Tagblatt, August 1927 (Jahrgang 5, nr. 173-196)

1927-08-02 / nr. 173

UNTERE ELLE EEE --.-..f-..«.-«-.«..»......t -s«-»«.«-««v rgus«t-.-—-«-«·eq-­.«» VE EIETTERECHTERFEHTEE, ESSERE KENE Tsa TE TEEN TEE «!·’·F«’-F·-'5’T'.’i· Eeite 2. " . Dienstag Tagblatt 2. Auguft 1927. Nr. 173. dns Altdörfer-subiläum. Ievang. Kirchengemeinde Oberregierungs- Oedenburg, 1. August. Es war ein schöner Gedenktag, feier­­lich und erhebend, vertraut und herz­innig, ohne Prunk und Schaugepränge, wie es eben des Meisters und seiner edlen Persönlichkeit­ würdig war. Der Name Altdörfer, der als Begriff in dem weitesten Gauen landläufig ist und dessen illwitre Vertreter, weil. Christian Altdörfer, der gediegene Meister des Orgelspiels und den Slomposition und Ritter Altdörfer, unter vornehmer Führer in allem, was Musizieren heißt, steht in dem Buche der Oedenburger Kul­­turgeschichte mit Leuchtenden Goldbuch­­staben geschrieben. Sie selbst haben sich Dort verewigt und auch tief in die Herzen ihrer treuen Gemeinde eingegraben, de­ren Verehrung mit der vornehmen Zus­rüchaltung und edlen Bescheidenheit der beiden Meister wetteiferte. Darum hatte auch die anfangs ge­heimgehaltene Anregung zur Sammlung eines Altdörfer - Stiftungs­­fonds gleich zu Beginn so hohe Wellen geschlagen und in verhältnismäßig klei­­ner Spanne Zeit sc­­hon wett und breit ber eine sc Shöne Summe gesammelt, die des Namens „Altdörfer” würdig ist und dem edlen Ziveren auch dienlich sein wird. Das Erinnerungsfest begann mit einer Trauerfeier am Grabe Chri­­stian Altdörfers im evang. Fried­höfe. Obgleich von einer großen P­ubli­­zierung derselben auf Wunsch unseres Meisters Viktor Altdörfer abgesehen wurde, waren doch alle da, denen die Bedeutung des Vereinigten und seines Sohnes klar vor Augen steht. Und diese Altdörfer-Gemeinde war imponierend groß. Alte und jüngere Kollegen, Schü­­ler und Verehrer beider, Behörden, Nota­bili­täten, Schulen und Vereine umstan­­den in pietätsvoller Rührung das Grab und teilten mit Innigkeit die Gefühle der beiden Nachkommen des Altmeisters, sei­­ner Tochter Mathilde, der Frau Finanze­direktor Alois von Terfowpfy, um seine­­ Sohnes Victor Mitdörfer, die in tiefer Ergriffenheit die Blicke senften. Es waren zugegen: Die M­orsteher der, rat Pfarrer Ludwig Ziermann, Karl Hanzmann and Stephan Pröt­­tichacher und Kircheninspeftor Ober­­regierungsrat Dr. Eugen Zergenpi, Bürgermeister Dr. Michael Thurner, Obersanitätsrat Dr. Julius Str­aner und Universitätsprodekan . Wilhelm Sträner, General a. D. Eugen von Schwarz und Direktor Koloman von Schwarz, Stadtpfarrer Koloman Rapp und Domherr Dr. Johannes Huber, Oberarzt Dr. Gustav Schön­­berger, Oberstuhlrichter i. R. Wilhelm Blatcher, Gutsbefiter Koloman von­ Uihelyi, Eisenbahnoberdirektor Karl Ripta, Universitätsprofessor Alexan­­der Bayr, Vizegespan a. D. Géza © 5 - 19, Oskar R­u 8, Arpad Mähr, die Dir­­ektoren und —BRrofessoren . Alexander Mepharos, Johann Hollos, Julius H­amar, Alerander Kárpáti, Held tenth, Dr. Marcsef, Szirányi, Johann Büttl, die Boltdirektoren Franz Staar und Josef Moncz, die Kunstmaler Stanz Steiner und An­ton Steiner; dann­ die Kleiter der Staatspolizei, ferner Dr. E. Brunner, Rudolf Bed­­ sen., Heinrich Klafkfy, Béla I­gy, Pabrikant Josef Anit­­tel, Hans Scholz Paul Mangold, der fast vollzählige Gesangverein „Terfi­­dafür" u. a. Auch eine große Anzahl von Damen aus der Gesellschaft (zumeist gewesene Schülerinnen des Meisters)) waren erschienen, wie die Frauen Mela­nie Scholz­, Friederike Klaber samt Tochter, Stan von Ujhelyi, Stra- Dr. Marcset, Vojtro, Gallup, Smilie Saniffel, Monja Hegedüs usw. Die Feier begann mit dem Absingen des ergreifenden Grabgesanges „Elnyu­­gosznak már alelkek“,den der gemischte Chor des Musikvereins unter der Lei­­tung des Dirigenten Karl Zwinz in schöner, klangvoller Ausführung zu Ge­­hör brachte. Hierauf hielt Oberstuhlrich­­ter a. D. Wilhelm Blaschef eine Ge­denkrede, die in schonen Worten die­ un­­vergänglichen Verdienste des Bereinigten würdigten und sich seinen als Künstler,­­I der Oedenburger Muftikultur erinnerte, Vertreter und unermüdlichen Förderer und legte im Namen des Musikvereins, dessen Ehrenchormeister Christian Alt­­dörfer war, einen herrlichen Kranz auf das Grab. Frau Koloman von Újhez [yi bedrängte dasselbe im Namen der evang. rauen und Mädchenvereine, Ernst Szép im Namen des M.-©.­B. „Ziederfranz”, dessen Begründer der Vereinigte war. Als mi­rdevollen Ab­­schluß sang­­ dann der Musikvereinschor noch einen schönen Bad: Choral, dessen erhebende Klänge noch lange in den tief­­ergriffenen Gemütern nachhallten. Lobend sei noch erwähnt, daß Die Gradfinder des evang. Lyzeums während der ganzen Feierlichkeit mit Pflichteifer zu Diensten standen. Das eigentliche Jubiläum fand in der Wohnung des Meisters Viktor Altdörfer statt, welches den Intentionen 968 Y Jubilanten entsprechend, einen mehr vertrauten und herzlichen Charakter hatte. 63 fanden sich zu demselben nur die Vertreter der Stadtbehörde und Ver­­eine und Das entsendete Komitee ein. Den Substanten begrüßte im Namen der Stadt und des Musikvereins Bürgermei­­ster Dr. Michael Thurner, Er er­innerte an die letten 80 Jahre Oeden­­burger Kulturgeschichte, aus deren Blät­­tern ung der Name Altdörfer heilstwah­­rend entgegenleuchtet. Vorerst der Name Christian Altdörfer, des Vaters fo man­ Her Schöner Kulturinstitutionen und Veranstaltungen, den­en Schatten und Walten so mustergültig und gedeihlich war durch lange 40 Jahre hindurch. Und] 5 freudige, offene Hand, die verstohlen half und schenste, mo die Not trübe und trau­­rige Tage verursachte, Ira, wir willen, was uns Viktor Altdörfer, der vor­­nehme Künstler und Mensch ist. Wir fennen seine reiche Saat, die er mit vol­­len Händen ausstreute, und auch die Ernte, die die vielen Hunderte ihm zu Dant verpflichten. Wenn wir heute am­ Mjährigen Jubelfeste in die Vergangen­­heit zurückgreifen, um aus den Blumen derselben für den Meister einen Kranz der Dankbarkeit und Verehrung zu winden, so pflücken wir nur Blumen, de­­ren Samen er selbst­­ verstreute, auch der Aehrenfranz — der Altdörfer- Stiftungsfondig — dessen Urfunde. ich jeßt mit tiefster Verehrung in die Hand des Meisters lege, und der für die Zu­­kunft vielleicht manchen­­ talentierten Schülern das tägliche Brot bedeuten wird, ist aus feinen Samenförnern ent­­sprofhen, die aus feinen Händen zu Bor­den flossen.“ er bittet den Meister, den Stiftungsbrief als Zeichen der Dank­­barkeit unter aller entgegenzunehmen und bittet ihn, seinen edlen Gessinnungen auch in Zukunft treu zu bleiben und Die­selben seinen Schülern zu vererben. Brausender Beifall begleitete die schö­­nen Worte, die in den Herzen aller An­­wesenden widerhallten und dieselben in Stolz und freudiger Erregung hochschla­­gen ließen. Dann trat Oberstuhlrichter Wilhelm Blatcher vor und sprac­h ebenfalls als Vertreter des Leider zum Fernbleiben ge­­zwungenen Obergespang Dr. Elemér von iunon im Namen des Musikvereins. Er hält es für einen glükklichen Zufall, daß auch er im Jahre 1887 zugleich mit dem Meisten seine Amtstätigkeit hierort& ber­gann und ist besonders frolg darauf, gleich an deren Beginn bei einer fünft­­sinnigen Patrizierfamilie ( vornehme Haug der Familie Johann Rupp) den Meister fennen und hoch ihäten lernen zu können. Seit damals, da er auf sein Amt als Notentwender iden­­toiv war, sind volle 40 Jahre ver­­froffen,­rei an Kunstereignissen und Erfolgen, die alle mit dem Namen Alt- Dörfer verflochten waren. Die erhebende Trauerfeier am Grabe des Vaters galt ein mitfühlendes Herz und eine gebe­!der Vergangenheit, der soeben überreichte dann der Name Viktor Altdörfers, un­­seres hochgeschäkten, vornehmen und edlen Meisters, der, wie sein Vater, un­­ter den Bürgern der Stadt einen Ehren­­plat einnimmt. Kaum eine Woche vers ging, ohne das der Meister — bescheiden im Sintergrumde versteht — nicht irgend­­eine edle Tat vollbrachte: ein Herz und Sinn erfreuendes Konzert fü­r Die Kunstverständigen, für die Gesellschaft, für die Verwundeten des Krieges oder für einen anderen wohltätigen Zived‘; oder eine noble Geste, mit der er bei feierlichen Gelegenheiten, bei fultu­rellen Fragen uneigennültig, zugriff; oder aber Und.­­er war das Platten, Filme, Papiere, Chemikalien in unerreichter Qualität. Fabriksniederlage Samuel Lenck’s Nachf., Franz Varga, Sopron. 1246 Räköczigasse Nr. 3. Z,winz Testvérek 7 s: Int. Telephon Nr. 575 und 260. ezmzazz Garage. — Reparaturwerkstátte. mama Autos, Lastenautos, Traktoren, Motorräder, Fahrräder, Ford-, Fordsonfabrikate u. sämtl. Bestandteile. — Sämtliche Fabrikate der I. Ung. Landwirtschaftl. Maschinen­­besonders Dreschmaschinen, Sämaschinen, System Losonci, Mühleneinrichtungen. 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Sie sehen, wie mein Sohn es sich dafür schmieden laßt!” Minde lehnte sie sich zurück und schloß die Mugen. Doch die Neugierde der Frau ließ sie nicht ruhen. „Sie waren drunten im Dorf?! Im Schloß? Es ist dort nit mehr viel zu wollen. Der alte Herr ist gar nicht at aufgelegt; im Frühjahr dachten alle, er würde sterben. Adh, und die alte Frau Gräfin, die Mutter vom Grafen Rüdiger, die it so Streng! — Ruftig ist, nimmer. — Na, sie haben auch genug durch­­gemacht. Der ältere Sohn, der Graf Ot­­tokar, — Wwisfen Sie, der so lange fort war; ich fenne ihn Schon, als er so groß war, wie der junge Herr dort. Bildichen war er und­ immer vergnügt! Maler ist er geworden, er soll sich auch draußen­­ verheiratet haben — mas Bestimmtes weiß man ja nicht, geredet wird immer viel. Vor knapp d­rei Jahren kam er franf nach Hause!­ch sehe ihn noch, [e­ber Gott, zum Erbarmen sah er aus. — Aber jebt — was ist er wieder für ein schöner Mann geworden. — Die Mädels im Dorf werden ganz rot, wenn er sie so mit seinen blauen Augen anblitt — ad ja PERL Sie strich an der meißgestreiften Schürze herunter und holte tief Atem, sie mußte erst mal passieren, dann nichte sie Eri freundlich zu, der sei auch Die Semmel der Mutter verzehrte: „Ich meckt es junger Herr? Ja? Das freut mich! Immer tüchtig offen, das hält Leib und Geele zusammen, — Was jagt’ ich denn? Ah — — kennen Sie denn den Grafen Ottokar? Nicht? Er ist ganz anders, als den Graf Rüdiger. Das it ein­ stolzer Herr — aber ein nobler und gerechter Herr. Das muß man ihm Tassen. — Wissen Sie, er it der Sohn von der ziweir­ten Grau. — Bei der ersten — Gott hab’ sie selig — da waren andere Zeiten, me­iner Laden und Fröhlichkeit im Schloß. Ich war ja dort Mamsell, bis­ ich meinen Stanz kennen lernte und heiratete — "ne schöne Aussteuer hab’ ich bekommen, ja.” Mie betäubt ließ Maria den Nede­­rhwall der rundlichen Frau über sich er­­gehen; sie war ja so müde, so grenzenlos müde. Nachher, als er endlich so weit war, und sie im Zuge saß, der sie immer weiter von der Stelle entfernte, wo sie sich noch die rechten Trümmer ihres Grif­­fes hatte suchen wollen, da saß sie aufge­richtet in der Wagenede, Frampfhaft die Hand ihres Sohnes umflammernd. Ihre Gedanken arbeiteten fast fieberhaft; sie freiften nur um den einen Punkt, ihre Kinder! Nein, die lieg sie sich nicht fo tig abloden. Wie konnte man es ma­gen, ihe einen roten Vorsc­hlag zu mac­hen! Und doch , wer es das Glüd ih­­rer Kinder wäre? Durfte sie da so selbst­­­­süchtig sein? Siedend heilt überlief es je. Was konnte sie ihnen denn bieten? Ihre Augen starrten vor sich bin. elt lagen die Lippen aufeinander. Sie sprach sein Wort. Sie empfand nur wohltuend die Riebfosung des Jungen, der Teile ihre ihre blassen Hände streichelte und nahm­­en fest in­ ihre Arme. Mit derselben Leidenschaftlichkeit um­flammerte sie gorden, die ihr fröhlich lac­hend entgegenkam, als je endlich wieder in ihrer Wohnung stand. Sie atmete tief auf; er war, als ob der stille Frieden ih­­res bescheidenen Heims die überreizten Nerven etwas beruhigte. Die gefällige lurnachbarin, ein ält­­eres Bäulein, hatte nicht nur Lorden in ihre Obhut genommen, sie hatte auch­ schon den Tim gedekt und für ein Abendbrot gesorgt. Das Wasser jummte im Teefesfel. ‚Mami, hast du mir et­was­­ mitge­­bracht?” rief das Kind und sah sie erwar­­tungsvoll an, Maria lächelte trübe. „Das hab’ ich vergessen, Lori.” Beinahe verlegen 309 Eridj zwei , schmale, bunte P­appfartons aus der Tasche: „Rein, or­, da schau’ her!” (Sortjegung folat.) fabrik, u Re ei RE IBEN = EL, Erb ei Ve 7 a TS zet Ei PERS szi A U­a­lak RR ER ke; SE TEE IT

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