige Burgenland erstehen werde, das unser Heimatland schon heute sein könnte. ie politische Lage. Eisenstadt, 31. De. In den legten Tagen hat sich die poli­­tische Lage im Burgenland gebessert. Es ist eine gewisse Milderung der Gegen­­fäße eingetreten, man trachtet nach Me­gen und Mitteln, durch die ein Frie­­densschlusß erzielt werden könnte. Der Friede wird von beiden Sei­­ten angebahnt. Das burgenländische Organ der Christlichsozialen führt in einem seiner Artikel aus: „Es würde den politischen Kampf aufs tiefste Niveau erniedrigen, würde man vom Gegner nicht berab­l­­iegen. Da er von demselben ehrlichen Willen geleis­­tet wird, den man selbst Hat. &3.ist dies eine­ gewiß begrüßenswerte Meußerung. Das Merkwürdigste ist aber dabei, daß diese Annäherung seitens Der Sozialdemokraten nit mit Hohn zu­­­rückgetriefen wurde, wie es noch 097 eini­­gen Wochen der Fall getreten wäre. Die beantworteten diese Neuerung mit ei­nr Trage: Wie aber kann man zu einer Ver­­ständigung gelangen? Sie fragen darum so höflich, weil auch sie das Bierlose des im vergangenen Herbst und Vorwinter tobenden Kam­pfes eingesehen haben und sie zur Ansicht ge­langt sind, kann­ es nicht = 00 weitergehen. ER ER | Nur bestehen die Sozialdemokraten auch fernerhin auf ihre früher gemachten Hauptforderungen die ver­­langen: Eine Landarbeiterord­­nung, wie sie im März 1925 beschlossen wurde, Aufrechterhaltung des jeti­­gen Wahlrechtes zu den Bau­­ernkammern, wodurch das Wahl­­tet an den Ber­g von einen Joch Grund gebunden ist. Beteiligung an der Ver­­waltung des Landes gemäß der Stärke der sozialdemokratischen Partei. Und schließlich spielt bei ihren Forder­­ungen auch die Schulfrage eine wichtige Rolle. Die „Wunschliste” der burgenländi­­schen Opposfition ist also auch heute noch eine gewichtige und wird den Friedens­­vermittlern noch­ viel Kopfzerbrechen ver­­ursachen. Das eine ist aber gewiß, man will auf allen Seiten den Friedens­schluß, dessen Gelingen auch wir vom Herzen wünschen. Es ist aber auch dies das Bette, was mit dem burgenländischen Volke zum neuen Jahre wünschen können... Unterrichtsfurfe für Rand­­wirte. In den Spalten unseres Blattes ha­­ben wir schon oftmals darauf h­inge­­­wiesen, daß unsere Landwirte hauptsäch­­ig nach alter Methode ihre Felder “be­­bauen und so­ die große Fruchtbarkeit des burgenländischen Bodens nicht genügend ausnügen. Unsere Landwirte haben also noch sehr vieles an modernen Kenntnissen zu eriverben und sollten seine Gelegenheit versäumen, ihr Willen um die Bebauung des Feldes zu erweitern. In der od. schule für Bodenkultur in Wien werden mun­ auch im heutigen Winter Unterrichtsfurje für praftische Landwirte abgehal­­ten. Da sollte „jeder­­ burgenländische Landw­irt — und besonders die jungen Leute — daran sein, an diesem Kurs teilzunehmen. An der Zeit fehlt es je­ im Winter nicht und die besser Bemittel­­ten werden auch das Geld dazu herbei­­schaffen­­ können. Ueber­ die Wiener Unterrichtsfurfe liegt nug folgender Bericht vor: Die Vorträge werden an der Wiener Hochschule für Bodenkultur auch heuer nur dann stattfinden, wenn sich wie im Vorjahre genügend Iteressenten "mel­den. Darum sollen die Interessenten sogleich brieflich das Nestorat von ihrer­ Teilnahme verständigen. Zeit der Kurie: Dienstag den 23. bis Freitag den 26. Februar 1926. Ein­­schreibegebühr 10 Schilling. An Vorträ­­gen sind unter anderem in Aussicht ge­nommen solche über neues Agrarrecht, Agrarreform, das geltende landwirtschaft­­liche Arbeitsrecht, neuere und neueste Handelsdüngemittel, Rentabilitätsfragen in der Grünlandi­irtschaft, neue Einn­eichtungen im Milchoisjstall und Pflege der­ Obstbäume im land­wirtschaftlichen Obstbau. Am 24. Februar erfolgt eine Exkur­­sion in die Maschinenfabrik Seid, Staf­­ferau, am 25. Februar eine Vorführung netter nterfunchungsmethoden auf dem Gebiete des Pflanzenbaues, i — | ae 18 he Sees ie A ni ig

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