Tagblatt, September 1926 (Jahrgang 4, nr. 197-221)
1926-09-01 / nr. 197
. =. tág Alleinige Anzeigenannahme für das Burgenland und Oesterreicht Brodacandm Fürn Arisin , Fleischmann, Wien IIl, Steingalle 32, Menz- Anzeigenannahme für Ungarn und Bezugsanmeldungen : Dedenburg, Dealplak 56. Anruf: 19. Einzelblatt: TELET ETL 48 Groschen Generalanzeiger Gelangt mit Ausnahme von Sonn und Feiertagen täglich nachmittags zum Berjanbdb. Probeblatt wird kostenlos zugestellt. Hauptschriftleiter: Adolf Páty, Oedenburg Deähpreiz 56. Wnruf 25. Sprechstunden täglich 9—12 Uhr. Verantwortlicher Schriftleiter: Arthur Zila, Wien XX., Weddergasse 23. für das Burgenland 8 (Oedenburger Zeitung) Anzeigenberechnung laut Gebühren Bezugspreis: eszet 4. Jahrgang. et Einzelblatt: Groschen Dienatlich — Einzelblatt an Wocentagen 8 g, an Sonntagen 12 g. Sorge 197. FREIE LERFE 84 opischmerzen 8 kenne ich nicht mehr! [/ 4 Einen Helfer fand ich „ A und ihm werde ich treu sein. Merke ich RI; nur irgend fs SEEN) weiche An Hi LEN ( Wild zeichen, so[deß fortwehre A EN ich die un & ze Übertroi ia es, jenen Hi Bi e Ne Aspirini etien in mA und jeder Schmerz 1 FA ist schnell gestillt. Mi Ich kaufe aber nur [3 die echten ® sager- ő 4 A Tabletten in der E , «01-iizinolpackung J mit der grünen Banderole. Mittwoch, den 1. September 1926. Der 25. Weltfriedenskongreß. Für eine Reform der Jugenderziehung. Nach den üblichen Begrüßungen der anwesenden Regierungsvertreter hielt der ein Bund der Regierungen natürlich, nur als Staatssouveränität verstehen Fünne, während diese Staatssouveränität durchaus nicht immer mit der Souveränität der Belfer identisch sei. Um die öffentliche Meinung wirklich zu erfassen, müsse man die Erziehung der Jugend reformieren, denn solange die Kinder im Geiste eines Nationalismus erzogen werden, sei seine Besserung möglich. Nach dieser Rede Rappards ereignete sich ein viel bemerkter Zwischenfall. Der 3. Direktor der Genfer Universität Rappard deutsche N Reichstagspräsident 4 eine Rede über die Frage der Sou,Loebe war unter den Zuhörern ersdjie veränität, die der Wölkerbund als nen. Saum war Loebe von den Teilnehmern an dem Kongres erblicht worden, als der französische Delegierte Boyer auf ihn zutrat und ihn unter dem stürmischen Beifall der Versammlung auf die Ehrentribüne führte. Genf, 31. Aug. Der 25. Weltfriedenskongreß wurde gestern von dem Präsidenten der Genfer Friedensgesellscchaft Jules Favre in der Victoriahalle mit der berühmten Alabamaglocke eröffnet. | Aufhebung des Einfuhrverbotes von ungarischen Slauentieren in Yesterreil. Wien, 31. Aug. Das Bundesministerium für Land- und Forstiwirtschaft hat das am 1. August 1925 erlassene Verbot der Einfuhr von Klawmentieren zu Zucht- und Nuthzweden aus Ungarn nach Oesterreich aufgehoben. 0 men. ‚Aukland droht mit dem Abbruch der Beziehungen zu China. Berlin, 31. Aug. Der Mien-Ditenstopadienst berichtet, daß die Sowjetregierung dem BPelinger Kabinett mitigeteilt habe, daß, falls die chinesische Regierung aus der Entfernung ded Sowjetbotschafter Kartadan von seinem Bolten bestehen sollte, Rußland die diplomatischen Beziehungen zu China sofort abbrechen würde Der Botschafter genieße nach wie vor das Vertrauen der Sowjetregierung. Ferner verlangt die Moskauer Regierung den Widerruf aller cinesischen Noten. Gleichzeitig wird aus Peking gemeldet, da Tihamguolin die Aufhebung der cinesischen Gesandtschaft in Mogsfaı berlangt habe. | Ein Deutscher durchschreimmt de Yermelfanal in 12 Stunden 35 Min. Der Rekord der Amerikanerin Eberle um 1 Stunde 57 Minuten geschlagen. Dover, 31. Aug Der deutsche Schwimmer Vierfetter hat den Nermelfanal in 12 Stunden 35 Minuten durchschtwommen und somit den Rekord der Amerikanerin Gertrud Ederle um 1 Stunde 57 Minuten geschlagen. Bemerkenswert ist, dak Bierfötter zum Chlag der Strebe in dichten Nebel und besvegter See íchwamm, weshalb seine Zeistung besonders zu werten ist. FL Einkturzintastrophe in Kispert. Sieben Todesopfer, zwei Schwerverlegte, Budapestt, 31. Aug. Gestern vormittagd 11 Uhr it ein Neubau der Hungaria Spinnereimerte infolge fehlerhafter ung eines Betondaches einge Yaufleg: Hürzt und begrub zwölf Arbeiter unter verlegte Dermer und der bauleitende Bolier wurden wegen Bässigkeit in Polizeigewahr: fan genommen Ein Kutseher, dessen Stau ebenfalls getötet wurde, stirrtfinnig geworden. Er hat fünf unmündige Kinder, den Trümmern. sieben Tote Die Feuerwehr strafbarer Fahr-| fi | j N RE 57 o.Untergang eines russischen Personendampfers. Leningrad, 31. Aug. Gestern nachts fuhr der auf der Fahrt von Leningrad nach Kronstadt befindliche russische Personendampfer „Burenmwejtndf“ bei einem Versuch, in dichtem Nebel dem Deutschen Dampfer „Greyne” auszumeiden, gegen den Hafendamm. Der Schiffsrumpf erhielt ein zwei Meter breites Led und verlanf nach 15 Minuten. E38 ist 310 befürchten, dagungräft Hundert Basragiere ums Leben gekommen sind. Bisher wurden 19 Xeiden geborgen. same | : Die im redaktionellen Teil (Burgenland, [daffier]. Am 9. April in den Abenck und ffundern traf Pitl mit dem Fleischhauer Pfeiffer, dem Tagbarg Dedenburger [7 Nachrichten, Bühne und z3wei&ffiner- Kunst, Filmwesen, Eingesendet, Offener Bauunterneh- Sprechsaal) enthaltenen entgeltlichen Mitlöhner Balthasar Tihida beim Händler Christien Preiner zusammen. S teilungen sind dort gekennzeichnet, Pit! empfahl sich gegen 9 Uhr abends, etwa zwanzig Minuten später Pfeiffen und Tihide. Daheim besorgte Pfeiffer noch die Fütterung seiner Pferde, dann berriegelte ven das Hoftor. Im diesem Augenlilt erhielt er einen heftigen SShlag ins Gesicht und einen zweiten auf den Arm. Pfeiffer schlug Xarm, kommte aber in der Dunkelheit, niemand bemerkten. Als der im selben Hame mahnende Landwirt Michael Wieger herbeieilte, fanden die beiden Männer vom der Wohnungstür einen schweren eisernen Sammer. Er wurde, aß das Eigentum Pigläa erfannt. Ein misglücter Raubüberfall aus Brotneid, Die Tat eines unredlichen Gemeinde Taffiers. Aus Wien wird gemeldet: Aus une gewöhnlichen Beweggründen ist die Tat hervorgegangen, deren sich der burgenländische SI-jährige Landwirt Sofef Pisl, der am 28. d. vor den Geschwornen wegen Verbrechens des Raubes und der Veruntreuung angeklagt war, schuldig gemacht hat. Nach Darstellung der Anklage hat Pitl, wie seinerzeit berichtet, den Bildhauer JJohann Pfeiffer berauben wollen, weil er hm seine künftige wirtschaftliche Lage neidete, während er dem Angeklagten selbst schlecht ging. Auch wollte er mit dem geraubten Geld eine an der Gemeindewaffe von Apetlon verübte Unterschlagung dom 1800 deden. Die Verhandlung leitete Vizepräsident des Landesgerichtes Hofrat Doftoy Ganzmwohl, die Verteidigung des Angeklagten besorgte Dr. Hans Anton grau. Sosef Pit! bekleidete seit 1923 in der Gemeinde Apetlon, Bezirk Neustedl am See, die Stele des Gemeinde- Der Schlag mit dem Hammer. Eingeständnis der Raubabsicht. Auf die Anzeige Pfeiffers wurde mittags darauf verhaftet. Beim Bezirksgericht Neusiedt bekannte er die Absicht ein, da der Pfeiffer auch Hammerschläge betäuben und dann seiner Barnhaft berauben ?! doc habe er nicht zugeschlagen, sondern den Hammer nach Pfeiffer geschleudert. Bei dem Untersuchungsritter in Wien gestand er weiter, mit einem»'gemissen Neid beobachtet zu haben, das das Tlerichhauergeschalt Pfeiffer aufgehe, während er selbst mit materiellen Sorgen zu kämpfen hatte. Muts dkessem Grunde beschloß er, Pfeiffer aufzulauern, ihn mit und Viehhändler — gen dem Hammer zu betäuben und das Gel zu nehmen. 1800 Schilling der Gemeindetaffe entnommen. Unmittelbar nach der Verhaftung Pitls wurde auf Veranlassung des Bürgermeisters von Apetlon eine Revision der von Bitaz Gemeindefaffter bisher verwalteten Gemeindetaffe vorgenommen und bieber ein Abgang von 1800 S festgestellt. Pitt bekannte, öfter heimlich Geld aus der Kasse entnommen und zulest 1700 S zum Ankauf vom Fesseln auf diese Weise entliehen zu haben. In Amerika vorbetraft. Auf verschiedene Gerüchte hin über verbrecherische Sammlungen des Beschuldigten zur Zeit seines Aufenthaltes in Amerika wurde beim österreichischen Konsulat in Chicago angefragt; er kam die Antwort, das Pichl am 11. November 1912 in St. Paul, (Minnesota) in den Vereinigten Staaten, einen Raubüberfall verübte und vom Schivurgericht wegen Straßenraubes zu einer Kerkensstrafe verurteilt worden i. Die Verhandlung wird befragt. Nach Beriefung der Anfrageschrift stellte der Verteidiger Dr. Kraus den Antrag, die Verhandlung zu vertagen, weil die Gattin des Beschuldigten sich nit eingefunden hat, die über die Beweggründe der Tat wichtige Aufschlüsse geben könne. Der Gerichtshof gab dem Antrage Folge und vertante Die Verhandlung mit der Begründung, das die Einvernahme der Gattin 963 Beschuldigten unerläßlich sei, weil | der Angeklagte angegeben hat, um die fritische Zeit Frank gebwesen zu sein, und Die Frau darüber Aufschlag geben könne. n. der Bund Dezin, das Burgenland hat einen Prozelt gewonnen. Aus Wien wird gemeldet: Nach seiner , unangefochten gebliebenen, Ende Februar 1922 erfolgten Entlassung aus dem österreichischen Staatsdienste, wurde der einst von Ungarn provisorisch übernommene Angestellte Franz Seid am 17. Juni 1922 neuerlich, und zuvar als nichtständiger Hilfsbediensteter, in den Dienst der Burgenländischen Landesregierung aufgenommen. Zeidl blieb als Vertragsbeamter bis zum 22. April 1923 in einem une fändbaren Dienstverhältnis zum Bund, BIs er dann dauernd in den pragmatiigen Bundesdienst übernommen wurde. Diese Uebernahme ist nun später mit dem angefochtenen Beicheid außer Kraft cefet und der darauf Beruhende Ueberführungsbeicheid behoben worden. Franz Zeidl erhob dagegen Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof, der in Teinets Verhandlung die Beichswerde als unbegründet abwies. Und zuwar mit einer Reihe von Begründungen, unter denen I hervorzuheben ist, daß die zweifache ‚Borstrafe Seidls beim Militär seiner Belassung im Bundesdienst im Sinne der Dienstpragmatik entgegenstanden. Auch der vom Beschwerdeführer in der Verhandlung zitierte Artikel IH : 083 Staatevertrages zwischen der Republik Desterreich und dem Königrreich Ungarn über die Behandlung von Angestellten, Benftonisten, Witwen und Waisen aus dem auf Grund der Staatsverträge von Saint Germain-en-Laye und don Trianon von Ungarn an Oesterreich abgetretenen Gebiete, kommt im alle Reich3 -nicht- in Betracht. Denn abgesehen davon, ob der Reichswerdeführer zu IN