Tagblatt, Februar 1926 (Jahrgang 4, nr. 26-48)
1926-02-02 / nr. 26
«Wzswi,. V 2. Februar 1926. Nr. 26, Seite 2. Dienstag Zagblatt Lederniederlage Rundhöfer Grabenrunde 42 8 Gegründet 1800 für den Nebenbau notwendig sind, so geben Die getroffenen Weber einfommten die Möglichkeit, das dauernde Verbleiben solcher Arbeiten im Inlande zu verhindern. Die Kinder in der Landwirtschaft, gegen den Bund Schuhoberteile ständig auf Lager. De Landesgebäudesteuner erfuhr eine wesentliche Erhöhung. Ein Minderheitsantrag der Landbündler auf Herablegung der Landesgrundsteuer wurde mit Rüksicht auf die ungünstige finanzielle Lage des Landes abgelehnt. Sodann wurde das Budgetprovisorium bis Ende Februar erstrebt. Bei den Geseken betreffend die Landesverfassung und das Landesfinanzkontrollamt wurden die von der Bundesregierung gewünscten Hinderungen beschlossen. Ein Minderheitsam trug den Landbündler, wonach der Vorstand und der Vorstandstellvertreter des Landesfinanzkontrollamtes nicht Landtagmitglieder sein dürfen, wurde abgelehnt. Selbstmord eines burgenländischen Lehrers. Aus Miener-Neustedt wird gemeldet: Der 1bjährige Professor Boltan Solteß aus Neufeld an der Zeitha hat am 27. Januer nachts im, einem hiesigen Hotel eine größere enge Veronal genommen, um sie zu vergiften. Er wurde im bemußlosen Zustande in das Allgemeine Krankenhaus übergeführt. Auf dem Ende des S Hotelzimmers wurde ein Abschiedsbrief an seine Eltern gefunden. oe. Mattersburg , Charialdemokraten hatten vor kurzem der Bundesregierung ihre Forderungen eingereicht. Auf Grund eines Beschlusses des Kabinetts und nach eingehenden interministeriellen Besprechungen Bat Bundeskanzler Dr. Hamel einer Abordnung der sozialdemokratischen Partei, bei der Gewerkschaften unter Führung Wiener Bürgermeisters Seit, Die Antwort der Regierung auf die 14 .Briffe übermittelt. Schilling In dem umfangreichen Schriftstil sind die einzelnen Wünsche zu Gruppen nach den Problemen zusammendie sie behandeln. Für das Burgenland ist wichtig, zur Bekämpfung der Arbeitslosigkat daß in erster Reihe burgenländische Arbeiten gedacht sind. Es werden Arbeiten im Betrage von rund um Burgenland, in welchem die heimische landwirtschaftliche Arbeiterschaft dur ausländische Arbeitskräfte gefährdet werden konnte, wird auf Grund des Geietes die Verdrängung der inländischen Arbeiter verhütet. Was die Wanderarbeiter betrifft, die hauptsächlich 120 Millionen in der allernächsten Zeit vergeben, insbesondere für die Ausbesserung von Straßen am Burgenland. Für Bahnen oder Lieferungen in den Testen Wochen vergeben worden. Shut des burgenländischen Arbeitsmarktes. Für den Blumengarten kann man auch schon verschiedenes tun. So ist den Blumenzwiebelbeeten die Laubdede zu entfernen, jedoch legt man zum Schuße noch Neisig auf. Schlingpflangen werden geschnitten und angeheftet, Siersträucher ausgepugt und gepflanzt, Rasenplage und Ma Me Gegründet 1800 Die gefaßt, Nationalrat. Bekämpfung der Arbeitslosigkeit Dur burgenländische Arbeiten. Eine Verlängerung der Schulpflicht bis zur Vollendung des fünfzehnten Lebensjahres und ein Verbot der Verwendung von Pindern bei dem vollendeten fünfzehnten Lebensjehr muß für ländliche Gebiete wegen des empfindlichen Mangels an landwirtschaftlichen Arbeitskräften abgelehnt werden und könnte daher nun für größere, Städte und Industriegebiete in Betracht kommen. Auf diese Weise künftlich einen Bildungsunterschied zwischen zwei Gruppen der Bevölkerung zu miachen, wäre bedenklich. Todesfälle. Am 18. Janura ist in Riting Frau Marie Schiefer gestorben. IH Gatte und drei unmürdige Kinder und ihr Vater trauern um sie. — In Riting it vor furzen der Angestellte des Nitinger Bergmertes llerander Rosenstingl gestorben. Seine Frau und fünf unmündige Süinder betrauern ihn. — Im Binktafel> ist am 26. Januar Franz Schiller, meter des Modewarenhändlers Johann SHiller, im Alter von 80 Jahren, gestorben, — Bor Furzem it m Stoob Frau WVo- Bits, Mutter des Wirtschaftsbesiters Paul Woditsch, nach furzem Leiden ver: | Schiedenn. Burgenländische Prozesse vor dem Verfassungsgerichtshof. Aus Wien nuw gemeldet: In der außerordentlichen Se | natleizung des Verfassungsgerichtshofes im Februar 1926 werden auch Zwei burgenländische Protesse stattfinden. Der erste wird am 8. Februar sein. Es handelt sich um die Klage des Hauptmannes aD. Eduard Malln in Kleinhöflein gegen das Burgenland wegen Nernmeigerung der Betätigung al definitiver Gemeindesekretär und nur Weiterbeschlung der Aktivitätsbezüge. Im zweiten Prosh Führt Zolwach Controller Nobert Moermwald aus Deutschkreuth gegen eine Entscheidung 98 Bundesministers für Finanzen Beichtwerde, und zwar mergen Nichtanwehnung der Milistenzdienstzeit als Fachdienstzeit und führt Klage Unser Markt am 28. Januar. Auf dem Markt am 28. Januar beitrug der Auftrieb: Pferde 302, Minder 115, Kälber 32, Frischlinge 85, Ferkel 172 Verkauf: Pferde 112, Rinder 43, Kälber 24, Frischlinge 68, Ferkel 156. Die Verkaufspreise waren: für das Grad fivere Pferde 900 bis 1200, leichte 600 bis 900, Schlachtpferde 100 bis 200 Schilling, Ninder (Beindivieh) für das Kilogramm Lebendgewicht 1:50 bis —80, Ochen 1:20 bis 130 Schilling, Kälberrühe pro Stüd 700 bis 1000, Kälber pro Kilogramm 1:70 bis 190, Ferkel pro Stüd 18 bis 23 Schilling, Frischlinge 180 bis 2.— Schilling. , ein Teil Grosse Auswahl in inländischen und ausländischen Lederwaren für Schuhmacher, Tschismenmacher und Sattler- SCHÖN. Lager von Wecker- Taschenuhren, Juwelen in Teich. Auswahl Halsketten, Anhänger, Ringe, Armreifen in Gold und Silber bei Schaffer Uhren- und Juwelengeschäft Neustiftgasse Nr. 1 auf Besiedlung von Ag, Garten und Land im Sebrun. Kurze Ratschläge für den Keingärtner. Oemwohl die Sonne schon merklich höher steigt, bringt auch der Februar oft noch grimmige Kälte und Masfen von Schnee. Der Obsstgärtner hat daher darauf zu achten, daß die Meite der Bäume vor Schneesaft nicht brechen. Von den Pfähler losgerissene Stämmchen junger Bäume sind sofort wieder anzubinden. Man gebe acht auf Wundstellen, hervorgerufen durch, Reibungen oder Wildsehaden. Das Schneiden und Auslichten von Obstbäumen und Beerensträuchern muß jet beendet werden. Letze Zeit zum Veredeln von Stachel- und Johannisbeeren. Alte Obstbäume, bei denen ein Umpfropfen erfolgen muß, werden gestütt. Raupennester vertilgen. Erdbeerpflanzen, die auf schwerem Boden stehen, sind mit Ralf zu düngen. Sobald der Schnee zerflosfen it und danach Frost zu befürchtent, sind Erdbeeren anzuhäufeln. Um neue Gartenböden anzulegen, rigelt man den Boden einen Meter breit und 80 Zentimeter tief; geeignete Pflanzen sind Eiguster, Weißdorn, Thuja, Miagie. Weißdorn wird kreuzweise miteinander verbunden. Die Pflanzen sind in Abständen vom 30 bis 40 Zentimeter in die Erde zu bringen. Im Gemüsegarten st schon allerhand zu tun. Man lobt sich Kataloge kommen, entwirft Pläne, hessert Gerätschaften aus, gräbt und düngt, sobald die Erde nicht mehr Floßig it, Tüftet mittags bei jgenem Wetter die Vorratsräume und Warmbeete, macht Saatproben usw. Wer über Frühbeete verfügt, fett sie in Stand für Mussaaten von frühen Gemüsearten, Zichorienwurzel kann man in warmen Leller treiben; Nhabarber und Schnittlauch werden geteilt und verpflanzt. Puffbohnen können Ende des Monats unbedenklich gestecht werden, andere Bohnen natürlich nicht per Mitte Mai. Frühbeete bekommen bei strenger Kälte Mistumschläge und werden gut durch Strohmatten geschäst. Musjen kann man im Februar: Salat, Nacies, Karotten, Sellerie, Erbsen, Möhren, Mangold, Ruffbohnen, Betersilie, frühe Wirfing-, Kopffohlund Blumenfohlarten und andere Gemüse, die weniger empfindlich sind. : (Nahhdruch verboten.) ‚Salicher Bert. Roman von HS. Abt. (16. Zortjegung.) Vier Wochen später fetzte das noch vermählte Baar aus Italien zurück. Aus dem Kranze verschnetter Linden leuchteten ihnen die Lister von Lügenburg entgegen. Fremdlich iwegsweisende Tiere, die die Ankommenden zu großen Schönen. Die Shaw der Gutsleute hielt es weniger schweigend mit ihren Williomm. Schüffe wallen, Trompeten schmetterten, Ansprachen wurden gehalten, und unter Hurrarufen und Musik hielt zwischen den tonbefränzenden Q Tannengewinden hin duch über gestreutes Franz Lüttenfichen mit den Einzug in sein Haus. Bon Frau Klara war mit einem Bufett eine Karte gekommen des Inhalts: „Segen Euerm Eingang! Ich fein leider nicht persönlich Eure Ankunft vorbereiten, da ich Dur Unmwohlsein an das Haus gefesselt bin. Ihr lebt wohl bald nach Eurer treuen Mutter.“ . . . Arm in Arm Schritten sie dur Ueberall geöffnete Türen, die Stuben, ‚brennende Zichter, trauliche Wärme. " Wohl war auf Frau Klaras Veranlassung seine Neumöblierung der Wohnräume erfolgt, aber im Geheimen hatte Rosenfichen doch allerlei Ergänzungen und Ausbesserungen vorgenommen, die nun unauffällig ji) dem alten Rahmen einfügten und doch nicht mehr ein abgenüßtes, sondern nur ein anbeimelnd gemütliches Bild gaben. Im faalartigen Besuchszimmer schimmerte im weißer Marmorshöne der Genius des Friedens. „Unser Schubgeist“, jagte Lüttenfirchen, die an seinen Arm Geschmiegte feiter umfassend. Am Nachmittag des folgenden Tages fuhren sie nach der Stadt, Frau Menger3 zu begrüßen. E83 hätte Gertruds Bitte darum nicht exit bedurft, die sich durch der Mutter Unwohlsein geängstigt fühlte — "auch Lüßenfirchen Tag daran, Sau Mara zu sehen. Die Hochzeitsreife hatte sich um eine Woche länger ausgedehnt, als beabsichtigt gewesen und als «8. der Fall hätte sein dürfen. Nım drängte allerlei zu Erledigendes auf ihn ab. Frau Klara kam ihnen mit ausgehreiteten Armen entgegen, aber ihre Feuerungen waren matt, ihre Stimme leise und angegriffen, und sie bat in Betzeibung wegen des bequemen Morgenkleides, das ihr Befinden ihr aufnötigte, mir „Sie kommen wohl morgen aleir zu Grundte. Bon Geschäften war nicht die Rede, Als eri am nächssten Tag«ervieder bei FranuKlsarias erschnen,empfang ihn dinerse im halbverdunkelten Zimmer, auf der Chaiselongue liegend, in Deden gehüllt. , 36 fühle mich besonders leidend heute," sagte sie nach kurzer Begrübung, „aber da unsere Unterredung seinen Aufschub mehr duldet und zudem in engen Zusammenhang mit meinem Befinden steht, so wollen wir so schnell als möglich zur Sache kommen." Die fuhr sich über die Stirn und sagte mit seheuer Halt: „Ich muß Ihnen die für mich furchtbare Eröffnung machen, daß ich meinen Ihnen gegenüber eingegangenen erpflichtungen nicht nachkommen sont..." Und als fürchte sie ihem daß er aufspringen könnte und sie paden, so duchte sie si tief in die Kiffen hinein. Aber Franz Lübenfirden fak ruhig auf seinem Stuhle Nur fein Kopf hatte sich steif aufgereft und seine Stimme flang falt und energisch. „Ich Bitte, daß Sie sich verständlicher ausdrücen wollen!” 68 war, als ringe sie eine Weile nach Kraft und Mut. Endlich laute sie reiılos: „ch vermag es nicht, Ihmen, die vereinbarte Mitgift auszuzahlen. Eine Bersetzung unglückeliger Umstände . . . macht es mir vollkommen unmöglich ..." Süßenfichen gab nicht sofort Antwort. Aufstehend ging er mit schveren wuchtigen Schritten hin zum Fenster und fob Die Gardinen zurüdk: „Welche unglückeligen Zustände műren dag?“ Er stand aufrecht Frau Klara gegenüber, sein Gesichtsausdruck war hart und starr. Sie stöhnte auf: „DVerluste, ermeliche Papiere... Ich bin eine arme Frau . „eine kleine Leibrente ist alles, was mir geblieben it . . ." „Und... all das Unglück hat sich ereignet... . nach meiner Verheiratung mit Ihrer Tochter?“ „Ich wußte es vordem ruht so..." Sie stotterte, suchte nach Worten; Lübenkirchens unheimliche Ruhe wirkte beängstigender auf sie, als wenn er in wilder Heftigkeit getobt hätte: „Ich hoffte, glaubte — ab, wie selten feit glaubte ich!“ (Bertießung folgt.) Grün hinmweg seinem Weibe » häse, valaml, Sardina, RONSETVON u. Liköre in reichster Auswahl bei Delikatessenhändler gebratene Spanferkel. Karl Gillig Sz&ächenyiplaiz 17, Telephon 123 Am 2. und 3. Februar 1926 bringt „ELEKTRO-BIOSKOP“ Ein unter riesigen Dimensionen aufgebauter Monumental Filmwerk, mit Harry Liedtke, Pola Negri, Paul Wegener und Aud Egede Nissen in den Hauptrollen.