Tagblatt, April 1927 (Jahrgang 5, nr. 74-98)

1927-04-01 / nr. 74

J Ka 65 Generalreprűfentasa und alle "­inige Anzeigenannahme für das Burgenland und Oesterrei: , 7 Propaganda-Büro Leopolo Flen­gmann, Wien III., Steingasse 32, Merz. Um­zeigenannahme für Ungern und­­ Bezugsanmeldungen : Meuhukwseåwigstx sanfle —­zfillllll sitze­ sinkst 8 Groschen nachmittags zum Versand. Probeblatt Solge 74. Gelangt mit Ausnahme ELL LK ut 3 A NNN TANN KANN KNNN KEN KN RAN E ETNA NANA EEE Auzeinenberechnung laut Hebürren «­­Verantwortlicher Schriftleiter: Leopold Flen­gmann, Dien Ill, Steingasse 32. Hauptschriftleiter und für­­ Ungarn verantwortlich : Adolf Pálffy, Oedenburg Deähplatz 36. Eineut 23. Sprechstunden täglich 9—12 Ur, Einzelblatt: Groschen + eV Donatlich 2 S, vierteljählich 6 S t an Wochentagen 8 g, an Sonntagen 12 g. 5. Jahrgang. EEE­REN. Feat­er Generalanzeiger für das Burgenland 8 von Sonn und Feiertagen täglich wird kostenlos zugestellt. Rulofinler Ausbau der italienischen Luftflotte. Rom, 31. März. Unterstaatssekre­­tär Balbo verklärte bei der Verhand­­ung des Budgets des­­ Luftfahrt­­ministeriums im Parlament, das Italien infolge der geographischen Lage des Landes gez­wungen sei, eine mäch­­tige Luftflotte zu­ bauen. In Drei Jahren wird die Lage Italiens folgende sein: Das­ italienische Heer wird über 865 Schlachtflugzeuge, 1250 Kampfflugzeuge, 682 Flugzeuge für den Kundschafterdienst und außerden ü­ber 2797 Flugzeuge für den Liniendienst verfügen. Diese Flotte s­ird genügen, um Italien gegen jede­ tollfühlene Drohung zu sichern. men, der Streit wegen Albanien. tonDolon, 31. März. Der ursprüng­­lich von England und Frankreich aufge­­worfene Plan, seine militärische Unterssuchungskommission an die albanische Grenze zu ichifen, ist endgültig aufgege­­ben worden, nachdem Gaaland nicht nur in Berlin auf­­ diplomatischen Widerstand getrogen ist, sondern auch in Rom darauf hingewiesen wurde, war es für eine solche Untersuchungskommis­­sion viel zu spät sei. Im London b­e­fürwortet man ebenso wie in Paris das Zustandekommen direkter freund­schaftlichher Pferdhandlungen Steliens und Nugoslarwiens. oo. König Ferdinand neuerlich schwer erfranst. Belgrad, 31. März. Bufarefft gemeldet wird, finden König F­erdinands eine Ver­­schlimmerung eingetreten. Seine alte Krankheit schreitet­­ langsam vorwärts, außerdem ist der König an Grippe er­­franst. Wie aus it im Be 333 Kilometer stundengescht ein ein feit Phantastischer Weltrekord eines englischen Autorennfahrers. Dayton (Florida), 31. März. Auf dem Strande in der Daytonabucht hat der englische Rennfahrer Major Grave auf einem 1000 pferde­­kräftigen Sunbeamwagen folgende Schnelligkeits - Weltrekorde­­ aufgestellt: Ein Kilometer: Stunden Durch­­schnittsgesch­windigkeit: 324.520 Kilo­­meter. Eine englische Meile (1609 Meter): 327.987 Kilometer, Bunt Kilometer: 327.618 Kilo­­meter. Einem Augenblick erreichte Se­­grape ein Tempo, das einem Stun­­dendurchschnitt von 333 Ki­­lometer entspricht. e S Ér Rataftrophnle Bergwertserplofion in Amerita. Harrisburg, 31. März. In den Ehrenfeldbergiwerfen der Pennsylvania Coal and Eose Ey sollen 500 bi­s 600 Bergarbeiter bei einer Ex­­plosion verschüttet worden sein, Züriher Anfangskurfe. gürtd, 31 März. Newport . 519,875 5% 20.36.10 DERBLSN.. . . 15.39.50 a ORE TRPZSTTR 3.5 ee 73.10 Berihau ő 57.95 BHudapet .... 90.80 ı $reitag. den 1. April 1927. re... Bur MUB AIUENHUKUN DER IH U EU LU LU TI UL U HEUT 7 enland Gine ungültige Cntjájeiduna Des Ginigungsamtes in Eisenstadt. * Aus Wien wird gem­eldet: Eine interessante Verhandlung fand jet vor dem Berhwaltungsgerichtshofe über eine Entscheidung des Einigungsamtes in Eisenstadt statt. Im Dezember 1926 richtete die Firma Brei & Co. in Neudörfl im Bur­­genlande an das Einigungsamt Eisenstadt das Ansuchen um Zustimmung zur Kündi­­gung der Betriebsräte in der mechanischen Weberei, Färberei und Appretur in Neu­dörfl, weil die Firma durch die mißliche Lage in der Textilindustrie gezwungen sei, den Betrieb in Neu­dörfl einzustellen. Das Einigungsamt in Eisenstadt beschloß, ohne Anordnung, der Verhandlung, der Kün­­digung der­­ Betriebsräte unter der Bedin­­gung der­­ gänzlicen Arbeitseinstellung zu­­zustimmen. Gegen diesen Beschlag des Einigungs­­amtes in Eisenstadt brachte der­ Betriebsrat der Firma die Beschiwerde an den Verwal­­tungsgerichtshof in­ Wien ein, die sich darauf stüßte, das das Einigungsamt nicht berechtigt sei, ohne Anhören der Partei die Zustimmung zur Entlassung von Betriebs­­räten zu geben. Die Betriebsräte hätten seine Gelegenheit gehabt, zu dem Antrag der Firma Stellung zu nehmen, sie seien durch die Zustellung der Entscheidung des Einigungsamtes in Eisenstadt über­­rascht worden, worauf sie sodann tat­sächlich die Kündigung erhalten hätten. Das belangte Einigungsamt vertrat die Anschauung, daß die angefochtene Entschei­dung eine reine Ermessenssache betreffe. Der Verwaltungsgerichtshof (Vorligen­­der Präsident Dr. Schuster) hat der Be­­ichswerde des Betriebsrates Folge ge­geben und die Entscheidung des Eini­­gungsamtes in Eisenstadt aufgehoben. In der Begründung wird gesagt: € 3 muß als ein Grundfaß jedes ordent­­lichen Verfahrens vor Gericht oder einer V­erw­altungsbehörde angesehen werden, daß die Partei, in deren Rechte auf Antrag der Gegenpartei­ eingegriffen werden soll, über diesen Antrag gehört werden muß. Nach § 14 des Betriebsrätegesäßes darf ein Mitglied des Betriebsrates nur entlassen werden, wenn es sich einer Hand­lung sehuldig macht, die nach den bestehen­den Gehegen die Entlassung rechtfertigt.­­‚Kündigungen­ oder Entlassungen aus an­­deren Gründen dürfen nur mit Zu­stimm­ung des Einigungsamtes­­ erfolgen. Soll nun das Einigungsamt darüber entscheiden, ob es seine Austim­­­mung erteilen soll oder nicht, so muß es den der Entscheidung zu Grunde zu legen ,den Tatbestand feststellen. Dies kann aber nur nach Anhörung der Beteiligten gesche ‚ben. Zu Diesen Ziwerse ist die Anordnung reiner Verhandlung durch das Einig­ungas ( amt unentbehrlic).­­ Marek zumendet, lenft er besonders die Nurmerfsamkeit der burgenländischen Def­­fentlichkeit auf sich, weil doch Marek die auf Milliarden Kronen gemachte „Versicherung auf seine burgenländischen Elektrifizie­­rungspläne basierte, die er in der jenigen Verhandlung als sein Lebenswert be­­zeichnet. Der diesbezügliche Teil der Ver­­handlung nahm folgenden Verlauf: VBors.: Um aufgelaufene Schulden zur bezahlen, zum Leben hatten Sie jedenfalls nicht mehr viel, mußten Sie sogar drei Waggons von Ihren Stahl verlaufen. In diese Zeit fällt nun Ihr neues Br­o­­nt­t. Angefl.: Sowohl, mein Elektrifi­zierungsprojekt im Bu­rgen­­land. 34 habe das Projekt ausgearbeitet und habe mit 25 Gemeinden des Bur­­genlandes persönlich verhandelt und durch den Miniterialrat Grünhut, dem ich hiefür 800 Schilling zahlte, auch die wasser­­rechtliche Bewilligung zur Erbauung des Wasserkraftiwerfes von der Landesregie­­rung erhalten. Bonn.: Sie­ haben tatsächlich, wie ich konstatieren kann, so etwas wie ernstere Verhandlungen mit 25 burgenländischen S Gemeinden geführt, aber glauben Sie wirklich, daß das ein ernstes Projekt mit Gewinnchancen war? Angefl: Es sollte sogar mein L­ebenswert bilden. V­ors.: Aber dazu hat Geld gehört. Wie wollten Sie das Geld versc­haffen ? Angefl.: Da ich große Finanzleute nicht kannte, versuchte ich es mit Zeitungs­­annoncen, aber alles schlug fehl. Endlich­ trat ich mit einem schhwedischen Konsortium in Verbindung, das aber verlangte, ich soll für das burgenländische Unternehmen eine Versicherungsgarantie einer großen Gesell­­schaft vorher erbringen. Und so trat ich mit dem Anglo-Danubium Lloyd in Verbin­­dung. | Wtarels „gebenstuerf” — Die ‚Grettrifisierung des Wurgenlandes. *“ Aus Wien wird gemeldet: Gegen den Techniker Emil Marek, der sich beim Holzhaden den linfen Fuß abtrennte und der wegen­­ Versicherungs­­betrug verhaftet wurde, findet derzeit die Verhandlung vor einem Schöffensenat des Landesgerichtes II statt. Außer dem allge­­­­meinen SI­nteresse, das sich dem Wrozeh e-0— EN RE ARE ET Die im redaktionellen Teil (Burgenland, Oedenburger Nachrichten, Bühne und Kunst, Filmwesen, Gingerender, Offener Sprechsaal enthaltenen entgeltlichen Mit­­teilungen sind durch + gekennzeichnet. EEE EEE EN EEE RER ORTE TE RT FE oe. Burgenländische Chronik. 31. März 1732. Sojef Saydn geboren. Sn Rohrau geboren, kam Haydn 1760 nach Gisenstadt als Mitglied der fürstlichen Kapelle. Nach dem Tode des Kapellmeisters­ Werner wurde er mit biefer Würde bekleidet und wirkte hier und in Esterhaga bis 1790. Die Zahl der damals komponierten Werke ist riesig groß. Große Symphonien, Konzerte, Opern, das Oratorium, „Die sieben Worte“ usw. gehören in diese Schaf­­fensperiode. Die Jahre 1790 bis 1794 bedeuten durch die Reisen nach England einen Aufschwung für Haydn; dann lebte er in Gisenstadt und in Wien. Nach 1805 kam er nur mehr sehr selten nach dem Ort seiner großen Erfolge und starb 1809 in Wien. oe­ * Bom­ burgenländischen Sierus. Ausgeschrieben ist die Pfarre Zahling, zu deren Provisor der­­ Pfarrer von Unterwarth Ernst V­oricht bestellt wurde. * Im Nordburgenland wird mit der Neuanlegung der Grundbücer begonnen. Wir berichteten bereit ausführlich Dar­­über, in welcher Werte die Bundesregie­­rung bei der Neuanlegung der burgenländischen Grundbücher " vorgehen wird. Wo die Grundbücher in noch besse­­rem Zustande sind, werden blog Berich­­tigungen vorgenommen, wo sie gänzlich unbrauchbar sind, neue verfertigt. Aller Wahrsc­heinlichkeit nach: dürfte mit­­ der Neuanlegung im nördlichen Teile des Landes begonnen werden. Dort sind nämlich die Grundbicher selbst, wie auch die Katastraloperate im allgemeinen in viel besserem Zustande, wie an Süden und ist demnach Aussicht vorhanden, das Die Arbeiten in rascherem Tempo durch­geführt werden können. Neue Burgen­­länder also — und Dies bezieht sich hauptsächlich in erster Reihe auf die Bei­wohner im Eisenstädter Mat­­tersburger, Oberpullendor­­fer im Neusiedler Bezirk — die, sei es als Eigentümer, Servituts­­berechtigte, Impothefargläubiger, Mitglie­­der einer Urbarialgemeinde oder in son­stiger Weise an Grund und Boden betei­­ligt sind, werden im eigenen Interesse handeln, wenn sie ihre Refiktitel in Orde­nung bringen, um den amtlichen Erhe­­bungen und Vernehmungen nicht unvor­­bereitet zu begegn­en. Empfehlenswert is auch, alle Kundmachungen, die sich in den Blättern befinden, auf Amtstafeln veröffentlicht werden und auf die Neu­­anlegung der Grundbücer Bezug haben, mit Aufmerksamkeit durchzulesen. Nur so werden alle Rechte gewahrt werden unnd­ die Berichtigung und Neuanlegung der Grundbücher rasch durchgeführt wer­­den k­önnen. * Vom Grenzverkehr. Der Gendar­­merieposter der burgenländischen Ge­­meinde Ehabdendorf wurde von der Bezirkshauptmannschaft im Ober­­warth ermächtigt, für seinen Wirkungs­­kreis (Schacendorf, Schandorf und Dhürn­­bag) Grenzübertrittscheine auszufolgen.­­ Ein burgenländischer Brozek vor dem Verwaltungsgerichtshof. Aus Wien wird gemeldet: Am Donnerstag den 7. April vormittags findet vor dem Ver­­waltungsgerichtshof die Verhandlung über Die Beschwerde des Josef Maurer und Johann Zotter aus Jennersdorf im Burgenlande wider die Landesregie­­rung in Sauerbrum­m wegen Straßen­­erhaltungsbeiträgen statt.­­ Wiederum neues Auftreten der Le­beregelfeuche. Wie aus der burgenländi­­schen Gemeinde Schandorf gemeldet wird, ist dort in den lethten Tagen die ge­fährliche Tierseuche, die Leberegelseuche, aufgetreten. Es sind bereits Tiere im mehreren Gehöften ertranft und mußten eine Reihe Rinder geschlachtet werden. — Der Schandorfer Fall beweist, daß Die Gefahr seitens der Leberegelseuc­e tat­­sächlich noch immer im Bu­­genlande be­­steht und deshalb die Anfrage der bur­­genländischen Abgeordneten im Natio­­nalrat, betreffend der Leberegelseuche, auf Tatsachen gründet. Vom 1,—3. April 1927: Die elf Schillschen Offiziere Erstklassiges deutsches Filmdrama aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts in 7 Akten. Hauptdarsteller: Ernst Rückert, Werner Pittschau, Albert Steinrück, Fritz Greiner, Imogene Roberts­n, Grete Reinwald, Charles willy-Kaiser. Für die Jugend erlaubt. Beginn der Vorstellungen um 5, 7 und 9 Uhr. 812

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